Politik und Geschichte

Alles, was nichts mit Eishockey zu tun hat!
Dibbl Inch
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Beitrag von Dibbl Inch »

Lucky hat geschrieben:Zu Punkt 1:
Ein Altbau ist unsere WEG nicht, das Haus ist ca. 20 Jahre alt. Ich war bei fast allen Besprechungen bzw. Vor-Ort-Terminen leider nicht dabei, aber was ich von den anderen Eigentümern aufgeschnappt habe war (wenn ich mich jetzt nicht täusche) tatsächlich die immensen Kosten für eine Wärmepumpe das Hauptargument für den Einbau dieser Art von Heizung. Ich kenne mich da auch nicht aus, irgendwas war auch noch mit einer Fußbodenheizung, die bei und nicht vorhanden ist, was wohl auch noch als Grund dagegen sprach. Solar schied zumindest aus, weil einfach zu wenig Platz am Dach ist ((zu) viele Fenster zur Süd-Seite inkl. Balkon-Gauben).

Zu Punkt 2:
Stand heute soll es doch ab 2045 ein Betriebsverbot für (reine) Gas- und Ölheizungen geben, oder?

Zu Punkt 3:
Der Gesetzesentwurf wurde doch lt. Habeck "geleakt" und sollte so nicht an die Öffentlichkeit gelangen. Genau das ist aber ja wohl passiert.
zu 1. meinem gefährlichen Halbwissen zu Folge ist nicht die Wärmepumpe das Problem, sondern der Einbau kann teuer werden. Und natürlich, Fußbodenheizung steigert natürlich die Effizient, das ist aber meines Wissens kein Grund dagegen. Und da wären wir halt wieder beim Punkt: Gibts vernünftige Unterstützung an den Orten, wo der Einbau teurer kommt, was spricht dagegen?

zu 2. aber das sind doch 20 Jahre. Weißt du, was die letzten 20 Jahre technisch abging? Ich wohne in nem Neubau, 2 Jahre alt, Gas. Meine Frau hat ebenfalls Schnappatmung, aber ich rechne eh mit ner Lebensdauer von 20 Jahren für unsere Heizung, wenn ich dann investieren muss, mein Gott, hätte ich eh gemusst. Mit Wü Jahren Vorlauf traue ich mir durchaus zu, das zu planen und wie gesagt, wer weiss was die Zukunft bringt, da mach ich mir doch nicht in die Hosen.

zu 3. das ist jetzt genau der Punkt, wo ich einfach glaube, dass du als Konservativ eingestellter Mensch auch hauptsächlich die entsprechenden Medien bedienst, kein Vorwurf. Aber die realität ist, das bei gesetzesvorhaben, wo mehrere Ministerien Aktien drin haben, ein Ministerium federführend einen Entwurf erstellt und den ohne Öffentlichkeit inhaltlich mit allen teilt. Und dann wird verhandelt, hart, insbesondere bei mehreren Ressorts, die auch noch in verschiedener politischer Hand sind. Dann kommt irgendwann ein Kompromiss raus (oder auch nicht) und damit geht man in die Öffentlichkeit und da wird er dann nochmal diskutiert, zerrissen und abgeändert. Aber das Stadium, in welchem der Entwurf in diesem Fall geleaked wurde, was kein Entwurf für die Realität, sondern eine Verhandlungsbasis. Und damit komplett irrelevant. Und in einem in Deutschland bis dato einmaligen Vorgang wurde das Dokument geleaked, um Stimmung zu erzeugen, was hervorragend geklappt hat. Und wenn du jetzt Lust hast, meinen Post zu e-fuels zu lesen und mich vielleicht nicht als arroganten grünen Penner siehst, sondern als einen, der vielleicht ne andere Meinung hat, als du, aber die Dinge schon versucht konträr zu betrachten, dann stellst du fest:

innerhalb der Regierung wurde von Seiten der FDP alles getan, um etwas völlig schwachsinniges durchzusetzen, um die Öffentlichkeit zu blenden (e-fuels).Nachweislich durch die FDP. Im Fall des Leaks genau das gleiche, nur ohne dass man offiziell weiß, wer es war, aber die FDP hat sich sofort klar gegen den Entwurf der Grünen gestellt und punktet auch hier bei der konservativen Wählerschaft. Obwohl wir hier von einem Verhandlungspapier reden.

