Amoklauf in Realschule in Winnenden

Alles, was nichts mit Eishockey zu tun hat!
Benutzeravatar
Von Krolock
Hockeygott
Beiträge: 22891
Registriert: 23.11.2002 23:00

Beitrag von Von Krolock »

punisher hat geschrieben:Abschreckend?

Abschreckend! Oder willst du Dunkelziffern hochrechnen? Alle bislang erlassenen Gesetze reduzieren die tatsächliche Zahl der Ausübung. Beispiel gefällig? Seit das Nichtanschnallen als Ordnungswidrigkeit erfasst ist und als solche geahndet wird, schnallen sich geschätzte 95 Prozent mehr an als vorher. Und das liegt an der Sanktionierung und nicht an der plötzlichen moralischen Eingebung. Weitere Beispiele wären das Telefonierverbot im Auto oder das "Stalking-Gesetz". Hier sind die Prozentzahlen zwar sicher niedriger, aber dennoch relevant.
Meine stehen IMMER verschlossen im Schrank

Und ich will privat gar keine. Ich finde, das ist schon ein Unterschied
punisher

Beitrag von punisher »

Von Krolock hat geschrieben:Abschreckend! Oder willst du Dunkelziffern hochrechnen? Alle bislang erlassenen Gesetze reduzieren die tatsächliche Zahl der Ausübung. Beispiel gefällig? Seit das Nichtanschnallen als Ordnungswidrigkeit erfasst ist und als solche geahndet wird, schnallen sich geschätzte 95 Prozent mehr an als vorher. Und das liegt an der Sanktionierung und nicht an der plötzlichen moralischen Eingebung. Weitere Beispiele wären das Telefonierverbot im Auto oder das "Stalking-Gesetz". Hier sind die Prozentzahlen zwar sicher niedriger, aber dennoch relevant.
Ich machs jetzt mal wie du vor ein paar Seiten:
Wie man die "no problemo" Gesetze des europäischen Auslandes und die Frage, warum es dort funktioniert und hier nicht, nicht mit unserem WaffG vergleichen kann, kannst du auch ein Anschnallgebot nicht damit vergleichen.
Denn das eine Verschärfung (wo wollen wir noch hin?) nichts bringt, sieht man seit Erfurt.
Von Krolock hat geschrieben:
Und ich will privat gar keine. Ich finde, das ist schon ein Unterschied
Zwingt dich ja auch keiner dazu, eine zu haben. Ich bin tollerant. Ich wüsste aber auch keinen Grund, warum man es mir verbieten sollte.
Benutzeravatar
shmul van Fugger
Profi
Beiträge: 3096
Registriert: 15.06.2003 17:58

Beitrag von shmul van Fugger »

punisher hat geschrieben:Meine stehen IMMER verschlossen im Schrank. Da kommt keiner ran. So sollte es jeder handhaben.

Ich dachte, so muss es sein?
punisher hat geschrieben:Jede noch so sichere(re) Verwahrung bringt nichts, wenn man nicht kontrolliert. Und hör dich in Schützenheimen um. Da hat keiner ein Problem damit. Die können wegen mir jeden Monat kommen.
Ich hatte zumindest einen Ex-Nachbarn der damit ein Problem gehabt hätte. Ich weiß nicht in welchem Schützenverein du unterwegs bist. Auf dem Land sehen das die Vereinsmitglieder etwas zwangloser.
"Give them hell, boys. You never know how many more shifts you have left." (Pascal Dupuis)
Benutzeravatar
Von Krolock
Hockeygott
Beiträge: 22891
Registriert: 23.11.2002 23:00

Beitrag von Von Krolock »

punisher hat geschrieben:kannst du auch ein Anschnallgebot nicht damit vergleichen.
Denn das eine Verschärfung (wo wollen wir noch hin?) nichts bringt, sieht man seit Erfurt.


1. Vergleich: Doch, man kann. Ich vergleiche nicht die Taten, sondern die generelle Auswirkung der Sanktionierung, und die gibt es. Das verhindert keine Extremfälle, aber es schreckt ab. Die Schärfe der Sanktionierung scheint dabei weniger eine Rolle zu spielen, als die Tatsache, dass etwas unter Strafe steht. So begründen bspw. Psychologen die Tatsache, dass in Bundesstaaten der USA mitTodesstrafe die relevanten Delikte nicht zwingend seltener verübt werden als in den Staaten, die nur "Lebenslänglich" aussprechen. Aber der Unterschied, ob überhaupt sanktioniert wird oder nicht, zieht sich durch das gesamte Recht.

2. Verschärfung: 21 statt 18, "kleiner Waffenschein", Kennzeichnung und psychologisches Gutachten. Welche Art dieser Verschärfung sollte was bringen? Über das psychologische Gutachten schreibe ich hier besser nichts.
punisher

Beitrag von punisher »

shmul van Fugger hat geschrieben:Ich dachte, so muss es sein?
Muss es auch. Winnenden zeigt, das es wohl einige schwarze Schafe gibt, die das nicht so handhaben, wie es gesetzlich vorgeschrieben ist, und es deswegen zu solch bedauerlichen Zwischenfällen kommt.

Aber wir driften in die Wortglauberei ab, die uns bei der aktuellen Diskussion keinen Stecken voran bringt.
shmul van Fugger hat geschrieben: Ich hatte zumindest einen Ex-Nachbarn der damit ein Problem gehabt hätte. Ich weiß nicht in welchem Schützenverein du unterwegs bist. Auf dem Land sehen das die Vereinsmitglieder etwas zwangloser.

