Rauchverbot, Pegelbegrenzung in Diskotheken - wo geht's weiter?
Rauchverbot, Pegelbegrenzung in Diskotheken - wo geht's weiter?
Als ich anfing mich für Politik und dergleichen zu interessieren, da war ich stolz darauf in einem liberalen Land zu leben, das die Eigenverantwortung der Bürger groß schreibt, ohne sie in Notlagen alleine zu lassen. Einen ersten großen Wendepunkt stellte ich mit der Einheit fest, ohne das jetzt an konkreten Dingen festmachen zu können, es ist einfach ein Gefühl. Der dämliche Soli hat sicherlich seinen Beitrag dazu geleistet. Doch was sich zur Zeit anbahnt ist eine Reglementierungswut der Obrigkeit sondersgleichen. Hat man sich früher Jobs ausgesucht bei denen man sich wohlfühlt und die man sich zutraut, so scheint man aktuell jede Arbeit für jeden zugänglich machen zu wollen. Demnächst kommt einer daher und verlangt, daß es draussen warm sein muß wenn er den Müll abholt. Ja wo sind wir denn? Wer in der Gastronomie arbeitet und arbeiten möchte, der wußte vorher auf was er sich einläßt. Niemand wird gezwungen diesen Job zu machen und noch viel weniger werden Gäste gezwungen dort hin zu gehen wo es ihnen nicht gefällt. Aktuellster Schildbürgerstreich: Für Festangestellte in Diskotheken gelten 85 db Schallpegel, für Aushilfskräfte 88 (schon alleine der Unterschied zeigt wie nahe Schilda ist). Was kommt als nächstes? Prohibition? Und warum kein Tempolimit? Wäre gut für Umwelt und Gesundheit. Muß ich mir beim Scheißen zusehen lassen? Oder wird etwa die Emission dabei gemessen und geregelt wann meine Putzfrau da wieder rein darf? Immerhin geht es ja um Arbeitsschutz. Leider neigt der Deutsche dazu alles abzunicken was von oben kommt. Kennt man ja. Meine Hoffnung liegt da ein wenig auf unseren Neu-5-Land-Bewohnern. Die haben ihren Arsch schon zwei Mal hochbekommen. WIR sind das Volk. Leider scheint man das vergessen zu haben.
Momentan steht die verkürzte Sperrzeit in Bayern wieder auf der Kippe. Der Deutsche hat in seiner Freizeit eindeutig zu viel Spaß. Das muß ein Ende haben.
Momentan steht die verkürzte Sperrzeit in Bayern wieder auf der Kippe. Der Deutsche hat in seiner Freizeit eindeutig zu viel Spaß. Das muß ein Ende haben.
Meine Nachbarn kennen Jim Marshall nicht, aber sie hassen ihn
- Von Krolock
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djrene hat geschrieben:
Momentan steht die verkürzte Sperrzeit in Bayern wieder auf der Kippe. Der Deutsche hat in seiner Freizeit eindeutig zu viel Spaß. Das muß ein Ende haben.
Ich weiß nicht, ob das Spaß ist. Seit Wegfall der Sperrzeit haben die Discothekenschlägereien um mehr als 100 Prozent zugenommen. Ich weiß nicht, warum das so ist, aber vielleicht liegt es am Alkohol. Auf jeden Fall sind die ganzen Idioten zwischen 05.00 h und 06.00 h derart knülle, dass sie das Wörtchen "Spaß" nicht mehr kennen und sich nur noch gegenseitig vermöbeln. Männlein wie Weiblein, Türken wie Russen wie Deutsche. Und es ist wirklich kein zeitliches Verschieben, sondern eine Zunahme.
Ich sehne den Tag der Sperrzeitverkürzungsaufhebung herbei.
Von Krolock hat geschrieben:Ich sehne den Tag der Sperrzeitverkürzungsaufhebung herbei.
So ein Unsinn. Willst als nächstes Schritt vielleicht am Besten gleich eine Ausgangssperre?
