Allan Simonsen beim 24h von LeMans tödlich verunglückt

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Omaschupser
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Beitrag von Omaschupser »

punisher hat geschrieben:
Im Ernst: Was Sport ist und was nicht, entscheiden die Jungs, die ihn machen schon selbst. Frag mich mal bitte nicht zum Thema Fußball. :-)

Und mit 55 sollte man schon auch noch fahren dürfen. Da wäre es sinnvoller ab 60 ne allgemeine Fahrtauglichkeitsprüfung für alles Führerscheinbesitzer einzuführen.

Mit 55 noch Rennsport aber mit 60 ne Fahrtauglichkeitsprüfung für alle? :huh:
Wobei es mir beim Alter in erster Linie um die Fremdgefährdung für die anderen Fahrer geht, wenn dann sowas passiert.
Aber nun lasse ich jedem wieder seine Freiheit mit seinem Leben anzufangen was er will.Ich muß es nicht teilen oder verstehen. ;)
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Tscharli
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Beitrag von Tscharli »

Omaschupser hat geschrieben:Mit 55 noch Rennsport aber mit 60 ne Fahrtauglichkeitsprüfung für alle? :huh:
Wobei es mir beim Alter in erster Linie um die Fremdgefährdung für die anderen Fahrer geht, wenn dann sowas passiert.
Aber nun lasse ich jedem wieder seine Freiheit mit seinem Leben anzufangen was er will.Ich muß es nicht teilen oder verstehen. ;)


Wenn du - wie der Wolf Silvester - an der VLN Langstreckenmeisterschaft teilnehmen willst, brauchst du eine Rennlizenz vom DMSB, in dem Fall wohl die Nationale A-Lizenz. Die gilt immer nur genau 1 Jahr, und alle 3 Jahre muss man eine neue "medizinische Eignungsbestätigung" vorlegen, um seine Lizenz zu behalten. Dazu wird quasi ein Ganzkörpercheck gemacht, und ab 45 oder 50 ist auch ein Belastungs-EKG teil davon. Es wird also schon sehr viel getan, um die Fahrtauglichkeit der Leute möglichst sicherzustellen. Und das ist wohlgemerkt noch der Amateur-Bereich, wenn du z.B. in Le Mans starten willst sieht das Ganze nochmal strenger aus. Da fahren aber btw auch Herren in vergleichbarem Alter mit.
punisher

Beitrag von punisher »

Danke Tscharli. Besser hätte man es nicht zusammenfassen können.

Ich hab das jetzt nochmal ein wenig analysiert. Echt, an der Stelle kann eigentlich gar nix passieren. Unfassbar.
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theobald123
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Beitrag von theobald123 »

punisher hat geschrieben:Da wäre es sinnvoller ab 60 ne allgemeine Fahrtauglichkeitsprüfung für alles Führerscheinbesitzer einzuführen.


Immer diese starren Grenzen. Ich würde z.B. nach 3 selbstverschuldeten Unfällen in 2 Jahren eine Fahrtauglichkeitsprüfung fordern (unabhängig vom Alter).
Lieber zuviel gegessen als zuwenig getrunken.
Es gibt Biere, die kennst Du gut, und Biere, die trinkst Du nie.
Wer in der Suppe keine Haare findet sucht halt Microfasern.
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Omaschupser
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Beitrag von Omaschupser »

Tscharli hat geschrieben:Wenn du - wie der Wolf Silvester - an der VLN Langstreckenmeisterschaft teilnehmen willst, brauchst du eine Rennlizenz vom DMSB, in dem Fall wohl die Nationale A-Lizenz. Die gilt immer nur genau 1 Jahr, und alle 3 Jahre muss man eine neue "medizinische Eignungsbestätigung" vorlegen, um seine Lizenz zu behalten. Dazu wird quasi ein Ganzkörpercheck gemacht, und ab 45 oder 50 ist auch ein Belastungs-EKG teil davon. Es wird also schon sehr viel getan, um die Fahrtauglichkeit der Leute möglichst sicherzustellen. Und das ist wohlgemerkt noch der Amateur-Bereich, wenn du z.B. in Le Mans starten willst sieht das Ganze nochmal strenger aus. Da fahren aber btw auch Herren in vergleichbarem Alter mit.

