Politik und Geschichte

Alles, was nichts mit Eishockey zu tun hat!
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

LegendeShutoutLiest hat geschrieben: Stellt sich mir halt die Frage warum jemand, der in der Regel mehr leistet/geleistet hat, um das bessere und höhere Einkommen zu haben, dann mehr davon abgeben soll.
Ich dachte jetzt, du möchtest wieder ein wenig spielen, aber anscheinend ist das wirklich deine Meinung.

“In der Regel mehr leistet“ ist natürlich Unfug. Definiere „Leistung“. Ist das der individuelle Beitrag zum Bruttosozialprodukt?

Grundsätzlich hängt das Einkommen vom Beruf ab. Und der wird von Faktoren wie Glück, Weitsicht, Sozialisation, Bildung und Vorlieben mindestens so beeinflusst wie von Leistung. Ein Zusammenhang zwischen Arbeitseifer und Einkommen kann, muss aber nicht gegeben sein. Ich dachte, das wäre bekannt.
LegendeShutoutLiest
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Beitrag von LegendeShutoutLiest »

Ist doch ganz einfach. Wenn ich in der Schule, in der Ausbildung mehr leiste, dann habe ich auch einen Job mit höherem Einkommen verdient. Der "Faule" von nebenan hat dies dann natürlich nicht.

Und wenn ich im Berufsleben mehr Leistung bringe als der "Faule" von nebenan, dann hat der mit mehr Leistung natürlich auch mehr verdient. So schwer zu verstehen ist das doch gar nicht.

Dass wir viel Ungerechtigkeit haben und es leider nicht immer so fair ist steht außer Frage.
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Augsburger Punker
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Beitrag von Augsburger Punker »

Und dann kommt es auch noch auf die (Nicht)-Tarifverträge an, jedenfalls bei den "Vollzahlern" der Sozialbeiträge.

Ganz ausgenommen sind übrigens Bezieher von Einkünften, die nicht aus unselbständiger Arbeit stammen: Mieten, Zinsen, Dividenden...

Würde den Normal- und erst recht den Geringverdienern mehr netto vom brutto bleiben, so würde dieses Geld schnell wieder im Wirtschaftskreislauf landen und nicht auf dem Festgeldkonto oder gar auf den Bahamas. Dieser Fakt wurde von den Wirtschaftsweisen immer wieder angesprochen. Ich kenne einen ehemaligen dieser sieben, und er ärgert sich immer noch, dass das zu wenig berücksichtigt wird.
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

Ich glaube immer noch, du willst spielen und ich gehe dir auf den Leim.

Der „faule“ Finanzbeamte bekommt mehr als der fleißige Pfleger und der studierte, fleißige SozPäd in der Regel weniger als faule Elektroniker.

Leistung in der Schule definiert sich vor allem an der Voraussetzung, wie oben schon erwähnt
LegendeShutoutLiest
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Beitrag von LegendeShutoutLiest »

Von Krolock hat geschrieben:Ich glaube immer noch, du willst spielen und ich gehe dir auf den Leim.

Der „faule“ Finanzbeamte bekommt mehr als der fleißige Pfleger und der studierte, fleißige SozPäd in der Regel weniger als faule Elektroniker.

Leistung in der Schule definiert sich vor allem an der Voraussetzung, wie oben schon erwähnt
Und du wirst gezwungen ein fleißiger Pfleger oder ein fauler Elektroniker zu werden? ;)
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Cassy O'Peia
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Beitrag von Cassy O'Peia »

Wow, da rollts dir echt die Zehennägel auf.

Sternzeit 08152412
LegendeShutoutLiest
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Beitrag von LegendeShutoutLiest »

Cassy O'Peia hat geschrieben:Wow, da rollts dir echt die Zehennägel auf.
Dann solltest sie mal öfter schneiden. Nicht nur optisch um einiges angenehmer.
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Augsburger Punker
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Beitrag von Augsburger Punker »

Ich verschiebe bzw. kopiere mal selbst:

Das ist ein Thema mit mehreren, teilweise konträren Facetten. Zum einen wird die Arbeit wie wir sie großteils kennen weniger durch Industrialisierung und Digitalisierung (KI!), zum anderen gehen demnächst die ersten Boomer in Rente.

Momentan kannst Du in vielen Jobs Forderungen stellen wie Sabbatical, Vier-Tage-Woche etc. und dann nebenzu was Ehrenamtliches machen, was Dir zwar wenig Geld bringt, Dich aber ausfüllt.

In einigen Branchen (Pflege, KiTas, aber auch Handwerk oder bei der Bahn) gibt's jetzt schon nicht mehr genügend Fachpersonal, das ist nicht nur auf Akademiker beschränkt.

Auf der anderen Seite hast Du aber auch viel zu viele, die für Mindestlohn buckeln müssen (selten festangestellt, oft Mini- und Midi-Jobs) und durch Inflation ausgebremst werden. Die zahlen wenig bis keine Steuern, ihre Abzüge sind "nur" die Sozialabgaben. Solidarisch wäre, wenn die Kappungsgrenze hier signifikant angehoben und dadurch der Prozentsatz der Abgaben für alle sinken würde.

