Politik und Geschichte

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punisher

Beitrag von punisher »

aev_boy hat geschrieben: Ich hoffe (wie die überwiegende Mehrheit der deutschen Bevölkerung) auf eine baldige Rückkehr zu Guttenbergs.
Hat ja das BILD Umfrageergebnis unter anderem bewiesen...

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Max
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Beitrag von Max »

punisher hat geschrieben:Hat ja das BILD Umfrageergebnis unter anderem bewiesen...

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Die Fax-Umfrage der Bild halte ich hier genauso wenig repräsentativ, wie alle anderen hier aufgeführten - "Infratest dimap" nehme ich hier als einziges aus. Gerade Umfrageergebnisse von Internetseiten wie der "Brigitte", "RTL" und "Bild" oder von lokalen Radiosendern wie "Radio Köln", "SWR 3" etc. halte ich hier für wenig seriös.

Und auch die anderen halte ich nur für sehr unterdurchschnittlich repräsentativ, da es sich hier ausschließlich um Internetumfragen handelt. Menschen, die nicht täglich mehrere Stunden am PC verbringen oder an den in der heutigen Zeit geradezu inflationären Umfragen teilnehmen bzw. gerade auch ältere Menschen, die entweder über keinen Internetanschluss verfügen oder nur sehr spärlich im Netz unterwegs sind, werden hier überhaupt nicht berücksichtigt. Wir sprechen hier immerhin von rund 20 Millionen Rentnern...

Ausschließlich Umfrageergebnisse der jungen Internetgeneration hier als Maßstab zu nehmen, ist doch sehr kurz gesprungen. Meinungsumfragen renommierter Umfrageinstitute wie dem "ZDF-Politbarometer", dem "DeutschlandTrend" der ARD oder dem bereits erwähnten "Infratest dimap" halte ich hier für wesentlich glaubwürdiger und vor allem auch repräsentativer. Und dort kam zu Guttenberg bis zuletzt auf Mehrheiten aus allen (!) Parteien. Ich kann mich (Quelle: ZDF-Politbarometer) an 93 % Zustimmung der Unions-Anhänger und sogar 96 % aus der FDP erinnern. Und wie gesagt lagen auch die Werte aus den Lagern der SPD, den Kommunisten und der grünen Dagegen-Partei alle oberhalb von 60 Prozent.

Guttenberg hat seinen Job als Verteidigungsminister, für den er gewählt wurde, bis zuletzt hervorragend gemacht und daran sollte er gemessen werden. Wie sagte doch Julia Glöckner, die Spitzenkandidatin der CDU in Rheinland-Pfalz gestern Abend sinngemäß im ZDF: "Wo Menschen sind, da entstehen Fehler und wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Es würde der Politik gut tun, wenn Politiker wie er sich auch (in Zukunft) wieder einbringen. Ich kenne wenige, die kurz vor der Heiligsprechung stehen - vielleicht einige Journalisten, aber ansonsten ist das doch übersichtlich."
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Michi
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Beitrag von Michi »

aev_boy hat geschrieben:
Guttenberg hat seinen Job als Verteidigungsminister, für den er gewählt wurde, bis zuletzt hervorragend gemacht und daran sollte er gemessen werden. Wie sagte doch Julia Glöckner, die Spitzenkandidatin der CDU in Rheinland-Pfalz gestern Abend sinngemäß im ZDF: "Wo Menschen sind, da entstehen Fehler und wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein. Es würde der Politik gut tun, wenn Politiker wie er sich auch (in Zukunft) wieder einbringen. Ich kenne wenige, die kurz vor der Heiligsprechung stehen - vielleicht einige Journalisten, aber ansonsten ist das doch übersichtlich."

