Politik und Geschichte
AW: Politik und Geschichte
Lucky, du willst diskutieren? hier im linksversifften Forum hast du keine Chance
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Daran sieht man, dass die Agrarsubventionen ungerecht verteilt werden, landen größtenteils bei denen, die es in dem Ausmaß nicht brauchen, während die "Kleinen" ausgehungert werden.
Und das doppelt: Die Preise - egal ob Deine Verwandtschaft Milch oder Rindfleisch produziert - macht "der Markt". Und der holt sich auf diesem Umweg die Subventionen der Kleinen auch noch.
Wie wäre es mit einer täglichen Lieferung Mist nach Aretsried?
Und das doppelt: Die Preise - egal ob Deine Verwandtschaft Milch oder Rindfleisch produziert - macht "der Markt". Und der holt sich auf diesem Umweg die Subventionen der Kleinen auch noch.
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Ach eigentlich schon lange nicht mehr. Zumindest nicht hier, bei soviel Expertenwissen auf sämtlichen Gebieten machts ja auch tatsächlich keinen Spaß (aber manchmal juckts mich halt doch noch in den Fingern...Offline hat geschrieben:Lucky, du willst diskutieren? hier im linksversifften Forum hast du keine Chance

21 Cent / Diesel hätte meinen Schwager ca. 5.000 EUR gekostet. Zum Glück bleibt wohl das grüne Nummernschild. Für einen Bulldog mit 50 km/h und einem schwarzem Nummernschild braucht man anscheinend einen LKW-Führerschein, der wiederrum ca. 10.000 EUR kostet - haben Lehrlinge etc. jetzt auch nicht unbedingt übrig.
Aber so what - auf den gestrigen Groß-Demos waren sicherlich nur die größten Bauernhofvertreter anwesend...
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Und da ist er ja wieder.Engelhardt hat geschrieben:Links ist doch grün, oder? Und grün tötet jetzt die Landwirtschaft? Frag nur, ich kenn mich mit linksgrün nicht so aus.
Man zeige mir einfach einen Bauern mit finanziellen Problemen. Den würde ich dann gerne fragen ob er meint es wäre sinnvoll, den Betrieb einzustellen. Ist ja nicht so als würde das in jeder anderen Branche nicht auch tagtäglich passieren.

Hast Du Dir mal die Statisik zum Höfersterben (schonmal gehört das Wort?) der letzten 50 Jahre in Deutschland angeschaut? Kennste de.statista.com?
Tschüss.
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Wenn es nur die größten Bauernvertreter waren, dann verstehe ich das es kein Bauland mehr gibt bei soviel AgrarflächeLucky hat geschrieben: Aber so what - auf den gestrigen Groß-Demos waren sicherlich nur die größten Bauernhofvertreter anwesend...

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Da ist schon mal das erste Problem der Subventionen, kleinere und Kleinstbetriebe bekommen wenig bis nix, die großen Landwirte und Agrarfirmen den Löwenanteil und jetzt lassen sichdie kleinen als Opfer präsentieren um die Pfründe der großen zu sichern. Das ist wohl die Bauernfängerei.Lucky hat geschrieben:Dann hat Dein Bauernverbandschefspezl viel Flächen. Mit der Anzahl der Kühe hat der Zuschuss wohl nichts zu tun. Mein Schwager bekommt nicht mal annähernd die von Dir genannte Summe. Ab nächstes Jahr gibts wohl gar keine Zuschüsse mehr für ihn, wenn er nicht 4 % seiner Ackerflächen stilllegt. Sämtliche Zuschüsse gelten desweiteren als Gewinn und müssen auch noch versteuert werden. Und deswegen ja, 21 Cent schlagen tatsächlich rein.
Aber dafür haben wir ja auch auf diesem Gebiet viele Experten hier im Forum - darf ich Eure Kontaktdaten an meine Schwiegerfamilie weitergeben damit diese dämlichen Bauern-Affen auch endlich mal verstehen, dass sie ja eigentlich stinkreich sind?
Grüße vom dämlichen Bauern-Schwager.