Dein Ex-Nachbar hätte ein Problem damit gehabt, dass das Landratsamt einen Kontrollbesuch macht, um zu überprüfen, ob er seine Waffen gesetzeskonform lagert?
Dann weg mit der waffenrechtlichen Erlaubnis. Ganz einfach.

Von Krolock hat geschrieben:1. Vergleich: Doch, man kann. Ich vergleiche nicht die Taten, sondern die generelle Auswirkung der Sanktionierung, und die gibt es....
Da halt ich mich raus. Ich sehe in dir eher den Profi in der Beurteilung solcher Sachverhalte.

Dann hat die Verschärfung nach 2003 Erfurt aber doch einiges gebracht.
6 Jahre Ruhe sind ein gutes Ergebnis wie ich finde, be 25 Millionen Legalwaffen.

Kümmern wir uns nun, die illegalen Waffen aus dem Verkehr zu ziehen?
Durch diese stirbt nämlich jedes Jahr eine wirklich beachtliche Anzahl von Menschen.
Von Krolock hat geschrieben: 2. Verschärfung: 21 statt 18, "kleiner Waffenschein", Kennzeichnung und psychologisches Gutachten. Welche Art dieser Verschärfung sollte was bringen? Über das psychologische Gutachten schreibe ich hier besser nichts.
21 statt 18?
Was meinst du damit? Das war 2003. Jetzt muß man 25 sein um eine Großkaliberwumme zu bekommen. Spielt aber keine Rolle, da Papier geduldig. Sämtliche Amokläufer waren unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Alter. Verdammt. Wieder nicht ans Gesetz gehalten, die Bengel.

"kleiner Waffenschein"?
Was meinst du damit? Damit ich ne PTB Knarre mit auf die Straße nehmen darf?

Was für eine Kennzeichnung?
psych. Gutachten sind meiner Meinung nach für die Tonne.
Benutzeravatar
shmul van Fugger
Profi
Beiträge: 3096
Registriert: 15.06.2003 17:58

Beitrag von shmul van Fugger »

punisher hat geschrieben:Dein Ex-Nachbar hätte ein Problem damit gehabt, dass das Landratsamt einen Kontrollbesuch macht, um zu überprüfen, ob er seine Waffen gesetzeskonform lagert?
Dann weg mit der waffenrechtlichen Erlaubnis. Ganz einfach.
Das bezog sich auf deine Aussage, dass man sich im Schützenheim umhören soll und das dort niemand ein Problem damit hat. Was uns suggerieren soll, dass die Leute im Schützenheim alle vernünftig mit ihren Waffen umgehen.
Und das tun sie eben nicht, was mein Beispiel erklären soll.
"Give them hell, boys. You never know how many more shifts you have left." (Pascal Dupuis)
punisher

Beitrag von punisher »

shmul van Fugger hat geschrieben:Das bezog sich auf deine Aussage, dass man sich im Schützenheim umhören soll und das dort niemand ein Problem damit hat. Was uns suggerieren soll, dass die Leute im Schützenheim alle vernünftig mit ihren Waffen umgehen.
Und das tun sie eben nicht, was mein Beispiel erklären soll.
Es hat keiner ein Problem damit, Kontrolliert zu werden, ob die Aufbewarung gesetzeskonform ist.
Das viele die Gesetze nicht einhalten, zeigt Winnenden oder zigfach jedes Wochenende die Unfallstatistik hervorgerufen durch Alkohol am Steuer.
Benutzeravatar
Chivas Regal
Stammspieler
Beiträge: 1918
Registriert: 22.08.2008 13:40

Beitrag von Chivas Regal »

Hab folgenden Leserbrief auf ner Internetseite gefunden, auch zu diesem Thema. Kein Ahnung, ob das n Fake ist. Selbst wenn, fand ich ihn sehr gelungen:


