Mit 132 Euro im Monat auskommen?

Alles, was nichts mit Eishockey zu tun hat!
Benutzeravatar
Shanahan
Profi
Beiträge: 3553
Registriert: 09.09.2005 10:09

Beitrag von Shanahan »

Saku Koivu hat geschrieben:Ne das hat was mit Geschmack zutun. ;)


Über den sich nicht streiten lässt. ;)
Benutzeravatar
djrene
Hockeygott
Beiträge: 27749
Registriert: 25.11.2002 10:27

Beitrag von djrene »

Shanahan hat geschrieben:Das ist ja mal Ansichtssache.


Deswegen steht da auch "finde ICH eklig". Wobei ich da vermutlich die Mehrheit auf meiner Seite haben dürfte, daß fritierte Pommes besser schmecken. Aber mehr's mag, kann die Pommes auch in Wasser kochen :thumbup:
Meine Nachbarn kennen Jim Marshall nicht, aber sie hassen ihn
Benutzeravatar
Saku Koivu
All-Star
Beiträge: 9757
Registriert: 12.12.2005 02:10

Beitrag von Saku Koivu »

Wenn wir schon bei Fastfood sind. Ich hab letztens Hühnchenteile mit Cornflakes paniert und fritiert. Da kommt kein Kentucky hin. Nur ist sowas wohl bei 138 Euros nicht drinne. Ausser man benutzt das Fett bis in alle Ewigkeit und macht sowas nur einmal alle halbe Jahr.
May The FOX GOD will be with THE ONE
http://www.aev-forum.de/signaturepics/sigpic1851_3.gif
Benutzeravatar
Der Rentner
Stammspieler
Beiträge: 2457
Registriert: 23.05.2006 13:27

Beitrag von Der Rentner »

1 Liter Pflanzenöl hat mich heute 1,35 gekostet. Das hat Du Anteilig in Deinen schönen Pommes und Schnitzeln nämlich schon mal vergessen ;)
Wozu brauche ich denn bitte Fett zum Braten, das geht auch ohne. Pommes in den Backofen. Und wenn schon genau nehmen, dann würden die Gewürze auch dazu gehören.

Und das schöne ist, Du hast ohne Abendessen 2,21 ausgegeben. Das sind bei einem 30 Tage Monat 66,30. Vorgesehen sind 68 Ero pro Monat. Bleiben Dir also für 30 Abendessen 1,70 Euro übrig. Und Dein gewähltes Essen ist schon Mist
Es werden 4,50 pro Tag für essen und trinken berechnet (oder habe ich was verpasst?), also bleiben noch 2,30 für ein Abendessen und Obst und Gemüse für zwischendurch (pro Tag). Vor allem frage ich mich dabei auch noch, was an dem Essen Mist sein soll. Du hast zum Frühstück ein Käsebrot und Obst, zum Mittagessen Fleisch und Beilage, dazu Joghurt (für den Calciumbedarf und das zusätzliche Eiweiß). Jetzt sind wir nämlich genau an meinem letzten Punkt angelangt, dass unser Anspruch auf einem Niveau ist, der weit weg ist von einem realen Existenzminimum, welches überhaupt nötig ist (die Betonung liegt auf Minimum). Wenn man aber zu jeder Mahlzeit Tafelspitz und Filetspitzen essen will, dazu noch frische Brötchen vom Bäcker und die Torte vom Konditor (was übrigens größerer Mist zum Essen ist), dann reichen die 4,50 natürlich nicht. Für ein Minimum aber schon.

und hat noch keinerlei Mineralwasser dabei (warum ich Leitungswasser für untauglich halte habe ich ausgeführt). Milch fehlt übrigens auch.
Extra für dich gibt es sogar noch 2 Liter Mineralwasser, kostet 26 Cent. Die sind sogar noch locker drin.