Das hat mich jetzt an meinen Gesundheits-check für kl CE erinnert darum hab ich da mal nachgeschaut, was der Dmsb für Maßstäbe setzt.Ziemlich identisch die Untersuchungsvielfalt und bin beim googeln auch auf ne Beschreibung eines "Rennfahrers" gestoßen. :-)
.. Orthopädische Untersuchung war für meinen Arzt die Anzahl der Hände, Arme, Beine und Füße zu zählen, einen Blick auf den Rücken zu werfen und die normale Beweglichkeit der Extremitäten zu checken. Ebenso hatte alle Ärzte eine Buchstabentafel und Ishihara Farbtafeln. Ich war immer bei Allgemeinmedizinern und nie bei mehr als einem Arzt...

Kosten 35 Euro bei einem Arzt! Das ist nicht mal Geldmacherei
http://www.dmsb.de/eignungsuntersuchung.html

Ab 45 Jahren kommt noch ein Belastungs-EkG dazu das stimmt.

Ich hatte aber eher an die Eigenverantwortung jeden einzelnen Fahrers gedacht, auf seine innere Uhr zu hören.
Ich brauch auch nicht alles überreglementieren. Die Rennfahrer tun mir ja nichts. Nur verstehen muß ich es nicht.
punisher

Beitrag von punisher »

punisher hat geschrieben:Eigentlich kann da gar nix fatales passieren. Aber ja, er kam wohl auf die nassen randsteine und bog dann rechtwinklig ab.

Auf YouTube gibt's schon onboardaufnahmen von der verfolgenden vette. Das klärt ein wenig auf. Richtige Aufnahmen gibt's wohl nicht, weil da einfach keiner hin fährt wo der eingeschlagen ist.



Kann man also so unterstreichen:

Um 15 Uhr wurde das Rennen gestartet, es nieselt, der Wind bläst aus Südwest bis West. Dritte Runde, Simonsen fährt durch den Dunlopbogen, durch das Wald-S. Die letzte Kurve auf der permanenten Rennstrecke in Le Mans heißt „Tertre Rouge“, rote Anhöhe. Hier führt die Strecke auf eine Landstraße, die Rue Departementale (RD) 338, die für die Zeit des 24-Stunden-Rennens zur berühmten „Hunaudières“-Geraden wird, auf der die Piloten bis zu 325 Kilometer in der Stunde fahren.

Hier ändert sich auch der Fahrbahnuntergrund, der flache Rennbelag geht über in den etwas ruppigeren Landstraßenteer. Entsprechend wichtig ist eine gute Linienwahl in „Tertre Rouge“. Vom Scheitelpunkt der Rechtskurve lassen sich die Piloten auf der Ideallinie nach außen tragen, auch Simonsen. Auf die Randsteine, auch darüber hinaus, da hier die RD338 einmündet und Asphalt gegossen ist. An dieser Stelle endet die Leitplanke der „Tertre Rouge“, einziger Unfallschutz ist nun die Leitplanke der Landstraße, circa sechzig Meter vom Streckenrand entfernt. Unmittelbar dahinter stehen die Bäume der Allee.

Tempo 170 fahren die Piloten an der langsamsten Stelle der Kurve, Simonsen beschleunigt schon wieder. Das linke Hinterrad des Aston Martin ist neben der Strecke, das rechte auf dem lackierten, nassen Randstein. Das Heck des Autos wird unruhig, schwenkt nach leicht links, die Front nach rechts. Simonsen lenkt gegen, das rechte Hinterrad kommt auf den Asphalt, auf dem eine weiße, ebenfalls nasse Führungslinie gezogen ist. Simonsen verliert die Kontrolle. Das Livebild der Fernsehkamera zeigt seinen Einschlag in die Streckenbegrenzung nicht. Der Aston Martin muss die sechzig Meter Richtung Leitplanke der Landstraße nahezu ungebremst entlang geschossen und in einem ungünstig stumpfen Winkel aufgeprallt sein. Das Auto schleudert zurück auf die Fahrbahn. Die linke Tür ist abgerissen. Simonsen sitzt reglos im Auto.


http://www.faz.net/aktuell/sport/formel-1/motorsport/le-mans-eingeholt-vom-tod-12241364.html

Und als guter Deutscher mahnt man natürlich sofort:

Der 24-Stunden-Klassiker braucht eine Sicherheitsdebatte.


http://www.faz.net/aktuell/sport/formel-1/motorsport/kommentar-zum-unfall-in-le-mans-aus-dem-letzten-jahrhundert-12241258.html
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Beitrag von Höps »

Von Krolock hat geschrieben:Der war einer der Allergrößten Kleinen. Aber der issses nicht, wie wir jetzt wissen


Neben Kevin Keegan DAS Idol meiner fußballerischen Pionierzeit. Dachte auch sofort an ihn als ich den Namen las.
Das Verhängnis unserer Kultur ist, dass sie sich materiell viel stärker entwickelt hat als geistig.
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DennisMay
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Beitrag von DennisMay »



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punisher

Beitrag von punisher »

Gestern hat mir ein Kumpel der vor Ort war ein Foto von der Unfallstelle geschickt.

