Politik und Geschichte

Alles, was nichts mit Eishockey zu tun hat!
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

Von Krolock hat geschrieben:Hallo Thilo,

du versuchst den Leitfaden der FDP zu ideologisieren, gibst dabei aber unfreiwillig den Sarrazin.

Ärmel hoch und los geht es. Die Guten ins Töfpchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Einfach mal ein Exempel statuiert, das aufzeigt, wie faul doch unser Prekariat ist.

Jep, das ist so gesehen meine Meinung. Dafür muss ich mich nicht schämen - ebenso lasse ich dir deine.

Von Krolock hat geschrieben: Die Anzahl der Hochschulabsolventen ist seit 2000 um mehr als ein Drittel gestiegen. Die Zahl der akademischen Berufe jedoch nicht. Da bleiben so manche auf der Strecke, die das entsprechende Bildungsniveau haben und es bleiben ebenso viele auf der Strecke, die über ausreichend Fleiß verfügen. Die Spirale zeigt nach unten.
Du vernachlässigst, dass da alle Absolventen drin sind. Das liegt zum einen in den letzten Jahren am eingeführten Bachelor-Abschluss, wo Studenten nach Bachelor- und Masterabschluss als zwei Absolventen in der Statistik auftauchen (und der Bachelor ist wirklich keine Hürde) und zum anderen daran, dass da allerhand Hobbystudiengänge auch mit drunter fallen, für deren Absolventen es einfach kaum Stellen gibt.
Es kommt halt auch auf die richtige Auswahl des Studienfachs an und das sollte jemand mit Hochschulzugangsberechtigung eben auch hinbekommen - spätestens nach 1-4 Semestern sollten sich die Leute klar werden, dass sie später auch mal jemanden finden, der sie für ihre erworbenen Fähigkeiten mal bezahlt. Spätestens dann sollte gewechselt werden.

100.000 Fachkräfte werden pro Jahr neu benötigt, 60.000 stößt die Hochschule aus. --> perfekt! Ich mach mir keinen Kopp.

http://www.mintzukunftschaffen.de/mint-luecke-20.html

Von Krolock hat geschrieben: Es ist nämlich nicht nur der Fleiß, es sind Bildung, Konjunktur, Geschlecht und verdammt viel Glück, die zusammen kommen müssen. Es ist schon nicht jeder seines Glückes Schmied, seines Kontos Schmied ist nochmal eine ganz andere Sache. Dein Posting trieft vor Überheblichkeit, dass es ein Grauen ist. Nazis nehmen den Menschen die Arbeitsplätze weg, habe ich mal gelesen und ich behaupte, du betreibst soziologischen Rassismus.
Fleiß: kann jeder selbst dran arbeiten und lasse ich nicht gelten.
Bildung: manche haben aufgrund ihres Elternhauses einen Startvorteil, aber der lässt sich auch wieder aufholen. Mit einer Ausbildung und 2-3 Jahren Arbeit lässt sich das nachgeholte Abi leicht finanzieren. (Bafög kommt ja auch noch dazu und die Ferien sind zum Arbeiten da)
Konjunktur: lässt sich nicht beeinflussen und schlägt halt manchmal zu - die kann auch ebenso in die andere Richtung ausschlagen.
Geschlecht: das ist doch inzwischen echt ein Schmarrn hoch 10.
Glück: brauchts immer, kann man aber durch Arbeit warscheinlicher machen. Hab ich selbst so erlebt und lasse ich auch nicht gelten.

Als Rassismus kannst du das nicht betiteln, was ich da mache: ein Schwarzer wird, sofern er nicht Michael Jackson ist, immer ein Schwarzer bleiben. Daran kann der nichts ändern. Jemand, der unten ist, hat genügend Möglichkeiten, sich hochzuarbeiten. Das ist für mich kein Vergleich. Wenn jemand andere Prioritäten setzt, dann muss er eben mit den Konsequenzen leben. Wer Kinder macht, bevor er sie sich leisten kann, der muss eben damit leben, dass er für die erstmal arbeiten muss und sich selbst hintenanstellen. Für mich wäre das nichts - andere finden das eben toll. Und so lange keine Kinder da sind, kann man sich um sich selbst kümmern bzw. das von seinem Partner auch verlangen und dann steht dem gewissen Aufstieg ausser Krankheiten (bei sich selbst oder Verbandelten) o.ä. nichts im Weg.

