Ich weiß jetzt nicht, wer von Euch die Sendung am Montag Spätabend (ca. 23.00 Uhr) auf Sat 1 gesehen hat. Ursprünglich sollte diese Sendung eine normale Dokumentation über die Planung und Durchführung der Loveparade werden. Aus gegebenem Anlass wurde das Material schneller bearbeitet und ausgestrahlt.
Durch diesen Bericht konnte man sich erstmalig ein richtiges Bild der Örtlichkeiten machen.
Und selbst jeder Veranstaltungslaie hätte hier im Vorhinein erkennen müssen, dass es mit dieser Planung, quasi zwangsläufig zu Problemen kommen muss.
Das Veranstaltungsgelände fasste lediglich 250.000 Besucher. Allein die Historie muss hier aufzeigen, dass dieses Areal viel zu klein gewesen ist, da in den letzten Jahren immer über 1 Mio. Besucher anwesend waren. Das Gelände war übrigens bereits um ca. 15.00 Uhr überfüllt. Gegen 16.00 Uhr schätzte man an die ca. 400.000 Menschen auf dem Gelände. Es gab Interviews von Besuchern auf dem Festival-Gelände, denen es zu voll war, die eigentlich nach Hause gehen wollten, aber nicht konnten, da ja der einzige Ausgang gleichzeitig auch der einzige Eingang war und durch die Menschenmassen vollkommen undurchdringlich gewesen ist. Ab ca. 16.00 Uhr wurde dann das Veranstaltungsgelände geschlossen. Doch die Besuchermassen drängten weiter Richtung Gelände.
Dann die nächste grobe Fahrlässigkeit bzw. verherende Fehler. Vor den beiden Tunnels - jeweils zur rechten und linken Seite des Eingangs/Ausgangs zum Gelände, standen "Einmannbarrieren". Das sind Absperrungen, wo immer nur ein Besucher durch kann. Meist wird diese Barriere zudem von Securitys genutzt, um die Besucher nach verbotenen Gegenständen zu filzen. Die Polizei beschloss wohl gegen 16.00 Uhr diese Einmannbarrieren vor den Tunnels abzubauen. So konnten die Massen, welche ja überhaupt nicht mitbekommen haben, dass das Veranstaltungsgelände bereits geschlossen war, ungehindert in Richtung Eingang drängen, ohne auch nur einen Einblick zu haben, was direkt vor dem Eingang passiert.
Übrigens zeigten die Untersuchungen, dass alle Opfer nicht durch Stürze, sondern durch Brustquetschungen ums Leben gekommen sind, d.h. tot getrampelt wurden.
Diese Veranstaltung hätte nie auf diesem Gelände abgehalten werden dürfen. Ebenso hätten die Einmannbarrieren niemals abgebaut werden dürfen.
Traurig !!!