21cent/l Diesel sind bei 10.000l Diesel im Jahr 2100€, also keine 200€ im Monat, die wiederum als Mehrkosten das Betriebsergebnis senken und somit zu veringerter Steuerlast führen (natürlich nicht voll).
in dieser Dissertation (von 2006) wird der Kraftstoffverbrauch bei intensiver Landwirtschaft (Getreideanbau) mit ca. 81l/ha/Jahr berechnet. Bei 100 ha also ca 10.000l, da sind dann Demofahrten mit dabei

( https://opus.uni-hohenheim.de/volltexte ... iss_MS.pdf )
Wir bekommen übrigens nix, alles viel zu klein.
A strange game. The only winning move is not to Play.
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Die gibt's und gab's schon immer, die bestanden aber auch trotz der Subventionen. Mein Vater zum Beispiel. da wurde bis zur Rente durchgewurstelt und wenn das Geld knapp wurde, ein Stück Land verkauft. Bauern sind mit das sturste Volk das ich kenne, betriebswirtschaftliche Kenntnisse sind auch oft Mangelware und deshalb kommt oft der große Knall.Engelhardt hat geschrieben:
Man zeige mir einfach einen Bauern mit finanziellen Problemen. Den würde ich dann gerne fragen ob er meint es wäre sinnvoll, den Betrieb einzustellen. Ist ja nicht so als würde das in jeder anderen Branche nicht auch tagtäglich passieren.
In der Geschäftswelt heisst das Konsolidierung des Marktes, genau das scheint auch, dank der Gießkannen-Subventionen gewollt. Warum sollte auch "Großbauer Huber", seinem Spezl in der Politik sagen, er solle de kleinen Höfe in seinem Ort besser Fördern, dann kann er ja deren Land nicht kaufen.
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Läuft also wie in allen anderen Branchen auch. Die Flächen bleiben doch nicht ungenutzt, es wird sogar eher mehr Fläche mit mehr Ertrag an Getreide oder Fleisch. Gehört dann eben eher wenigen Großbauern.Lucky hat geschrieben:Und da ist er ja wieder.
Hast Du Dir mal die Statisik zum Höfersterben (schonmal gehört das Wort?) der letzten 50 Jahre in Deutschland angeschaut? Kennste de.statista.com?
Tschüss.
Und wer hier irgendein Höfesterben mit einer seit Kurzem regierenden Ampelregierung verbindet, hat sicher auch eine Erklärung dafür, dass es gerade in klassischen C*U-Ländern so großartig läuft.
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Mein Schwager hat mir gerade folgendes per WhatsApp geschrieben und das geht mir hier bei der ganzen Diskussion ziemlich unter:Ritschie hat geschrieben:Wir bekommen übrigens nix, alles viel zu klein.
"Wir gehen jetzt auf die Straße damit es so bleibt wie es war."
Die demonstrieren nicht jedes Jahr (wie die dt. Bahn, der öffentliche Dienst etc.) um mehr zu bekommen, sondern um den Ist-Zustand zu er- bzw. behalten. Das sollte evtl. auch mal verinnerlicht werden.
- Augsburger Punker
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Und was bringt das, wenn der Ist-Zustand eine Farce ist für Kleinbauern?
Augsburger Punker hat geschrieben:Daran sieht man, dass die Agrarsubventionen ungerecht verteilt werden, landen größtenteils bei denen, die es in dem Ausmaß nicht brauchen, während die "Kleinen" ausgehungert werden.
Und das doppelt: Die Preise - egal ob Deine Verwandtschaft Milch oder Rindfleisch produziert - macht "der Markt". Und der holt sich auf diesem Umweg die Subventionen der Kleinen auch noch.
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- Saku Koivu
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Ach? Keiner sagt das die Bauern stinkreich sind. Obweohl, nix leisten müssen aber den Arsch gepudert bekommen,... doch eigentlich stinkreich, da die eigene Leistung völlig unabhängig vom Ergebnis gezahlt wird. Bauern und Politiker scheinen sich da vollends abgekoppelt zu ghaben.Lucky hat geschrieben:Aber dafür haben wir ja auch auf diesem Gebiet viele Experten hier im Forum - darf ich Eure Kontaktdaten an meine Schwiegerfamilie weitergeben damit diese dämlichen Bauern-Affen auch endlich mal verstehen, dass sie ja eigentlich stinkreich sind?