und jetzt schau dir die Umfragewerte der FDP an. Und deren Mantra, dass die Werte so schlecht seien, weil man sich zu sehr den Grünen anpasst und man sich deutlich abgrenzen muss.

und jetzt bitte, da erkennst du doch einen Zusammenhang, oder?

wie gesagt, ich teile deine konservativen Einschätzungen nicht, bin aber nicht der Hardliner, der jeden reformieren muss: aber was in diesem Land gerade abgeht stimmt mich bedenklich, solche methoden hätte ich höchstens der afd zugetraut.
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Manne
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Beitrag von Manne »

Zur Ineffektiven Arbeitsweise der Wärmepumpe kam halt immer noch nichts vom Allgaier, nur ein paar Phrasen Altbau Neubau, warum das aber so sei ist ihm scheinbar unklar, und wenn einer fragt der woanders auch fragt, der bekommt eben keine Antwort,

Ich frage mich auch immer wieder wer den Ausbau der Gasversorgung durch Russland vorangetrieben hat, war das Merkel oder Joschka Fischer ?
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Beitrag von Allgaier »

Manne hat geschrieben: Ich frage mich auch immer wieder wer den Ausbau der Gasversorgung durch Russland vorangetrieben hat, war das Merkel oder Joschka Fischer ?
Frag mal Trittin was er davon hält?

Komisch, bis zum Krieg hat fast jedem das billige Gas gefallen oder nicht?

Mit dem Wissen von jetzt ein Fehler aber zu diesem Zeitpunkt gerne genommen da billig und durchaus umweltfreundlicher als Kohle.
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

Lucky hat geschrieben:Das halte ich persönlich übrigens für einen Fehler. Man sollte immer in der Lage sein miteinander zu reden und/oder zu diskutieren, egal wie weit man auseinander ist.
Zunächst halte ich nicht so viel von ideologisch zementierten Meinungen. Ich bin Wähler, würde aber Problem haben, Mitglied einer Partei zu sein, da ich diesen Parteien- und Fraktionszwang nicht mag und durchaus in jeder Partei etwas finden kann, was mich anzieht und was mich abstößt. Schon da unterscheide ich mich von einem User, bei dem man das Gefühl hat, er haut einfach mal eine Parteiparole raus, die man auf Wahlplakaten zu sehen und in Bierzeltreden zu hören bekommt.

Ich war Gymnasiast und Musiker, beides für sich waren klassische Indikatoren, links zu sein.Ich bin sozusagen links sozialisiert. Ich kenne aus dieser Blase eigentlich niemanden, der rechts war. Wirklich rechts. Die NPD hat kaum eine Rolle gespielt und unsere Vorstellung von Rechten waren die Wähler von FJS. Unsere Lehrer waren ja stellenweise noch deutlich weiter links. Nur hat meine Vorstellung von links nicht mehr viel mit dem zu tun, was man heute als links bezeichnet. Links bedeutet heute, antikapitalistisch zu denken (hier bin ich durchaus ambivalent), woke zu sein (was ich in Teilen gar nicht sein will) und vor allem, nicht rechts zu sein (was zwar zutrifft , mir aber politisch dann doch etwas zu dünn ist).

Ich finde es richtig, mit „Andersdenkenden“ zu diskutieren und finde eine konservative Haltung nicht nur legitim, sondern durchaus nachvollziehbar. Konservativ, also Werte erhaltend, ist ja in vielen Fällen zu begrüßen. Ich habe zwar bei manchen Personen tatsächlich Probleme und kann nicht nachvollziehen, dass jemand auf Habeck oder Baerbock schimpft, der nie ein schlechtes Wort über Dobrindt oder Söder verlieren würde, aber hier versuche ich, dass das irgendwie mit sachlichem Meinungsaustausch funktioniert.