Glaubst Du eigentlich diesen gequirrlten Mist, den Du hier schreibst ??? :cry: :cry: :cry:
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Tscharli
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Beitrag von Tscharli »

Michi hat geschrieben:Glaubst Du eigentlich diesen gequirrlten Mist, den Du hier schreibst ??? :cry: :cry: :cry:
Also allein die - aus nicht mehr gegebenen Wehrgerechtigkeitsgründen - bereits seit vielen Jahren überfällige Aussetzung der Wehrpflicht geht auf Guttenberg zurück, womit er in seiner recht kurzen Amtszeit das erreicht hat, was alle seine blass gebliebenen Vorgänger wie Scharping, Struck oder Jung schon längst hätten tun können, wenn nicht gar müssen. Insbesondere da Struck und Scharping in ihren Koalitionen mit deutlich weniger Widerstand hätten rechnen können.
Ob die Wehrreform was wird, wird sich zeigen. Überfällig ist aber auch die.
Natürlich hat Guttenberg auch seine Schwächen und vereinzelt Fehler gemacht, z.B. mit Kerner, aber seine Arbeit als Minister, auch zuvor schon als Wirtschaftsminister, ist mit Respekt zu betrachten. Dass der Rücktritt nichtsdestotrotz der einzig vernünftige Schritt war will ich garniemandem streitig machen. Ich hoffe aber zugleich auch, dass der Mann aus den Fehlern seiner "ersten Karriere" lernt, und in einigen Jahren zurückkehrt.
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Augsburger Punker
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Beitrag von Augsburger Punker »

Man kann neuerdings Verteidigungminister wählen? Wo ist mein Stimmzettel?
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Max
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Beitrag von Max »

Michi hat geschrieben:Glaubst Du eigentlich diesen gequirrlten Mist, den Du hier schreibst ??? :cry: :cry: :cry:
Natürlich stehe ich zu dieser Meinung, dass Guttenberg in den vergangenen Jahren gute bis sehr gute Politik gemacht hat!

Er ist immer hinter seinen Soldaten gestanden und hat stets Klartext gesprochen. Er hatte den Mut von Krieg zu reden, was alle anderen Politiker tunlichst vermieden haben. Mit seinen Besuchen, mit seinen Erklärungen hat er das Interesse, die Sorgen der Soldaten am Hindukusch in die Bevölkerung getragen und versucht, Mängel abzustellen.

Ich habe noch keinen Minister erlebt, der sein Amt antritt und als erstes die Zielvorgabe herausgibt, sein eigenes Ressort zu modernisieren und am eigenen Budget zu sparen. Einen Politiker, der innerhalb einer Legislaturperiode die Wehrpflicht aussetzen, eine gewaltige Strukturreform durchführen und die Truppe um mehrere Zehntausend Soldaten verkleinern möchte. Er hat sozusagen die "heilige Kuh des Verteidigungsetats" geschlachtet, der Druck kam seinerzeit nämlich zunächst nicht von oben.

Genauso einen guten Job hat er zuvor als Wirtschaftsminister gemacht.

Wer war es denn, der von Anfang an Staatshilfen für Opel abgelehnt hat? Brüderle hat diese Linie glücklicherweise anschließend genauso konsequent vertreten, bis es aus den USA plötzlich hieß, dass es auch ohne die Milliarden vom deutschen Steuerzahler geht... Das gleiche Spiel bei Quelle bzw. Arcandor, also bei Unternehmen die bereits vor der Wirtschaftskrise massiv in Schwierigkeiten steckten und denen das Ganze praktisch nur noch den Rest gab.

Er hat sich erfolgreich gegen die damals mit in der Regierung sitzende SPD gewehrt, die gemeinsam mit der grünen Dagegen-Partei und den Kommunisten lauthals nach Subventionen des Steuerzahlers rief, wie sie es damals unter Schröder schon bei Holzmann gemacht hat...

Er hat Deutschland entschlossen und kompetent durch die Wirtschaftskrise geführt und seinen glücklosen Vorgänger Gloß bereits nach wenigen Wochen vergessen lassen.