Liebes M!-Team,
gerade habe ich den Leserbrief des ’geschockten Pädagogen’ gelesen und möchte hiermit mal eine Sichtweise ermöglichen, die es in der Form vielleicht noch nicht gegeben hat. Auch ich war fest entschlossen einen Amoklauf zu starten, verhindert wurde dies nur durch einen Zufall.
Sollte Euch interessieren wie Menschen zu Amokläufern werden können, möchte ich hiermit meine Geschichte erzählen. Vielleicht wirft diese ein etwas anderes Licht auf diese grausamen Taten, die immer wieder geschehen. Die Person, die es am meisten betrifft kann man leider nicht mehr fragen, da sich die Täter traditionell am Ende selbst richten.
Ich komme ursprünglich aus einem kleinen Dorf mit geschätzten 400 Einwohnern und besuchte natürlich auch die dortige Schule. Ich war, als ich eingeschult wurde, sehr lern- und wissbegierig, in den ersten Jahren mit der Klassenbeste und las bereits Bücher als die meisten anderen gerade erst mit dem ABC fertig waren. Ich war ein sehr ruhiges Kind - relativ unauffällig, friedlich und freundlich. Mit anderen Worten: Ich war anders als die meisten anderen. Zudem auch nicht besonders sportlich und körperlich schwächer als der Rest. Ein gefundenes Fressen für Menschen mit schwachem Geist und eingeschränkter Persönlichkeit.
Im Laufe der Jahre wurde ich zum Prügelknaben und Sündenbock für alles mögliche abgestempelt. Als ich in die fünfte Klasse kam, begann ein Leben, dass ich im Nachhinein nur als Horrorszenario beschreiben kann. Ich interessierte mich eher für Naturwissenschaften, Bücher und seit meinem 12. Lebensjahr (als ich ein NES geschenkt bekam) auch mit absoluter Begeisterung für Videospiele. Gerüchte wurden laut, teilweise verbreitet durch Eltern, ich würde, wenn ich älter wäre, bestimmt mal ’anders’ werden. Schwul, für Dorfbewohner also die niederste Lebensform die für sie überhaupt existiert. Dies griffen einige Schüler auf und verbreiteten das Gerücht, welches wohlwollend von vielen aufgenommen wurde. Meine Situation verschlimmerte sich auch noch dadurch, dass ich mich nicht dem Gruppenzwang unterordnen wollte. Ich interessierte mich nicht für Zigaretten oder Alkohol, Discotheken waren nie mein Ding und das Thema Sex bzw. überhaupt erstmal eine Orientierung in dieser Richtung zu finden war mir erstmal auch egal. Jemanden wie mich würde man wohl als Spätzünder bezeichnen.
Dies führte natürlich dazu, dass ich nicht ’cool’ genug war und noch mehr ausgeschlossen wurde - was wiederum dazu führte, dass ich mich für die oben genannten Dinge noch weniger interessierte und deswegen wurde ich noch uncooler wurde usw. - ein Teufelskreis. Ich hatte nur zwei Freunde, die sich in einer ähnlichen Situation befanden und mir nicht wirklich helfen konnten, ich hatte manchmal den Eindruck dass jeder von uns froh war, wenn mal ein anderer gemobbt wurde.
Bereits auf dem Weg zur Schule wurde ich gehänselt, durch den Schuleingang an den dort herumstehenden Schülern zu gehen war jeden Tag ein Spießrutenlauf. Man warf mir Beleidigungen an den Kopf, teilweise bespuckte man mich, quälte mich, schubste mich herum und tat mir sowohl psychisch als auch physisch weh. Ich war verzweifelt. Körperlich unterlegen sah ich irgendwann keinen anderen Ausweg als selbst Gewalt gegen einen dieser Sadisten anzuwenden. Dieser Versuch wurde jedoch im Keim erstickt - indem man mir sofort den Arm verdrehte und mich anderen vorführte. Wenn man allein ist und versucht sich zu wehren, wird alles nur noch schlimmer. Man hat als Einzelner keine Chance, wenn andere sich immer wieder gegen einen verbünden.
Ich versuchte etwas anderes. Mich anzupassen. Ich trank Bier, fing an zu rauchen und versuchte, Anschluss zu finden. Indem ich so tat, als ob mich die Themen der anderen interessierten. Partnersuche, Disco, Drogen. Im Grunde genommen versuchte ich, jemand zu sein der ich nie sein und werden wollte. Dies wurde erst skeptisch beäugt bis man dann kollektiv beschloss, es lächerlich zu finden. Meine Eltern wussten von diesen Dingen so gut wie nichts. Ihnen war klar dass ich nicht sonderlich beliebt war, was aber wirklich in der Schule und vor allem in mir vorging, wussten sie nicht.
Lehrer beobachteten diese Szenarien zwar, schauten aber wohlwollend weg. Sind ja nur Kinder. Die meinen das nicht ernst. Ist ja nur Spaß. Dass dabei aber jemand innerlich zugrunde geht, interessierte niemanden. Eine Lehrkraft meinte einmal zu einem der obersten Rädelsführer, er solle doch seine überschüssige Kraft an einem Baum abreagieren, andere zu ärgern wäre unfair. Und das war es dann auch schon.
Ein Highlight war, als ein hinter mir sitzender ‚Klassenkamerad’ versuchte, mich im Unterricht anzuzünden - indem er mir ein brennendes Feuerzeug in den Nacken hielt. Den Lehrer interessierte dies herzlich wenig. Ich hatte danach eine offene, nässende Wunde im Nacken, die ich versuchte vor meinen Eltern zu verstecken. Sie fanden es trotzdem heraus und fragten geschockt was passiert wäre. Ich versuchte die Sache herunterzuspielen um das folgende Szenario zu vermeiden. Mir war klar, dass eine Einmischung meiner Eltern alles nur noch schlimmer machen würde. Am nächsten Tag fingen sie den Verursacher meiner Brandwunde ab (mein Elternhaus lag auf dem allgemeinen und einzigen Schulweg) und stellten ihn zur Rede. Sie ermahnten ihn, mich zukünftig in Ruhe zu lassen.
Das war der Beginn eines noch schlimmeren Alptraumes. Sowieso schon täglich gehänselt und ausgeschlossen, in der Schule ängstlich immer nur auf den nächsten Angriff wartend, war ich nun als Petze abgestempelt die sich nicht wehren kann und Mama und Papa vorschickt.
Ab da war mein Leben kein Leben mehr. Ich verkroch mich nur noch in meinem Zimmer, die Schule war jeden Tag ein emotionaler Trip in die Hölle. In den Pausen war ich oft ’fällig’, im Sportunterricht sowieso. Schwächlinge mit schlechten sportlichen Leistungen waren bei der damaligen Sportlehrerin sowieso nicht beliebt - dies war auch die ideale Gelegenheit dem Idioten, also mir, immer wieder richtig eins reinzuwürgen. Im wahrsten Sinne des Wortes, ich sage nur Völkerball….
Videospiele waren von da an mein täglicher Begleiter. Ich brauchte diese um mich abzureagieren. Ego-Shooter waren nie mein Ding, aber Prügelspiele, Horrorspiele, Rollenspiele. Ich flüchtete mich in Phantasiewelten, um nicht wahnsinnig zu werden.
Als wir eines Tages wieder Sportunterricht hatten, begab sich die Klasse in Richtung Sporthalle am anderen Ende des Dorfes, um dort auf den Unterrichtsbeginn zu warten. Keine Lehrkraft in der Nähe (da mal wieder zu spät) und aggressive Raufbolde die Langeweile hatten. Bis jemandem einfiel, die umherliegenden Steine und Schieferplatten als Wurfgeschosse gegen mich zu verwenden. Die Idee fand wachsenden Zuspruch und so fing man quasi an, mich zu steinigen.
