69er hat geschrieben:
Auf- und Abstieg mal im Sinne des deutschen Eishockeys gedacht.
Oben steht meiner Meinung nach der erste und größte Fehler Deiner Vorschläge: Die DEL, die DEL2, die Clubs und Vereine haben oberste Priorität, müssen funktionieren.
"Das deutsche Eishockey", also die Nationalmannschaften sind Beiwerk, das von gesunden (!) Clubs und der Aufmerksamkeit, die diese generieren lebt und von der Aus- bzw. Weiterbildung, die die Spieler dort genießen.
69er hat geschrieben:
Ausgangssituation
1. Nationalmannschaft - hat den Anschluss an die Weltspitze hergestellt
2. DEL - Hinter den Skandinaviern und der Schweiz eine europäische Topliga. Mit der Telekom ein verlässlicher Partner der TV-Reichweite in angemessenen Rahmen bietet.
3. DEL 2 - Ein Unterbau zur Profiliga der ebenfalls 14 Teams ein professionelles Eishockey ermöglicht.
Der Analyse kann ich folgen, Punkt 3 ist jedoch diskussionswürdig:
Erstens gab und gibt es in der DEL2 immer noch und immer wieder wackelnde Teams, die durch schlechtes Wirtschaften oder Sponsorenausfälle vor dem Konkurs stehen, aktuelles Beispiel ist Weiden, das zwar erfolgreich spielt, aber in eine unsichere Zukunft blickt.
Zweitens ist da der Auf- und Abstieg zwischen DEL2 und OL. Das haut doch auch nur selten hin.
69er hat geschrieben:
- Beibehaltung der U23 Regelung als Säule der Nachwuchsförderung
Es gibt zu wenig taugliche junge Spieler für 14 Clubs, weshalb die besten bei den reichsten Clubs landen (mit ein paar Ausnahmen).
Deshalb - ein weiteres Team benötigt weitere drei (+x, für Ausfälle wegen Verletzungen, Ausleihen von FöLis, Einsätze für die U20-Mannschaft...) U23-Spieler - ist auch der folgende Vorschlag kontraproduktiv:
69er hat geschrieben:
- Aufstockung auf 15 Teams / Hintergrundgedanke - Höhere Chance als Aufsteiger bzw Underdog den Klassenerhalt zu erreichen
Dazu würde ich gern wissen wie Du zu Deinem Hintergrundgedanken kommst, abgesehen vom rein rechnerischen Aspekt (1/15 statt 1/14 "Chancen" abzusteigen.
69er hat geschrieben:
- Aufstiegsvorraussetzungen lockern / Stadion - Lizenzgebühr (genaue Ausführung folgt in DEL 2)
Der Vertrag zum Auf- und Abstieg zwischen DEL und DEL2 sieht vor, dass ein Aufsteiger infrastrukturell so aufgestellt sein muss, dass er in der DEL spielen kann. Wir mussten unser CFS modernisieren, Wolfsburg musste wegen des alten Stadions runter - und jetzt sollen Crimmitschau und Bad Nauheim mit ihren offenen Stadien aufsteigen? Kaufbeuren, Ravensburg oder Weißwasser mit ihren (zu) kleinen Stadien? Ich habe es schon geschrieben: Die Einnahmen durch Fans sind gerade für kleine Clubs essentiell!
Dann die Lizenzgebühr. Diese wurde eingeführt um Ausfälle nach Insolvenzen ausgleichen zu können. Beispiel: Als die Maddogs an Weihnachten aufgeben mussten fehlten den anderen Clubs die Einnahmen aus ein bis zwei Heimspielen. Für Clubs wie den AEV, wo die Fans "einer der größten Sponsoren" sind sind diese Ausfälle gravierend.
Wie funktionieren diese Lizenzgebühren?
Jede Franchise hat diese bei der DEL hinterlegt, Aufstiegswillige aus der DEL2 müssen durch Bürgschaften nachweisen, dass sie im Aufstiegsfall dem Absteiger dessen Franchise quasi "abkaufen". Der Absteiger kann sie dazu nutzen sie für den Wiederaufstieg zu hinterlegen.
Die Franchise kann verkauft werden, siehe:
Hannover -> Schwenningen
Rosenheim -> Iserlohn
Krassestes Beispiel:
Landshut -> München -> Hamburg -> Bremerhaven
69er hat geschrieben:
- Die geschlossene Gesellschaft ab DEL 2 (Planungssicherheit für alle Profiteams durch knallharte Aufnahmekriterien)
- Angleichung der Lizenzen / Nachwuchsförderung
z. B. DEL 9+2 Ausländerlizenzen / 3 U23 Spieler
DEL 2 6+1 ALs / 3 U23 Spieler + zusätzlich 2 U21 Spieler
- Lizenzgebühr für DEL und DEL 2 Teams ein einmaliger Einheitsbetrag der anstatt durch Bürgschaften ....
in einen Nachwuchsförderungsfond fließt.
Da ich in der DEL2 ein enormes Wachstumspotenzial sehe möchte ich es mit einem Beispiel verdeutlichen
DEL 15 Teams (bewährter Modus)
DEL2 20 Teams Einfachrunde (19 Heimspiele)
PlayOff mit 16 Teams Best of seven (2 Heimspielgarantie)
35 Teams mit einer Lizenzsgebühr von 500.000 würde einen Nachwuchsfond von 17,5 Millionen Euro bedeuten der auf lange Sicht wächst und die finanzielle Unterstüzung gewährleistet.
Die DEL 2 ohne Abstiegsdruck würde in meinen Augen eine solide Basis für den Profisport bieten und den Nachwuchs in der Alterszone 18 - 23 weiter stärken.
Ich habe oben schon beschrieben wozu die Lizenzgebühr gebraucht wird: Um eine Kettenreaktion zu verhindern, weil nach Insolvenzen Einnahmeausfälle drohen.
Ein Nachwuchsfond ist gut gemeint, aber letztlich landen wir wieder ganz oben:
Augsburger Punker hat geschrieben:
Oben steht meiner Meinung nach der erste und größte Fehler Deiner Vorschläge: Die DEL, die DEL2, die Clubs und Vereine haben oberste Priorität, müssen funktionieren.
"Das deutsche Eishockey", also die Nationalmannschaften sind Beiwerk, das von gesunden (!) Clubs und der Aufmerksamkeit, die diese generieren lebt und von der Aus- bzw. Weiterbildung, die die Spieler dort genießen.