Aber gut, vielleicht sollte man den Leuten einfach 25 kg Kartoffeln pro Monat geben und alles andere dem lieben Gott überlassen.
Was stört dich denn an meinem Beispiel für das Essen genau? Du hast alles, was man braucht, Kohlehydrate, Eiweiß, Vitamine, Spurenelemente, Ballaststoffe. Oder andersrum gefragt, was glaubst du denn werden in Altenheimen, Kinderheimen, in staatlichen Internaten oder Krankenhäuser pro Tag für das Essen berechnet? Schon mal darüber Gedanken gemacht?
Gruß,
Der Advocatus Diaboli
Nur weil ich paranoid bin, heißt das nicht, dass sie nicht hinter mir her sind!
Benutzeravatar
Saku Koivu
All-Star
Beiträge: 9757
Registriert: 12.12.2005 02:10

Beitrag von Saku Koivu »

Nun müsste man mal "Existenzminimum" genau definieren. Eine Existenz ist für mich zum Beispile nicht nur reines überleben - das würde ich dann eher als vegetieren betiteln.
May The FOX GOD will be with THE ONE
http://www.aev-forum.de/signaturepics/sigpic1851_3.gif
Benutzeravatar
Der Rentner
Stammspieler
Beiträge: 2457
Registriert: 23.05.2006 13:27

Beitrag von Der Rentner »

Saku Koivu hat geschrieben:Nun müsste man mal "Existenzminimum" genau definieren. Eine Existenz ist für mich zum Beispile nicht nur reines überleben - das würde ich dann eher als vegetieren betiteln.

Bevor ich jetzt darauf antworte, möchte ich noch einmal betonen, dass ich diese Rechnung der beiden WiWis für Schwachsinn und unseriös empfinde. Vor allem kommen wir jetzt bei dem Punkt Existenzminimum wirklich an den wahren Punkt der Diskussion. Für dich ist reines überleben kein Leben, sondern vegetieren. Damit sprichst du aber jedem Obdachlosen, der auf der Straße haust das Leben ab (der lebt oft von weniger als 4,50 pro Tag zum Essen). Was gehört denn für dich dann zum Leben dazu, welche Konsumgüter müssen dabei sein?
Nur weil ich paranoid bin, heißt das nicht, dass sie nicht hinter mir her sind!
fgtim

Beitrag von fgtim »

Saku Koivu hat geschrieben:Nun müsste man mal "Existenzminimum" genau definieren. Eine Existenz ist für mich zum Beispile nicht nur reines überleben - das würde ich dann eher als vegetieren betiteln.


Das Wort Existenz ist doch eigentlich schon Definition genug?!
Benutzeravatar
Saku Koivu
All-Star
Beiträge: 9757
Registriert: 12.12.2005 02:10

Beitrag von Saku Koivu »

Der Rentner hat geschrieben:Bevor ich jetzt darauf antworte, möchte ich noch einmal betonen, dass ich diese Rechnung der beiden WiWis für Schwachsinn und unseriös empfinde. Vor allem kommen wir jetzt bei dem Punkt Existenzminimum wirklich an den wahren Punkt der Diskussion. Für dich ist reines überleben kein Leben, sondern vegetieren. Damit sprichst du aber jedem Obdachlosen, der auf der Straße haust das Leben ab (der lebt oft von weniger als 4,50 pro Tag zum Essen). Was gehört denn für dich dann zum Leben dazu, welche Konsumgüter müssen dabei sein?


Ich dachte mir schon das jetzt das Argument "Obdachloser" eintrudeln würde. Ich für meinen Teil würde einem Obdachlosen nicht unbedingt das Leben absprechen. Die Frage ist wie verhält er sich und tut er auch mal etwas für sich. Ich denke ja - und sei es auch nur mit einem Bier in einer Runde von Gleichgesinnten zu sitzen und einfach nur ein bisschen schwatzen. Er "lebt" imho sogar mehr als viele andere die einen festen Job haben und nurnoch 24/7 arbeiten.