Ich hatte keine Chance mich zu wehren. All die Jahre der Qualen und Erniedrigungen ohne Aussicht auf Besserung oder Akzeptanz meiner Person brachen in diesem Moment über mich herein. Ich wollte flüchten und schaffte es irgendwie mit meinem Fahrrad zu entkommen… natürlich nicht ohne den Versuch mich daran zu hindern und mir weitere Steine hinterherzuwerfen. Man könnte ja noch den einen oder anderen Treffer landen. Ich fuhr zum Haus meiner Eltern, fing an zu weinen und wollte nur noch eines. Töten oder getötet werden. Mein Leben war sinnlos. Ich hatte an diesem Tag begriffen, dass es nicht besser werden würde, egal was ich auch versuchen sollte. Ich sah den Tod - in welcher Form auch immer - als den einzigen Ausweg. Ich traf unterwegs meine Sportlehrerin und rief Ihr zu, dass ich nicht mehr kann. Es schien sie kaum zu interessieren. Als ich an der Werkstatt meines Vaters war ließ ich mein Fahrrad fallen und begab mich tränenüberströmt zum Waffenschrank. Mein Vater hatte Waffen und ich wusste auch damit umzugehen, wir hatten immer wieder Zielübungen auf Bierdosen oder Ü-Ei Figuren unternommen. Mir war alles egal. Ich wollte diese Menschen töten, einen Befreiungsschlag ausüben, Rache nehmen für die Jahre der Hölle auf Erden, die man mir bereitet hatte. Ich wollte nur noch den Tod. Den der anderen und/oder meinen eigenen. Egal. Es sollte einfach nur enden. An diesem Tag. Mir war alles egal.
(Un)glücklicherweise war der Waffenschrank meines Vaters an diesem Tag verschlossen. Ich rüttelte daran, erreichte aber nicht das was ich wollte. Waffen um zu töten. Als ich begriff, dass nicht einmal dies funktionierte, war alles für mich vorbei. Ich lebte in der Hölle und es gab keinen Ausweg. Eine Weile später fanden mich meine Eltern heulend und zitternd in meinem Zimmer. Ich hatte einen totalen Nervenzusammenbruch. Natürlich waren diese sofort in Panik und fragten was passiert wäre, meine Antwort drauf war immer wieder, dass ich am Ende wäre und nur noch einen Wunsch habe: Meine Peiniger zu töten oder mich umzubringen. Es sollte einfach nur vorbei sein.
Ich ging von da an nicht mehr in die Schule. Psychologische Hilfe lehnte ich ab. Was sollte dies bringen? Besser damit umzugehen, dass ich misshandelt werde? Verständnis für meine Peiniger aufbringen? Lächerlich….
Als in der Schule der Ernst der Lage erkannt wurde, wurden Diskussionen im Unterricht darüber geführt, wie ich später erfuhr. Nach einigen Tagen kam einer der schlimmsten Folterknechte zu mir nach Hause, um sich zu entschuldigen. Klar, dass er dies nur tat weil er dazu gezwungen wurde. Man sah ihm an, dass es nicht wirklich ernst gemeint war. Ich ging daraufhin wieder zur Schule - an meinem ersten Tag bekam ich von einer Mitschülerin eine Blume überreicht und eine Entschuldigung im Namen der ganzen Klasse. Lächerlich, dachte ich nur. Diese Schweine hätten von mir aus auch elendig verrecken können, aber ich nahm dankend an und machte gute Mine zum bösen Spiel, denn keine zwei Wochen später ging es - wenn auch in wesentlich abgeschwächter Form - weiter wie vorher.
Ich beendete nach der Realschule freiwillig meine Schullaufbahn, der Gedanke auf ein Gymnasium zu gehen und 3 weitere Jahre den Horror zu erleben, war unerträglich. Ich machte eine Ausbildung und tat das einzig Richtige: Ich zog sofort weg.
Ich konnte endlich, nach fast 20 Jahren in Hamburg einen Neuanfang starten, in einer Stadt, in der mich niemand kannte und ich Menschen kennenlernen durfte, die mir gegenüber unvoreingenommen waren. Ich war am Anfang sehr schüchtern und ängstlich, blühte aber von da an förmlich auf. Heute kann ich sagen : Mein Leben begann erst mit 20, alles andere davor war ein Alptraum, die Hölle auf Erden. Viele Jahre lang. Heute habe ich viele Freunde, alles Menschen die mich mögen und auf die ich mich verlassen kann, ich habe mein Abitur an der Abendschule nachgemacht (diese Zeit zählt zum schönsten überhaupt - hätte nie gedacht, dass so etwas in einer Schule möglich wäre), studiere demnächst Psychologie, habe einen tollen Job und führe ein zufriedenes Leben. Ich weiß mich meiner Haut zu erwehren und habe mittlerweile ein derartig starkes Selbstbewusstsein entwickelt, dass mich heute niemand mehr auch nur ansatzweise angreifen kann. Ich habe vor einigen Jahren in einer Psychotherapie meine Vergangenheit aufgearbeitet und kann nun besser damit leben.
Wenn ich heutzutage lese dass ’Killerspiele’ Menschen zu Monstern mutieren lassen, kann ich nur mit dem Kopf schütteln über soviel Ahnungslosigkeit und Dummheit. Menschen machen aus Menschen Killer, nicht Spiele - egal ab gewaltverherrlichend oder nicht. Auch ich zocke heute “Resident Evil“, “Silent Hill“ und freue mich tierisch auf “Mad World“. Allerdings haben mich solche Spiele nie aggressiv gemacht und werden es auch nie tun. Es sind Spiele. Nicht mehr, nicht weniger. Man wird nicht zum Amokläufer weil man Killerspiele spielt, man spielt diese, um sich abzureagieren. Ein Ventil, nichts weiter.
Im Gegensatz zu vielen anderen kann ich nur sagen: Mir tut der Amokläufer von Herzen leid. Ich denke, ein normaler Mensch kann sich nicht vorstellen wie es ist, ausgestoßen und nicht akzeptiert zu sein. Damit könnte man vielleicht noch leben, wenn man wenigstens in Frieden gelassen werden würde.
Ich würde nur zu gern mit den Menschen ein Gespräch führen, die der Meinung sind, dass Games als Sündenbock zur Verantwortung zu ziehen sind und Ihnen gern mal meine Sichtweise schildern. Vielleicht hilft es ja, wenn diese Leute anstatt einfach groß das Maul aufzureißen, jemandem zuhören der wirklich weiß, wie es in solch gequälten Seelen aussieht. Aber das zählt ja nicht, solange sogenannte ’Experten’ ihre ’wissenschaftliche’ Meinung publizieren.
Mittlerweile bin ich froh, dass mein Amoklauf nicht stattfand. Einige meiner Peiniger sind heute tot, gestorben bei Autounfällen, andere sind drogenabhängig oder seit Jahren arbeitslos und hängen an der Flasche - andere wiederum haben innerhalb der Dorfgemeinschaft geheiratet und führen ein erbärmliches Leben, während ich meines in vollen Zügen genieße. So hat am Ende jeder bekommen, was er verdient und zu sehen wie sich die anderen selbst zu Grunde richten, ist in meinen Augen besser als jeder Amoklauf und mehr als eine Genugtuung.
Vielleicht gibt es ja da draußen Menschen denen es jetzt ähnlich geht wie mir damals. Sollten diese Stütze oder einen Rat benötigen, bin ich gern bereit zu helfen. mein Leserbrief veröffentlichen Resonanz hervorrufen, könnt Ihr meine Mail-Adresse gern weiterleiten.
Im übrigen: Ich bin jetzt 30 Jahre alt, spiele seit fast 18 Jahren Videogames und kenne (unter anderem) die MAN!AC seit ihrer ersten Stunde. Ich weiß also, wovon ich rede, wenn ich über Games und Gewalt hier meine Meinung äußere.
Mit freundlichen Grüßen
punisher

