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Aachen: Positive A-Probe nach Bielefeld-Spiel - Stürmer suspendiert - 2:0-Wertung für Arminia? - 01.12.2003 14:23
Gomez droht Doping-Sperre
Positive A-Probe: Aachens Daniel Gomez.Für Alemannia Aachen kommt es derzeit knüppeldick. Nach dem Skandalspiel am Tivoli gegen den 1. FC Nürnberg (1:0) steht nun der nächste Eklat ins Haus. Der DFB-Kontrollausschuss hat ein Verfahren gegen Alemannias Stürmer Daniel Gomez wegen unerlaubten Dopings eingeleitet.
Die A-Probe des 24-Jährigen, die nach dem 2:0-Sieg am 9. November gegen Arminia Bielefeld (2:0) genommen worden war, enthielt Methylprednisolon. "Der Wirkstoff gehört der Gruppe der Glukokostereoide an, der nicht intramuskulär verabreicht werden darf, wie das in dem betreffenden Fall geschehen ist", heißt es in einer DFB-Mitteilung.
Gomez, der gegen Bielefeld den Treffer zum 2:0 und damit sein erstes Zweitliga-Tor erzielt hatte, und Alemannia Aachen haben dem DFB bereits mitgeteilt, dass sie auf die Öffnung der B-Probe verzichten. Arminia Bielefeld hat nun das Recht, innerhalb von 48 Stunden Einspruch gegen die Wertung des Spiels einzulegen.
Die Aachener indes sehen wenig Hoffnung, die drei erkämpften Punkte gegen die Arminia behalten zu dürfen. "Wir rechnen mit einer 2:0-Wertung für Bielefeld und einer Geldstrafe für den Verein", erklärte Alemannia-Präsident Prof. Horst Heinrichs und verkündete eine interne Bestrafung von Gomez an: "Er ist bis auf weiteres suspendiert. Wir streben eine schnellstmögliche Trennung an, weil der Spieler nicht nur sich, sondern auch der Mannschaft und dem Verein großen Schaden zugefügt hat."
Es ist der zehnte Dopingfall im deutschen Profifußball.
Neues aus Aachen...
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Aachen: DFB-Sportgericht entsprach dem Nürnberger Antrag - 04.12.2003 22:03
Entscheidung: Wiederholungsspiel ohne Zuschauer
Mit dieser Entscheidung ahndete das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Donnerstag die Ausschreitungen bei der Partie am 24. November, in der Nürnbergs Trainer Wolfgang Wolf durch Wurfgeschosse am Kopf verletzt worden war.
Das Gremium unter dem Vorsitz von Rainer Koch entsprach damit dem Antrag des 1. FCN, der die Aufhebung der Spielwertung gefordert hatte. Gegen die Alemannia wurde wegen der Vorkommnisse beim 1:0-Sieg amTivoli außerdem eine Geldstrafe in Höhe von 50 000 Euro verhängt.
“Das Urteil tut auf der einen Seite schon sehr weh. Aber auf der anderen Seite ist es auch ein Erfolg, dass der Mannschaft die Punkte nicht kampflos abgezogen werden. Das Team hat jetzt die Chance, die Punkte erneut zu holen und die Spitzenposition in der Liga zu verteidigen“, kommentierte Aachens Präsident Prof. Dr. Horst Heinrichs den Vergleich. Beide Seiten einigten sich zudem darauf, dass eventuell fließende Fernsehgelder zwischen den Klubs geteilt werden. Ein Termin für das Nachholsiel steht noch nicht fest.
“Ich kann mit dem Urteil leben. Es geht bei Null los und wir haben die Chance, drei Punkte zu holen. Für mich ist der Vorfall damit erledigt“, erklärte Nürnbergs Coach Wolf nach dem Richterspruch. Auch sein Aachener Kollege Jörg Berger zeigte sich mit dem Urteil insgesamt zufrieden: “Wir müssen uns eben nochmal motivieren und nochmal Charakter zeigen. Es ist aber auch ein Zeichen, dass sich solche Vorfälle, egal in welchem Stadion, nicht wiederholen dürfen.“
Neben dem heutigen Strafmaß, wird der Verein im zweiten Vorfall innerhalb weniger Tage kaum um einen Punktabzug herumkommen. Denn die A-Probe des Stürmers Daniel Gomez war nach Aachens 2:0-Erfolg am 9. November über Arminia Bielefeld positiv. Der Franzose, der gegen Bielefeld den Treffer zum Endstand markierte, hatte sich ohne Rücksprache mit der medizinischen Abteilung von seinem ehemaligen belgischen Vereinsarzt wegen Leistenbeschwerden das Mittel Depot-Medrol-Lidokain mit dem Wirkstoff Methylprednisolon in die Muskulatur spritzen lassen. Ein, vereinfacht ausgedrückt, Kortison-Wirkstoff, der Entzündungen hemmt - und auf der DFB-Dopingliste steht! Aachen verzichtete auf die Öffnung der B-Probe, hat Gomez suspendiert und will ihm fristlos kündigen.
Derweil hat Bielefeld Protest gegen die Wertung des Spiels eingelegt. Ein Schritt, den auch die Nürnberger vorsorglich vollzogen haben. In dieser Sache verzichtete Nürnberg jedoch mittlerweile auf weitere Ansprüche.
