Ich möchte mal meine Meinung dazu äußern, weil mich die Diskussion ein wenig an den Streit ums Gendern erinnert. Diejenigen, die das gesprochene oder geschriebene Gdender-Gap quasi einfordern, merken nicht, dass sie damit das Gegenteil erreichen und bei vielen Menschen, denen eine Gender-Gerechtigkeit eigentlich am Herzen liegt, nicht nur das generische Maskulinum erhalten, sondern es sogar verstärken.
Ähnlich verhält es siich bei der Umweltdiskussion. Wenn mir einer erzählt, wie ich meine Satteltaschen zu befüllen habe, um mein Auto stehen lassen zu können, der wird vermutlich erreichen, dass ich entweder gar nichts ändere oder auf dem Parkplatz des Supermarktes noch zwei zusätzliche Kringel drehe. Der Mensch lässt sich lieber überzeugen als maßregeln.
1. Tatsächlich geht es ohne Auto. Mein Sohn zwei hat vor Jahren den Führerschein gemacht und sich ein Auto gekauft, irgendwann gemerkt, dass er aus Gründen des Umweltschutzes keines will und es in die Tat umgesetzt, nachdem er ausprobiert hat, ob es funktioniert. Jetzt hat der keine fünf Kinder mit einer Fülle von wahrzunehmenden Terminen. Der tut sich leicht. Nicht leicht tut sich ein(e) Erziehungsberechtigte(r), die u.U. auch noch berufstätig ist und selbst zeitlich gebunden ist. Wenn also jemand, der beim Getränkemarkt mehrere Kästen mit Wasser oder anderen Getränken kauft, von anderen zu hören bekommt, dass er das ja erstens auf den Gepäckträger laden und sich zweitens sowieso einen Soda Stream kaufen könne, der fühlt sich logischerweise bevormundet. Ziel muss es sein, dass der vielleicht seine fünf Einkaufsfahrten auf eine oder zwei reduziert. Dafür braucht es Aufklärung, aber eben nicht mit dem Holzhammer. Und möglicherweise wecke ich so auch das Bewusstsein, dass nicht nur Fahrten reduziert werden, sondern auch zugunsten von Radlbesorgungen ganz entfallen.
2. Lassen wir diese 5 Euro für den Liter Benzin mal als symbolischen Wert so stehen. Tatsache ist, um das Klima vor dem Kippunkt zu bewahren, braucht es globale Änderungen, die Geld kosten. Und zwar jeden. Lucky merkt ja richtigerweise an, dass ein Betrag, der für einige locker zu stemmen ist, für andere beinahe existenziell ist. Hier ist die Politik gefordert, ein verträgliches Maß zu schaffen. GERECHT im eigentlichen Sinne wird es nie werden, aber das Klima fragt nicht, ob was gerecht ist. Wenn der Kipppunkt erreicht ist, dann ist es zu spät, ob gerecht oder ungerecht. Aus diesem Grund ist auch der Verweis auf die CO2-Produktion des eigenen Landes/Kommune/Haushalts irrelevant, denn wenn jeder nur mit dem Finger auf andere zeigt, wird er nicht nur nichts ändern, sondern das Gegenteil erreichen. Unter dem Motto "Wir sind viele" lässt sich durchaus Druck auf andere ausüben. Vielleicht hinkt das Beispiel, aber wenn man sieht, wie es geschafft wurde, Raucher dadurch sozial zu ächten, dass Rauchen nicht nur ungesund, sondern auch ziemlich uncool ist, dann kann das auch in Hinblick auf Umweltaspekte klappen. Die ganzen Rauchverbote oder faulen Lungenflügel auf der Verpackung haben nicht das erreicht, was die positive Haltung der Nichtraucher erreicht hat. Und deshalb glaube ich, dass das gute Beispiel in Sachen Umweltschutz mehr zieht als das Verbot, dass es aber notwendigerweise an gewissen Stellen zusätzlich braucht. Bei den E-Autos geht es ja langsam auch in die vermeintlich richtige Richtung.
