Politik und Geschichte

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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Saku Koivu hat geschrieben:Weil das Bußgeld ja eine Strafe sein soll. Und wenn es einen nicht juckt den anderen aber schon, dann empfinde ich das als unfairer als wenn man das vom Verdienst abhängig macht. Und wer keine Kohle hat dann einfach Fahrverbot.
Das ist für mich einfach nur willkürlich und ich bringe den aus meiner Sicht ebenso unsinnigen und unkausalen Zusammenhang ins Spiel und schlage vor, die Strafe abhängig vom Autowert zu machen.
Was soll damit erreicht werden? Ich bin ja nicht auskunftspflichtig über Verwandte - also, dann wars halt immer die Ehefrau bei den reichen Männern oder eben eines der Kinder und so weiter. Völliger Unsinn, da noch mehr Bürokratie wie eh schon überall aufzubauen.

Wo gehts denn weiter? Muss ich für mein Paar Wienerle auch mehr zahlen als der Rentner vor mir in der Metzgerschlange? Für mich ist das Bußgeld eine zu bezahlende Sache und das sollte einen Festwert für alle haben - meinetwegen abhängig vom Flensburger Punktestand. Das hat was damit zu tun im Gegensatz zum Einkommen. Und ein fester Wert ist für mich eben fair, weil es für alle gleich ist.

Außerdem ist das immer noch ne persönliche Einstellungssache, ob es einen juckt oder nicht. Ein sehr reicher Mensch kann sich trotzdem drüber ärgern.
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DennisMay
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Beitrag von DennisMay »

kottsack hat geschrieben:Nö, find ich nicht. Aber das haben wir alle paar Jahre hier und dann drehen wir uns wieder und wieder im Kreis. Heißt das, wenn ich kein Einkommen habe, weil ich einen Jobwechsel mache, dass ich in dem Monat dann gratis rumpflügen darf, wie ich will (, weil wenn, dann beides)?

Mein Argument von damals wie jetzt war und ist: warum sollte der eine mehr zahlen als ein anderer? Das ist für mich unfair.

Warum musst du von einer Ausnahmesituation ausgehen?

Man könnte auch richtig schlau sein und sich das in Finnland funktionierende Gesetz ansehen und es am Ende übernehmen, der größte Feind des deutschen Fortschritts, alles möglichst kompliziert zu gestalten.

Der anwesende Finne könnte es mal raussuchen und evtl. übersetzen, dann hätten wir eine wirkliche Diskussiongrundlage.


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Saku Koivu
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Beitrag von Saku Koivu »

kottsack hat geschrieben:Das ist für mich einfach nur willkürlich
Wie erwähnt wurde ist das bei Tagessätzen vor Gericht ja auch der Fall. Warum sollte das ausgerechnet bei zu schnellem Fahren anders gehandhabt werden?
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DennisMay
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Beitrag von DennisMay »

kottsack hat geschrieben: Ein sehr reicher Mensch kann sich trotzdem drüber ärgern.
Er kann sich über sich selbst ärgern, weil er das Vergehen begangen hat.


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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Saku Koivu hat geschrieben:Wie erwähnt wurde ist das bei Tagessätzen vor Gericht ja auch der Fall. Warum sollte das ausgerechnet bei zu schnellem Fahren anders gehandhabt werden?
Und das finde ich auch nicht fair. Fair wäre, jeden gleich zu behandeln und nicht, Leute aufgrund ihres Lebensverlaufs unterschiedlich zu behandeln.

Wir gehen von unterschiedlichen Richtungen ran: Ich finde es fair, wenn Strafen für alle Menschen mit dem gleichen Vergehen überall gleich sind, d.h. ich fände eine rechtssprechende Maschine super: Input, Vergehen wird als Strafe aufsummiert und hinten kommt das Ergebnis raus (mit dem Faktor X für vorherigen Vergehen).

Ich meine: wenn jemand ins Gefängnis muss, dann geht doch ein Hilfsarbeiter auch genauso lang ins Gefängnis, wie ein Abteilungsleiter, oder (wir rechnen jetzt mal nicht mit rein, dass sich der Abteilungsleiter wahrscheinlich den besseren Anwalt leisten kann)? Mit welcher Begründung sollte denn bei Geldstrafen auf einmal unterschiedlich behandelt werden?
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Beitrag von Regensburger »

kottsack hat geschrieben:Und das finde ich auch nicht fair. Fair wäre, jeden gleich zu behandeln und nicht, Leute aufgrund ihres Lebensverlaufs unterschiedlich zu behandeln.

Wir gehen von unterschiedlichen Richtungen ran: Ich finde es fair, wenn Strafen für alle Menschen mit dem gleichen Vergehen überall gleich sind, d.h. ich fände eine rechtssprechende Maschine super: Input, Vergehen wird als Strafe aufsummiert und hinten kommt das Ergebnis raus (mit dem Faktor X für vorherigen Vergehen).