Beitrag von punisher »

Kann nur ein Fake sein.

Der einzigste Grund für einen Amoklauf ist, dass die Waffe so lange auf einen einredet und unter Druck setzt, bis man endlich nachgibt.
fgtim

Beitrag von fgtim »

punisher hat geschrieben:Kann nur ein Fake sein.

Der einzigste Grund für einen Amoklauf ist, dass die Waffe so lange auf einen einredet und unter Druck setzt, bis man endlich nachgibt.
Finde ich jetzt ziemlich hochnäsig, so eine Pauschalaussage zu treffen.
Benutzeravatar
Saku Koivu
All-Star
Beiträge: 9816
Registriert: 12.12.2005 02:10

Beitrag von Saku Koivu »

fgtim hat geschrieben:Finde ich jetzt ziemlich hochnäsig, so eine Pauschalaussage zu treffen.
Wieso? Das is doch die Standardaussage von fast allen.
May The FOX GOD will be with THE ONE
http://www.aev-forum.de/signaturepics/sigpic1851_3.gif
Dibbl Inch
Hockeygott
Beiträge: 12918
Registriert: 07.12.2002 13:51

Beitrag von Dibbl Inch »

Saku Koivu hat geschrieben:Wieso? Das is doch die Standardaussage von fast allen.

:-)

Diese Aussage ist natürlich auf viel höherem Niveau als die von den Leuten, die wirklich das behaupten, was der Punisher geschrieben hat.

Großer Sport :-)
Bild
fgtim

Beitrag von fgtim »

Und ich Idiot hab die Ironie nicht auf Anhieb erkannt :o
Ähm ja, ok, also stimme ich dem punisher jetzt einfach nachträglich zu ;)

P.S.: Zählt es als Entschuldigung dass ich Urlaub habe und es deshalb noch früh am Morgen ist?!
Benutzeravatar
Von Krolock
Hockeygott
Beiträge: 22891
Registriert: 23.11.2002 23:00

Beitrag von Von Krolock »

punisher hat geschrieben:Kann nur ein Fake sein.