Es gibt genug Läden wo gesoffen wird wie sau und trotzdem passiert nichts. Kommt nur auf das Publikum an, dass man anspricht bzw. das man rein läßt. Uhrzeit spielt für mich hier überhaupt keine Rolle: Kann wenn ich mag um 21 Uhr genauso besoffen sein, wie um 5 uhr
Von Krolock hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob das Spaß ist. Seit Wegfall der Sperrzeit haben die Discothekenschlägereien um mehr als 100 Prozent zugenommen. Ich weiß nicht, warum das so ist, aber vielleicht liegt es am Alkohol. Auf jeden Fall sind die ganzen Idioten zwischen 05.00 h und 06.00 h derart knülle, dass sie das Wörtchen "Spaß" nicht mehr kennen und sich nur noch gegenseitig vermöbeln. Männlein wie Weiblein, Türken wie Russen wie Deutsche. Und es ist wirklich kein zeitliches Verschieben, sondern eine Zunahme.
Ich sehne den Tag der Sperrzeitverkürzungsaufhebung herbei.
Wenn die Polizei ihren Job macht (so sie personell dazu in der Lage ist), dann passiert das eben nicht. Hier hat die Polizei zeitgleich mit der Verkürzung der Sperrzeit eine höhere Präsenz gezeigt (AUCH ZU FUSS - Nachts, wenn's kalt ist). Ergebniss: Weniger Streß als vorher. Also mal die Füße raus aus dem Auto und die Knochen bewegt. (Ich weiß, Du sitzt am Schreibtisch

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Goldfich hat geschrieben:So ein Unsinn. Willst als nächstes Schritt vielleicht am Besten gleich eine Ausgangssperre?
Nein, warum?
Goldfich hat geschrieben:Es gibt genug Läden wo gesoffen wird wie sau und trotzdem passiert nichts. Kommt nur auf das Publikum an, dass man anspricht bzw. das man rein läßt.
Stimmt, aber willst du eine Ausgangssperre für manche?
Goldfich hat geschrieben:Uhrzeit spielt für mich hier überhaupt keine Rolle: Kann wenn ich mag um 21 Uhr genauso besoffen sein, wie um 5 uhr
Heute 15:14
Könnte man, tut man aber nicht. Die Uhrzeit spielt eine Rolle. Die Logik hat sich mir noch nicht ganz erschlossen, aber sie spielt eine Rolle.
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djrene hat geschrieben:Wenn die Polizei ihren Job macht (so sie personell dazu in der Lage ist), dann passiert das eben nicht. Hier hat die Polizei zeitgleich mit der Verkürzung der Sperrzeit eine höhere Präsenz gezeigt (AUCH ZU FUSS - Nachts, wenn's kalt ist). Ergebniss: Weniger Streß als vorher. Also mal die Füße raus aus dem Auto und die Knochen bewegt. (Ich weiß, Du sitzt am Schreibtisch)
Nimm nur den den Klammersatz und streiche den Rest. Es gibt eine groß angelegte Polizeireform, die letzten Endes aus Kostengründen so durchgeführt wurde, auch wenn es keiner zugeben will. Was vorher fast unmöglich war, ist mittlerweile ganz unmöglich. Zu Fuß geht gar nichts - GAR NICHTS! Streng genommen dürften nicht mal Anzeigen aufgenommen werden, da nicht selten nur ein Hansel auf der Dienststelle ist. Und der kommt nicht mal dazu, seine ursprüngliche Arbeit zu machen.
Außerdem ist das für mich kein Polizeiproblem. Ein Polizeiproblem wird es nur deshalb, weil die Idioten ohne Aufsicht saufen können, sich ohne Aufsicht provozieren können, ohne Aufsicht aufeinander losgehen können, aber den Rest nicht ohne Aufsicht oder Polizei regeln können/wollen. Weniger Stress als vorher ist es nicht, es ist doppelt so viel Stress. Die Polizei ist doch kein Idiotenüberwachungsverein. Die kommen zur Aufnahme der Straftaten. Das war früher so und ist nach Wegfall der Sperrzeit genauso.
Und es gibt tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der längeren Saufzeit und gestiegener Prügelbereitschaft. Natürlich nicht in allen Kneipen. Es geht um die relevanten Örtlichkeiten. Wenn man das B 2 oder PM oder vergleichbare Kaschemmen nimmt, dann hat sich hier der Anteil an Körperverletzungen mehr alls verdoppelt.