May The FOX GOD will be with THE ONE
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Geht's Dir gut bzw. ist alles i. O.?Saku Koivu hat geschrieben:Ach? Keiner sagt das die Bauern stinkreich sind. Obweohl, nix leisten müssen aber den Arsch gepudert bekommen,... doch eigentlich stinkreich, da die eigene Leistung völlig unabhängig vom Ergebnis gezahlt wird. Bauern und Politiker scheinen sich da vollends abgekoppelt zu ghaben.
- Augsburger Punker
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Faire Preise statt Prämien!
Warum ich als Landwirtin den Bauernaufstand für falsch halte
Agrarsubventionen mit der Gießkanne
Das Institut der deutschen Wirtschaft hat vor kurzem vorgerechnet: Ein standardisierter Warenkorb unter anderem mit Brot, Eiern, Gemüse und Fleisch darin, für den man im Jahr 1991 60 Minuten arbeiten musste, ist heute schon nach 47 Minuten erarbeitet - weil Lebensmittel, relativ betrachtet, immer günstiger geworden sind. Die hohen Nahrungsmittelpreise der vergangenen beiden Jahre waren da eine Ausnahme, die die Landwirte freuten – ich glaube, gar nicht mal nur des Geldes wegen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher schockten sie; sie sind einfach nicht dran gewöhnt. Denn die deutsche Politik – und der Bauernverband! – haben irgendwann schon in den frühen 1960ern entschieden, dass Lebensmittel in Deutschland günstig bleiben sollen, um auf dem Weltmarkt mithalten zu können.
Weil Bauern in Europa aber einfach nicht so günstig produzieren können wie ihre Konkurrenz in Osteuropa oder Südamerika, führte man die Agrarsubventionen ein – bekanntlich mit der Gießkanne über die Fläche gekippt. Als das Geld auf den Höfen weiter knapp blieb, Deutschlands Landwirte aber gleichzeitig neue, strengere Umwelt- und Tierwohlauflagen erfüllen sollten, stiegen nicht die Preise wie in der Auto- oder Energiebranche. Stattdessen kamen immer neue Programme, Privilegien, Dieselrückerstattung oder der Erlass der Kfz-Steuer hinzu. Übrigens begründet damit, dass Bauersleute öffentliche Straßen ja nur nutzten, um vom Hof zum Feld zu fahren. In Zeiten, wo Höfe, Felder und Distanzen dorthin immer größer werden, dazu Hunderttausende Tonnen Gülle teils über Ländergrenzen kutschiert werden, ist das Argument doch längst perdu.
Auf den allermeisten Höfen, auch auf unserem, machen solche Zahlungen zwischen 40 bis 60 Prozent des Gewinns aus. Und, ja: Komisch ist es schon, manchmal sogar kränkend, ganz wesentlich Subventionsempfänger zu sein und damit abhängig von einer unsteten Politik.
Der Wegfall dieser Dieselprämie ist doof, aber für die meisten Betriebe irgendwie verschmerzbar – auch wenn manche Bauern in Berlin gerade anderes behaupten. Was viele wütend macht, ist die Sorge: Was kommt als nächstes? Und überhaupt? Müssen wir am Ende allein die Kosten für die ökologischen Tierwohl-Standards tragen, die eine Gesellschaft zurecht fordert – die zugleich aber günstige Lebensmittel kauft? Die meisten wissen doch, dass Bio-Produkte die Umwelt weniger belasten. Aber dann sind sie ihnen im Supermarkt doch zu teuer.
Statt über die Agrardiesel-Prämie lieber über faire Preise reden
Ganz ehrlich: Wir haben, wie viele Bauern und Bäuerinnen, geahnt, dass die Dieselsubventionen irgendwann überfällig sind – nicht unbedingt aus Spar-, eher Klimaschutzgründen. Die Landwirtschaft ist von den Klima- und Naturveränderungen doch unmittelbar betroffen. Nach Dürren und Regensommern ist vielen klar, dass es so wie bisher einfach nicht weitergehen kann. Aber wie genau, da fehlt vielen – teils auch aus Bockig- und Bequemlichkeit – die persönliche Perspektive. Vor allem aber fehlt ein politischer Plan. Berlin und Brüssel lassen seit Jahren offen: Wie soll denn nun so eine Landwirtschaft aussehen, in der alle ein Leben haben – Pflanzen, Tiere, Bauersleute? Welchen Preis hat das für Bauern und Bäuerinnen, Politik, Verbraucherinnen und Verbraucher?