Konsumgüter... eine gute Frage. Ich denke das muss jeder für sich entscheiden was ihm wichtig ist und was nicht. Bzw. was für einen selbst das Leben lebenswert macht. Für die einen ist es das Auto - für die anderen der Urlaub - der andere kann ohne Fernseher nicht existieren wobei ein anderer dies alles gegen Bier auf Lebenszeit eintauschen würde. ;)

Bei mir ist es zB Wissen und Information sowie Spass und Sport. Ein gutes Buch, mal wissenschaftlich mal Roman, wenn ich dabei dann noch ne Kippe rauchen und Kaffee trinken kann, dann ist mein Grundbedarf mal so grob gedeckt. Klar würde ich auf meinen Rechner nur ungerne verzichten (da Quelle für Wissen und Information) aber zum überleben ist er nicht wichtig. Aber darum gehts es ja nicht, daher zähle ich meine Kiste mit der ich auch zoggn kann mal dazu. Mein MTB noch und das wars. Moment eins noch - meine Lernbücher für die japanische Sprache... ohne die geht garnix. ^^

Greetz
May The FOX GOD will be with THE ONE
http://www.aev-forum.de/signaturepics/sigpic1851_3.gif
Benutzeravatar
Shanahan
Profi
Beiträge: 3553
Registriert: 09.09.2005 10:09

Beitrag von Shanahan »

Es ist auf alle Fälle Fakt, dass diese ganze Geschichte wieder Wasser auf die Mühlen aller Bildzeitungleser ist, die eh nur den Hartz IV Empfänger sehen, der seine Villa auf Malle oder sonstwo hat und den Staat abzockt.
Ist doch schon immer gut angekommen irgendwelche Bevölkerungsschichten anzuschwärzen um vom eigentlichen Dreck abzulenken. (hatten wir das in unserem tollen Land nicht schon mal ???)
Benutzeravatar
Saku Koivu
All-Star
Beiträge: 9757
Registriert: 12.12.2005 02:10

Beitrag von Saku Koivu »

fgtim hat geschrieben:Das Wort Existenz ist doch eigentlich schon Definition genug?!


Schau dir mal die Definiton von "Existenz" bei Wiki an, da ist das dann nichtmehr so klar. Schaut man sich dann auch noch den Verweis auf "Dasein" an, dann wird es noch unklarer.
May The FOX GOD will be with THE ONE
http://www.aev-forum.de/signaturepics/sigpic1851_3.gif
fgtim

Beitrag von fgtim »

Saku Koivu hat geschrieben:Schau dir mal die Definiton von "Existenz" bei Wiki an, da ist das dann nichtmehr so klar. Schaut man sich dann auch noch den Verweis auf "Dasein" an, dann wird es noch unklarer.


Wiki wird auch nur von Usern geschrieben. Ich denke die Definition von Existenz ist im Volksmund, zu existieren. Logisch, ist ja irgendwie auch ein Wort, nicht?! ;)
Benutzeravatar
Saku Koivu
All-Star
Beiträge: 9757
Registriert: 12.12.2005 02:10

Beitrag von Saku Koivu »

fgtim hat geschrieben:Wiki wird auch nur von Usern geschrieben. Ich denke die Definition von Existenz ist im Volksmund, zu existieren. Logisch, ist ja irgendwie auch ein Wort, nicht?! ;)


Und wo ist dann der Unterschied zwischen existieren und vegetieren?
May The FOX GOD will be with THE ONE
http://www.aev-forum.de/signaturepics/sigpic1851_3.gif
fgtim

Beitrag von fgtim »

Saku Koivu hat geschrieben:Und wo ist dann der Unterschied zwischen existieren und vegetieren?


Wo steht, dass ich da einen Unterschied sehe?
Fest steht zumindest, was man uns mit Existenzminimum sagen will.
Benutzeravatar
Saku Koivu
All-Star
Beiträge: 9757
Registriert: 12.12.2005 02:10

Beitrag von Saku Koivu »

fgtim hat geschrieben:Wo steht, dass ich da einen Unterschied sehe?
Fest steht zumindest, was man uns mit Existenzminimum sagen will.


Was will man uns denn damit sagen? (rethorische Frage - is mir schon klar wie wir es verstehen sollen)

Imho beschreiben die einen Zustand den man nicht mit Existenzminimum gleichsetzen kann. Für mich ein Vegetationsminimum.
May The FOX GOD will be with THE ONE
http://www.aev-forum.de/signaturepics/sigpic1851_3.gif
Benutzeravatar
djrene
Hockeygott
Beiträge: 27749
Registriert: 25.11.2002 10:27

Beitrag von djrene »

Der Rentner hat geschrieben:Wozu brauche ich denn bitte Fett zum Braten, das geht auch ohne.


