Auftaktspiel verpatzt - 5 Gegentore im zweiten Drittel Nach einem guten ersten Drittel gerieten die Hamburg Freezers im zweiten Spielabschnitt zum Saisonauftakt bei den Kölner Haien regelrecht unter die Räder. Fünf Gegentreffer in kaum mehr als 10 Minuten raubten den Schützlingen von Coach Bill Stewart jegliche Chancen auf einen Startsieg. Am Ende hiess es 6:3 für die Gastgeber. Vitalij Aab, Brad Smyth und John Tripp erzielten die Hamburger Treffer.
Genau 18 Minuten und 33 Sekunden lang sah es nach einem gelungenen Saisonstart für die Freezers aus. Bis dahin machte die Abwehr (noch) einen recht sicheren Eindruck, und immer wieder brachten die Freezers mit durchaus sehenswerten Kombinationen den Puck nach vorn, wo sich das Fehlen von Christoph Brandner und Francois Fortier höchstens bei der mangelnden Torausbeute bemerkbar machte. Das Tor des gut aufgelegten Vitalij Aab, der für Brandner neben Brad Smyth und Peter Sarno stürmte, war der verdiente Lohn für ein bis dahin sehr ordentliches Spiel.
Aber der Ausgleich der Kölner in der 19. Minute deutete bereits an, wo die grosse Schwäche der Hamburger an diesem Abend liegen sollte. Völlig unbehindert liess Andy Delmore den Kölner Stürmer McLlwain vors Tor ziehen, und Jean-Marc Pelletier im Freezerskasten hatte keine Chance gegen den ältesten Spieler der DEL: 1:1.
Es schien als habe Delmore damit das Startsignal gegeben zu einer wahren Flut an individuellen Fehlern und Nachlässigkeiten. Unnötige Scheibenverluste, Fehlpässe aus völlig unbedrängten Situationen und vor allem Unaufmerksamkeiten und Stellungsfehler im Abwehrspiel reihten sich im zweiten Spielabschnitt in bunter Reihenfolge aneinander. Die Folge: Zwischen der 5. und 17. Minute bestraften die Kölner ihre Gäste mit fünf Treffern, in der 14. Minute lediglich kurz unterbrochen durch das zweite Freezerstor durch Brad Smyth.
2:6 nach 40 Minuten - damit war der (saure) Drops an diesem Abend in der mit fast 17.000 Zuschauern gut gefüllten Köln-Arena so gut wie gelutscht. Im letzten Drittel begannen die Freezers nach der Kabinenpredigt durch Bill Stewart noch einmal etwas konzentrierter, erspielten sich auch noch einige gute Möglichkeiten, scheiterten aber immer wieder an dem glänzenden Kölner Schlussmann Travis Scott. Der Treffer von John Tripp drei Minuten vor dem Spielende brachte noch ein bisschen Ergebnis-Kosmetik, änderte aber nichts mehr an dem verdienten Sieg der Kölner Haie.
Fazit: So stellt man sich keinen Saisonauftakt vor. Auch das Fehlen von drei wichtigen Spielern wie Christoph Brandner, Francois Fortier und Alan Letang darf kaum als Entschuldigung gelten. Die eklatanten Fehler vor allem im Defensiv-Verhalten haben ein durchaus mögliches besseres Ergebnis vermasselt. Hier gilt es sicherlich für Bill Stewart den Hebel anzusetzen, damit aus einem verlorenen Auftaktspiel kein verpatzter Saisonstart wird.
Tore
0:1 (16:40) Aab (Smyth, Sarno) - EQ
1:1 (18:33) McLlwain (Rudslätt, Tallaire) - PP1
2:1 (24:59) Gogulla (Moritz Müller, Piros) - EQ
3:1 (30:27) Warriner (Gogulla, Piros) - PP1
3:2 (33:35) Smyth (Aab, Sarno) - PP1
4:2 (34:03) Dmitriev (Hospelt, Marcel Müller) - EQ
5:2 (34:13) Ciernik (Piros) - EQ
6:2 (36:04) Gogulla (Piros, Ciernik) - EQ
6:3 (56:8) Tripp (Barta, Lingemann) - EQ
Schiedsrichter
Rick Looker
Zuschauerzahl
16.984
Strafen
Köln: 6 Min. - Freezers: 12 Min.
Stimmen zum Spiel
Bill Stewart (Coach Freezers): "Eishockey dauert eben nicht nur 30 Minuten sondern 60. Der Knackpunkt war das Tor zum 4:2. Für uns war das heute ein Lernprozess. Das bessere Team hat gewonnen. Ciernik war der beste Spieler."
Doug Mason (Coach Köln): "Das 1:1 nach dem ersten Drittel war gut und gerecht. Entscheidender Moment war das 4:2 für uns. Ivan Ciernik war der dominierende Mann auf dem Eis. Ein wichtiger Punkt war unsere Offensiv-Stärke."
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