Der Baron hat seine politische Sache bis zuletzt immer gut gemacht, daran gibt es für mich persönlich nichts zu rütteln und dazu stehe ich auch!
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Beitrag von Mr. Blubb »

Michi hat geschrieben:Glaubst Du eigentlich diesen gequirrlten Mist, den Du hier schreibst ??? :cry: :cry: :cry:
Offenbar schon.

Guttenberg hat hinter dem ganzen Schein doch keinen einzigen politischen Erfolg vorzuweisen.
sondern seit gut zwei Jahren CSU-Mitglied aus Überzeugung
Okay, bin wieder raus hier, sinnlos. :D
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Max
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Beitrag von Max »

Mr. Blubb hat geschrieben:Offenbar schon.

Guttenberg hat hinter dem ganzen Schein doch keinen einzigen politischen Erfolg vorzuweisen.

Okay, bin wieder raus hier, sinnlos. :D
Was hat das denn damit zu tun? Man kann doch trotzdem sachlich diskutieren und argumentieren, was ich in meinem obigen Beitrag zur meiner Meinung nach guten politischen Arbeit von zu Guttenberg auch getan hab.
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

aev_boy hat geschrieben:Das finde ich nicht. Auch Franz-Josef Strauß musste doch 1962 als Verteidigungsminister zurücktreten und wurde dann Jahre später Finanzminister und kurz darauf Kanzlerkandidat der Union. Das würde ich mir bei Guttenberg auch wünschen.

FJS ist nach heutigen Maßstäben ein richtig schwerer Junge und würde vermutlich eher ins Zuchthaus gehen, als einen Ministerposten zu bekleiden. Das Demokratieverständnis hat sich mindestens so gewandelt wie die Bereitschaft der Bürger, aktiv in Missstände einzugreifen. Die Macht der Medien sowie das noch mächtigere Internet nicht zu vergessen.
Ich bin nicht Mitglied der Jungen Union, sondern seit gut zwei Jahren CSU-Mitglied aus Überzeugung.
Das erschwert die Sache natürlich. Denn in 99 von 100 Fällen werden Parteimitglieder nichts anderes tun, wie Vorgänge, die eines ihrer Parteimitglieder betrifft, in einem parteipolitisch subjektiv gefärbten Licht sehen. Ich bin mit Sicherheit ein politischer Mensch. Immer interessiert und ab und an (jedoch eher selten) auch politisch aktiv. Aber das Korsett der Partei lege ich mir nicht an. Ich möchte die Freiheit haben, Dinge gut oder schlecht zu finden, die nicht aus "meiner" Partei hervorgehen.
Bei der Berichterstattung in den vergangenen Tagen könnte man ja meinen, es gäbe in dieser Republik nichts wichtigeres als eine vor einigen Jahren geschriebene Doktorarbeit... Für mich ist entscheidend, wie die Leute Politik machen und nichts anderes.
Man muss das immer wieder lesen. Tatsächlich geht es unserem Land aber nicht so schlecht als dass man die Verlogenheit eines seiner Vertreter nicht thematisieren dürfte. Andererseits hat Guttenberg seine ganz persönliche Pressekonferenz eben an dem Tag abgehalten, an dem Soldaten getötet wurden. Das Argument mit dem Unwichtigen, dass das Wichtige verdrängt, wird immer nur als Schutz gebraucht. Außerdem entscheidet auch hier das Volk über den Stellenwert. Nicht umsonst ist Guttenberg ja immer noch Thema, das Volk interessiert es in der Mehrheit. Der Tod eines Soldaten mag zu bedauern sein und auch die Sinnfrage von Auslandseinsätzen sei erlaubt, aber sonst gibt es doch diesbezüglich wenig Kontroverses, was es aufzuarbeiten gilt.
Bis zuletzt stand die Mehrheit aller (!) Parteien (auch der Grünen, der Kommunisten oder der SPD) hinter KT zu Guttenberg. Diese Tatsache wird in der Berichterstattung weitgehend ignoriert
Wurde es nicht. Exakt deshalb war das Thema ja so abendfüllend. Auch ich mochte Guttenberg und ich stehe nun wirklich nicht im Verdacht, ein CSU-Buddy zu sein. Er ist eloquent, sachlich und hat das Geld nicht nötig, was ihn unverdächtig gemacht hat. Tatsächlich ist aber Eitelkeit und Macht mindestens so anstrebbar wie Geld, wie auch sonst hätte Guttenberg derart beschissen und im Anschluss die klassische infame/absurde Lügengeschichte ausgepackt und nur soviel zugegeben, wie man ihm nachweisen konnte. Wie ja mehrfach schon erwähnt wurde, Politiker sind Vertreter des Volkes und haben sogar die Macht, Gesetze in der Mehrheit zu ändern. Sollten aber welche diese Gesetze als nicht bindend betrachten oder sich sogar über die Gesetze stellen, so gehören sie weg. WEG! Da gibt es kein Kavaliersdelikt und keine große Tat. Ypsilanti musste gehen, weil sie gelogen hat. Keiner hat aufgemuckt, dabei hat sie kein Recht gebrochen. Bei Guttenberg tut man jetzt so, als wäre das alles halb so wild, hat ja mit seinem Amt nix zu tun (was ja auch nicht ganz stimmt).
Natürlich stehe ich zu dieser Meinung, dass Guttenberg in den vergangenen Jahren gute bis sehr gute Politik gemacht hat!
Guttenberg war ein Selbstläufer aufgrund seines Popstardaseins, tatsächlich war er politisch nie unumstritten, wenn es um sein Amt ging, auch wenn die CSU und die Gutti-Starschnitt-Fangemeinde das anders sieht. Da gab es die Abkommandierung des Kapitäns der Gorch Fock. Verkauft wurde das als ein Ablösen des Kapitäns. Von Gutti. Tatsächlich war es eine amtsübliche Suspendierung bis zur Klärung der Vorwürfe. Selbstdarsteller Guttenberg.