Ich meine: wenn jemand ins Gefängnis muss, dann geht doch ein Hilfsarbeiter auch genauso lang ins Gefängnis, wie ein Abteilungsleiter, oder (wir rechnen jetzt mal nicht mit rein, dass sich der Abteilungsleiter wahrscheinlich den besseren Anwalt leisten kann)? Mit welcher Begründung sollte denn bei Geldstrafen auf einmal unterschiedlich behandelt werden?
Aber Dein letztes Beispiel zeigt es ja an. Dann bliebe als Strafe nur noch Haft, damit es gerecht wäre.
Strafe muss gleich weh tun, nicht gleich hoch sein. Ist halt meine Meinung.
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Saku Koivu
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Beitrag von Saku Koivu »

kottsack hat geschrieben:Ich meine: wenn jemand ins Gefängnis muss, dann geht doch ein Hilfsarbeiter auch genauso lang ins Gefängnis, wie ein Abteilungsleiter ... Mit welcher Begründung sollte denn bei Geldstrafen auf einmal unterschiedlich behandelt werden?
Weil die Konsequenz für beide gleich ist. Die Zelle wäre für beide identisch. Im Bezug auf eine Geldstrafe würde es sich eher so verhalten, das der Hilfsarbeiter in einem Drecksloch seine Zeit absitzen muss während der Abteilungsleiter die Zeit im Hotel Adlon absitzen würde.

Bei einer Strafe geht es ja darum jemanden zu bestrafen. Wenn man jetzt aber 100k im Jahr verdient, wo soll bei 100€ Bußgeld die Strafe sein?

Wenn man zwei Kinder hat und das eine bekommt 20€ Taschengeld und das andere 100€, dann würde man als Strafe ja auch beiden das Taschengeld streichen und nicht dem einen alles und dem anderen nur 20€ abziehen.

Es soll ja auch eine erzieherische Wirkung haben.
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Manne
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Beitrag von Manne »

Regensburger hat geschrieben:Aber Dein letztes Beispiel zeigt es ja an. Dann bliebe als Strafe nur noch Haft, damit es gerecht wäre.
Strafe muss gleich weh tun, nicht gleich hoch sein. Ist halt meine Meinung.
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Beitrag von Manne »

Engelhardt hat geschrieben:Sorry fürs dazwischengrätschen.

Sollte die Politik mal überlegen wo man ein paar Milliarden Euro einnehmen könnte...hier sähe ich durchaus Ansatzpunkte:



Ab Minute 6. Da bleibt einem wirklich der Mund offen stehen.
ja das gehörte mal angepackt, wichtig war statt einer Steuer Reform lieber mit Alt Landkreis Kennzeichen rumfahren zu können
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vogibeule
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Beitrag von vogibeule »

DennisMay hat geschrieben:Ist es doch, jeder zahlt nach seinen Einkommensmöglichkeiten.
Stellt sich natürlich die Frage welches Gehalt Bzw Einkommen hat ein Millionär?
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Regensburger hat geschrieben:Aber Dein letztes Beispiel zeigt es ja an. Dann bliebe als Strafe nur noch Haft, damit es gerecht wäre.
Strafe muss gleich weh tun, nicht gleich hoch sein. Ist halt meine Meinung.
Und ich finde eben, dass es unerheblich ist, wer die Strafe begeht und dass jeder gleich behandelt werden sollte und nicht der eine mehr zahlen muss als der andere. Ihr geht von relativen Strafsätzen aus und ich von absoluten, weil ich die absoluten Strafsätze fairer und auch unbürokratischer finde und ihr eben die relativen. Den Wunsch nach fairer Behandlung und Bestrafung haben wir alle gemein, nur der Begriff "fair" wird unterschiedlich interpretiert.

Und ihr werdet mich da auch nicht überzeugen, weil ich ein Freund der Gleichbehandlung bin.
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theobald123
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Beitrag von theobald123 »

Engelhardt hat geschrieben:wenn der eine einfach über die 50 Euro lacht und den ganzen Tag parkt wo er will und fährt wie er will
dann sammelt er soviele Strafzettel und Punkte dass eine MPU fällig wird.
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djrene
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Beitrag von djrene »

Die Gleichbehandlung ist ja gegeben kottsack. Jeder zahlt GLEICHVIEL von seinem Einkommen (Vermögen, oder eben anderer Wert). Deswegen auch die Tagessätze. Da bekommt der Millionär GLEICHVIELE davon, wie der Bürgergeldempfänger.
Meine Nachbarn kennen Jim Marshall nicht, aber sie hassen ihn
Regensburger
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Beitrag von Regensburger »

kottsack hat geschrieben:Und ich finde eben, dass es unerheblich ist, wer die Strafe begeht und dass jeder gleich behandelt werden sollte und nicht der eine mehr zahlen muss als der andere. Ihr geht von relativen Strafsätzen aus und ich von absoluten, weil ich die absoluten Strafsätze fairer und auch unbürokratischer finde und ihr eben die relativen. Den Wunsch nach fairer Behandlung und Bestrafung haben wir alle gemein, nur der Begriff "fair" wird unterschiedlich interpretiert.