Aber ich glaube, das sollte man in den Politik-Thread verschieben. Das Spiel hab ich eh nicht gesehen - wie ging's denn aus?
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

Also gut , letzter Beitrag dazu. Erstens, wie in meinem ersten Beitrag geschrieben, es geht um die Voraussetzungen und zweitens, es geht auch um Idealismus, der sich nicht in erster Linie an monetären Überlegungen orientiert. Hier wieder der SozPäd, der studiert hat und bei allem Fleiß eher selten zum Großverdiener wird. Und ein paar Gehaltsstufen tiefer gilt das auch für den Pfleger, von dem ein hohes Maß Idealismus gefordert wird. Die Kiste mit dem Mehr an Geld an ein Mehr an Leistung zu koppeln, ist und bleibt Unsinn. Zumindest als Grundsatzaussage
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Beitrag von LegendeShutoutLiest »

Von Krolock hat geschrieben:Also gut , letzter Beitrag dazu. Erstens, wie in meinem ersten Beitrag geschrieben, es geht um die Voraussetzungen und zweitens, es geht auch um Idealismus, der sich nicht in erster Linie an monetären Überlegungen orientiert. Hier wieder der SozPäd, der studiert hat und bei allem Fleiß eher selten zum Großverdiener wird. Und ein paar Gehaltsstufen tiefer gilt das auch für den Pfleger, von dem ein hohes Maß Idealismus gefordert wird. Die Kiste mit dem Mehr an Geld an ein Mehr an Leistung zu koppeln, ist und bleibt Unsinn. Zumindest als Grundsatzaussage
Alles richtig. Nichts anderes habe ich geschrieben. Nur hast du mit den gewissen Voraussetzungen und Fleiß bessere Möglichkeiten und dann eben auch mehr verdient. :)
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Saku Koivu
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Beitrag von Saku Koivu »

Die Frage warum nicht jeder den gleichen Prozentsatz zahlen soll bleibt weiterhin unbeantwortet.
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DennisMay
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Beitrag von DennisMay »

Augsburger Punker hat geschrieben:Und dann kommt es auch noch auf die (Nicht)-Tarifverträge an, jedenfalls bei den "Vollzahlern" der Sozialbeiträge.

Ganz ausgenommen sind übrigens Bezieher von Einkünften, die nicht aus unselbständiger Arbeit stammen: Mieten, Zinsen, Dividenden...

Würde den Normal- und erst recht den Geringverdienern mehr netto vom brutto bleiben, so würde dieses Geld schnell wieder im Wirtschaftskreislauf landen und nicht auf dem Festgeldkonto oder gar auf den Bahamas. Dieser Fakt wurde von den Wirtschaftsweisen immer wieder angesprochen. Ich kenne einen ehemaligen dieser sieben, und er ärgert sich immer noch, dass das zu wenig berücksichtigt wird.
Geringverdiener zahlen keine oder fast keine Steuern, alles was die nicht zahlen, aber Leistungen bekommen, wird ab der nächst höheren Steuerklasse bezahlt.
Das ist eine schlimme Legende, die immer wieder verbreitet wird.
Wenn die mehr haben sollen, muß der Grundverdienst erhöht werden und evtl. die kalte Progression abgeschafft werden.


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Saku Koivu
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Beitrag von Saku Koivu »

Steuern nicht, aber Beiträge.
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DennisMay
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Beitrag von DennisMay »

Ich weiß, aber das ist eben die Legende der Politiker, wenn es um die Entlastung der niedrigen Einkommen geht.


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djrene
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Beitrag von djrene »

Generell funktioniert ein Staat halt nur als Solidargemeinschaft. Und das bedeutet, daß derjenige, der mehr leisten kann, auch mehr beitragen muss. Und das am besten freiwillig. Dann haben nämlich alle was davon. Nutzt nämlich nix, wenn man zwar viel Asche hat, es aber keine Pfleger u.ä. mehr gibt. Klar, kann sich der Wohlhabende das alles mit Kohle kaufen (irgendwann halt mit verdammt viel Kohle). Aber da fehlt den Geldigen halt oft die Weitsicht zu sehen, daß es sinnvoller wäre, genau dieses Geld zeitlebens in die Solidargemeinschaft zu pumpen, als erst dann wenn es eng wird in einen schwindenden Arbeitsmarkt. Und ein weiterer Teil geht natürlich nach dem Motto: Je schlechter es anderen geht, umso besser geht es gefühlt mir selber. Und daß Trickle down eine Fehleinschätzung ist, sollte sich langsam rumgesprochen haben (okay, ausser bis zu Union und FDP).