Guttenberg und Kundus. Vor zurück, neues Spiel, neues Glück. Entlassen, zurückrudern und wieder nach vorne. Planloser Schnellschütze Guttenberg

Guttenberg und Kerner. Da inszeniert man eine Kriegberichterstattung als Talk Show. Meine Herren. Jetzt müsste der Spruch kommen "Hat unser Land denn nicht Wichtigeres zu tun"? Nein, hat es nicht. Machen wir mit Kerner und Ehefrau die lustige Soldatenrunde. Selbstdarsteller Guttenberg.

Hinzu kommt, dass einige Verteidigungsminister ihren Job ordentlich und normal erfüllten, wenn auch nicht derart mediengerecht. Die Truppe selbst soll ja selbst den hölzernen Scharping sehr gemocht haben.

Tun wir nicht so, als hätten wir den großen Politiker abgesägt. Überigens wollten die Grünen bereits vor 20 Jahren die Wehrpflicht abschaffen, zu einer Zeit, als der kalte Krieg dem Ende zuging und von laufenden Kriegshandlungen unter Einbindung der Bundeswehr nicht die Rede sein konnte. Die Grünen wurden dafür sauber abgewatscht und als Feinde der Soldaten verunglimpft.


Ich denke, dass Guttenberg irgendwann auf die politische Bühne zurückkehrt. Er hätte gut daran getan, wie andere in Würde zu gehen. So bleibt ein mehr als schaler Nachgeschmack. Was mich aber mehr stört als die Verfehlungen von Guttenberg sind die Argumente, mit denen versucht wird, alles zu verharmlosen und ihn freizusprechen.
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Augsburger Punker
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Beitrag von Augsburger Punker »

dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Außer dem neuesten Plagiat von Guttenbergs:

"Ich war immer bereit zu kämpfen, aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht." - (Karl-Theodor zu Guttenberg bei seiner Abtrittsrede).

