Grundsätzlich ein okayer Artikel, der sich in weiten Teilen mit meiner Meinung deckt. Wenn man den Verfasser jedoch kennt, sieht es schon wieder ein wenig anders aus. Salomon lässt ja eigentlich kaum eine Gelegenheit aus, um für den Atheismus als die "wahre" (Nicht-)religion zu werben. Dabei verlässt er auch gerne mal den argumentativen Pfad und schlägt mit der Verbalkeule auf jede Religion. Seine Toleranz gilt ausschließlich seiner Meinung.
Das Beispiel mit der Spinnenphobie ist unsinnig. Unterstellt man mal religiösen Menschen, dass sie ihre Religion freiwillig ausüben, sind sie keine Phobiker, die es zu heilen gilt. Man muss keine alte Frau über die Straße schieben, wenn sie nicht will. Wenn einem die Religion das Leben verbessert oder erleichtert, dann soll das eben so sein. Manchen verbessern Bon Jovi oder U2 das Leben und das ist noch schlimmer.
Kein Problem, wenn man darüber diskutiert, warum man nicht an Gott glaubt. Wenn jemand aber nicht darüber diskutieren will und sich auch nicht erklären will, warum er glaubt, wird es schon schwierig. Wenn man dann aber dessen Ansicht nicht stillschweigend akzeptiert sondern ganz bewusst versucht, über dessen Ansicht zu spotten und sie zu verunglimpfen, dann hört der Spaß auf. Satire ist zwar ein legales, aber nur dann probates Mittel, wenn der Empfänger sich auf die Satire einlässt. Und auch wenn er sich nicht darauf einlässt, gibt es Unterschiede.
Ich kann mir bspw. nicht vorstellen, dass Kirchenvertreter "Das Leben des Brian" mögen. Aber Ziel des Films ist es, die Menschen (ob religiös oder nicht) zum Lachen zu bringen. Da geht der Spott immer mit einem Augenzwinkern einher. Im "Moslemfilm" ist das Ziel der Satire aber nur das Schüren von Hass und nichts anderes. Man verlangt Toleranz für den Nicht- oder Andersgläubigen, tritt selbigen aber mit den Füßen.
Zur Gewalt, die in den Schriften zu finden ist: Es ist ja nicht so, dass jeder Muslim und jeder Christ durch die Lande läuft und Ungläubige schlachtet. Die meisten Gläubigen leben durch aus im Hier und Jetzt im Einklang mit andersdenkenden Mitmenschen. Und für die, die es nicht tun, gibt es andere Mittel als sie zu provozieren.
Was natürlich das Ausrasten von Fundamentalisten in keinem Fall rechtfertigen kann