Eismann hat geschrieben:
Für mich laufen die DEMO´s in eine falsche Richtung, nicht nur die Politik macht den Landwirten das Leben schwer, für mich sind die 4 großen Discounter das Hauptproblem. Die geben die Preise vor und "Geiz ist Geil", auch bei Lebensmitteln.
Lebensmittel dürfen in unserem Land nix kosten ! Ich meine ich habe das schon mal wo geschrieben, ein Landwirt hat in den 70´er Jahren mehr Geld für sein Getreide, Fleisch und Milch bekommen, als jetzt 50 Jahre (!!) später, das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Im Vergleich zu den 50ern und 60ern ist noch krasser. Dabei geht's darum wie lange man für Lebensmittel arbeiten muss.
Die richtige Richtung von Bauerndemos wäre Aretsried und die großen Läger von REWE, Aldi, Lidl und Co.
Und dazu ein "Aufstand" gegen die eigenen Bauernverbände, die mit schuld sind, dass die Agrarpolitik so ist wie sie ist.
Eismann hat geschrieben:
Wachsen oder Weichen, seit Jahrzehnten läuft es so, warum werden die Betriebe immer größer ? Warum wohl ?
Weil die einen Land verkaufen müssen um überleben zu können und die anderen die falsch verteilten Subventionen abkassieren.
Da gehört ein Deckel drauf, dass keine Millionen direkt an Müller, Aldi, riesige Ex-LPGs fließen, sondern mehr bei kleinen und mittelständischen Landwirten landen.
Eismann hat geschrieben:
Dass die Hausfrau weiter mit dem Werbeprospekt vom billigen Schnitzel und der Schnäppchen Milch durch den Laden rennen kann.
Es gibt viele, die hier sparen müssen, weil sie gar keine andere Möglichkeit für Einsparungen haben.
Wer aber samstags seinen SUV mit mariniertem Billigfleisch vollpackt hat Verachtung verdient.
Eismann hat geschrieben:
Und dann immer mehr Tierwohl fordern, die Landwirte müssen umbauen, immer weniger Tier einstellen ... aber kosten darf das bitte nix !!
Deshalb sind die Subventionen an Biolandwirte u.ä. gut angelegt. Das darf schon mehr kosten, sollte aber via "richtigen" Subventionen gefördert werden.
Mich kotzt seit Jahren an, dass vegetarische Alternativen viel mehr kosten als "Fleisch" und Fleischprodukte. Da ist langsam ein Umdenken da bei den Discountern, bei den Bauern dürfte dabei aber kaum was ankommen.
Und: Die unterschiedlichen MwSt.-Sätze gehören abgeschafft.
Milch: 7%
Milchersatz wie z.B. Hafermilch: 19%
Restaurant (auch Imbissbude): 19%
To Go: 7%
Trüffel: 7%
Süßkartoffeln: 19%
usw.
Eismann hat geschrieben:
Wenn die Landwirte für ihre Produkte das Geld bekommen würden das sie zum Überleben brauchen, dann könnte man die ganzen Subventionen einstampfen.
Da schließt sich dann der Kreis zur Politik wieder. Das beste DEMO Schild das ich gesehen habe lautete: "Landwirtschaft denkt in Generationen, nicht in (Wahl) Perioden".
Das trifft es auf den Punkt. Entscheidet sich jemand für diesen Beruf, oder eine Hofübernahme, dann setzt er bei Um- und Neubauten (mit Krediten) Geld für 20 oder 30 Jahren, er baut alles wie es aktuell zu bauen ist und eventuell auch gefördert wird. Dann kommt eine neue Regierung und macht eine Rolle rückwärts, plötzlich passt es nach ein paar Jahren schon nicht mehr, die Folgen kann sich jeder selbst ausmahlen.
Ich weiß, dass Du hier v.a. an Künast denkst, aber ohne umfangreiche Änderungen in der europäischen Agrarpolitik ändert sich nichts am oben angesprochenen.