"Ich war immer bereit zu kämpfen, aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht." - ( Star Trek II - Der Zorn des Khan)
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Beitrag von Mr. Blubb »

Die Behauptung hat dank Twitter die Runde gemacht, es gibt aber keinen Beleg für das Zitat. Im Drehbuch (auf Englisch: http://www.imsdb.com/scripts/Star-Trek- ... -Khan.html) hab ich auch keinen ähnlichen Satz gefunden. ;)
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Michi
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Beitrag von Michi »

Ich habe leider momentan keine Zeit, aber "von Krolock" hat ja dem JU-Nachwuchs bereits einiges aufs Tablett gelegt.

Wenn ich manche Argumentationen vom "aev-boy" lese (z.B. ...er führte uns erfolgreich durch die Finazkrise...), frage ich mich ernsthaft, ob in den Parteien mittlerweile Gehirnwäsche betrieben wird. Auch weiß ich da nicht, ob ich lachen oder doch besser weinen soll !!!

Zur Wehrreform nur noch ganz kurz: Da würde sich vielleicht empfehlen, die derzeitige seriöse Presse zu lesen. Vorsicht und zur Aufklärung für die Verblendeten: Die Bild-Zeitung (das Haus- und Hofblatt des Barons -Anm.d.Red.) gehört nicht dazu. Da kommen aus allen Ecken kompetente Kritiken von Insidern, die von KTvzG mundtot gemacht wurden bzw. einen strikten Maulkorb verpasst bekamen. Ein Scherbenhaufen ist diese Wehrreform, nicht mehr und nicht weniger. Sein Nachfolger wird die Löcher zu stopfen haben.

Thema: Öffnung von Feldpost? Da wurde von Verantwortlichen eine Straftat begangen, das Briefgeheimnis wurde verletzt. Wie sah das Krisenmanagement und die Aufklärungsarbeit aus?

Überhaupt das Thema Krisenmanagement: Es gab keines...bzw. konnte er mit Krisen und Problemen überhaupt nicht umgehen. Klar, da konnte ihm auch die Bildzeitung nicht helfen...

Da fällt mir ein nettes Zitat ein: "Erst wenn der Schnee geschmolzen ist, sieht man die ganze Scheiße...!"

Für mich ist ein Selbstdarsteller, Blender, Lügner und Betrüger von der politischen Bühne verschwunden. Klar, da gibt es noch genügend prominente Gesellschaft, ohne jede Frage... Nichtsdestotrotz darf er gerne da bleiben, wo er momentan ist - nämlich weg!!!
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Beitrag von Dibbl Inch »

Augsburger Punker hat geschrieben:dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Außer dem neuesten Plagiat von Guttenbergs:

"Ich war immer bereit zu kämpfen, aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht." - (Karl-Theodor zu Guttenberg bei seiner Abtrittsrede).

"Ich war immer bereit zu kämpfen, aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht." - ( Star Trek II - Der Zorn des Khan)

Dass dir so ein Schwachsinn nicht zu blöd ist...

Also mal völlig abgesehen davon, dass das ein Satz ist, den vermutlich nicht nur Guttenberg gesagt hat. Soviel zum Thema: Menschen im Internet wollen entdeckt haben...

Und das ist jetzt mal völlig so in den Raum geworfen, ohne dass ich zum Thema Guttenberg dazu schreibe.
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punisher

Beitrag von punisher »

Michi hat geschrieben: Für mich ist ein Selbstdarsteller, Blender, Lügner und Betrüger von der politischen Bühne verschwunden.
Vorerst, befürchte ich.
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Max
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Beitrag von Max »

Michi hat geschrieben:Wenn ich manche Argumentationen vom "aev_boy" lese (z.B. ...er führte uns erfolgreich durch die Finanzkrise...), frage ich mich ernsthaft, ob in den Parteien mittlerweile Gehirnwäsche betrieben wird.
Dass er als Wirtschaftsminister einen erstklassigen Job gemacht hat, ist eigentlich unbestritten. Sowohl in den seriösen Medien (und dazu zähle ich ausdrücklich nicht die Bild-Zeitung) als auch in der breiten Öffentlichkeit.