Wenn aber jemand das gern gebrauchte „links-grün-versifft“ gebraucht (man möge mir bitte links-grün erklären, geht es hier um den linken Flügel der Grünen oder um die Linkspartei?, denn politisch gibt es ja nicht so viele Gemeinsamkeiten), andererseits aber die AfD, eine unter Beobachtung stehende, nachgewiesenermaßen in weiten Teilen verfassungsfeindlich agierende Partei mit anderen gleichsetzt und damit in ihrer Haltung relativiert und verharmlost, dann will ich mit dem nicht mehr diskutieren. Ich höre mir von jedem an, warum er die AfD wählt, wenn aber schon im den ersten Sätzen „Drecks Ausländer“ genannt wird, dann will ich mit diesen Menschen nichts zu tun haben. Jeder hatte mittlerweile die Zeit der Erkenntnis, um was für eine Partei es sich da handelt und sie als Protestpartei, um den Etablierten eins auszuwischen, längst nicht mehr taugt. Eine menschenverachtende Haltung hat für mich nichts mehr mit Politik zu tun. Aber das beschränkt sich auf die AfD, ich würde keinen Menschen abqualifizieren, weil er die CSU wählt, das ist Blödsinn. Und hat eigentlich jemand, der von links-grün versifft redet, die Entwicklung der Grünen seit ihrer Gründung verfolgt? Wird hier nicht einfach ein aufgebautes Bild wieder und wieder in Dauerschleife skandiert, ohne tatsächlich deren (mehrheitliche) Ideologie zu hinterfragen? So viel zu meiner Haltung.

Und dann noch was zur Sache. Es kommt das Argument, wenn die anderen nichts machen, werden wir das Klimaziel sowieso nicht erreichen, merkwürdigerweise ausschließlich aus dem konservativen Lager. Jetzt frage ich mich, was wollt ihr mit diesem Statement sagen? Sollen wir es lassen? Ergeben wir uns? Selbst bei einer fatalistischen Lebenshaltung mit der Flucht in den Hedonismus bis zum bitteren Ende, werden Leichen unseren Weg pflastern. Diejenigen, die am meisten unter den Folgen des Klimawandels leiden, haben am wenigsten dazu beigetragen. Shit happens. Und da stellen wir uns hin und zeigen mit dem Finger auf die anderen, die (auch) nichts machen?
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djrene
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Beitrag von djrene »

Dibbl Inch hat geschrieben:Und natürlich, Fußbodenheizung steigert natürlich die Effizient, das ist aber meines Wissens kein Grund dagegen.
Das Problem ist, daß ohne Flächenheizung (in den allermeisten Fällen also Fußbodenheizung), gerade im Altbau (und wir reden vom unsanierten Altbau - wenn der auf Niedrigenergie saniert ist, sieht das wieder anders aus), der Wärmehub viel größer sein muß, als mit. Damit sinkt dann auch die Jahresarbeitszahl (Wieviel KWh Wärme bekomme ich aus einer KWh Strom) - gegebenenfalls auf einen Wert, der die Heizkosten sogar steigen lässt, weil recht viel Strom verbraucht wird. Man sprach da früher mal von einer Jahresarbeitszahl von 3,0 ab der es sich rentiert, aber das Preisverhältnis von Strom zu fossilen Brennstoffen hat sich ja verändert - da bin ich nicht auf dem neuesten Stand. Zudem sich ja die Effizienz auch verbessert hat.
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Manne
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Beitrag von Manne »

hab geschaut, er ist dafür weil Merkel die Energiewende nur halbherzig vorantrieb.
Der Energiebedarf ist ja da
Allgaier hat geschrieben:Frag mal Trittin was er davon hält?

Komisch, bis zum Krieg hat fast jedem das billige Gas gefallen oder nicht?

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Lucky
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Beitrag von Lucky »