Von Krolock hat geschrieben: Wenn du an der Optimierung deiner persönlichen Lebenssituation arbeitest, dann sei dir das unbenommen, aber daraus eine "lex generalis" zu machen, geht schlichtweg an der Realität vorbei. Wo sind die Arbeitnehmer, die mit 50 in ihren Betrieben gekündigt werden, weil junges Personal nur halb so viel kostet? Alle faul? Wo sind diejenigen, deren Lebenssituation den Aufstieg an den Platz an der Sonne verwehrt? Alle faul? Kinder, die in Familien geboren werden, in denen es von Haus aus schwierig ist, weil sie nichts anderes kennen als Arbeitslosigkeit und viele der Dinge, die mit ihr einhergehen, wie Alkoholismus oder Kriminalität. Wo sind die Selbständigen, die aufgrund schlechter Konjunkturlage oder aufgrund des Preiskampfes großer Konzerne vor die Hunde gehen? Alle faul? Wo sind diejenigen, die schlicht und ergreifend nicht die geistigen und körperlichen Fähigkeiten haben, einen steilen Aufstieg zu machen, ohne dabei in die Nische der Behinderten zu fallen? Alle faul? Wo sind die, die sich zur falschen Zeit für das falsche Studium oder den falschen Beruf entschieden haben und dies nicht mehr korrigieren können? Die faulen Frauen an der Kasse vom Aldi, die in die Arbeit gehen müssen, weil ihre faulen Männer zu wenig verdienen oder sich aus dem Staub gemacht haben. Die faulen Mütter, die nicht parallel einen adäquaten Abschluss an der Abendschule machen können, weil ihnen Zeit und Mittel fehlen. Wo ist der Weiterbildungswillige, der nicht die finanzielle Rückfallebene als weiches Kissen hat und deshalb malochen muss, obwohl er gemeinhin als überqualifiziert gilt? Wo ist der, der durch Schicksalsschläge vor den finanziellen Trümmern steht? Die ganzen Umstände der Sozialisation, der gegebenen Fähigkeiten und des Umfeldes werden von dir einfach ignoriert.
Auf diese polemische Aufzählung gehe ich nicht weiter ein, sondern nur eine eher unbelegte Theorie von mir aufzeigen:

ich bin der Meinung: jeder hat +/- das gleiche Gehirn in seiner Rübe. Also hat jeder die gleiche Menge Speicherplatz zur Verfügung. Gleiches Bauteil, gleiche Funktionalität. Wie jetzt jeder diesen Speicherplatz voll macht, bleibt ihm überlassen. Du kannst dich gerne zurücklehnen und auf die Ungerechtigkeit schimpfen oder du packst dir einfach diesen Zustand und änderst was daran. Diese weltfremde Sozialromantik wird nichts ändern, ausser die Welt ein bisschen mehr mit Gejammer anzureichern. Es gilt einfach, sich an das knochenharte System anzupassen und eben das Spiel mitzuspielen, wenn einem das Kuchenstückchen nicht reicht. Die Realität ist eben nunmal so. Die haben weder du noch ich so gemacht. Ich hätte auch am liebsten ein super Auskommen fürs wenig Aufwand, würde den ganzen Tag mit meinen Kindern spielen und mir jeden Abend die Birne zuknallen, weil ich weiß, dass ich am nächsten Tag genug zu fressen im Kühlschrank habe. Das geht aber nicht, sondern vor das Vergnügen ist eben die Arbeit gestellt.
Von Krolock hat geschrieben: Nein, die Antwort ist kein Beißreflex. Ich habe finanziell vieles von dem, wovon der kleine Mann nur träumt und worüber der große Mann nur lacht, aber in deinem Beitrag steckt so viel Hosenscheißertum, dass man das nicht unkommentiert lassen darf. Jeder, der von sich sagt, er hätte sich alles erarbeitet, der hat die Möglichkeit bekommen, sich alles zu erarbeiten. Und manchmal wäre etwas Demut und Dankbarkeit angebracht. Ich wünsche dir nicht, dass du die Erkenntnis an eigenem Leib erfährst, manchmal reicht es schon, wenn man versucht, über den Tellerrand zu blicken. Faulheit ist sicher kein probates Mittel, aber Fleiß auch nur eines von vielen. Verzogen sind nicht nur reiche Erben und nicht alle reichen Erben sind verzogen. Übrigens sind bei weitem nicht alle Millionäre auch fleißige Bienchen, aber darauf hat ja Omaschupser schon hingewiesen.
Glaubs mir, ich bin ständig dankbar, dass ich zwei gesunde Füße und ein funktionierendes Oberstübchen habe. Ich bin froh, keine gravierende Mutation zu tragen. Für den ganzen Rest bin ich selbst verantwortlich und froh, es bislang so gemacht zu haben, wie es gelaufen ist.
Von Krolock hat geschrieben: Wenn du an anderer Stelle einen Fußballmillionär verteidigst, der von den Geistern eingeholt wird, die er selbst rief, auf der anderen Seite dem kleinen Mann die lange Nase zeigt und Faulheit unterstellt, dann finde ich das moralisch ekelhaft.
Das Robbenthema lasse ich jetzt hier aussen vor. Hier gehts nur um die Finanzen, was einen nicht davor beschützt, unglücklich zu sein. Das ist was völlig anderes.
Der kleine Mann hatte und hat jederzeit die Möglichkeit, sich weiterzubilden. Da darf halt dann am Abend nicht die Glotze eingeschaltet werden, sondern da muss er sich halt nach dem Abendessen nochmal auf seinen Arsch setzen, wenn er unzufrieden mit seiner Situation ist. Hat er sich Kinder oder ein teures Auto zugelegt, dann ist er halt gebremst und anderweitig eingespannt. Ist er nicht unzufrieden, dann kann er so verweilen. Ist er es und tut nichts dagegen, ist er ein Jammerlappen und faul.
Es ist übertrieben zu sagen, man soll sich rund um die Uhr auf seine vier Buchstaben setzen, aber ebenso übertrieben ist es, wenn du schreibst, jemand hätte keine Zeit dafür. Jeder hat die Zeit dafür. Die Frage ist, ob ers lieber gemütlich hat oder ob er was ungemütliches tun will.
Nazis nehmen uns Menschen die Arbeitplätze weg!
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Michi
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Beitrag von Michi »

kottsack hat geschrieben:Jep, das ist so gesehen meine Meinung. Dafür muss ich mich nicht schämen - ebenso lasse ich dir deine.




Du vernachlässigst, dass da alle Absolventen drin sind. Das liegt zum einen in den letzten Jahren am eingeführten Bachelor-Abschluss, wo Studenten nach Bachelor- und Masterabschluss als zwei Absolventen in der Statistik auftauchen (und der Bachelor ist wirklich keine Hürde) und zum anderen daran, dass da allerhand Hobbystudiengänge auch mit drunter fallen, für deren Absolventen es einfach kaum Stellen gibt.
Es kommt halt auch auf die richtige Auswahl des Studienfachs an und das sollte jemand mit Hochschulzugangsberechtigung eben auch hinbekommen - spätestens nach 1-4 Semestern sollten sich die Leute klar werden, dass sie später auch mal jemanden finden, der sie für ihre erworbenen Fähigkeiten mal bezahlt. Spätestens dann sollte gewechselt werden.

100.000 Fachkräfte werden pro Jahr neu benötigt, 60.000 stößt die Hochschule aus. --> perfekt! Ich mach mir keinen Kopp.

http://www.mintzukunftschaffen.de/mint-luecke-20.html




Fleiß: kann jeder selbst dran arbeiten und lasse ich nicht gelten.
Bildung: manche haben aufgrund ihres Elternhauses einen Startvorteil, aber der lässt sich auch wieder aufholen. Mit einer Ausbildung und 2-3 Jahren Arbeit lässt sich das nachgeholte Abi leicht finanzieren. (Bafög kommt ja auch noch dazu und die Ferien sind zum Arbeiten da)
Konjunktur: lässt sich nicht beeinflussen und schlägt halt manchmal zu - die kann auch ebenso in die andere Richtung ausschlagen.
Geschlecht: das ist doch inzwischen echt ein Schmarrn hoch 10.
Glück: brauchts immer, kann man aber durch Arbeit warscheinlicher machen. Hab ich selbst so erlebt und lasse ich auch nicht gelten.