Zur erfolgreichen Arbeit gerade in der Finanzkrise gehört für mich auch und vor allem die Tatsachen, auf dem Pfad der Marktwirtschaft zu bleiben. Ein roter Minister wäre in der Krise wohl mit dem Füllhorn durch die Firmenlandschaft marschiert und hätte wie einst bei der grandiosen Rettung von "Holzmann" wohl Milliarden Euro an deutschen Steuergeldern in bereits zuvor marode Konzerne wie Opel, Quelle bzw. Arcandor etc. gesteckt und damit mehr oder weniger pulverisiert. Alleine das ist für mich in der nur kurzen Zeit, in der er nach Gloß im Amt war, schon eine Leistung, sich gegen lauthals nach Staatshilfen rufende Minister durchzusetzen und einen klaren Kurs zu fahren.

Michi hat geschrieben:Zur Wehrreform nur noch ganz kurz: Da würde sich vielleicht empfehlen, die derzeitige seriöse Presse zu lesen. Da kommen aus allen Ecken kompetente Kritiken von Insidern, die von KTvzG mundtot gemacht wurden bzw. einen strikten Maulkorb verpasst bekamen. Ein Scherbenhaufen ist diese Wehrreform, nicht mehr und nicht weniger. Sein Nachfolger wird die Löcher zu stopfen haben.
Ist doch klar, dass das die Kritiker auf den Plan ruft, wenn es an die eigenen Standorte vor der Haustüre geht, die von einer evtl. Schließung betroffen sein sollen. Dass so eine einschneidende Reform nicht lautlos und ohne Widerstände durchgeführt werden kann, dürfte wohl jedem klar sein. Ob das Ganze ein Erfolg wird, lässt sich wohl frühestens in sieben bis zehn Jahren abschließend beurteilen...
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Michi
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Beitrag von Michi »

Sorry, bei allem Respekt, aber Du redest einen solchen Stuss, dass mir ganz schlecht wird.

Antwort folgt später - keine Zeit.

Aber DANKE, dass Du mir an diesem bescheidenen Tag wenigstens dazu verholfen hast, dass ich mehrfach herzhaft lachen konnte. Dadurch bist Du mein persönlicher Held. :-) :-) :-)
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Max
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Beitrag von Max »

Von Krolock hat geschrieben:Tatsächlich geht es unserem Land aber nicht so schlecht als dass man die Verlogenheit eines seiner Vertreter nicht thematisieren dürfte.
Es kritisiert doch keiner, dass das in den Medien thematisiert wird. Das ist durchaus richtig - schließlich haben wir in Deutschland glücklicherweise Pressefreiheit. Nur das "Wie" hinterfrage ich hier eben sehr kritisch. Für mich war das in den vergangenen Tagen eine einseitige politische Treibjagd, die hier stattgefunden hat. Dass das nicht richtig war, bestreitet doch keiner. Nur wie KT zu Guttenberg in der Öffentlichkeit fast schon wie ein Schwerverbrecher behandelt wurde, finde ich nicht in Ordnung.

