Politik und Geschichte

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Augsburger Punker
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Beitrag von Augsburger Punker »

Engelhardt hat geschrieben:Dann ist der Hartz4-Satz auch zu niedrig.

Gesunde und fair produzierte Lebensmittel sind bereits entsprechend bepreist. Blöd ist halt, dass das entsprechende Dumping-Produkt direkt daneben steht. Noch blöder ist, dass so viele Leute auf das Dumpingprodukt angewiesen sind, dass es keinen Sinn macht Preisuntergrenzen einzuführen.

Keine Ahnung wie sich sowas lösen lässt. Essensmarken statt finanzieller Stütze? Da müssen sich schlauere Leute einen Kopf drum machen :-)

Da sind wir wieder bei der Agrarpolitik und den falsch verteilten Subventionen.

Das Billigzeug ist doch u.a. deshalb so billig, weil bei den großen Betrieben der Lebensmittelindustrie die meisten Subventionen landen. Den billigen Preis zahlt also die Allgemeinheit mit, auch wenn sie das ablehnt.

Stattdessen sollten Subventionen fließen an nachhaltig, ökologisch und gesund / bio produzierende Landwirte. Dadurch würde das günstiger werden und gleichzeitig der Billigfraß verteuert.

Nebeneffekt: Kleine Bauern wurden eher überleben. Und zum Beispiel auch fürs Heckenstehenlassen bezahlt.
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DennisMay
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Beitrag von DennisMay »

Wieder ein Kniefall vor der Industrie, natürlich zahlt der Steuerzahler für den Ausstieg aus der Kohleverstromung. :-)
Ich werde nie verstehen warum man die Energieversorgung in Deutschland komplett privatisiert hat, für den Kunden ist gar nichts besser geworden, er zahlt mehr denn je.

https://www.derstandard.at/story/200011 ... leausstieg


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Ritschie
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Beitrag von Ritschie »

DennisMay hat geschrieben:Wieder ein Kniefall vor der Industrie, natürlich zahlt der Steuerzahler für den Ausstieg aus der Kohleverstromung. :-)
Ich werde nie verstehen warum man die Energieversorgung in Deutschland komplett privatisiert hat, für den Kunden ist gar nichts besser geworden, er zahlt mehr denn je.

https://www.derstandard.at/story/200011 ... leausstieg

Weil privat immer besser ist. Gibt's lecker Pöstchen für die Zeit nach der Legislaturperiode...
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DennisMay
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Beitrag von DennisMay »

Für "lecker" gibts 10 Tatzen mit dem Rohrstock. ;)


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djrene
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Beitrag von djrene »

DennisMay hat geschrieben:Wieder ein Kniefall vor der Industrie, natürlich zahlt der Steuerzahler für den Ausstieg aus der Kohleverstromung. :-)
Ich werde nie verstehen warum man die Energieversorgung in Deutschland komplett privatisiert hat, für den Kunden ist gar nichts besser geworden, er zahlt mehr denn je.

https://www.derstandard.at/story/200011 ... leausstieg
Warum? Weil wir hierzulande noch nie eine Regierung hatte, die antizyklisch handelt. Geld fehlt - Tafelsilber wird verramscht.

Ich wäre auch der Meinung, der Staat sollte MASSIV als Wohnungsbauer und Vermieter auf den Markt drängen und dann zu Preisen deutlich unter dem Markt, aber noch mit Gewinn, anbieten. Das wäre die einzige Möglichkeit den Anstieg zu bremsen. Okay - dann kriegen sie Post vom Finanzamt, daß es ja so nicht gehe mit den Preisen ... :rolleyes:
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DennisMay
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Beitrag von DennisMay »

djrene hat geschrieben:Warum? Weil wir hierzulande noch nie eine Regierung hatte, die antizyklisch handelt. Geld fehlt - Tafelsilber wird verramscht.

Ich wäre auch der Meinung, der Staat sollte MASSIV als Wohnungsbauer und Vermieter auf den Markt drängen und dann zu Preisen deutlich unter dem Markt, aber noch mit Gewinn, anbieten. Das wäre die einzige Möglichkeit den Anstieg zu bremsen. Okay - dann kriegen sie Post vom Finanzamt, daß es ja so nicht gehe mit den Preisen ... :rolleyes:
Beim fetten stehe ich auf dem Schlauch, du willst mir jetzt nicht sagen das der Staat nach BWL und nicht VWL Grundlagen verwaltet werden muß, nach welchem Gesetz?