Dibbl Inch hat geschrieben:zu 1. meinem gefährlichen Halbwissen zu Folge ist nicht die Wärmepumpe das Problem, sondern der Einbau kann teuer werden. Und natürlich, Fußbodenheizung steigert natürlich die Effizient, das ist aber meines Wissens kein Grund dagegen. Und da wären wir halt wieder beim Punkt: Gibts vernünftige Unterstützung an den Orten, wo der Einbau teurer kommt, was spricht dagegen?
Nichts spricht dagegen und es wäre ja schön wenn es so kommen würde.
zu 2. aber das sind doch 20 Jahre. Weißt du, was die letzten 20 Jahre technisch abging? Ich wohne in nem Neubau, 2 Jahre alt, Gas. Meine Frau hat ebenfalls Schnappatmung, aber ich rechne eh mit ner Lebensdauer von 20 Jahren für unsere Heizung, wenn ich dann investieren muss, mein Gott, hätte ich eh gemusst. Mit Wü Jahren Vorlauf traue ich mir durchaus zu, das zu planen und wie gesagt, wer weiss was die Zukunft bringt, da mach ich mir doch nicht in die Hosen.
Ja. Und vermutlich müssen wir in 20 Jahren auch wieder neu überlegen und schauen, was dann möglich ist. Habe auch nichts anderes behauptet. Und vielleicht ist die Technik für eFuels oder was auch immer in ein paar Jahren auch soweit, dass diese sinnvoll verwendet werden kann. Ich finde es gut, dass man sich die Möglichkeit offen gelassen hat.
zu 3. das ist jetzt genau der Punkt, wo ich einfach glaube, dass du als Konservativ eingestellter Mensch auch hauptsächlich die entsprechenden Medien bedienst, kein Vorwurf. Aber die realität ist, das bei gesetzesvorhaben, wo mehrere Ministerien Aktien drin haben, ein Ministerium federführend einen Entwurf erstellt und den ohne Öffentlichkeit inhaltlich mit allen teilt. Und dann wird verhandelt, hart, insbesondere bei mehreren Ressorts, die auch noch in verschiedener politischer Hand sind. Dann kommt irgendwann ein Kompromiss raus (oder auch nicht) und damit geht man in die Öffentlichkeit und da wird er dann nochmal diskutiert, zerrissen und abgeändert. Aber das Stadium, in welchem der Entwurf in diesem Fall geleaked wurde, was kein Entwurf für die Realität, sondern eine Verhandlungsbasis. Und damit komplett irrelevant. Und in einem in Deutschland bis dato einmaligen Vorgang wurde das Dokument geleaked, um Stimmung zu erzeugen, was hervorragend geklappt hat. Und wenn du jetzt Lust hast, meinen Post zu e-fuels zu lesen und mich vielleicht nicht als arroganten grünen Penner siehst, sondern als einen, der vielleicht ne andere Meinung hat, als du, aber die Dinge schon versucht konträr zu betrachten, dann stellst du fest:
Verrennst Du Dich da jetzt in irgendetwas? Ich habe nämlich nichts anderweitiges behauptet oder geschrieben. Irgendjemand hat was geleakt und Habeck spielt jetzt beleidigte Leberwurst. Das reiht sich halt jetzt ein in die Sachen die geplant (wie auch immer), aber nicht bis zum Ende gedacht sind.
Der Graf schrub:
Wenn aber jemand das gern gebrauchte „links-grün-versifft“ gebraucht (man möge mir bitte links-grün erklären, geht es hier um den linken Flügel der Grünen oder um die Linkspartei?, denn politisch gibt es ja nicht so viele Gemeinsamkeiten), andererseits aber die AfD, eine unter Beobachtung stehende, nachgewiesenermaßen in weiten Teilen verfassungsfeindlich agierende Partei mit anderen gleichsetzt und damit in ihrer Haltung relativiert und verharmlost, dann will ich mit dem nicht mehr diskutieren. Ich höre mir von jedem an, warum er die AfD wählt, wenn aber schon im den ersten Sätzen „Drecks Ausländer“ genannt wird, dann will ich mit diesen Menschen nichts zu tun haben.
Vollkommen OK. Aber das hat hier ja auch niemand behauptet oder irgendwas ähnlich geschrieben, oder?
Und dann noch was zur Sache. Es kommt das Argument, wenn die anderen nichts machen, werden wir das Klimaziel sowieso nicht erreichen, merkwürdigerweise ausschließlich aus dem konservativen Lager. Jetzt frage ich mich, was wollt ihr mit diesem Statement sagen? Sollen wir es lassen? Ergeben wir uns? Selbst bei einer fatalistischen Lebenshaltung mit der Flucht in den Hedonismus bis zum bitteren Ende, werden Leichen unseren Weg pflastern. Diejenigen, die am meisten unter den Folgen des Klimawandels leiden, haben am wenigsten dazu beigetragen. Shit happens. Und da stellen wir uns hin und zeigen mit dem Finger auf die anderen, die (auch) nichts machen?
Und die entgegengesetzte Meinung kommt aus dem "Grünen-Lager" (nenne es wie Du willst, ist nicht in Stein gemeißelt und ich denke Du weißt wie ich es meine...) Wenn ich jetzt das Haus meiner Eltern aus den 60er Jahren sanieren muss (ob jetzt für 250.000 EURO,125.000 EURO oder 50.000 EURO, keine Ahnung wie das finanziell geregelt werden soll oder evtl. kommen wird) - damit retten wir uns und die restliche Welt? Ich denke ich verstehe schon was Du sagen willst - ich bin aber der Meinung dass das überhaupt nichts bringt, wenn wir im reichen Deutschland jedes Gebäude sanieren und gleichzeit andere (größere und schon genannte) Länder nicht 100%ig und wie auch immer mitziehen - mir fehlt da leider tatsächlich die Vorstellungskraft dass sowas passieren bzw. kommen wird.
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djrene
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Beitrag von djrene »