Gut, das Schnitzel, ohne Fett gebraten, möchte ich dann gerne DICH essen sehen. Ist übrigens extrem ungesund, da es beim braten sehr wahrscheinlich verbrennt.

Der Rentner hat geschrieben:Es werden 4,50 pro Tag für essen und trinken berechnet (oder habe ich was verpasst?)


Du hast die Studie also NICHT gelesen. Es werden 68,- Euro pro Monat berechnet, was Deine Rechnung stürzt.



Der Rentner hat geschrieben:Extra für dich gibt es sogar noch 2 Liter Mineralwasser, kostet 26 Cent. Die sind sogar noch locker drin.


Wenn wir schon Korinthen kacken. 3 Liter braucht's.

Der Rentner hat geschrieben:Was stört dich denn an meinem Beispiel für das Essen genau? Du hast alles, was man braucht, Kohlehydrate, Eiweiß, Vitamine, Spurenelemente, Ballaststoffe. Oder andersrum gefragt, was glaubst du denn werden in Altenheimen, Kinderheimen, in staatlichen Internaten oder Krankenhäuser pro Tag für das Essen berechnet? Schon mal darüber Gedanken gemacht?
Gruß,
Der Advocatus Diaboli


Mal angefangen damit, daß diese Conveniance-Produkte viel sind, schnell, einfach, meinetwegen auch billig - aber eben nicht gesund. Backofenpommes - Fertigschnitzel usw. Schau mal auf die Zutatenliste. Das Schlimme daran ist, daß ein großer Teil unserer Bevölkerung inzwischen denkt daß es so gehört.

Und nur weil es in Altersheimen usw. Drecksfrass gibt, muß ich das nicht als gut empfinden. Abgesehen davon, daß der Vergleich schon mal deswegen unzulässig ist, da eine Privatperson nicht für die dort erzielbaren Preise einkaufen kann. Darüber schon mal nachgedacht?

Ach ja, ich empfehle mal das Seniorenheim in Haunstetten, Königsbrunner Strasse. Wer da öfter als einmal zum Essen geht ist wirklich abgehärtet. Viel Spaß dabei.
Meine Nachbarn kennen Jim Marshall nicht, aber sie hassen ihn
Benutzeravatar
djrene
Hockeygott
Beiträge: 27749
Registriert: 25.11.2002 10:27

Beitrag von djrene »

Shanahan hat geschrieben:Es ist auf alle Fälle Fakt, dass diese ganze Geschichte wieder Wasser auf die Mühlen aller Bildzeitungleser ist, die eh nur den Hartz IV Empfänger sehen, der seine Villa auf Malle oder sonstwo hat und den Staat abzockt.
Ist doch schon immer gut angekommen irgendwelche Bevölkerungsschichten anzuschwärzen um vom eigentlichen Dreck abzulenken. (hatten wir das in unserem tollen Land nicht schon mal ???)


Und damit sind wir genau bei dem Punkt den ich vor allem anprangere. Jemand der eine solche Studie veröffentlich, der beabsichtigt genau eines: Hartz-IV-Empfänger, und sozial schwache Menschen in unserer Gesellschaft, als Schmarotzer und überfinanzierte Individuen zu diskriminieren.

Und man hat es ja erreicht. Es wird ja gemutmast, man könne mit diesem Budget wirklich "LEBEN"
Meine Nachbarn kennen Jim Marshall nicht, aber sie hassen ihn
fgtim

Beitrag von fgtim »

djrene hat geschrieben:Jemand der eine solche Studie veröffentlich, der beabsichtigt genau eines: Hartz-IV-Empfänger, und sozial schwache Menschen in unserer Gesellschaft, als Schmarotzer und überfinanzierte Individuen zu diskriminieren.

Und man hat es ja erreicht. Es wird ja gemutmast, man könne mit diesem Budget wirklich "LEBEN"


Die Bild-Zeitung ist doch sowieso den Großteil der Woche damit beschäftigt, sozialen Neid zu schüren und den Hass auf gewisse Bevölkerungsgruppen anzustacheln.