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Ryan
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Beitrag von Ryan »

DennisMay hat geschrieben:Beim fetten stehe ich auf dem Schlauch, du willst mir jetzt nicht sagen der Staat nach BWL und nicht VWL Grundlagen verwaltet werden muß, nach welchem Gesetz?
Es gab wohl in München Fälle, in denen das Finanzamt angemahnt hatte, dass zu billig vermietet wurde. In der angewandeten Vorschrift geht es im Grunde darum Scheinvermietungen zu unterbinden, entzieht aber wohl sozialen Vermietern auch die Grundlage.

@Augsburger Punker: Es muss ja nichtmal immer Bio sein, artgerechte Tierhaltung bei Fleisch wäre schon mal ein sehr guter Anfang.
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djrene
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Beitrag von djrene »

Ryan hat geschrieben:Es gab wohl in München Fälle, in denen das Finanzamt angemahnt hatte, dass zu billig vermietet wurde. In der angewandeten Vorschrift geht es im Grunde darum Scheinvermietungen zu unterbinden, entzieht aber wohl sozialen Vermietern auch die Grundlage.
Ich glaube auch in Augsburg.
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DennisMay
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Beitrag von DennisMay »

Danke, was für ein Witz.


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Beitrag von kottsack »

Aus aktuellem Anlaß raus: Die Organspendereform von Hr. Spahn ist gescheitert und ein Reförmchen geworden. Ich fand seinen Vorschlag sehr gut. (Jeder ist automatisch Spender, außer er widerspricht einmalig)

Wie ist hier die Meinung dazu? Würde mich als Querschnitt interessieren.

Ich finde die Gegnerschaft scheinheilig. Die sind so lange gegen Organspenden, bis sie selbst mal welche brauchen. (ebenso die DKMS-Registrierten)

Auf meinem Ausweis steht: "Entnahme nur für andere Organspender" als Vermerk. Das sollte es ganz gut treffen.

Ich bin also dafür und hätte den Entwurf von Spahn super gefunden.
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Augsburger Punker
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Beitrag von Augsburger Punker »

Auch Imker sind Agrarbetriebe...

https://taz.de/Glyphosat-im-Honig/!5653996/
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Saku Koivu
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Beitrag von Saku Koivu »

kottsack hat geschrieben:Auf meinem Ausweis steht: "Entnahme nur für andere Organspender" als Vermerk.
Das is eh nicht gültig. Erscheint mir auch iwi sinnlos. Sonst könnte man ja einfach Organspender werden sobald man eins braucht. ^^

Also ich bin kein Organspender würde aber im Gegenzug auch ein Spenderorgan ablehnen.

Ich finde es gut das der Vorschlag vom Spahn abgelehnt wurde, es gibt nun mal Menschen die wollen sich nicht mit ihrer Endlichkeit und dem Tod auseinander setzen. Organspende sollte eine bewusste Entscheidung sein und der Staat sollte seine Bürger nicht automatisch zum Ersatzteillager erklären.
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schmidl66
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Beitrag von schmidl66 »

Saku Koivu hat geschrieben: Ich finde es gut das der Vorschlag vom Spahn abgelehnt wurde, es gibt nun mal Menschen die wollen sich nicht mit ihrer Endlichkeit und dem Tod auseinander setzen. Organspende sollte eine bewusste Entscheidung sein und der Staat sollte seine Bürger nicht automatisch zum Ersatzteillager erklären.
Wo ist das Problem, einfach "nein" zu sagen?
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Saku Koivu
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Beitrag von Saku Koivu »

schmidl66 hat geschrieben:Wo ist das Problem, einfach "nein" zu sagen?
Es geht um das Prinzip. "Spende" ist etwas was ich bewusst tue.

Und keiner sollte gezwungen werden sich mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen.

Ich selbst müsste mich eigentlich tätowieren lassen... "dieser Körper kann nicht wiederverwendet werden sondern muss als Sondermüll entsorgt werden".

Organspende sollte sich eh in ein paar Jahren erledigt haben. Mal abgesehen von der Abstoßung und den Medikamenten die man einnehmen muss, sollte das Züchten eigener Organe zeitnah möglich sein.
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Ryan
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Beitrag von Ryan »

Saku Koivu hat geschrieben:Es geht um das Prinzip. "Spende" ist etwas was ich bewusst tue.