Provokante Frage, ich weiß - aber trotzdem: Wenn es so wichtig ist, daß es andere zuerst machen, könnten wir dann bitte das Tempolimt endlich haben? Oder warum machen wir das dann nicht? Ich weiß - die Schilder. Aber die stehen in anderen Ländern ja auch nicht.
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Beitrag von Birk69 »

Dibbl Inch hat geschrieben:bzgl Wärmepumpen bin ich kein Experte. Ernst gemeinte Fragen, weil du dich damit beschäftigt hast:

1) Warum sind Wärmepumpen im Altbau die falsche Variante? Würde damit eine größere Renovierung fällig werden?
Ich "durfte" mich letztes Jahr mit dem Thema beschäftigen, da die alte Ölheizung raus musste.
Fernwärme ging nicht, da keine Leitungen bei uns (Stadt Augsburg) verlegt sind. Öl wollte ich auf keinen Fall. Mit Holz zu heizen ist für mich vieles, aber nicht klimaneutral. Dazu sehr teuer. Blieb noch die Wärmepumpe und ne Gasheizung. Die Wärmepumpe wurde es nicht, da der Stromverbrauch in unserem sehr alten Haus viel zu hoch geworden wäre. Die Anschaffungskosten sind es nicht, die abschrecken. Denn es werden 40% vom Staat übernommen. Hätte ich eine Wärmepumpe eingebaut, hätte ich mindestens auch gleich das Dach neu dämmen und decken lassen müssen. Vermutlich auch die Zwischendecken und wohl auch noch die Außenwände nei isolieren.
Sprich, die Gasheizung war im meinen Fall für uns die beste Lösung im Preis-Leistungsverhältnis
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Beitrag von Dibbl Inch »

Lucky: Punkt 1 und 2 bedeutet dann aber, dass du aktuell keinen Punkt zum Aufregen hast, da wie in Punkt 3 aufgeführt der Entwurf als Verhandlungsbasis zu sehen ist. Du springst da auf einen politischen Zug auf und kämpfst gegen etwas, was überhaupt nicht da ist.

zu den e-fuels. Es wird natürlich Entwicklungen geben und wenn das Zeug in Luft- und Schifffahrt benötigt wird, wird es auch günstiger werden. Nur der technische Sinn dahinter wird sich nie ändern. Anstatt etwas direkt mit Strom zu betreiben, betreibst du es durch etwas, was du aus Strom herstellst. Das wird nie effizient sein. Nie. Und daher ist die ganze Diskussion bzgl. Technologie-Offenheit eine politische ohne Bezug zur Realität. Und nein, genau deswegen verrenne ich mich nicht, weil ich es technisch beurteilen kann und die FDP sicher auch Leute hat, die das können. Das sind politische Maneuver, nicht mehr und nicht weniger, bitte informiert euch und lasst euch nicht verarschen.

Wenn du dich hier hinstellst und sagst, ich will Technologie-Offenheit im Bezug auf Öl und/oder Gas sowohl für Auto, als auch Haus, dann sehe ich das aus Umweltschutzgründen komplett anders. Aber dann ist das deine Meinung und für mich okay.

Aber wenn hier über e-fuels gesprochen wird, weil man dann nicht so viel Strom bräuchte oder die Idee aufkommt, dass e-fuels irgendwann mal effizienter seien als reine elektronische Antriebe, dann ist das schlichtweg falsch und reingefallen auf Politikspielchen. Und damit solls genug von meiner Seite sein.