Ich werde nie vergessen, wie mal eine Gehaltsauflistung gemacht wurde. Da waren Ärzte, Lagerarbeiter, etc..... und eben Beamte drin. Als angehender Beamter kann ich sagen, dass zumindest dieser Posten an Schwachsinn kaum zu überbieten war. Da wurde ein 45jähriger Beamter in der Besoldungsstufe A15 hwerangezogen, der 2 Kinder hat.
A15 ist eine Stufe, die ein Beamter nicht erreicht. Bzw allenfalls geschätzte 2% meiner Kollegen, der Rest bleibt bei A11 hängen. 2 Kinder sind mit Sicherheit auch nicht mehr der Bundesdurchschnitt.
Aber gut, dann kann man natürlich schonmal den Eindruck erwecken, Beamte würden im Geld schwimmen. Ich gehe mal nicht davon aus, dass mein Berufsstand der einzige war, wo dermaßen gemogelt wurde, um die "soziale Ungerechtigkeit" deutlich zu machen.

Seitdem würde ich die Bild nichtmal mehr zum Arsch abputzen hernehmen.
Benutzeravatar
Der Rentner
Stammspieler
Beiträge: 2457
Registriert: 23.05.2006 13:27

Beitrag von Der Rentner »

Gut, das Schnitzel, ohne Fett gebraten, möchte ich dann gerne DICH essen sehen. Ist übrigens extrem ungesund, da es beim braten sehr wahrscheinlich verbrennt.
Wenn man nicht kochen kann...

Du hast die Studie also NICHT gelesen. Es werden 68,- Euro pro Monat berechnet, was Deine Rechnung stürzt.
Das habe ich gestern in den Tagesthemen zu später Stunde auch erst gesehen. Bisher habe ich mich auf die hier angegebenen 4,50 Euro gestützt. Dann wird es natürlich eine ganz andere Rechnung, wobei man noch immer sagen muss, dass zu einer Existenzsicherung auf einem Minimum (!) keine 17 Euro pro Monat für Kleidung braucht (du bist deswegen ja nicht auf einmal nackt, oder?). Aber auch mit 3,50 Euro kommst du auf genug zu Essen.

Wenn wir schon Korinthen kacken. 3 Liter braucht's.
Die 13 Cent schenke ich dir gerne, sogar 50 Cent, dann kannst du dir eine Limo holen ;)

Mal angefangen damit, daß diese Conveniance-Produkte viel sind, schnell, einfach, meinetwegen auch billig - aber eben nicht gesund. Backofenpommes - Fertigschnitzel usw. Schau mal auf die Zutatenliste. Das Schlimme daran ist, daß ein großer Teil unserer Bevölkerung inzwischen denkt daß es so gehört.
Bis auf die fertigen Fritten habe ich nichts von Convenience Produkten geschrieben. Das Schnitzel kommt aus der Frischfleisch-Truhe, ist also Frischfleisch. Ebenfalls frisch ist das Obst und Gemüse. Noch eine kleine Anmerkung. Bei mir selbst gibt es gut wie keine Fertigprodukte, ich koche fast alles selbst (sehr oft sogar die Pasta selbstgemacht) - deshalb kann ich sehr gut einschätzen, was wie gemacht werden kann und was die Dinge frisch kosten. Für meine Rechung brauche ich kein einziges Convenience-Produkt.

Und nur weil es in Altersheimen usw. Drecksfrass gibt, muß ich das nicht als gut empfinden. Abgesehen davon, daß der Vergleich schon mal deswegen unzulässig ist, da eine Privatperson nicht für die dort erzielbaren Preise einkaufen kann. Darüber schon mal nachgedacht?
Da ich lange Jahre im Krankhaus gearbeitet habe, weiß ich, wie dort zum einen gekocht und zum anderen kalkuliert wird. Der kalkulierte Preis pro Person pro Tag lag bei 2,75 Euro (in einem mit bekannten Internat bei 2,50 Euro). Natürlich kaufen die in anderen Dimensionen ein, aber hochgerechnet kommst du dann auch als Privatperson damit hin. Genau deshalb ist der Vergleich auch zulässig. Man muss es deswegen auch nicht gut finden - das habe ich ja auch nie gesagt. Ich sagte lediglich, dass es geht.