Der einzigste Grund für einen Amoklauf ist, dass die Waffe so lange auf einen einredet und unter Druck setzt, bis man endlich nachgibt.
Willst du jetzt eigentlich eine Diskussion oder nicht? Und akzeptierst du auch andere Meinungen oder willst du nur, dass man deine Meinung akzeptiert. Ich weiß nicht, ob der Beitrag was zum spötteln ist.

Auf jeden Fall widerspricht sich der Typ
Ich brauchte diese um mich abzureagieren. Ego-Shooter waren nie mein Ding, aber Prügelspiele, Horrorspiele, Rollenspiele. Ich flüchtete mich in Phantasiewelten, um nicht wahnsinnig zu werden.
Wenn ich heutzutage lese dass ’Killerspiele’ Menschen zu Monstern mutieren lassen, kann ich nur mit dem Kopf schütteln über soviel Ahnungslosigkeit und Dummheit.
Sich in eine Phantasiewelt zu flüchten, bedeutet nicht zwingend, nach Lust und Laune zwischen Phantasie und Realität wechseln zu können, denn sonst wäre es keine Flucht. Weiterhin gebraucht er selbst den Terminus "abreagieren". Das nimmt dem Spiel das spielerische. Abreagieren nicht als abschalten, sondern um Aggressionen virtuell auszuleben (das ist jetzt bewusst ein wenig überzogen). Horror-, Prügel- und Rollenspiele. Die ersten beiden sind destruktiv und das Rollenspiel ist der Klassiker, wenn man in die Rolle eines anderen schlüpfen will. Vollkommen harmlos für jeden "normalen" Menschen, aber unter Umständen Zündstoff für jemanden wie ihn.
Mein Vater hatte Waffen und ich wusste auch damit umzugehen, wir hatten immer wieder Zielübungen auf Bierdosen oder Ü-Ei Figuren unternommen.
Ist das in Ordnung? Ist das die Vorstufe zum Schützenverein oder zum Waffennarr oder zum Wasweißich? Ist es ein Unterschied mit Steinen auf Dosen zu werfen (wie wir das getan haben) oder mit Waffen? Daddy ist dabei, kann ja nix passieren.
(Un)glücklicherweise war der Waffenschrank meines Vaters an diesem Tag verschlossen. Ich rüttelte daran, erreichte aber nicht das was ich wollte. Waffen um zu töten. Als ich begriff, dass nicht einmal dies funktionierte, war alles für mich vorbei.
Geplanter Amoklauf nicht durchgeführt, weil kein Zugang zu den Waffen. Bingo! Und deshalb MUSS weitestgehend gesichert werden, dass man eben nicht an die Dinger rankommt.


Es ist aber trotzdem auffällig, dass nahezu alle Amokläufer im Vorfeld "positiven" Kontakt zu Waffen hatten. Papa, der Schützenverein, der große Bruder, egal. Immer wurde ein Bezug zu Waffen hergestellt. Wem Schusswaffen ein Fremdkörper sind, der wird eher selten in die Verlegenheit kommen, diese zu nutzen.

Jedes für sich ist nur ein Zahnrad. Die persönliche Situation, die Mitmenschen, meinetwegen die Spiele. Aber nur ein Zahnrad ist verantwortlich, dass andere dabei vor die Hunde gehen.
Benutzeravatar
Saku Koivu
All-Star
Beiträge: 9816
Registriert: 12.12.2005 02:10

Beitrag von Saku Koivu »

König von Spanien hat geschrieben: :-)

Diese Aussage ist natürlich auf viel höherem Niveau als die von den Leuten, die wirklich das behaupten, was der Punisher geschrieben hat.

Großer Sport :-)
Natürlich besitzt diese Aussage kein Niveau. Interessant das sowas nur auffällt wenn es von jemandem geäussert wird der eine andere Position vertritt als die Mehrheit. :glare:
May The FOX GOD will be with THE ONE
http://www.aev-forum.de/signaturepics/sigpic1851_3.gif
Dibbl Inch
Hockeygott
Beiträge: 12918
Registriert: 07.12.2002 13:51

Beitrag von Dibbl Inch »

Saku Koivu hat geschrieben:Natürlich besitzt diese Aussage kein Niveau. Interessant das sowas nur auffällt wenn es von jemandem geäussert wird der eine andere Position vertritt als die Mehrheit. :glare:

Es fällt vorallem dann auf, wenn man anderen etwas vorwirft, das man selbst genauso betreibt...
Bild
Benutzeravatar
Saku Koivu
All-Star
Beiträge: 9816
Registriert: 12.12.2005 02:10

Beitrag von Saku Koivu »

König von Spanien hat geschrieben:Es fällt vorallem dann auf, wenn man anderen etwas vorwirft, das man selbst genauso betreibt...
Ich sehe kein Problem darin, anderen die offensichtliche Unwissenheit und die dadurch resultierende Unfähigkeit eine Situation objektiv beurteilen zu können vor Augen zu führen.
May The FOX GOD will be with THE ONE
http://www.aev-forum.de/signaturepics/sigpic1851_3.gif
Dibbl Inch
Hockeygott
Beiträge: 12918
Registriert: 07.12.2002 13:51

Beitrag von Dibbl Inch »

Saku Koivu hat geschrieben:Ich sehe kein Problem darin, anderen die offensichtliche Unwissenheit und die dadurch resultierende Unfähigkeit eine Situation objektiv beurteilen zu können vor Augen zu führen.