Als Rassismus kannst du das nicht betiteln, was ich da mache: ein Schwarzer wird, sofern er nicht Michael Jackson ist, immer ein Schwarzer bleiben. Daran kann der nichts ändern. Jemand, der unten ist, hat genügend Möglichkeiten, sich hochzuarbeiten. Das ist für mich kein Vergleich. Wenn jemand andere Prioritäten setzt, dann muss er eben mit den Konsequenzen leben. Wer Kinder macht, bevor er sie sich leisten kann, der muss eben damit leben, dass er für die erstmal arbeiten muss und sich selbst hintenanstellen. Für mich wäre das nichts - andere finden das eben toll. Und so lange keine Kinder da sind, kann man sich um sich selbst kümmern bzw. das von seinem Partner auch verlangen und dann steht dem gewissen Aufstieg ausser Krankheiten (bei sich selbst oder Verbandelten) o.ä. nichts im Weg.




Auf diese polemische Aufzählung gehe ich nicht weiter ein, sondern nur eine eher unbelegte Theorie von mir aufzeigen:

ich bin der Meinung: jeder hat +/- das gleiche Gehirn in seiner Rübe. Also hat jeder die gleiche Menge Speicherplatz zur Verfügung. Gleiches Bauteil, gleiche Funktionalität. Wie jetzt jeder diesen Speicherplatz voll macht, bleibt ihm überlassen. Du kannst dich gerne zurücklehnen und auf die Ungerechtigkeit schimpfen oder du packst dir einfach diesen Zustand und änderst was daran. Diese weltfremde Sozialromantik wird nichts ändern, ausser die Welt ein bisschen mehr mit Gejammer anzureichern. Es gilt einfach, sich an das knochenharte System anzupassen und eben das Spiel mitzuspielen, wenn einem das Kuchenstückchen nicht reicht. Die Realität ist eben nunmal so. Die haben weder du noch ich so gemacht. Ich hätte auch am liebsten ein super Auskommen fürs wenig Aufwand, würde den ganzen Tag mit meinen Kindern spielen und mir jeden Abend die Birne zuknallen, weil ich weiß, dass ich am nächsten Tag genug zu fressen im Kühlschrank habe. Das geht aber nicht, sondern vor das Vergnügen ist eben die Arbeit gestellt.



Glaubs mir, ich bin ständig dankbar, dass ich zwei gesunde Füße und ein funktionierendes Oberstübchen habe. Ich bin froh, keine gravierende Mutation zu tragen. Für den ganzen Rest bin ich selbst verantwortlich und froh, es bislang so gemacht zu haben, wie es gelaufen ist.



Das Robbenthema lasse ich jetzt hier aussen vor. Hier gehts nur um die Finanzen, was einen nicht davor beschützt, unglücklich zu sein. Das ist was völlig anderes.
Der kleine Mann hatte und hat jederzeit die Möglichkeit, sich weiterzubilden. Da darf halt dann am Abend nicht die Glotze eingeschaltet werden, sondern da muss er sich halt nach dem Abendessen nochmal auf seinen Arsch setzen, wenn er unzufrieden mit seiner Situation ist. Hat er sich Kinder oder ein teures Auto zugelegt, dann ist er halt gebremst und anderweitig eingespannt. Ist er nicht unzufrieden, dann kann er so verweilen. Ist er es und tut nichts dagegen, ist er ein Jammerlappen und faul.
Es ist übertrieben zu sagen, man soll sich rund um die Uhr auf seine vier Buchstaben setzen, aber ebenso übertrieben ist es, wenn du schreibst, jemand hätte keine Zeit dafür. Jeder hat die Zeit dafür. Die Frage ist, ob ers lieber gemütlich hat oder ob er was ungemütliches tun will.

Es ist unglaublich, wie man so einen Haufen neoliberale Scheiße (verzeiht mir den Ausdruck) in ein Posting packen kann! Sorry, aber vor lauter Kopfschütteln kriegt man da fast ein Schleudertrauma.

Leider fehlt mir momentan die Zeit, ausführlich darauf zu antworten. Nur soviel, ich lade Dich gerne mal ein, eine Woche mit mir in meiner Arbeit zu verbringen und mitzulaufen. Allein diese Erfahrung würde schon ausreichen, um Deine Meinung umzudrehen. Unglaublich und traurig. Die Realität und die Begebenheiten sehen einfach anders aus. Diese zu erkennen bedarf es, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und sich dafür zu interessieren.

