die Vermutungen werden immer mehr Realität:
FC St. Pauli
Schmerzgrenze für Luz liegt bei 100.000 Euro
Der 24 Jahre alte Angreifer wechselt zum Zweitliga-Aufsteiger FC Augsburg - so viel steht fest.
Von Christian Görtzen
Alles sei denkbar, sagte Felix Luz. Er lächelte dazu sphinxartig. Es spricht aber mehr dafür als dagegen, dass die Fans des FC St. Pauli ihren Stürmer gestern Abend im Achtelfinale des Oddset-Pokals beim USC Paloma (bei Redaktionsschluss nicht beendet) zum letzten Mal im Trikot ihres Vereins gesehen haben. Der 24 Jahre alte Angreifer wechselt zum Zweitliga-Aufsteiger FC Augsburg - so viel steht fest.
Es bleibt nur die Frage, wann der gebürtige Esslinger in den Süden der Republik zurückkehren wird. Augsburg hat den Blondschopf zum 1. Juli 2007 für drei Jahre unter Vertrag genommen.
Es ist aber denkbar, dass Luz (13 Saisonspiele/fünf Tore) schon in den nächsten Tagen seinen Spind ausräumen darf. Wird der Wechsel um ein halbes Jahr vorgezogen, erhält St. Pauli eine Ablösesumme von rund 100 000 Euro.
Mit dem Geld ließen sich die geplanten Neuverpflichtungen in der Winterpause leichter realisieren. Priorität hat die Suche nach einem Angreifer, sagte Trainer Holger Stanislawski. "Falls Felix aber bis zum Sommer für uns spielt, bin ich zu 100 Prozent davon überzeugt, dass er Vollgas geben würde."
Wenn es nach der Augsburger Klubführung geht, wird es dazu nicht kommen. "Wir haben den Wunsch geäußert, dass Felix Luz schon in der Winterpause zu uns kommt. St. Pauli ist am Zug", sagte FCA-Manager Andreas Rettig. Auch St. Paulis Präsident Corny Littmann kann sich einen vorgezogenen Wechsel vorstellen, sofern es bei der Ablösesumme zu einer Übereinkunft kommt.
Die bessere sportliche Perspektive habe für Augsburg gesprochen, sagte Luz. "Ich will Karriere machen. In der zweiten Bundesliga stehe ich mehr im Rampenlicht. Danach lasse ich alles auf mich zukommen", erklärte der Angreifer, an dem in der Vergangenheit auch schon Hertha BSC Berlin, Energie Cottbus und der 1. FC Köln Interesse bekundet hatten.
Obwohl er in dieser Saison nicht an die Leistungen des Vorjahres anknüpfen konnte, hält Luz an seinem Ziel fest. "Ich will in der Bundesliga spielen", sagte er. Nach dem bitteren 0:3 in Dresden sei für ihn die Entscheidung gefallen, das Angebot aus Augsburg anzunehmen. "St. Pauli war auf Platz zwölf und der Rückstand zu den Aufstiegsplätzen recht groß." Nur in der Zuschauertabelle ist der Klub mit 18 018 Fans im Schnitt pro Heimspiel die Nummer eins in der Regionalliga.
Eines sei aber auch klar, beteuerte Luz. "Falls ich noch ein halbes Jahr hier spielen sollte, werde ich mich total für den Verein reinhängen. Ich will mir nicht den Vorwurf machen lassen, dass ich kein braun-weißes Herz hätte. Ich war ja bei den Fans auf dem Weg zu einer Kultfigur."
Luz rechnet damit, dass es Reaktionen von den St.-Pauli-Fans geben werde. "

oder so etwas, das wird kommen." Kurz nach dieser Aussage lief sein Mitspieler Marcel Eger an ihm vorbei. Eger rief ihm zu: "

!", und grinste. Luz lächelte gequält.
Artikel erschienen am 13.12.2006
Quelle: Die Welt