Uhm, und das hat jetzt was mit deiner völlig übertrieben blöden Meldung zu tun, dass alle Welt behauptet, Waffen an sich wären der GRUND für Amokläufe?
Bild
Dibbl Inch
Hockeygott
Beiträge: 12918
Registriert: 07.12.2002 13:51

Beitrag von Dibbl Inch »

Von Krolock hat geschrieben:
Es ist aber trotzdem auffällig, dass nahezu alle Amokläufer im Vorfeld "positiven" Kontakt zu Waffen hatten. Papa, der Schützenverein, der große Bruder, egal. Immer wurde ein Bezug zu Waffen hergestellt. Wem Schusswaffen ein Fremdkörper sind, der wird eher selten in die Verlegenheit kommen, diese zu nutzen.

Jedes für sich ist nur ein Zahnrad. Die persönliche Situation, die Mitmenschen, meinetwegen die Spiele. Aber nur ein Zahnrad ist verantwortlich, dass andere dabei vor die Hunde gehen.

Das sehe ich einfach auch so. Daher hatte ich auch ganz am Anfang von diesem Thread auch die Meinung geäußert, dass die Waffen einfach so gelagert werden müssen, dass sie einfach nicht zugänglich für Leute sind, für die sie nicht bestimmt sind. Und ja, ich sehe auch die Problematik, wie man das umsetzt. Deswegen bleibt meine Meinung dazu trotzdem bestehen.
Bild
punisher

Beitrag von punisher »

Von Krolock hat geschrieben:Willst du jetzt eigentlich eine Diskussion oder nicht? Und akzeptierst du auch andere Meinungen oder willst du nur, dass man deine Meinung akzeptiert. Ich weiß nicht, ob der Beitrag was zum spötteln ist.
Ich aktzeptiere andere Meinungen. Wenn du der Meinung bist, dass es keinen Spaß machen kann, zu schiessen, dann sei es dir freigestellt, diesen Sport nicht auszuüben.
Von Krolock hat geschrieben: Geplanter Amoklauf nicht durchgeführt, weil kein Zugang zu den Waffen. Bingo! Und deshalb MUSS weitestgehend gesichert werden, dass man eben nicht an die Dinger rankommt.
Wenn du aber der Meinung bist, dass die geplante Einführung einer biometrischen Schließanlage das gewährleistet, muß ich einfach nur lachen, denn ob Zahlenschloss, Schlüssel oder Fingerabdruck:
Wenn ich meine Waffen nicht versperre, bringt das alles nichts.

Es kommt immer auch auf den verantwortlichen Umgang an.
Eigentlich sogar NUR.

Und wir haben schon gelernt (Ulm), dass eine zentrale Verwahrung nicht in Frage kommt.

Übrigens wurde das biosystem von Visier in 2 min geknackt. Wie? Einfach nen Fingerabdrucksscan ausm Reisepass davor gehalten!

Aplaus die Herren.


Bleibt also noch ein komplettes Verbot von Waffen.
Schielen wir hierzu nach Engeland.


Nach dem Dunblane Massaker von 1997 wurden in England alle Waffen verboten. GK wie KK. Alles ging in den Schredder.

Schauen wir mal, was die Statistik der "gun offenses" der Folgejahre bescheinigt:

Table 2.06 Crimes recorded by the police in England and Wales in which firearms were reported to
have caused injury1 by type of principal weapon, 1996 to 2006/07

HANDGUNS:
1996: 279
1997: 314
1998: 317
1999: 239
2000: 352
2001: 400
2002: 648
2003: 640
2004: 590
2005: 780
2006: 1024
2007: 792

All Firearms: Anstieg von 1961 auf 4065
All Firearms excluding Air Weapons: Anstieg von 769 auf 3011
Shotgun: Anstieg von 104 auf 128
Other Firearm excluding air weapon: Anstieg von 386 auf 2091

Und jetzt das Schmankerl, die Air Weapons:

Air Weapons: Rückgang von 1212 auf 1054

Scheint, als erfreue sich Igor in den U-Bahnschächten bester Geschäfte. :-)

Was PC-Spiele angeht:
Ich bin schon der Meinung, das blutrünstige Killerspiele, psychisch labilen (!!!!) Menschen die Hemschwelle um sowas in echt zu machen, nehmen, oder sehr weit nach unten setzen.

Doch hier sind auch wieder die Eltern oder das Umfeld gefragt, gegenzusteuern.

Ich muß mich immer noch Fragen, wie man eine scharfe Waffe mit Munition offen rumliegen lassen kann, wenn man ein psychisch krankes Kind zu Hause hat.

Nochmal zu England:
Kann man mit Sicherheit nicht auf usner System beziehen, bei uns würde ein komplettes Verbot bestimmt größere Früchte tragen.