Nur eines noch nebenbei: Wir haben in Deutschland mittlerweile fast 4 Mio. Erwerbstätige, die Vollzeit (zwischen 38-42 Std./Woche) arbeiten gehen und nicht von ihrem Verdienst ihr Leben bestreiten können, sie haben sozusagen Anrecht auf Sozialleistungen des Staates. Viele wollen aber keine Schmarotzer sein und haben 2. und teilweise sogar 3.-Jobs, die faulen Schweine die...Wer davon den Profit trägt, erklärt sich meist von selbst. Und wir streiten politisch über einen Mindestlohn von 8,50 €, der natürlich wirtschaftlich gesehen untragbar wäre... :cry:

Mir fällt da ein Zitat ein, allerdings weiß ich nicht mehr, von wem es ist. "Bill Clinton hat in den USA 1.000.000 neue Arbeitsplätze geschaffen! Ich habe 4 davon !!!"

Ich hoffe, ich habe die nächsten Tage mal ausreichend Zeit, um Dein Posting gebührend zu zerlegen. Muss mich jetzt lieber um die Faulen und Dummen kümmern.
Erst Denken - dann Reden !!!
Wenn man keine Ahnung hat, wie wäre es dann einfach mal mit Fresse halten...!

www.aev-fanclub-donau-ries.de
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djrene
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Registriert: 25.11.2002 10:27

Beitrag von djrene »

Wenn ich angefangen hätte den Kopf zu schütteln, dann wäre ich den Rest der Woche krank geschrieben. Unglaublich. Spätestens bei der Bemerkung, daß ja nun jeder das gleiche Hirn zur Verfügung hat und es nur zu füllen braucht, muß man eigentlich nicht mehr weiter lesen. Das ist nicht nur neurologisch ein totaler Käse, einen Schritt weiter gedacht machen wir dann Euthanasie. Sorry, solche Aussagen gehen gar nicht.

Und kottsack, sorry, ich kenne Deine persönlichen Lebensumstände zwar nicht, aber ich vermute einfach mal, Du hattest einen Background von zu Hause, der Dir studieren ermöglicht hat. Viele andere haben das nicht - und wer von Morgens bis Abends damit beschäftigt ist, was zu futtern in seinen Kühlschrank zu bekommen, der hat weder Zeit noch Möglichkeiten sich um seine egene Weiterbildung zu kümmern. Es mag Deinen Horizot überschreiten, aber wer in der früh aufsteht um zur Arbeit zu gehen und irgendwann nach 2 oder 3 Jobs heim kommt, was isst und dann ins Bett fällt um morgens wieder aufzustehen, der hat schlicht und ergreifend KEINE Möglichkeit etwas für Weiterbildung zu tun. Und schimpf nur auf diejenigen die Kinder haben und damit über kurz oder lang Deine Rente finanzieren - ja pfui, solche Sozialschmarotzer. Aber das möchte die FDP ja sowieso. Raus aus der Sozialrente - soll doch jeder selber schauen wo er bleibt. Daß die meisten Leute dafür aber schlicht und ergrefend nicht das Geld haben, da unterbezahlt, scheißegal. Hurra - das gelbe Furunkel hat mal wieder gerülpst.

Und zu den 55 Stunden. Die sind logischerweise auch OHNE Überstunden. Und mir ist durchaus klar, daß viele derer die ich gerne anders besteuern würde, genauso viel, oder mehr arbeiten, jedoch sind es (wie der Link ja oben zeigt) auch sehr viele die wenig oder nichts dafür tun, denen das Glück hold war, oder sonstwas. Ich neide das niemandem, aber es muß aus diesem Geld eben auch ein entsprechender Teil wieder zurück fließen um der Allgemeinheit zu nutzen.