Und keiner sollte gezwungen werden sich mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen.
Ok, dann benennen wir das Ganze einfach um in Oragnentnahme. Eine Entnahme ist nichts freiwilliges, der muss aktiv widersprochen werden. Besser?
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Saku Koivu
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Beitrag von Saku Koivu »

Engelhardt hat geschrieben:Dass das Pseudoargumente sind ist dir bewusst?
Was is daran Pseudo?
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djrene
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Beitrag von djrene »

kottsack hat geschrieben:Aus aktuellem Anlaß raus: Die Organspendereform von Hr. Spahn ist gescheitert und ein Reförmchen geworden. Ich fand seinen Vorschlag sehr gut. (Jeder ist automatisch Spender, außer er widerspricht einmalig)

Wie ist hier die Meinung dazu? Würde mich als Querschnitt interessieren.

Ich finde die Gegnerschaft scheinheilig. Die sind so lange gegen Organspenden, bis sie selbst mal welche brauchen. (ebenso die DKMS-Registrierten)

Auf meinem Ausweis steht: "Entnahme nur für andere Organspender" als Vermerk. Das sollte es ganz gut treffen.

Ich bin also dafür und hätte den Entwurf von Spahn super gefunden.

Ich trage seit ich 18 bin einen Organspendeausweis mit mir rum. Ich akzeptiere aber auch die Meinung, daß die Widerspruchsregelung nicht gut ist, da dann ohne Widerspruch andere Menschen über Deinen Köper verfügen können. Gut, ich bin ja der Meinung - ich bin dann tot, mir doch egal was die mit dem Rest veranstalten, aber so denken eben nicht alle. Und es ist schon eine Frage, warum ich nicht zustimmen muß, wenn etwas geschehen soll, sondern widersprechen muß. Das war bei der Wehrpflicht schon Käse und ist es in meinen Augen auch hier. Es hat ja Gründe, warum die Spendebereitschaft zurück gegangen ist. Da gab es ein paar handfeste Skandale. Und die sind in meinen Augen nicht wirklich ausgeräumt, sondern vor allem unter den Tisch gekehrt. Muß halt mehr handfeste und glaubwürdige Überzeugungsarbeit geleistet werden und die Menschen müssen überhaupt mal darauf angesprochen werden. Mich hat nie ein Arzt aktiv drauf angesprochen. Da braucht dann auch niemand aus der Politik oder Medizin rumheulen, daß es dann zuwenige Spender gibt.
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Ich glaube einfach, dass ein großer Teil der Deutschen schlichtweg zu dumm ist, sich darüber Gedanken zu machen. Der Saku will nicht, dann will er nicht. Finde ich völlig in Ordnung. Der hat sich nämlich Gedanken gemacht.
Mich nervts einfach nur, dass sich viele nicht scheren und dann das Flennen anfangen, wenn sie auf einmal oder jemand im Umfeld was brauchen und dann so bescheuerte Aufrufe kommen.

Und zum Nachzüchten von Organen ein kleiner Exkurs: dazu müssen Stammzellen entnommen, hochgezüchtet und über Wochen oder vielleicht Monate zum Organ umgebildet werden.

Erstens: die Zeit haben nicht viele.
Zweitens: In Deutschland wird ja schon von vielen gejammert, wenn die Krankenkassen eine "einfache" Kymriah-Therapie im sechsstelligen Bereich zahlen müssen. Da sind es Einzelzellen und kein Organ, was deutlich einfacher zu handhaben ist.
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Saku Koivu
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Beitrag von Saku Koivu »

kottsack hat geschrieben:d zum Nachzüchten von Organen ein kleiner Exkurs: dazu müssen Stammzellen entnommen, hochgezüchtet und über Wochen oder vielleicht Monate zum Organ umgebildet werden.
Völlig richtig. Aber wenn man schaut wie lange Patienten auf ein Spenderorgan warten müssen relativiert sich das doch.
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Denkfehler deinerseits. Du schrubst, eine Änderung wäre überflüssig, weil das bald Organe aus der Züchtung kämen. Jetzt schreibst du, es würde sich relativieren.
Das ist einfach falsch. Spahns Vorschlag hätte das gut gelöst.
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