Die zweite Möglichkeit einen Staat zu organisieren ist dann halt Zwang. Sollte sich jeder selbst analysieren können, was für die Mehrheit angenehmer ist. So weit können dann z.B. AfD-Wähler leider nicht denken, was durchaus schade ist. Vor allem für sie persönlich.
Meine Nachbarn kennen Jim Marshall nicht, aber sie hassen ihn
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Beitrag von LegendeShutoutLiest »

:-) :-)

Von Krolock und ich sind Homies.
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Augsburger Punker
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Beitrag von Augsburger Punker »

DennisMay hat geschrieben:Geringverdiener zahlen keine oder fast keine Steuern, alles was die nicht zahlen, aber Leistungen bekommen, wird ab der nächst höheren Steuerklasse bezahlt.
Das ist eine schlimme Legende, die immer wieder verbreitet wird.
Wenn die mehr haben sollen, muß der Grundverdienst erhöht werden und evtl. die kalte Progression abgeschafft werden.
Es geht doch um Sozialabgaben, also Renten- und Pflegeversicherung, Arbeitslosenversicherung und Beiträge zur Krankenkasse.

Und eine Möglichkeit den Netto-Grundverdienst für Niedrig- und auch Normalverdiener zu steigern ist eben eine sozialere Verteilung dieser Abgaben, und nicht eine Steuersenkung. Von der haben sie nämlich nix, weil sie keine zahlen müssen.

Dabei wirkt sich bei denen ein höherer Nettolohn aus mit den oben beschriebenen Folgen:

"Würde den Normal- und erst recht den Geringverdienern mehr netto vom brutto bleiben, so würde dieses Geld schnell wieder im Wirtschaftskreislauf landen und nicht auf dem Festgeldkonto oder gar auf den Bahamas."
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Manne
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Beitrag von Manne »

Eine Legende besagt das Kinder in heiße Badewannen gefallen sein könnten
Selbstredend meint der Goggel nie andere die etwas verdient hätten sondern immer sich selbst


Engelhardt hat geschrieben:Du traust ihm eindeutig zu viel zu - dabei dachte ich man würde sich bestimmt kennen?!
Tausende Beiträge und ich kann mich an keinen einzigen wirklich urchdachten erinnern, der nicht mit dem Geschehen auf dem Eis zu tun hat. Und die können andere besser bewerten als ich - allerdings erlaube ich mir an der Stelle dann auch Rückschlüsse aus den nicht-eishockeyspezifischen Themen zu ziehen.
Kein Schwanz ist so hart wie das Leben

Horst Schimanski
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Augsburger Punker
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Beitrag von Augsburger Punker »

Alice Weidel hat im Sommerinterview der ARD das Kriegsende 1945 als "Niederlage des eigenen Landes" beklagt. Damit reißt sich die AfD-Chefin endgültig selbst die Maske vom Gesicht.

Was hätte sich Weidel denn gewünscht?
Man muss einmal die Umkehrprobe machen: Was hätte sich Weidel denn gewünscht statt der Befreiung, die sie Niederlage nennt und Russland eben Sieg? Einen weiter geführten Angriffskrieg des Aggressors Deutschland, den Endsieg? Es bleibt einem die Spucke weg. Und es ist ein Armutszeugnis des öffentlichen Diskurses, wenn man die Aufregung um Aiwanger vergleicht mit der vergleichsweisen Ruhe nach Weidels fürchterlicher Einlassung. Das darf so nicht bleiben. Ohne Aiwanger damit zu exkulpieren: Das hier ist viel schlimmer.


https://www.t-online.de/nachrichten/deu ... hiss-.html
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vogibeule
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Beitrag von vogibeule »

djrene hat geschrieben:Generell funktioniert ein Staat halt nur als Solidargemeinschaft. Und das bedeutet, daß derjenige, der mehr leisten kann, auch mehr beitragen muss. Und das am besten freiwillig. Dann haben nämlich alle was davon. Nutzt nämlich nix, wenn man zwar viel Asche hat, es aber keine Pfleger u.ä. mehr gibt. Klar, kann sich der Wohlhabende das alles mit Kohle kaufen (irgendwann halt mit verdammt viel Kohle). Aber da fehlt den Geldigen halt oft die Weitsicht zu sehen, daß es sinnvoller wäre, genau dieses Geld zeitlebens in die Solidargemeinschaft zu pumpen, als erst dann wenn es eng wird in einen schwindenden Arbeitsmarkt. Und ein weiterer Teil geht natürlich nach dem Motto: Je schlechter es anderen geht, umso besser geht es gefühlt mir selber. Und daß Trickle down eine Fehleinschätzung ist, sollte sich langsam rumgesprochen haben (okay, ausser bis zu Union und FDP).

Die zweite Möglichkeit einen Staat zu organisieren ist dann halt Zwang. Sollte sich jeder selbst analysieren können, was für die Mehrheit angenehmer ist. So weit können dann z.B. AfD-Wähler leider nicht denken, was durchaus schade ist. Vor allem für sie persönlich.
Generell gebe ich dir da Recht - nur ein muss sehe ich da nicht. Leider wird unsere Gesellschaft immer schwächer und die Möglichkeiten schwinden den Schwächeren zu helfen.
Was den Leuten abverlangt wird geht langsam über das erträgliche Maß hinaus.
J.Boni :What you do with the Puck shows your Talent but what you do without the Puck shows your Character
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