3. Bei der Bewertung ist es manchmal schon auch schwierig, über den Tellerrand zu schauen und man ist leicht geneigt, Urteile zu fällen, nur weil man ein bestimmtes stereotypes Bild im Kopf hat. So sollte der Großstädter, der seinen Tagesablauf deutlich leichter ohne Auto gestalten kann als einer vom Land, durchaus mal versuchen, die andere Situation zu bewerten. Nicht jeder, der auf dem Land wohnt, ist freiwillug emigrierter Eigenheimbesitzer, der die eingesparte Penunze für seinen ausschweifenden Lebenswandel nutzen möchte. Oder der sogenannte "SUV-Fahrer": Wir hatten das Thema ja schon mal, aber mir erscheint diese Diskussion ziemlich bizarr. Wenn ich auf den Straßen unterwegs bin, sehe ich ganz viele Fahrer eines SEAT Ateca oder Hyundai ix35, deren Fahrer gerne höher sitzen wollen und die mit ihren Autos einen geringeren Verbrauch haben als jede E-Klasse, und sehe nur wenige X5 oder Q7, die eigentlich gemeint sind, wenn man "SUV" negativ konnotiert. Manche dieser Diskussionen schaffen eine Atmosphäre, bei der man sich nicht wundern muss, dass die vermeintlich Angegeriffenen erstmal Abwehrhaltung einnehmen.
4.
Es gibt aber Leute, die nach Malle fliegen um zu entspannen und das ist auch gut so.
Nein, wer saufen will, fliegt nach Malle. Wer entspannen will, fliegt auf Mallorca. Ich bin ja auch einer, der gerne reist und relativ viel fliegt. Mittlerweile lerne ich lieber Länder kennen, als ihre Strände. Ich habe aber auch schon Kreuzfahrten gemacht und diese auch genossen. Ich werde aber keine mehr machen, weil mir mittlerweile klar ist, welche Größe mein CO2-Fußabdruck hat. Natürlich sollten nicht soziale Schichten per se vom Reisen ausgeschlossen werden, aber Massentourismus bewirkt eben nicht nur Wohlstand für die Region, sondern auch eine Belastung für die Umwelt. Und da kann ein wenig Einschränkung oder Verteuerung einzelner Reisen nicht schaden. Und das betrifft nicht nur die reinen Billigflieger. Wenn ich, wie zur Schulzeit meiner Kinder, mit dem Flieger günstiger nach Sardinien komme als mit dem eigenen Auto, weil das Fährunternehmen in den Ferien die Preise um bis zu vierhundert Prozent anzieht, dann kann ein staatlicher Eingriff in ein gewinnorientiertes Unternehmen mal nicht schaden. Das heißt nicht, dass ich das Reisen für Geringverdiener nicht möglich machen will, aber es liegt halt in der Natur der Sache, dass die Malediven teurer sind als die Costa Brava und weniger Menschen Urlaub bietet. Und das sollte man auch nicht aufheben, zumal darunter auch einige gefährdete Regionen sind.
5.
Ein Specialized E Bike für meine Schätzung pro Stk für 5000€ kaufen und uns beim Unkraut haken zuschauen aber wenn man dann für Erzeugnisse die einen großen Aufwand bedürfen keine 5 € ausgeben. Da frag ich mich schon.
Ein kluges Argument ist halt nur dann ein kluges Argument, wenn es ein kluges Argument ist. Wenn man sieht, was E-Bikes im Gesamtgeschehen der menschlichen Fortbewegung bewirkt haben, ist dieses Argument eigentlich unpassend. Auch wenn E-Bikes nicht ganz billig sind und einen Li-Ion Akku haben, so sind dadurch ungezählte Autofahrten vermieden worden. Ganz zu scheigen vom gesundheitlichen Aspekt. Hier wurde durch ein attraktives Angebot dazu beigetragen, dass Menschen sich nicht nur mehr bewegen, sondern auch ab und an auf das Auto verzichten.
Unterm Strich wird es für uns alle teurer und es braucht auch gesetzliche Gebote, aber gewinnen wird man die Menschen nur über ein für sie sinnvolles Angebot.
Dieser Beitrag ist meine Meinung. Keine Passage meines Beitrags wurde aus anderen Beiträgen wörtlich übernommnen Ein Copy & Paste der User Lucky und vogibeule wurde zwar gekennzeichnet, aber aus Gründen der Bequemlichkeit nicht mit dem entsprechenden Namen versehen. Allerdings stehe ich als Kanzlerkandidat auch nicht zur Verfügung, daher ist es kaum Erfolg versprechend, diesen Beitrag auf Authentizität zu überprüfen und das Ergebnis in sozialen Medien zu veröffentlichen.