Und nochmal kottsack: Ich hätte es fast überlesen. Du beziehst aktuell ALG? Das tut mir einerseits leid, da ich niemandem diese Situation wünsche, aber das ließ mich eben trotzdem schmunzeln. Ich für meinen Teil war in meinem Leben genau 3 Tage arbeitslos. ALG habe ich da nicht beantragt - Kosten/Nutzen zu schlecht. Ich will Dich hier nicht mit meiner persönlichen Lebenssituation langweilen, mit Schicksalsschlägen und ähnlichem (wobei, Schicksalsschläge sind eigentlich was anderes, niemand ist gestorben, es ist manches ohne Verschulden nicht gut gelaufen). Ich hab immer die Ärmel hochgekrempelt, war mit Regelarbeitszeit (also Erst- und Zweitjob, teils Drittjob, auch wenn Musik machen für viele keine Arbeit zu sein scheint - das ist es aber) weit über 60, teils 70 Stunden pro Woche. Erzähl Du mir nicht, ich hätte meine Gehrinmasse nicht ausreichend trainiert, eingesetzt oder wäre auf der faulen Haut gelegen. So in altrömischer Dekadenz. Frechheit.
Meine Nachbarn kennen Jim Marshall nicht, aber sie hassen ihn
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Von Krolock
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Beitrag von Von Krolock »

kottsack hat geschrieben:
Auf diese polemische Aufzählung gehe ich nicht weiter ein
Aber genau darauf einzugehen interessiert mich. Auch wenn ich manchmal einen Hang zu großen Gesten habe, ist das aus meiner Sicht nicht mal ansatzweise polemisch, sondern spiegelt nichts anderes als die Realität wider und zeigt anhand der Beispiele auf, dass Fleiß alleine nur in den seltensten Fällen die größte und einzige Rolle spielt. Die Liste mit Beispielen ließe sich beliebig verlängern.
punisher

Beitrag von punisher »

http://www.swr.de/betrifft/billig-dumpi ... index.html

Da kommen auch Haufenweise so faule Säcke vor...
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kottsack
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Beitrag von kottsack »

...die dir deine Ersatzteile fertigen und dann doch die falschen schicken...

Auf deren Ausbeutung beruht unser aller Wohlstand. Das kannst du hinnehmen und die Klappe halten oder dich aufregen und konsequent einen Bogen um all deren Erzeugnisse machen.
Nazis nehmen uns Menschen die Arbeitplätze weg!
punisher

Beitrag von punisher »

Du kommst doch um die Erzeugnisse gar nicht mehr rum.

Und wenn doch, kannst es nicht derzahlen, aufgrund der vornehmlich herrschenden "geiz ist geil" Mentalität.

Und ja:
Ich versuche schon ziemlich sehr, Produkte zu kaufen, von denen ich denke, das diese fair gehandelt und produziert wurden.
Sicherlich ist mir auch bewusst, dass die NKD Verkäuferin dass einfach finanziell gar nicht kann, und dann halt ihr Fleisch im Kaufland holt, z.B.

Und genau darum soll es gemäß Vorschau in dem Bericht auch gehen.
punisher

Beitrag von punisher »

Sind wir eigentlich jetzt bald durch?

Also wegen dem Z wie Zypern meine ich.
Oder wird das langsam zu einer Reise nach Jerusalem und die Angi ist die letzte, die am Schluß noch steht?
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Eismann
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Beitrag von Eismann »

Nach Jogi verliert auch noch Angie gegen Italien :(


http://nachrichten.t-online.de/euro-gip ... 1724/index
punisher

Beitrag von punisher »

Bild
punisher

Beitrag von punisher »

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schmidl66
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Beitrag von schmidl66 »


Bestimmt Sportschütze... *duckundweg* ;)
Wer mit dem Finger auf Andere zeigt, sollte bedenken, dass dabei drei Finger auf sich selbst gerichtet sind!
punisher

Beitrag von punisher »

Klar. Was sonst.

Hab den ganzen Tag nix darüber gelesen und war jetzt ziemlich überrascht.

Anscheinend hat der 4 Geiseln genommen und die dann - wie auch immer - ums Eck gebracht und wollte sie dann verbrennen. Dreck, wenn man bedenkt, das die 4 noch leben könnten.