Und ihr werdet mich da auch nicht überzeugen, weil ich ein Freund der Gleichbehandlung bin.
Bei "unbürokratischer" stimme ich dir zu. Wäre real nicht so leicht umzusetzen im Einzelfall, wie es sich zunächst anhört

Deinen restlichen Standpunkt kann ich natürlich auch akzeptieren.

- - - Aktualisiert - - -
theobald123 hat geschrieben:dann sammelt er soviele Strafzettel und Punkte dass eine MPU fällig wird.
Ist das nur bei Punkten so, oder auch bei Strafzetteln? Weiß.es.wirklich nicht,weil seit 18 Jahren bin ich autofrei. Damals hatte ich aber noch einen gut situierten Mitbewerber in meiner Branche, der gerade immer so schnell "flog", das er noch mit nem Ticket davon kam,aber auch nie langsamer. Bei dem spielte Geld keine Rolle. Der Lappen aber schon schon.
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theobald123
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Beitrag von theobald123 »

Ich glaube da gab es mal den Fall eines notorischen Falschparkers.
Im fliessenden Verkehr gelten glaube ich die Punkte.
Regensburger hat geschrieben:Damals hatte ich aber noch einen gut situierten Mitbewerber in meiner Branche, der gerade immer so schnell "flog", das er noch mit nem Ticket davon kam,aber auch nie langsamer.
Das nennt sich Fahren mit Top-Zuschlag ausserhalb der Punkteränge. :)
Lieber zuviel gegessen als zuwenig getrunken.
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Rigo-QN
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Beitrag von Rigo-QN »

Mal im Allgemeinen: der ist Bußgeldkatalog in Deutschland ist zu lasch!
:pWir wolln keine "wolln wir nicht"!:p
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Engelhardt hat geschrieben: Wo siehst du die Gleichbehandlung, wenn der eine einfach über die 50 Euro lacht und den ganzen Tag parkt wo er will und fährt wie er will, während der andere sich dran halten muss, weil sonst das Geld am Ende vom Monat knapp wird? Bei der FDP würden sie jetzt sagen "Selbst schuld, es hat ja jeder die Chance sich diesen Reichtum zu verdienen".
Ja, und das sage ich auch (und wähle die nicht, weil ich sie aus anderen Gründen für sehr schlechte Menschen halte). Strafzettel sind Preise, die ich bezahlen muss. Absolutpreise und wenn einer da drüber lacht, dann hat der meistens auch mehr wie andere dafür getan, hat mehr wie andere geschafft, mehr wie andere geerbt oder ist mehr Risiken eingegangen oder hat sich zu Feierzeiten von anderen diese eben versagt. Für gewöhnlich ist das verdient, wenn es jemandem finanziell gut geht.

Nur weil jemand drüber lacht, ist es für mich nicht unfair, dafür Festpreise zu haben. Die kann ich mir persönlich leicht machen oder schwer. (und jetzt driftet es dann eh gleich wieder in das Übliche und dann kommt die Kindersache und die Startbedingungen und das ganze andere aus meiner Sicht Gewäsch. Bei wem die Hardware in Ordnung ist und wer in den letzten sagen wir mal 50 Jahren geboren wurde, der hatte und hat in Deutschland alle Möglichkeiten, es ausreichend zu etwas zu bringen, dass 50 Euro weniger in der Tasche nicht so schlimm sind.)

Nur weil ein Strafzettel nicht die finanzielle Monatsplanung zerstört, kann man sie ja trotzdem vermeiden, da das auch bei gutem Gehalt vom jeweiligen Blödsinns-Budget weggeht und das will ja echt keiner.
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

kottsack hat geschrieben: Für gewöhnlich ist das verdient, wenn es jemandem finanziell gut geht.
Mal abgesehen davon, dass diese Aussage nicht nur falsch, sondern auch ein wenig ekelhaft ist, geht sie völlig an dem vorbei, was Strafe bewirken soll. Der Täter im Strafrecht soll für seine Tat und nicht für seine Lebensumstände bestraft werden. Und aus diesem Grund ist die Tagessatzregelung an Gerechtigkeit gar nicht zu überbieten. Hundert Tagessätze bedeutet im Extremfall hundert Tage Haft. Für Arme und für Reiche*. Bei der Geldstrafe bleibt die Zahl der Tagessätze identisch und die Höhe wird an die Einkommensumstände angepasst. Wenn daran irgendwas ungerecht ist, dann höchstens der Umstand, dass für wirklich Betuchte der höchste Tagessatz noch zu niedrig ist. Strafe soll schmerzen, aber nicht Leben zerstören.