Statt über diese vermaledeite Agrardiesel-Prämie sollte man in Berlin lieber über faire Preise reden und diese Preise dann auf die Produkte kleben. Oder ganz konkrete Naturschutzleistungen von den Bauersleuten einfordern, die dann gesellschaftlich entlohnt werden. Ich glaube, es wäre für alle Seiten erschwinglich und die Bauern und Bäuerinnen würden liefern, wenn es der Zukunft der Natur und ihrer Höfe wirklich dient. Das behaupte ich, aus eigener Erfahrung.
Wir haben unseren Hof vor zwei Jahren auf ökologischen Landbau umgestellt. Zur Wahrheit gehört: Ohne Förderung und Umstellungsprämien hätten wir das wirtschaftlich nicht gepackt. Ob sich das alles rechnet, wird sich zeigen; wir sind optimistisch. Eins aber ist schon jetzt sicher: Es fühlt sich gut an, für die Mehrarbeit des Öko-Landbaus, der Umwelt und Tieren etwas bringt, bezahlt zu werden. Man bekommt einfach lieber Geld – und damit Wertschätzung – für gute Produkte und sinnvolle Leistungen als für Diesel.
Der ganze Text:
https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit ... 3400.html?
Warum ich als Landwirtin den Bauernaufstand für falsch halte
Agrarsubventionen mit der Gießkanne
Das Institut der deutschen Wirtschaft hat vor kurzem vorgerechnet: Ein standardisierter Warenkorb unter anderem mit Brot, Eiern, Gemüse und Fleisch darin, für den man im Jahr 1991 60 Minuten arbeiten musste, ist heute schon nach 47 Minuten erarbeitet - weil Lebensmittel, relativ betrachtet, immer günstiger geworden sind. Die hohen Nahrungsmittelpreise der vergangenen beiden Jahre waren da eine Ausnahme, die die Landwirte freuten – ich glaube, gar nicht mal nur des Geldes wegen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher schockten sie; sie sind einfach nicht dran gewöhnt. Denn die deutsche Politik – und der Bauernverband! – haben irgendwann schon in den frühen 1960ern entschieden, dass Lebensmittel in Deutschland günstig bleiben sollen, um auf dem Weltmarkt mithalten zu können.
Weil Bauern in Europa aber einfach nicht so günstig produzieren können wie ihre Konkurrenz in Osteuropa oder Südamerika, führte man die Agrarsubventionen ein – bekanntlich mit der Gießkanne über die Fläche gekippt. Als das Geld auf den Höfen weiter knapp blieb, Deutschlands Landwirte aber gleichzeitig neue, strengere Umwelt- und Tierwohlauflagen erfüllen sollten, stiegen nicht die Preise wie in der Auto- oder Energiebranche. Stattdessen kamen immer neue Programme, Privilegien, Dieselrückerstattung oder der Erlass der Kfz-Steuer hinzu. Übrigens begründet damit, dass Bauersleute öffentliche Straßen ja nur nutzten, um vom Hof zum Feld zu fahren. In Zeiten, wo Höfe, Felder und Distanzen dorthin immer größer werden, dazu Hunderttausende Tonnen Gülle teils über Ländergrenzen kutschiert werden, ist das Argument doch längst perdu.
Auf den allermeisten Höfen, auch auf unserem, machen solche Zahlungen zwischen 40 bis 60 Prozent des Gewinns aus. Und, ja: Komisch ist es schon, manchmal sogar kränkend, ganz wesentlich Subventionsempfänger zu sein und damit abhängig von einer unsteten Politik.
Der Wegfall dieser Dieselprämie ist doof, aber für die meisten Betriebe irgendwie verschmerzbar – auch wenn manche Bauern in Berlin gerade anderes behaupten. Was viele wütend macht, ist die Sorge: Was kommt als nächstes? Und überhaupt? Müssen wir am Ende allein die Kosten für die ökologischen Tierwohl-Standards tragen, die eine Gesellschaft zurecht fordert – die zugleich aber günstige Lebensmittel kauft? Die meisten wissen doch, dass Bio-Produkte die Umwelt weniger belasten. Aber dann sind sie ihnen im Supermarkt doch zu teuer.