Mal wirklich auf die Hintergründe gespannt. Kranke Leut gibts.
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Miami
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Beitrag von Miami »

schmidl66 hat geschrieben:Bestimmt Sportschütze... *duckundweg* ;)
Jäger!!
AUGSBURGER - selten im Urlaub aber oft auf der Palme !
punisher

Beitrag von punisher »

Miami hat geschrieben:Jäger!!
Ja, wurde vorschnell vermeldet. Leider aber ne Ente:

N24 Interview, Rainer Wendt von der Gewerkschaft der Polizei:
-Er befürwortet das zentrale Waffenregister
-Er stellt klar dass legale Waffen nur einen äußerst geringen Anteil an Straftaten haben (0,002%)
-Geiselnehmer, hatte Waffen illegal besessen

Gemäß B5 von heute früh war er Arbeitsloser und musste die Wohnung, die seiner Lebensgefährtin gehörte räumen. Dem Ermittlungsstand zu Folge erschoss er seine Lebensgefährtin als erstes (also ähnlich dem Fall Bubi Scholz, dessen frau heute noch leben könnte). Was danach passierte meinte ein Polizeisprecher heute, wird vielleicht nie geklärt werden.
Ebenso das Warum.

Erschreckender Artikel:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/g ... 42648.html


Wie sichs darstellt, wird der Fall politisch eher uninteressant sein und in 2 Tagen kräht kein Hahn mehr nach dem Mann vom Schlüsseldienst, der jetzt ebenfalls noch Leben könnte. GEnau wie der Gerichtsvollzieher, der ja gemäß VG Stuttgart keiner MEhrgefährdung ausgesetzt ist:
http://lrbw.juris.de/cgi-bin/laender_re ... s=5&anz=36
Das Gericht vermag im Fall des Klägers bereits keine wesentlich Mehrgefährdung im Sinne des § 19 Abs. 1 Nr. 1 WaffG bei seiner Tätigkeit als Gerichtsvollzieher festzustellen.
[...]
Es bleibt damit festzustellen, dass es bei all den vom Kläger geschilderten Konstellationen zu keiner konkreten Leibes- oder Lebensgefahr seiner Person gekommen ist und sich so hieraus auch für die Zukunft keine entsprechende Gefährdungslage prognostizieren lässt.
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/p ... 42521.html

Gestern war wohl der Tag der durchdrehens.

Sogar im Spickel:
http://www.augsburger-allgemeine.de/aug ... 74581.html
punisher

Beitrag von punisher »

Was auffällt:

- Zuerst war es ein Jäger mit mehreren Gewehren.
- Dann war er Jäger, der über Handgranaten und Maschinengewehre verfügte.
- Dann wurden mehrere Schüsse aus verschiedenen Gewehren abgegeben.
- Im Endeffekt stellt sich heraus, daß die Tatwaffe eine illegale Pistole war.

:-) :-) :-)

Da fällt mir immer das hier ein:
Bild
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djrene
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Beitrag von djrene »

punisher hat geschrieben:Dem Ermittlungsstand zu Folge erschoss er seine Lebensgefährtin als erstes (also ähnlich dem Fall Bubi Scholz, dessen frau heute noch leben könnte). http://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Mit-Sprengung-seiner-Wohnung-gedroht-verwirrter-Mann-gefasst-id20874581.html
Hatte die sich auch eingesperrt, so daß man ihr ohne Schußwaffe nichts hätte tun können?
Meine Nachbarn kennen Jim Marshall nicht, aber sie hassen ihn
punisher

Beitrag von punisher »

Keine Ahnung. Irgendwann hätte sie aber bestimmt raus kommen müssen, oder was essen...oder glaubst du im ernst der Scholz hätte seine angeheiratete nicht irgendwann auch so um die Ecke gebracht?

Immer noch kein Wort der Betroffenheit, des armen Schlüsselfritzen wegen?

Nicht falsch verstehen. Aber ich hab das Gefühl, wenn das ne andere, legalere Knarro gewesen wäre, wäre hier der Aufschrei wegen den armen Menschen um einiges größer

So bleibts halt ne Randnotiz und nächste Woche kümmerts keine Sau mehr und wir warten auf Ereignisse, die man besser ausschlachten kann.
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Augsburger Punker
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Beitrag von Augsburger Punker »

punisher

Beitrag von punisher »

Das ist einfach der Hammer, was da zur Zeit abgeht. Deutlich bewegender, als die Scholz-Tote. Nur leider fehlt der Glaube, dass sich hier wirklich was tut, bzw. der Laden auseinanderfällt.
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