Birk69: danke für die Erklärungen. Für mich ist das immer eine Hochrechnung. Muss ich das Dach nicht eh irgendwann machen? Was kostet mich die Sanierung und was zahle ich an Energiekosten dafür die kommenden Jahre oben drauf. Und wenn da unter den Strich auf 20 Jahre kein Plus rauskommt, dann muss die Politik (wie gesagt bei privaten zumindest) nachhelfen und wie gesagt, um das zu bewerten warte ich einen offiziellen Gesetzesvorschlag ab und keine Verhandlungsbasis.
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Beitrag von schmidl66 »

Wir haben vor ein paar Wochen die Umrüstung abgeschlossen.
Öl war kaputt und nach 25 Jahren darf sie das auch, dann haben wir die Alternativen überlegt: Öl schied von vornherein aus, Tendenz ging Richtung Pellets. Aufgrund der Kosten gegen Pellets und für WP entschieden. Da kein Neubau und FuBoHzg nur im EG, Rest Heizkörper wird die WP im Winter wohl nicht ausreichen. Daher Gas als Backup - nennt sich dann Gas-WP-Hybrid. Bin ich zufrieden mit, letztendlich eine 1. Auswertung kann ich nach dem nä. Winter vornehmen.
Diese Hybrid sollte meines Erachtens auch mit dem neuen Gesetz, dass aktuell ja keinesfalls fertig ausgearbeitet ist, aber Stand jetzt einen 65%igen Anteil regenerativer Energie fürs Heizen fordert, genau diese Art von Heizung abgedeckt sein.

Daher: warum schreien eigentlich die Energiewendenverhinderer alle von "komplettem Verbot von Gas"?
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Beitrag von Sepp-Wurzel »

Ich stand ja auch vor der Entscheidung, was nach der Ölheizung kommt. Hab ein RMH mit ausschließlich Heizkörpern, keine Fussbodenheizung. Somit hatte ich mal frühzeitig mit nem Installateur über mögliche Alternativen gesprochen. Erste Aussage war, das ne WP nicht gehen wird. Nach kurzem Nachdenken kam dann der pragmatische Vorschlag, einfach an der bestehenden Heizung die Vorlauftemperatur runter zu drehen und damit eine WP "zu simulieren". Diese sind bei höheren Vorlauftemperaturen ja durchaus nicht effizient. Heraus kam in den letzten beiden Wintern, das (in meinem Haus) eine Vorlauftemperatur von 40/45°C reicht und somit wird eine WP dann auch funktionieren. Das muss aber auch mal jeder für sich rausfinden.
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Beitrag von schmidl66 »

Sepp-Wurzel hat geschrieben:Ich stand ja auch vor der Entscheidung, was nach der Ölheizung kommt. Hab ein RMH mit ausschließlich Heizkörpern, keine Fussbodenheizung. Somit hatte ich mal frühzeitig mit nem Installateur über mögliche Alternativen gesprochen. Erste Aussage war, das ne WP nicht gehen wird. Nach kurzem Nachdenken kam dann der pragmatische Vorschlag, einfach an der bestehenden Heizung die Vorlauftemperatur runter zu drehen und damit eine WP "zu simulieren". Diese sind bei höheren Vorlauftemperaturen ja durchaus nicht effizient. Heraus kam in den letzten beiden Wintern, das (in meinem Haus) eine Vorlauftemperatur von 40/45°C reicht und somit wird eine WP dann auch funktionieren. Das muss aber auch mal jeder für sich rausfinden.
das wird sich bei mir noch zeigen. Wäre dann die charmanteste Lösung.
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Beitrag von Lucky »

Dibbl Inch hat geschrieben:Lucky: Punkt 1 und 2 bedeutet dann aber, dass du aktuell keinen Punkt zum Aufregen hast, da wie in Punkt 3 aufgeführt der Entwurf als Verhandlungsbasis zu sehen ist. Du springst da auf einen politischen Zug auf und kämpfst gegen etwas, was überhaupt nicht da ist.
Kann es sein dass Du jetzt irgendwas oder irgendjemanden mit mir verwechselst? Auf welchen Zug springe ich auf bzw. gegen was kämpfe ich? Unsere neue Heizung ist - wie gesagt - ca. 2 Jahre alt und hält hoffentlich die nächsten 20 Jahre auch, also interessiert mich das Thema Heizungsneubau momentan überhaupt nicht, da wir davon nicht betroffen sind. Von daher die eben genannte Frage von mir.
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Beitrag von Dibbl Inch »