Von Krolock hat geschrieben:Tatsächlich ist aber Eitelkeit und Macht mindestens so anstrebbar wie Geld, wie auch sonst hätte Guttenberg derart beschissen und im Anschluss die klassische infame/absurde Lügengeschichte ausgepackt und nur soviel zugegeben, wie man ihm nachweisen konnte.
Dass er hier versäumt hat, von Anfang an Fehler offen einzuräumen, da gebe ich Dir durchaus recht. Nur, denke ich, ist es ein zutiefst menschlicher Schutzreflex zunächst nur das zuzugeben, was einem nachzuweisen ist. Ich denke, das hat jeder von uns selbst schon einmal so oder so ähnlich erlebt. Dass es nicht ganz in Ordnung war und das anders wesentlich eleganter gewesen wäre, stelle ich nicht in Frage.
Von Krolock hat geschrieben:Wie ja mehrfach schon erwähnt wurde, Politiker sind Vertreter des Volkes und haben sogar die Macht, Gesetze in der Mehrheit zu ändern. Sollten aber welche diese Gesetze als nicht bindend betrachten oder sich sogar über die Gesetze stellen, so gehören sie weg. WEG! Da gibt es kein Kavaliersdelikt und keine große Tat.
Aus der SPD kamen in der vergangenen Woche ja sogar Stimmen, die KT zu Guttenberg mit Silvio Berlusconi verglichen. Und genauso solche Personen wie er sind es, die "Gesetze als nicht bindend betrachten oder sich sogar über die Gesetze stellen" bzw. sich diese - z.B. zum eigenen Vorteil der Strafvereitelung - sogar auf den Leib schneidern lassen. Dass sich KT zu Guttenberg über die Gesetze gestellt hätte, sehe ich allerdings nicht so. Er hat einen dummen Fehler begangen, den er fälschlicherweise zunächst geleugnet hat, hat danach allerdings auch relativ bald die Konsequenzen gezogen und seinen Doktor-Titel abgegeben.
Von Krolock hat geschrieben:Ypsilanti musste gehen, weil sie gelogen hat. Keiner hat aufgemuckt, dabei hat sie kein Recht gebrochen. Bei Guttenberg tut man jetzt so, als wäre das alles halb so wild, hat ja mit seinem Amt nix zu tun (was ja auch nicht ganz stimmt).
Bei der SPD musste auch niemand gehen, als die Mehrwertsteuer 2007 - entgegen der Beteuerungen im Wahlkampf zuvor - um drei Prozentpunkte erhöht wurde. Wurde da auch der Fraktionschef oder der Vorsitzende vom Hof gejagt, weil sie gelogen haben?! Oder warum sitzen bei den Grünen dutzende Steinewerfer im Bundestag, die auf Demonstrationen ebenfalls schon Gesetze gebrochen haben (Widerstand gegen die Staatsgewalt, Körperverletzung, Landfriedensbruch etc.)? Ein Joschka Fischer war trotz früherer Eskapaden und Gesetzesverstöße in der Bevölkerung doch ähnlich populär wie ein zu Guttenberg. Oder was ist mit den Stasi-Laute der Kommunisten?