*nicht unerwähnt bleiben soll hier die Tatsache, dass Wohlhabende unter Umständen weniger Tagessätze aufgebrummt bekommen, weil sie sich die besseren Anwälte leisten können.

Und aus dieser Sicht wäre eine Tagessatzregelung auch im Ordnungswidrigkeitenverfahren zu begrüßen, wird aber schon deshalb kaum machbar sein, weil die Kosten des Verwaltungsaufwands in vielen Fällen höher sind als das verhängte Bußgeld. Außerdem wäre ich gespannt auf die kollektive Empörung, wenn Staatsbürger wegen OWis ihre Einkommensverhältnisse offenlegen müssten.
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Saku Koivu
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Beitrag von Saku Koivu »

theobald123 hat geschrieben:dann sammelt er soviele Strafzettel und Punkte dass eine MPU fällig wird.
Und das interessiert ihn was? Der fährt einfach ohne Schein weiter. Kanns sich ja leisten.

Edit @vK - wie immer exakt den Punkt getroffen.
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Von Krolock hat geschrieben:Mal abgesehen davon, dass diese Aussage nicht nur falsch, sondern auch ein wenig ekelhaft ist, geht sie völlig an dem vorbei, was Strafe bewirken soll. Der Täter im Strafrecht soll für seine Tat und nicht für seine Lebensumstände bestraft werden. Und aus diesem Grund ist die Tagessatzregelung an Gerechtigkeit gar nicht zu überbieten. Hundert Tagessätze bedeutet im Extremfall hundert Tage Haft. Für Arme und für Reiche*. Bei der Geldstrafe bleibt die Zahl der Tagessätze identisch und die Höhe wird an die Einkommensumstände angepasst. Wenn daran irgendwas ungerecht ist, dann höchstens der Umstand, dass für wirklich Betuchte der höchste Tagessatz noch zu niedrig ist. Strafe soll schmerzen, aber nicht Leben zerstören.

*nicht unerwähnt bleiben soll hier die Tatsache, dass Wohlhabende unter Umständen weniger Tagessätze aufgebrummt bekommen, weil sie sich die besseren Anwälte leisten können.

Und aus dieser Sicht wäre eine Tagessatzregelung auch im Ordnungswidrigkeitenverfahren zu begrüßen, wird aber schon deshalb kaum machbar sein, weil die Kosten des Verwaltungsaufwands in vielen Fällen höher sind als das verhängte Bußgeld. Außerdem wäre ich gespannt auf die kollektive Empörung, wenn Staatsbürger wegen OWis ihre Einkommensverhältnisse offenlegen müssten.
Der Sinn von Ordnungswidrigkeitsstrafen liegt doch hauptsächlich in einem schönen kommunalen Verdienst. Wen Schrecken denn 15 Euro Falschparken wirklich ab, so dass daraus ein Lerneffekt entsteht? Es prickelt ein wenig und wenn man erwischt wird, dann tuts halt weh, aber es machen dennoch überall und ständig Leute. Die Strafen sind wohl wirklich viel zu gering. Allgemein viel zu gering. Nicht für denjenigen schon und den anderen wieder nicht. Ich komme da mit vielen Schreibern hier wohl nicht zusammen, wie Engelhardt festgestellt hat. Ist eben so.

Und zum Ekelhaften: es ist einfach meine Ansicht, die ich so begründe. Kurz: jeder hat die gleiche Hardware verbaut und ich habe für mich die Theorie, dass jeder mit dieser Hardware, wenn sie gleich funktioniert und Startbedingungen wie im Deutschland der letzten 50 Jahre hat, die Möglichkeit besteht, beruflich erfolgreich zu sein und gut zu verdienen (Zwillingsversuche haben gezeigt, was Umweltfaktoren ausrichten können, aber sie haben auch gezeigt, dass es möglich ist.). Das ist keine Garantie, aber man kann die Wahrscheinlichkeit dafür gut hoch halten. Man muss halt an manchen Stellen mehr Gas geben als andere und an anderen Stellen nicht so viel Leben und Schönes an sich ranlassen.
Dann ist die Wahrscheinlichkeit bei intakter Hardware hoch, dass es was wird. Und das kann keiner widerlegen und keiner bestätigen und deshalb gebe ich Dir, wo ich Dir oft zustimme, hier in diesem Fall nicht die Deutungshoheit, aber natürlich die Daseinsberechtigung von Deiner von meiner abweichenden Ansicht.
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