Statt über die Agrardiesel-Prämie lieber über faire Preise reden
Ganz ehrlich: Wir haben, wie viele Bauern und Bäuerinnen, geahnt, dass die Dieselsubventionen irgendwann überfällig sind – nicht unbedingt aus Spar-, eher Klimaschutzgründen. Die Landwirtschaft ist von den Klima- und Naturveränderungen doch unmittelbar betroffen. Nach Dürren und Regensommern ist vielen klar, dass es so wie bisher einfach nicht weitergehen kann. Aber wie genau, da fehlt vielen – teils auch aus Bockig- und Bequemlichkeit – die persönliche Perspektive. Vor allem aber fehlt ein politischer Plan. Berlin und Brüssel lassen seit Jahren offen: Wie soll denn nun so eine Landwirtschaft aussehen, in der alle ein Leben haben – Pflanzen, Tiere, Bauersleute? Welchen Preis hat das für Bauern und Bäuerinnen, Politik, Verbraucherinnen und Verbraucher?
Statt über diese vermaledeite Agrardiesel-Prämie sollte man in Berlin lieber über faire Preise reden und diese Preise dann auf die Produkte kleben. Oder ganz konkrete Naturschutzleistungen von den Bauersleuten einfordern, die dann gesellschaftlich entlohnt werden. Ich glaube, es wäre für alle Seiten erschwinglich und die Bauern und Bäuerinnen würden liefern, wenn es der Zukunft der Natur und ihrer Höfe wirklich dient. Das behaupte ich, aus eigener Erfahrung.
Wir haben unseren Hof vor zwei Jahren auf ökologischen Landbau umgestellt. Zur Wahrheit gehört: Ohne Förderung und Umstellungsprämien hätten wir das wirtschaftlich nicht gepackt. Ob sich das alles rechnet, wird sich zeigen; wir sind optimistisch. Eins aber ist schon jetzt sicher: Es fühlt sich gut an, für die Mehrarbeit des Öko-Landbaus, der Umwelt und Tieren etwas bringt, bezahlt zu werden. Man bekommt einfach lieber Geld – und damit Wertschätzung – für gute Produkte und sinnvolle Leistungen als für Diesel.
Der ganze Text:
https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit ... 3400.html?
- Saku Koivu
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Die Realität tut weh, oder?Lucky hat geschrieben:Geht's Dir gut bzw. ist alles i. O.?
Entweder ich kann mit meinem Produkt auf dem Markt konkurrieren oder nicht. Wenn nicht das muss ich eben dicht machen oder mich umstellen.
Versuch das mal selbst. Mach dich selbstständig, geh zum Amt und sag du willst Kohle weil keiner dein Produkt kauft weil zu es teuer ist.
Aber als Bauer der nix kann außer den Planeten zu zerstören... ja für den is Kohle da. Sind vermutlich die selben die gegen das Bürgergeld demonstrieren weil man solche Leute nicht "subenvtionieren" darf. xD
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Eben kam in den Nachrichten das es 2023 pro Tag um 1,5 Grad wärmer war, wie im vorindustriellen Zeitalter. Quelle: Copernicus
@Tierwohl
Die 17 jährige Übergangszeit bis zum Ende von Vollspaltböden in österreichischen Ställen wurde vom VfGH kassiert und als zu lang bewertet.
Natürlich zeichnen die ersten Meldungen der Giebelkreuzmafia ein Bild vom Ende des Schnitzel.
Ist man in Deutschland als Mitglied beim Bauernbund auch gleichzeitig Mitglied einer Unionspartei, hier ist das ja so, Bauernbundmitglied = automatische Mitgliedschaft in der VP.
@Tierwohl
Die 17 jährige Übergangszeit bis zum Ende von Vollspaltböden in österreichischen Ställen wurde vom VfGH kassiert und als zu lang bewertet.
Natürlich zeichnen die ersten Meldungen der Giebelkreuzmafia ein Bild vom Ende des Schnitzel.
Ist man in Deutschland als Mitglied beim Bauernbund auch gleichzeitig Mitglied einer Unionspartei, hier ist das ja so, Bauernbundmitglied = automatische Mitgliedschaft in der VP.
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- Hockeygott
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ich lese raus, sie sind durch mit unnötigen Spazierfahrten, sehr gut.Lucky hat geschrieben:Ich werde meinen dämlichen Bauern-Schwager und dessen dämliche Bauern-Mutter, die beide einen Betrieb mit 100 Kühen rocken, mal fragen, ob die beiden Affen nicht extra für Dich nochmal auf die Straße gehen.