Denn:

Mitlerweile explodiert die Schusswaffenkriminalität und da der typisch Englische Waffengegner neue Betätigungsfelder braucht hats bei den Schusswaffen nicht aufgehört:

- Warnarrest bei Aufgreifen mit einem Messer (im übrigen ohne Richter oder über Los zu gehen)
- Airsoftwaffen nur zu kaufen wenn du in einem Verband bist
- z. Zt. wird diskutiert ob man Messer mit Spitze verbieten sollte da Mediziner davon ausgehen das ca. 40% mehr Opfer durchkommen würden wenns ein Besitz und Handelsverbot für Messer mit Spitze gäbe.
- Dafür gibts Kameras, alleine in London soviel wie in allen Europäischen Hauptstädten zusammen, die können also wenigsten zuschauen wenn jemand erschossen wird (wird ja immer häufiger).
- Und in der Erprobung ist die Software für die Mikrofone der Kameras. Solltest du im nächsten Jahr mal in London sein versuche das Wort "Bombe", "Sprengstoff" oder "Waffe" zu vermeiden. Sprichst du ein verdächtiges Wort im Stadtgebiet London aus wirst du automatisch von einer CCTV erfasst, deine weiteren Gespräche aufgezeichnet und dein Gesicht (Dank sei der Biometrie) durch ganz London verfolgt. Vollkommen automatisch versteht sich, Bobbys und Polizisten werden nämlich abgeschaft für die ist kein Geld mehr da. Soweit ich weiß alleine 50 Polizeireviere in London. Für Schilder hat man allerdings Geld, da stehen dann so Sachen drauf wie "This area is CCTV operated". Ist im Unterhalt günstiger als ein Bobby.

Und stets darauf achten was du nicht machen darfst:

z. B. vergessen das Wort "Wanker" aus einer Simpsonsfolge zu schneiden. Dann darfst du dich nämlich öffentlich für den groben Verstoß gegen die Sitten entschuldigen und deine tiefe Betroffenheit bekunden. Du streust dir ein bischen Asche aufs Haupt und gut ist.

Du darfst auch keine Filmplakate aufhängen auf denen eine Waffe zu sehen ist. Die musst du dann wieder runterreißen, verdirbt schließlich die Jugend. Angelina Jolie kann da ein Lied von singen.

Auch auf dem Cover von Magazinen gibbed keine Schusswaffen. James Bond mit seiner PPK würde nämlich auch Junge Leute animieren Illegal Waffen zu kaufen. Bringst du also eine Zeitschrift raus vermeide eine Schusswaffe auf dem Cover (man kann es nicht deutlich genug sagen nach all den Magazinen die Ihre Leser gezwungen haben Kriminell zu werden).

Du darfst Islamischen Terror natürlich nicht islamischen Terror nennen. Den mußt du lt. Gesetz Anti-Islamischen Terror nennen. Und Muslime, die sich in die Luft gesprengt haben, darfst du auch nicht Muslime nennen. Die mußt du Asiaten nennen. Da verstehen die Engländer keinen Spaß.

Und wenn du einen Fernsehsender hast dann darfst du auch keinenfalls mehr Weiße als Schwarze oder Mus... hups, Asiaten einstellen. Schön gedrittelt sonst verstößt du gegens Antidiskriminierungsgesetz. Das es keine Rolle spielt das Schwarze und Asiaten eigentlich gar kein Drittel der Bevölkerung stellen ist im übrigen dem Gesetz wurscht.

Ach, und wehren darfst du dich nicht. Den Grundsatz Recht muß Unrecht nich weichen zählt da drüben nicht mehr. Du bist schlau, der Verbrecher doof. Du hättest Ihm aus dem Weg gehen können.

Und mit einer Luftpistole schießen ist auch böse. Dafür kann man schon mal in den Knast gehen.

ABER:

Du darfst saufen, den lieben langen Tag, außer in der U-Bahn. Was eine mitlere Katastrophe war, man hat ja alles hingenommen, CCTV, Polizeiabbau, Mikrofone, Waffen enteignet, Messerverbot..... aber beim Saufen hats aufgehört. Fast wär ein Bürgerkrieg ausgebrochen als man es in der U-Bahn verbieten wollte, aber auch nur fast. Was will man auch machen ohne die Waffen? Sicher, man könnte in 5 Min. und für hundert Pfund eine bei Igor kaufen der Hochkonjunktur hat aber dann bleibt ja nix mehr für den Pub.

Was ich mich aber immer noch Frage ist ob das Saufen Ursache oder Wirkung war?

Ein Teufelskreis.
König von Spanien hat geschrieben:Das sehe ich einfach auch so. Daher hatte ich auch ganz am Anfang von diesem Thread auch die Meinung geäußert, dass die Waffen einfach so gelagert werden müssen, dass sie einfach nicht zugänglich für Leute sind, für die sie nicht bestimmt sind. Und ja, ich sehe auch die Problematik, wie man das umsetzt. Deswegen bleibt meine Meinung dazu trotzdem bestehen.
Es ist umgesetzt. Eigentlich schon sehr viele lange Jahre. Und wenn alle das Gesetz befolgen, kommt auch keiner an die Waffen ran, der damit nichts zu schaffen hat. Ich hab noch nie von einem Raub gehört. Tresor aufgebrochen? Nicht das ich wüsste.
Es müssen sich aber halt einfach alle an die bestehenden, ausreichenden Gesetze halten.
Punkt aus. Wenn das immer so gehandhabt würde (und nicht nur aufs WaffG bezogen) würden einige 10 Tausend Todesopfer im Jahr weniger zu beklagen sein (wieder sieht man wie verschwindend gering die Zahl 15 ist).
Antworten