Lucky hat geschrieben:Kann es sein dass Du jetzt irgendwas oder irgendjemanden mit mir verwechselst? Auf welchen Zug springe ich auf bzw. gegen was kämpfe ich? Unsere neue Heizung ist - wie gesagt - ca. 2 Jahre alt und hält hoffentlich die nächsten 20 Jahre auch, also interessiert mich das Thema Heizungsneubau momentan überhaupt nicht, da wir davon nicht betroffen sind. Von daher die eben genannte Frage von mir.
na, du hast geschrieben:

Bei Neubauten finde ich Wärmepumpen oder what ever gut und sinnvoll - alles andere ist doch fast nicht umsetzbar, da hakt es an so vielem, was die jetzige Regierung plant bzw. umsetzen möchte. Ich persönlich bin auch überzeugt, dass es niemals so kommen wird (wie schon so manch andere Sachen von der aktuellen Regierung).

Du kritisierst da Regierung für ihre Umsetzungsvorhaben und wir diskutieren gerade über den Verhandlungsentwurf der Grünen bzgl. Heizen von Häusern. Da muss ich ja schon davon ausgehen, dass du ein Problem mit diesem Entwurf hast und ich versuche dir nur zu sagen, dass das eine Startposition für Verhandlungen ist und man da nicht gleich bellen muss.

Aber der Zug in der Öffentlichkeit ist da eh schon abgefahren, also auch egal…

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Beitrag von Lucky »

Dibbl Inch schrub:

Lucky: Punkt 1 und 2 bedeutet dann aber, dass du aktuell keinen Punkt zum Aufregen hast, da wie in Punkt 3 aufgeführt der Entwurf als Verhandlungsbasis zu sehen ist. Du springst da auf einen politischen Zug auf und kämpfst gegen etwas, was überhaupt nicht da ist.
1. Ich rege mich nicht auf, weil - wie schon geschrieben - ich nicht betroffen bin.
2. Nochmal die Frage - welcher Zug und welcher Kampf?

Wenn Du
Ich schrub:
Bei Neubauten finde ich Wärmepumpen oder what ever gut und sinnvoll - alles andere ist doch fast nicht umsetzbar, da hakt es an so vielem, was die jetzige Regierung plant bzw. umsetzen möchte. Ich persönlich bin auch überzeugt, dass es niemals so kommen wird (wie schon so manch andere Sachen von der aktuellen Regierung).
als aufregen, auf einen Zug aufspringen oder gegen wenn auch immer kämpfen nennst, hmm, naja. Deine Meinung, nicht meine.
Du kritisierst da Regierung für ihre Umsetzungsvorhaben und wir diskutieren gerade über den Verhandlungsentwurf der Grünen bzgl. Heizen von Häusern. Da muss ich ja schon davon ausgehen, dass du ein Problem mit diesem Entwurf hast und ich versuche dir nur zu sagen, dass das eine Startposition für Verhandlungen ist und man da nicht gleich bellen muss.
Ist eine "Diskussion" über die aktuellen Machenschaften der Ampel-Regierung momentan nicht erlaubt oder gewünscht? Findest Du es gut, welches Bild die Ampel-Regierung momentan abgibt? Kann ich was dafür, dass wieder mal irgendwas rausgerotzt wird, was nicht mal bis zur Hälfte durchdacht ist? Die sitzen ja nicht grundlos seit Stunden zusammen und versuchen was auch immer zu kitten. Und ja, da darf der gemeine Bürger auch mal bellen, wau.
Aber der Zug in der Öffentlichkeit ist da eh schon abgefahren, also auch egal…
Tja, selber schuld die Ampel ist.
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Beitrag von Dibbl Inch »

Puh, schwierig. Du kannst diskutieren was du willst. Aber wenn der Barni an Mannes Auto Interesse hat und der Manne erstmal 15.000 Euro aufruft, der Barni aber nur 10.000 zahlen will, dann bin ich noch nicht bereit mit dir darüber zu diskutieren, ob der schlussendliche Preis dann fair war, weil ich die 12.800 Euro, auf die sie sich dann geeinigt haben, noch nicht kenne. Und wenn du jetzt aber den Manne nicht magst und ihn vorab als Halsabschneider und Ahnunglosen hinstellst, dann bitte. Aber erzähl mir nichts von diesem „ist eine Diskussion nicht erlaubt oder gewünscht“ Scheiß, das ist nämlich an der Stelle hochgradig lächerlich, es gibt einfach noch nichts zu diskutieren, sondern die Regierung muss erst mal was auskaspern.