Jaja...wenn man eine Leitplanke direkt an einen Baum anlehnend hinstellt, dann kann man die sich auch gleich sparen. Also sowas machen halt echt nur Franzosen. Da brauchst dich auch nicht wundern, dass der gestorben ist.

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Und zur angesprochenen Sicherheitsdiskussion bleibt zu sagen, dass die doch nicht so wattig ist. Denn wenn man ein wenig mitdenkt, stellt man nicht nur die blauen Leitplanken auf, sondern auch die rote, die ich da schnell eingezeichnet hab. Dann steigt der nämlich ausm Auto und sitzt 5 min später in der Kneipe und ärgert sich, dass er sein 24h Rennen nach 9 Minuten so blöd weggeworfen hat.

Bild

Bild

Zur Todesursache gibts mittlerweile auch was:

reports are that he was conscious and talking when rescue workers first tended to him, only to have him become unconscious a few moments later, to be pronounced dead a short time later. He was driving in one of the most modern sedan-type cars (not open-cockpit) and his factory sponsored Aston Martin had every possible modern piece of safety equipment. There was no evidence of penetrating injuries, and no evidence of blunt force trauma. Thus the likely cause of this terrible tragedy is almost certainly to be related to a sudden deceleration injury, either to the brain, or to the aorta.


Also auch ne von mir schon vermutete Gehirnblutung. Kein Wunder, bei einer negativen Beschleunigung von ~200 auf 0 in weniger als einer Sekunde.

Und:
http://www.speedweek.com/24hlemans/news/40395/Simonsen-Desaster-War-es-wirklich-ein-Fahrfehler.html

Spielraum für weitere Umbaumassnahmen hat der ACO an der Stelle kaum. Hinter den Dreifachleitplanken, an denen Simonsen sein Leben liess, ist ein kleiner Abhang, dahinter verlaufen Gleise der Strassenbahn, die zum hinter der Kurve liegenden Tram-Depot führen. Die Bäume hinter der Leitplanke, die dort seit den 1960er Jahren wachsen, dürften dort allerdings nach diesem Wochenende nicht mehr lange stehen.


Unfallhergang wirft Fragen auf
Eigenartig: Das Heck des Simonsen-Aston Martin brach beim Abflug erst übersteuernd nach links aus, als der Aston Martin auf der bemalten Fläche des Asphalts ins Rutschen geriet. Es schien dann, als habe sich der Vantage stabilisiert, bevor er schlagartig nach links in Richtung Leitschiene ausbrach. Selbst wenn der erfahrene Simonsen nach dem Schlenker gegenlenkte: Der Winkel, in dem der Aston Martin abbog, wäre nicht so stumpf gewesen.
Der Unfall von Frédéric Makowiecki im Schwesterauto am Sonntagmorgen um 09:51 Uhr wies eine erschreckende Parallele auf. Auch der Mako-Aston kam mit dem linken Hinterrad auf den Randstreifen, auch beim Mako-Aston Martin brach das Heck leicht nach links aus, bevor es anschliessend schlagartig nach links Richtung Leitplanke ging. In dem Moment, bevor Makowiecki fast im rechten Winkel in Leitplanke abbog, zuckten Flammen aus den Sidepipes des Aston Martin. Nur: Das passiert im Regelfall nicht unter Volllast beim Beschleunigen, sondern beim Zurückschalten. Spielte etwa die Elektronik verrückt?
Die Unfallursache ist noch nicht geklärt, es läuft eine offizielle Untersuchung der französischen Behörden.


Hier sieht man gut die Reifenspuren:

Bild
punisher

Beitrag von punisher »

Jetzt wäre fast der Sean Edwards untergegangen. War ein netter Kerl, der auch gute Mods baute.



http://www.motorsport-magazin.com/porsche-supercup/news-181406-sean-edwards-toedlicher-unfall-bei-testfahrten/

Bild
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