Engelhardt hat geschrieben:Zunächst mal schreibt dir gar niemand vor, was du mit deiner Wohnung zu tun hast. Und ja, die gesetzlichen Vorgaben werden eingehalten. Keins von beidem habe ich bestritten.
Man sollte sich aber grundsätzlich Gedanken machen, ob diese gesetzlichen Vorgaben so noch richtig sind.
Du stehst mit der tageweisen Vermietung von Zimmern/Appartments in direkter Konkurrenz zu Hotels, die nur wegen ihrer Bezeichnung deutlich strengere Auflagen zu erfüllen haben. Das Hotel ist auch im Besitz des Hotelbetreibers. Genauso wie jedes Stadion im Besitz der Stadt, eines Vereins oder ähnlichem ist. Trotzdem sind dort Auflagen einzuhalten.
Hotelgewerbe und airbnb-Vermieter stehen in einem direkten Wettkampf - eine Seite ist reglementiert, eine nicht. Findest du das in Ordnung? Wenn ja, wieso? Und geh bitte nicht von dir als Einzelfall aus, sondern schau mal was bei airbnb alles dauerhaft angeboten wird. Der Grundgedanke ist wie gesagt nicht verkehrt, aber die Richtung die das ganze angenommen hat ist einfach nicht mehr die richtige. Nicht umsonst versuchen sich Städte dagegen zu wehren. Und selbst den Kleinanbieter sehe ich aus oben genannten Gründen schon eher kritisch.
Für mich ist der Unterschied, dass ein Hotel ein Hotel ist. Das ist ein Gebäude mit vielen kleinen "Wohnungen", das nebenzu meistens noch mindestens Frühstück anbietet und in dem währenddessen auch noch dein Zimmer gereinigt wird. Dass so eine Einrichtung, die dauerhaft Personal und mehrere Gäste im Gebäude hat mehr Auflagen zu erfüllen hat, als wenn man eine einzelne Wohnung, in der man komplett für sich selbst sorgt, ist für mich sehr wohl schlüssig.
Noch dazu finde ich schon, dass man da ein anderes Klientel bedient. Wenn ich Frühstück und gereinigte Zimmer und mich um nichts kümmern will, nehme ich mir ein Hotel. Ich war noch nie in einem Hotel, welches auf diese Grundprinzipien verzichtet hat, außer man bucht sich jetzt in einer Jugendherberge ein (was dann schnell zu Verzicht in Richtung Privatsphäre geht) oder in irgendeinem Billig-Hotel, wo ich dann in einem Bunker Zimmer mit Blick zur Hauptstraße bin. Daher ist AirBnB sicher Konkurrenz in dem Sinne, dass es den Hotels Gäste wegnimmt, aber halt auch deswegen, weil Hotels gewisse Dinge nicht bieten können. Zumindest in meiner Urlaubsplanung stellt sich immer die Frage, was ich vorhabe und dementsprechend entscheide ich mich.
Die Städte versuchen sich dagegen zu wehren, weil dadurch Wohnraum verloren geht. Das hat doch jetzt weniger mit den Hotels im Konkurrenzkampf dazu zu tun. Aber auch hier ist das Thema: Ich sehe als nicht den richtigen Weg an, per Kahlschlag airbnb zu verbieten, was ja einige Politiker gerne mal fordern. Ich bestreite ja auch nicht, dass hier etwas nachjustiert werden könnte, ich finde nur, dass da differenziert werden muss, ich kann nicht pauschal jemandem, der sein eigenes Ferienhaus vermieten will, die gleichen Auflagen aufdrücken wie Hotels oder Leuten, die massenhaft Immobilien über airbnb inserieren.
Engelhardt hat geschrieben: Ich rede nicht von Schäden oder extrem unbequemen Gästen....hatte ich beides mal, der Kundenservice war jeweils sehr ok. Es geht mehr um grundsätzliches-
Stichpunkte:
- völlig ungerechtfertigte Bewertungen
- stark forcierte Sofortbuchungen die angeblich straffrei direkt wieder storniert werden können - tatsächlich klappt das aber maximal einmal
- Mieter müssen keine Fotos hochladen, Ablehnungen führen aber zu negativen Konsequenzen. Heißt du bist praktisch "gezwungen" dir blind Leute in die eigenen vier Wände zu holen, willst du noch in den Suchergebnissen auftauchen
- Sperrungen durch einseitige Behauptungen die jeglicher Grundlage entbehren
- etc....
Dazu bist du immer der Gearschte, weil die Leute einen doch eher für ein Hotel halten, dass den ganzen Tag nur auf sie zu warten hat.
Du würdest staunen, was ich dir aus 3,5 Jahren airbnb-Vermietung erzählen könnte. Es waren auch etwas mehr als 17 Aufenthalte.
Edith macht aus zwei Jahren 3,5 Jahre. War doch länger als gedacht.
Aus deinen Problemen kann ich schon erkennen, dass du das Ganze anders betrieben hast. Keine Angst, ich habe das nicht für umsonst gemacht, sondern schon auch mehr Geld damit eingenommen, als wenn ich es vermietet hätte. Aber für mich war halt klar, dass ich nicht jeden reinlasse. Sofortbuchung gab es bei mir nicht. Hat das Leute abgeschreckt? Vermutlich. Aber wenn du mal ein paar gute Bewertungen hast und etwas passendes bieten kannst, dann ist das halb so schlimm. Die paar Leute, die dir dann entgehen, waren mir den Stress nicht wert, da muss man halt eine Entscheidung treffen, wie man das Ganze handhaben will.