Und rausgerotzt hat das die Seite, die öffentliche Entrüstung lostreten will, um dann als Retter zu glänzen. Ähnlich wie bei den e-fuels, wo man sich als Retter inszeniert, dabei hat man faktisch nichts geändert, sondern lediglich Deutschland blamiert. Und der ein oder andere Naivling glaubts auch noch.
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Beitrag von Manne »

Sepp-Wurzel hat geschrieben:Ich stand ja auch vor der Entscheidung, was nach der Ölheizung kommt. Hab ein RMH mit ausschließlich Heizkörpern, keine Fussbodenheizung. Somit hatte ich mal frühzeitig mit nem Installateur über mögliche Alternativen gesprochen. Erste Aussage war, das ne WP nicht gehen wird. Nach kurzem Nachdenken kam dann der pragmatische Vorschlag, einfach an der bestehenden Heizung die Vorlauftemperatur runter zu drehen und damit eine WP "zu simulieren". Diese sind bei höheren Vorlauftemperaturen ja durchaus nicht effizient. Heraus kam in den letzten beiden Wintern, das (in meinem Haus) eine Vorlauftemperatur von 40/45°C reicht und somit wird eine WP dann auch funktionieren. Das muss aber auch mal jeder für sich rausfinden.
Das ist ein absoluter Praxistipp, die letzten Posts zum Thema, von dir und Birk treffen es exakt.

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Lucky
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Beitrag von Lucky »

Dibbl Inch hat geschrieben:Puh, schwierig. Du kannst diskutieren was du willst. Aber wenn der Barni an Mannes Auto Interesse hat und der Manne erstmal 15.000 Euro aufruft, der Barni aber nur 10.000 zahlen will, dann bin ich noch nicht bereit mit dir darüber zu diskutieren, ob der schlussendliche Preis dann fair war, weil ich die 12.800 Euro, auf die sie sich dann geeinigt haben, noch nicht kenne.
12.500 klingt gut, das wäre die perfekte Mitte.
Und wenn du jetzt aber den Manne nicht magst und ihn vorab als Halsabschneider und Ahnunglosen hinstellst, dann bitte. Aber erzähl mir nichts von diesem „ist eine Diskussion nicht erlaubt oder gewünscht“ Scheiß, das ist nämlich an der Stelle hochgradig lächerlich, es gibt einfach noch nichts zu diskutieren, sondern die Regierung muss erst mal was auskaspern.
Für das, das es nichts zu diskutieren gibt, wird hier aber ganz schön viel diskutiert. Und nochmal, Dich interessiert es momentan nicht und mich nicht.

Zum "Diskussion nicht erlaubt oder gewünscht"-"Scheiß" - ich habe mich da nicht nur auf das Thema Heizung bezogen, aber egal.
Und rausgerotzt hat das die Seite, die öffentliche Entrüstung lostreten will, um dann als Retter zu glänzen. Ähnlich wie bei den e-fuels, wo man sich als Retter inszeniert, dabei hat man faktisch nichts geändert, sondern lediglich Deutschland blamiert. Und der ein oder andere Naivling glaubts auch noch.
Mir ist es vollkommen egal, wer was warum rausgerotzt hat - die sitzen alle im selben Boot und sorgen selbst dafür, dass dieses Boot immer mehr Löcher bekommt.

Und ja, ich stimme Dir zu - man kann diskutieren wie und was man will - nur ganz selten wird aus ner 2 ne 1.
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Beitrag von schmidl66 »

So ruhig hier... verdauen manche noch die Veröffentlichung von gestern? Oder suchen wieder nach neuem Material gegen die grüne Offensive zur Weltrettung?
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