Bitter für die finanziell klamme Alemannia: Am grünen Tisch wird der Verein wohl in seinen wirtschaftlichen wie sportlichen Planungen zurückgeworfen. "Es ist kaum nachzuvollziehen, dass ein paar Idioten bei der Nürnberg-Partie sowie ein Spieler dem Verein und der Mannschaft so einen großen Schaden zugefügt haben", schimpft Aachens Präsident Horst Heinrichs.
Das Image des ohnehin krisengeschüttelten Klubs erhält weitere Kratzer. Und auf sportlich-personeller Seite besteht nun dringend zusätzlicher Handlungsbedarf: Durch die Trennung von Gomez stehen Trainer Berger im nunmehr 19 Mann umfassenden Kader mit Erik Meijer und Emmanuel Krontiris nur noch zwei etatmäßige Stürmer zur Verfügung. Aber wenigstens könnte der Einzug ins Viertelfinale des Pokals den finanziellen Spielraum geschaffen haben, um im Januar eventuell noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv zu werden.
Achim Kaiser
Aachen: DFB-Sportgericht entsprach dem Nürnberger Antrag - 04.12.2003 22:03
Entscheidung: Wiederholungsspiel ohne Zuschauer
Mit dieser Entscheidung ahndete das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Donnerstag die Ausschreitungen bei der Partie am 24. November, in der Nürnbergs Trainer Wolfgang Wolf durch Wurfgeschosse am Kopf verletzt worden war.
Das Gremium unter dem Vorsitz von Rainer Koch entsprach damit dem Antrag des 1. FCN, der die Aufhebung der Spielwertung gefordert hatte. Gegen die Alemannia wurde wegen der Vorkommnisse beim 1:0-Sieg amTivoli außerdem eine Geldstrafe in Höhe von 50 000 Euro verhängt.
“Das Urteil tut auf der einen Seite schon sehr weh. Aber auf der anderen Seite ist es auch ein Erfolg, dass der Mannschaft die Punkte nicht kampflos abgezogen werden. Das Team hat jetzt die Chance, die Punkte erneut zu holen und die Spitzenposition in der Liga zu verteidigen“, kommentierte Aachens Präsident Prof. Dr. Horst Heinrichs den Vergleich. Beide Seiten einigten sich zudem darauf, dass eventuell fließende Fernsehgelder zwischen den Klubs geteilt werden. Ein Termin für das Nachholsiel steht noch nicht fest.
“Ich kann mit dem Urteil leben. Es geht bei Null los und wir haben die Chance, drei Punkte zu holen. Für mich ist der Vorfall damit erledigt“, erklärte Nürnbergs Coach Wolf nach dem Richterspruch. Auch sein Aachener Kollege Jörg Berger zeigte sich mit dem Urteil insgesamt zufrieden: “Wir müssen uns eben nochmal motivieren und nochmal Charakter zeigen. Es ist aber auch ein Zeichen, dass sich solche Vorfälle, egal in welchem Stadion, nicht wiederholen dürfen.“
Neben dem heutigen Strafmaß, wird der Verein im zweiten Vorfall innerhalb weniger Tage kaum um einen Punktabzug herumkommen. Denn die A-Probe des Stürmers Daniel Gomez war nach Aachens 2:0-Erfolg am 9. November über Arminia Bielefeld positiv. Der Franzose, der gegen Bielefeld den Treffer zum Endstand markierte, hatte sich ohne Rücksprache mit der medizinischen Abteilung von seinem ehemaligen belgischen Vereinsarzt wegen Leistenbeschwerden das Mittel Depot-Medrol-Lidokain mit dem Wirkstoff Methylprednisolon in die Muskulatur spritzen lassen. Ein, vereinfacht ausgedrückt, Kortison-Wirkstoff, der Entzündungen hemmt - und auf der DFB-Dopingliste steht! Aachen verzichtete auf die Öffnung der B-Probe, hat Gomez suspendiert und will ihm fristlos kündigen.
Derweil hat Bielefeld Protest gegen die Wertung des Spiels eingelegt. Ein Schritt, den auch die Nürnberger vorsorglich vollzogen haben. In dieser Sache verzichtete Nürnberg jedoch mittlerweile auf weitere Ansprüche.
Bitter für die finanziell klamme Alemannia: Am grünen Tisch wird der Verein wohl in seinen wirtschaftlichen wie sportlichen Planungen zurückgeworfen. "Es ist kaum nachzuvollziehen, dass ein paar Idioten bei der Nürnberg-Partie sowie ein Spieler dem Verein und der Mannschaft so einen großen Schaden zugefügt haben", schimpft Aachens Präsident Horst Heinrichs.
Das Image des ohnehin krisengeschüttelten Klubs erhält weitere Kratzer. Und auf sportlich-personeller Seite besteht nun dringend zusätzlicher Handlungsbedarf: Durch die Trennung von Gomez stehen Trainer Berger im nunmehr 19 Mann umfassenden Kader mit Erik Meijer und Emmanuel Krontiris nur noch zwei etatmäßige Stürmer zur Verfügung. Aber wenigstens könnte der Einzug ins Viertelfinale des Pokals den finanziellen Spielraum geschaffen haben, um im Januar eventuell noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv zu werden.
Achim Kaiser