EISHOCKEY. EVD plant langfristig. DEL in Duisburg, Farmteam in der Nachbarschaft. Auch Eishalle Herne gehört zum "Paket".
Jürgen Schmitz, Eishallenchef in Duisburg, wird nun auch Geschäftsführer der Füchse. (Foto: Friedhelm Zingler) Vor nicht allzu langer Zeit war Eishockey in Duisburg eine wackelige Angelegenheit. Geht's weiter? Droht ein Umzug nach Stuttgart? Das liegt nun ein Jahr zurück. Stattdessen hat sich Ralf Pape, der Hauptgesellschafter der Füchse, ein langfristiges Projekt vorgenommen. Das brachten die Füchse gestern auf den Weg: DEL in Duisburg - ein Oberliga-Farmteam in Herne. Und alles unter Duisburger Regie. Denn die Füchse werden gemeinsam mit dem Duisburger Eishallen-Chef Jürgen Schmitz nicht nur die Herner Eissporthalle übernehmen. Ralf Pape wird zudem Mehrheitsgesellschafter beim Herner EV 07, der gerade in die Oberliga aufgestiegen ist.
"Es gibt fünf DEL-Vereine aus Nordrhein-Westfalen, aber - vor der gestrigen Lizenzierung der Herner und nach dem Rückzug der Moskitos Essen - keinen Zweit- oder Oberligisten im Westen", erklärt Pape, wie er auf die Idee kam. Also ging es zügig. Pape nahm Kontakt zu den anderen vier West-Clubs auf, die von der Idee eines gemeinsamen Farmteams in der Nähe angetan waren. "Sie waren nur überrascht, dass ausgerechnet der Tabellenletzte der letzten drei Jahre diese Idee hatte", schmunzelte Pape.
Vor allem die Haie beteiligen sich am Projekt
Vor allem die Kölner Haie wollen sich auch an dem Projekt beteiligen, "aber auch die übrigen Teams werden ihren Beitrag leisten", ist sich Pape sicher. "Der Sprung von der Deutschen Nachwuchs-Liga in die Deutsche Eishockey-Liga ist doch für den Großteil der Spieler nicht zu schaffen", will Pape ein Oberligateam als Ausbildungsstandort. "Mit Miesbach hat das nicht geklappt. Jetzt können die Spieler morgens bei ihrem DEL-Team, abends in Herne trainieren." Mittelfristig soll Herne in die 2. Bundesliga aufsteigen. "Optimal wäre es, wenn dann noch ein oder zwei weitere Standorte für Ausbildungsteams dazu kämen", so Pape. Neu ist die Idee schließlich nicht, denn seit Jahren sind die Eisbären Berlin Juniors das Oberliga-Ausbildungsteam des aktuellen Meisters - nur dass die "Füchse Duisburg Juniors" nun eben Herner EV 2007 heißen.
"Ohne die Füchse Duisburg hätten wir den Aufstieg in die Oberliga nicht wahrnehmen können", so Hernes Vereinschef Matthias Roos, der mit Shannon McNevan, gleichzeitig Spieler und Manager der "Crusaders", das Herner Eishockey am Leben hielt.
Jürgen Schmitz, der auch weiterhin die Duisburger Eissporthalle, die bekanntlich weiter ausgebaut werden soll, betreibt, wird zudem Geschäftsführer der Füchse. Sein Sohn David Schmitz soll sich vornehmlich um die Herner Eissporthalle kümmern. Und die ist in keinem guten Zustand. "Meine schlimmsten Erwartungen sind noch bei weitem übertroffen worden", sagte Schmitz senior. "Wir werden die Herner Halle nun erst einmal oberligatauglich machen", ergänzte Pape.
Die Finanzierung des Spielbetriebs soll vornehmlich über die vielen Zuschauer in Herne, kleinere Sponsoren in Herne und Geldgeber in Kanada erfolgen, die McNevan bereits im Vorjahr besorgt hatte. "Wir stehen natürlich dafür gerade", so Pape. Die Frage, ob eventuell ein Tausch von DEL- und Oberliga-Team irgendwann zu befürchten wäre, quittierte Pape mit einem Lächeln. "Stuttgart war etwas ganz anderes. Wer mich kennt, weiß, dass das nicht passieren wird." Stattdessen deutet nun einiges auf eine langfristige Perspektive für den EVD hin . . .
www.derwesten.de Füchse werden Mehrheitsgesellschafter in HerneDuisburg, 11.Juli 2008
Eine wackelige Zukunft für das Duisburger Eishockey. Das war einmal. Die Füchse Duisburg planen langfristig in ihrer angestammten Heimat – und engagieren sich nun auch in der Nachbarschaft. Denn während das DEL-Team nun auch künftig in Duisburg spielen wird, wird EVD-Chef Ralf Pape nun auch Mehrheitsgesellschafter beim Oberliga-Neuling Herner EV 07. Außerdem übernehmen die Duisburger mit dem Chef der Scania-Arena, Jürgen Schmitz, die Eissporthalle Herne.
...... Die Ziele des Projekts sind noch größer. Herne als Ausbildungsteam für die NRW-Club soll mittelfristig in die 2. Bundesliga aufstiegen und eventuell weitere Standorte in das Projekt integriert werden. Aber das ist noch Zukunftsmusik. Mit Blick auf das Eisbären-Farmteam ist der Herner EV 2007 dann künftig zwar nicht so etwas die „Füchse Duisburg Juniors“, vielleicht aber die „Nordrhein-Westfalen Juniors“. Aber keine Sorge: Der Club heißt auch weiterhin Herner EV.
„Ohne die Füchse Duisburg hätten wir den Aufstieg in die Oberliga nicht wahrnehmen können”, so Hernes Vereinschef Matthias Roos, der mit Shannon McNevan, gleichzeitig Spieler und Manager der „Crusaders”, das Herner Eishockey in die dritthöchste Liga führte.
Alles in allem deutet nun viel auf eine langfristige Perspektive für den EVD hin . . . (the)
Hockeyweb.de / NRZ
Brückenschlag nach Herne
Die Füchse Duisburg üben den Brückenschlag nach Herne. Der DEL-Verein steigt bei dem Oberliga-Aufsteiger Herner EV als Mehrheitsgesellschafter ein und will die Eissporthalle Gysenberg übernehmen.
Der Hauptgesellschafter der Füchse, Ralf Pape, hatte in jüngerer Zeit häufiger betont, dass „ich die Schnauze vom Verlierer voll habe”. Drei Jahre spielen die Duisburger in der Deutschen Eishockey Liga, drei Jahre lang wurden sie Letzter. Entsprechend rüstete Pape die Füchse-Mannschaft für die neue Saison mit Spielern vom Schlage Patrick Lebeau und Alexander Selivanov auf. Nun der Schritt nach Herne, wo die Duisburger mit Hilfe des Aufsteigers ein Ausbildungszentrum für die DEL-Mannschaft installieren wollen. Der Herner EV wird demnach nicht nur Kooperationspartner der Duisburger, sondern eine Art Basislager für die Füchse. Im Gespräch ist zudem, dass die Westvereine der DEL, Kölner Haie, Iserlohn Roosters, DEG und Krefeld Pinguine, das Projekt unterstützen und ebenfalls junge Spieler für die Herner Mannschaft abstellen. „Vor allem aus Köln wird Bereitschaft signalisiert, das Projekt in Herne zu unterstützen”, sagt Pape. Er will den Hallenkauf bis September bewerkstelligt haben.
WAZ 11.07.2008, Klaus Offergeld