kottsack hat geschrieben:Nö, ich hab kein Problem mit erfolgreichen Leuten, aber ich schaue Sport, weil ich unterhalten werden will und nicht primär, weil ich Siege haben möchte. Um im Fußball zu bleiben: Roy Makaay war für mich ein totaler Graus, weil der nur eine Art von Tor schießen konnte.
Brees und Brady sehe ich ganz anders im Vergleich: Brees hat mich bis zum Ende unterhalten. Keiner kann immer fetzige Dinger raushauen, aber Brady hat das ja kaum gemacht. Der ist immer schön mit seinen Sicherheitspässen, die Du auch erstmal machen und schaffen musst, halt kontinuierlich übers Feld gezuckelt. Find ich langweilig. Ist erfolgreicher, find ich aber langweilig. Und dem Brady hat doch kaum ein Coach bei den Bucs reingeredet. Der konnte doch machen, was er wollte.
Mir ist die Show lieber. Übertrieben utopisch: Eine Saison, wo "mein" Team den Superbowl holt und dabei jedes Spiel 3:0 gewinnt, fände ich zum Kotzen.
mehrere Sachen.
du hast Drew Brees die letzten drei Jahre nicht angesehen, sonst würdest du niemals so etwas wie oben schreiben. Das, was du als Brady beschreibst, war Brees in Reinkultur.
Im Gegensatz dazu widerspreche ich dir, was Brady betrifft. Da waren zwar wenige Shot Plays dabei, aber zumindest ab und an, um die Defenses bei Stange zu halten und viel hat sich da auch im intermediate Bereich abgespielt, was in meinen Augen nichts mit vorsicht zu tun hat. Nur weil Brady nahezu perfekt im Entscheidungsprozess ist und die Schwachstellen der Defense findet, kann man ihm doch nich vorwerfen, dass er vorsichtig spielt.
Und dann muss ich dir nochmal widersprechen, die Offense von Tampa war zu Beginn des Superbowl Jahres 1:1 die Bruce Arians „no risk it, no bisquit“ offense, die genau deinem Geschmack entsprechen sollte und die bei QBs, die eh schon etwas riskanter spielen auch mal zu 25 Picks führt. Das hat aber nicht geklappt und im Laufe der Saison wurden immer mehr Brady Plays installiert, wo er mit Godwin und Gronk die Mitte attackiert auf kurzen und intermediate Routen, um dann gezielt seine Spielzüge zu picken, wo Evans und AB auf außen die 20 Yards Plus Dinger hatten. Das war eine Verschmelzung von zwei Systemen, die dann im Verbindung mit einer überragenden Defense, ohne die man an den Saints bereits gescheitert wäre, zu einem Super Bowl geführt hat. Wenn du wirklich glaubst, dass Bruce Arians (!) nichts in der Offense zu sagen hat, dann liegst du da glaube ich richtig falsch.
generell weiß ich auch nicht, ob ich der richtige gesprächspartner für dich bin. Ich finde gute Defense unterhaltsamer als gute Offense. Wenn ein Linebacker ein Play von Anfang richtig diagnostiziert und einen durch ein eigentlich geblocktes Gap schießt und einen RB für 3 Yard Raumverlust in den Rasen bombt, dann finde ich das genauso spektakulär.