Ich bin der Meinung, dass alle ein Recht dazu haben - auch an forderster Front - weiterhin Politik zu machen und es alleine Sache der Parteien ist, darüber zu entscheiden, ob es gerechtfertigt ist oder nicht. Die Wähler können sich dann bei der nächsten Wahl ihr eigenes Urteil bilden und im Fall des Barons hätte das bei dem unglaublichen Rückhalt in der Bevölkerung 2013 meiner Meinung nach sicher nicht geschadet... Weg gehört ein Politiker für mich dann, wenn er sein Amt missbraucht, sich Gesetze zurechtschneidert oder dem Wohle des deutschen Volkes groben Schaden zuzufügen. All das war bei zu Guttenberg nicht der Falle. Dem normalen Bürger ist völlig egal, ob der Verteidigungsminister einen Doktortitel hat oder nicht... Und über alles andere kann sich der Wähler selbst sein Bild machen und dann entsprechend wählen.
Von Krolock hat geschrieben:Tatsächlich war er politisch nie unumstritten, wenn es um sein Amt ging, auch wenn die CSU und die Gutti-Starschnitt-Fangemeinde das anders sieht.
Auch da kann sich jeder mündige Bürger sein Urteil bilden und dann entsprechend entscheiden. Dass das Amt des Verteidigungsministers alles andere als leciht ist und da schon viele vor ihm auf die Schnauze geflogen sind, ist klar. Trotzdem hat er seine Sache meiner Meinung nach hervorragend gemacht.
Von Krolock hat geschrieben:Guttenberg und Kundus. Vor zurück, neues Spiel, neues Glück. Entlassen, zurückrudern und wieder nach vorne. Planloser Schnellschütze Guttenberg.
Es gehörte auch zu seinen Stärken, Fehler offen zuzugeben (ok, im Fall der Plagiatsaffäre ist das etwas spät passiert) und Klartext zu sprechen. Dazu gehört eben auch, seine meinung gegebenenfalls auch zu revidieren, wnen es neue Erkenntnisse gibt. Dass man einen Schlag gegen Terroristen, die einen Tanklastzug gekapert haben, nach allen damals vorliegenden Informationen als "angemessen" einstuft, ist wohl nachvollziehbar. Genauso wie die Tatsache, dass so ein Vorgang nicht innerhalb weniger Stunden oder auch Tagen restlos aufgeklärt werden kann. Wie laut wäre das Geschrei denn gewesen, wenn er tagelang erst einmal gar nichts gesagt hätte? Dann wäre wohl wieder das Argument des Krisenmanagements auf den Tisch gekommen...
Von Krolock hat geschrieben:Guttenberg und Kerner. Da inszeniert man eine Kriegberichterstattung als Talk Show. Meine Herren. Jetzt müsste der Spruch kommen "Hat unser Land denn nichts Wichtigeres zu tun"? Nein, hat es nicht. Machen wir mit Kerner und Ehefrau die lustige Soldatenrunde. Selbstdarsteller Guttenberg.
Selbst wenn es Selbstdarstellung war - was wäre so schlimm daran? Er hat den Einsatz in die deutsche Bevölkerung getragen und die Sorgen und Nöte der Soldaten am Hindukusch einer breiten Öffentlichkeit näher gebracht. Das kann man bei Kerner evtl. besser als bei einem Interview auf Phoenix. Ob es das jetzt zwingend gebraucht hat, sei dahingestellt - aber so verwerflich ist das meiner Meinung nach nicht.
Von Krolock hat geschrieben:Übrigens wollten die Grünen bereits vor 20 Jahren die Wehrpflicht abschaffen, zu einer Zeit, als der kalte Krieg dem Ende zuging und von laufenden Kriegshandlungen unter Einbindung der Bundeswehr nicht die Rede sein konnte. Die Grünen wurden dafür sauber abgewatscht und als Feinde der Soldaten verunglimpft.
Jede Reform zu seiner Zeit... Zu einer Zeit, als der Kalte Krieg dem Ende zuging und die Mauer noch stand bzw. erst gefallen war, denke ich, kann man eine mittelfristige politische Entwicklung Europas noch nicht absehen. Die Verteidigungspolitik ist für mich nicht geeignet dazu, bei noch unsicherer Lage Experimente zu machen. Jetzt, 20 Jahre nach der Wende, als Europa immer weiter zusammen wächst und sich mittlerweile fast bis zum Ural ausgedehnt hat, in einer Zeit, in der das Verhältnis zu Russland trotz verschiedener Diferenzen langsam immer gefestigter und vertrauensvoller wird, war, denke ich, die richtige Zeit für diese weitreichende Reform und das Aussetzen der Wehrpflicht gekommen. Vor zwanzig Jahren wäre das meines Erachtens noch zu früh gekommen.

Von Krolock hat geschrieben:Ich denke, dass Guttenberg irgendwann auf die politische Bühne zurückkehrt.
In dem Satz sind wir beide uns einig. :)
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Beitrag von punisher »

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Beitrag von Manne »

wer behauptet da die CSU wäre ne Rentnerpartei ?
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Horst Schimanski
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Michi
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Beitrag von Michi »

@aev-boy:

Jetzt hätte ich Zeit, aber keine Lust mehr! Da bringt man ja eher einen Scientologen zum Nachdenken...

Es ist für mich unglaublich, wie man sich die Wahrheit zurecht schneidern kann. Da wird echt ganze Arbeit geleistet!

Völlig zwecklos und deshalb auch sinnlos.

So und jetzt Kerzen am KTvzG-Altar anzünden, auf dass er bald wieder aus der Versenkung erscheinen mag und Euch erleuchtet !!! :-)
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