Ach ja, ich empfehle mal das Seniorenheim in Haunstetten, Königsbrunner Strasse. Wer da öfter als einmal zum Essen geht ist wirklich abgehärtet. Viel Spaß dabei.
Was willst du damit sagen? Dass dein gehobener Gaumen dieses Essen nicht mag? Ich habe lange genug in Großküchenessen gegessen - es ist alles eine Frage des Anspruchs (auch mir schmeckten die meisten Sachen nicht wirklich). Und genau das ist doch der Punkt. Ich frage dich mal nach einem typischen Tag von dir und was du da so alles zu dir nimmst. Was ist für dich eine normale Mahlzeit? Denk mal darüber nach, was du alles brauchst, wirklich brauchst, und was nur als "Luxus" gegessen wird.

Ich betone es noch einmal. Ich halte diese Studie auch für großen Schwachsinn, aber eben aus ganz anderen Gründen als der reinen inhaltlichen Ebene (denn man kann damit auskommen). Aber was hier betrieben wird ist die typische Ausgrenzung von Gruppen, das Pauschalieren auf Grund einzelner Ausnahmen. Die Medien tun ihr übriges dazu diesen Neid und das Gefühl "der Staat wird ausgenutzt" zu schüren. Das sind schöne Schlagzeilen und damit lässt sich Geld machen. Mich ärgert diese pauschale Verurteilung und das damit entstehende Klassendenken, dass Menschen hier als zweite Klasse abgestempelt werden und als nieder betrachtet werden (Schmarotzer, faule Säcke und was man nicht alles hört). Das geht mir sowas von gegen den Strich, da kommt mir das kalte Grausen. Aber dabei geht es eben um die Folgen der Studie, bzw. solcher Veröffentlichungen, nicht nur der reine Inhalt. Vor allem kommt für mich noch immer hinzu, dass wir in einem Staat leben, der es sich eben leisten kann bzw. könnte, auch mehr zu bezahlen als das reine Minimum - alles eine Frage des Willens und des Verteilens. Eben deshalb ist diese Studie auch unseriös und populistisch.
Gruß,
Der Rentner / Advocatus Diaboli
Nur weil ich paranoid bin, heißt das nicht, dass sie nicht hinter mir her sind!
Benutzeravatar
djrene
Hockeygott
Beiträge: 27749
Registriert: 25.11.2002 10:27

Beitrag von djrene »

Der Rentner hat geschrieben:Wenn man nicht kochen kann...



Sehr geil.

Gut, dann möchte ich jetzt bitte, daß Du in Deine Küche gehst, eine Metallpfanne (denn nicht jeder hat eine Teflonpfanne) auf den Ofen stellst, die Pfanne anheizt und das Schnitzel reinlegst. Und dann schauen wir mal wie das so wird.

Übrigens ist das abgepackte "Frischfleisch" sehr oft der letzte Dreck. Deswegen kaufe ich das Zeug seit Jahren nicht mehr. Da habe ich nicht nur einmal grünlich schimmerndes Fleisch ausgepackt.

Und was Du geschickt runterspielst, ist der Preisvorteil den Großküchen beim Einkauf haben. Da vergleichst Du nämlich Äpfel mit Birnen. Der Preis für den eine Großküche produzieren kann ist in keinster Weise auf einen Privathaushalt umrechenbar. Schon ein kleiner Gastronom kauft ja für knapp mehr als die Hälfte des Preises ein.
Meine Nachbarn kennen Jim Marshall nicht, aber sie hassen ihn
Benutzeravatar
Ratman
Profi
Beiträge: 4789
Registriert: 07.12.2002 16:14

Beitrag von Ratman »

fgtim hat geschrieben:Seitdem würde ich die Bild nichtmal mehr zum Arsch abputzen hernehmen.


Ich auch nicht. Die Druckerschwärze färbt nämlich ab. :D ;)
"Es gibt schlechte Tage und es gibt legendär schlechte Tage." Richard B. Riddick
Antworten