Manchmal bekommt man hier echt Brechreiz, liegt wohl doch am Frostschutz.

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Jetzt wo du es erwähnst !Saku Koivu hat geschrieben:Die Realität tut weh, oder?
Entweder ich kann mit meinem Produkt auf dem Markt konkurrieren oder nicht. Wenn nicht das muss ich eben dicht machen oder mich umstellen.
Versuch das mal selbst. Mach dich selbstständig, geh zum Amt und sag du willst Kohle weil keiner dein Produkt kauft weil zu es teuer ist.
Aber als Bauer der nix kann außer den Planeten zu zerstören... ja für den is Kohle da. Sind vermutlich die selben die gegen das Bürgergeld demonstrieren weil man solche Leute nicht "subenvtionieren" darf. xD
Taucht bei mir die Frage auf: Um wieviel weniger hätte man das Bürgergeld erhöhen müssen,damit wir uns jetzt nicht über den Agradiesel unterhalten brauchen ?
J.Boni :What you do with the Puck shows your Talent but what you do without the Puck shows your Character
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- Ersatzspieler
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- Registriert: 15.04.2019 19:25
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Mal was nettes: https://www.focus.de/politik/deutschlan ... 61775.html
Bei 2 Mille Anlagevermögen wär ich Privatier, Oida.
Wobei mich wundert, dass sich die ehrenwerte Solidargemeinschaft nicht gegenseitig stützt. Eigener Hilfsfond. Spendenaktion wäre auch noch ne gute Sache.
Bei 2 Mille Anlagevermögen wär ich Privatier, Oida.
Wobei mich wundert, dass sich die ehrenwerte Solidargemeinschaft nicht gegenseitig stützt. Eigener Hilfsfond. Spendenaktion wäre auch noch ne gute Sache.
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Morgen wird anscheinend schon wieder vollgetankt und durch Augsburg gerumpelt.Dibbl Inch hat geschrieben:ich lese raus, sie sind durch mit unnötigen Spazierfahrten, sehr gut.
"Augsburg ist und bleibt eine Eishockeystadt - daran gibt es nichts zu rütteln" (Waldi Hartmann)
- Saku Koivu
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Wir haben da zwei völlig unterschiedliche Herangehensweisen.vogibeule hat geschrieben:Jetzt wo du es erwähnst !
Taucht bei mir die Frage auf: Um wieviel weniger hätte man das Bürgergeld erhöhen müssen,damit wir uns jetzt nicht über den Agradiesel unterhalten brauchen ?
Das Ziel das jeder von dem dementsprechend gut leben können sollte von dem was er leistet dürfte recht nah beieinander liegen.
An der Umsetzung scheiden sich die Geister. (oder auch nicht - haben wir so noch nicht wirklich vertieft).
Ich bin gegen Subventionen denn die kosten uns alle Geld ohne das es zu einem relevanten Ziel führt. Ist der Produzent nicht mehr konkurrenzfähig gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ich schmeiß dem Geld hinterher ohne Sinn und Verstand (denn das wird seine Position am Markt nicht ändern), oder ich verhänge einfach gaaaanz hässliche Strafzölle auf alle Importeure die Billigfleisch oder Milch usw ins Land schaffen.
Dir is doch auch klar, das unsere Bauern (die kleinen und mittelständischen Betriebe) mit den Kosten die sich in Deutschland ergeben keine Chance auf nur irgendwie Gewinn haben. Und nun stellt sich die Gretchenfrage... kaufen wir lieber billig China oder US Chlorhühnchen und zahlen die Entschädigung den Bauern, oder lassen wir einfach keine billig scheiss quali importe mehr ins Land uns dann wirds einfach hier teurer.
Ich wäre sofort bereit das doppelte zu bezahlen. Warum gibts eigentlich keine Strafzölle? Auf jeden Scheiß gibts sowas... Stahl usw. Wenn du deinen Leuten helfen willst, dann sorge dafür das sie ihr Produkt zu einem fairen Preis anbieten können.... wenn da ein Billigland ankommt und ihr Zeug verkaufen will.... okay - aber nur zu dem Preis wie es einem deutschen Bauern in Deutschland ebenfalls möglich ist.
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