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[Augsburg] Raucher erobern sich ihre Kneipen zurück
Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/Augsburg-Stadt/Uebersicht/Artikel,Raucher-erobern-sich-ihreKneipen-zurueck_arid,1181273_regid,2_puid,2_pageid,4490.html vom 27.02.08
Augsburg
Raucher erobern sich ihre
Kneipen zurück
Von Lilo Murr
Immer mehr Wirte holen in Augsburg die Raucher in ihre Bierlokale zurück. "Ich hatte keine Wahl", sagt Thomas Kränzle, Chef des "Bierbrunnen" in der Ludwigstraße. Als Anfang 2008 das Rauchverbot kam, zeigten ihm 60 Prozent seiner Gäste die kalte Schulter. Kränzle stand kurz vor der Pleite.
AZ
In den ersten Wochen, als er das Gesetz noch recht locker handhabte, musste er sich auch noch mit Beschwerden von Nichtrauchern herumschlagen. Ende Januar machte der 45-Jährige dann Nägel mit Köpfen und gründete den "Verein zur Förderung der Geselligkeit". Dieser hat inzwischen 1349 Mitglieder.
Erika Schmid ist eine der eingetragenen Raucherinnen. Sie kommt fast täglich in den "Bierbrunnen", trinkt einem Kaffee, ein Glas Saft und pafft ihre Glimmstängel. "Ich würde nicht kommen, wenn das verboten wäre." Auch Horst Wendlinger schmeckt sein Weizen nur mit Nikotin.
Nicht jeder, so Kränzle, sei bereit, sofort ein Mitgliedsformular auszufüllen. "Manche haben Angst, dass diese Daten irgendwann vielleicht bei ihrer Krankenkasse landen." Der Wirt versteht die Bedenken, bleibt aber hart. Bedient wird nur, wer Mitglied ist oder es umgehend werden möchte. Die Prozedur ist unkompliziert und kostet nichts.
In einer Woche traten 510 Mitglieder bei
Oliver Weisser von der Rio-Bar in der Heilig-Grab-Gasse hat sich für eine andere Form entschieden. Der kleine Laden ist jetzt ein "Club der brasilianisch-kubanischen Raucherfreunde". Der erfreute sich schon am Gründungsabend großer Beliebtheit, innerhalb einer Woche haben 510 Mitglieder um Aufnahme gebeten. Übrigens keineswegs nur Raucher, auch Leute, denen ihr Wein auch ohne Zigarre schmeckt, kommen nach wie vor in das Lokal beim Standesamt. Auch hier gilt: Nur Mitglieder werden bedient.
Das Spectrum geht einen anderen Weg. Nach wie vor ist die Disco rauchfreies Terrain. Allerdings mit einer Nikotinoase. Seit letzten Freitag kümmert sich in einem extra abgetrennten Raum mit Glaswänden ein Verein um die "Erhaltung der bayerischen Wirtshaus- und Gastronomiekultur". 500 Namen umfasst die Mitgliederliste des "Spectrum Smokers Club". Den Jahresausweis gibt es für fünf Euro, einen Monatsausweis für 100 Cent. Bewirtet wird das "Nebenzimmer" nicht, verdursten müssen die Mitglieder trotzdem nicht, sie können Wasser, Bier und Wein von der Theke mitbringen. Das Ordnungsamt war da, so Ufuk Aykut, und gab seinen Segen.
Auch Klaus Kirchner rät zu Raucherclubs und Vereinsheimen. "Ein blödes Gesetz", schimpft der Ordnungsreferent über das Rauchverbot, dessen Kontrolle der Freistaat einfach den Kommunen überlassen habe. Etwa 60 bis 70 Raucherclubs beziehungsweise Vereinslokale seien bisher genehmigt. 200 dürften es am Ende werden, vermutet das Ordnungsamt. Täglich gehen neue Anträge ein. Bisher seien alle Umwandlungen von "Kneipen in Vereinsheime" problemlos über die Bühne gegangen, so Kirchner.
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