Unsere Abwehr war trotz "nur" zweier Gegentore hundsmiserabel. Da waren Fehler dabei, aus denen Beaufait und Fairchild wahrscheinlich noch zwei bis drei Treffer gemacht hätten, hätten sie mitgespielt. Das Schlimme: Da war heute nicht ein Verteidiger auf dem Eis, der fehlerfrei gespielt hätte. Danner und Rau haben noch die wenigsten Fehler gemacht, das ist aber auch schon alles. Aber zu den einzelnen Verteidigern:
Bancroft: Wer es schafft, innerhalb von fünf Sekunden drei Pässe für den Gegner aufzulegen, den kann ich nicht solide sehen, sorry.
Pudlick: Der Shorthander geht ganz klar auf seine Kappe. Wenn ich die Scheibe schon nicht kontrollieren kann, dann muss ich wenigstens die blaue Linie halten und darf nicht blind nach vorne rumpeln. Lernt man schon bei den Schülern. Ansonsten auch noch ein, zwei Katastrophenpässe, wenngleich nicht ganz so katastrophal, wie die von Bancroft.
Rekis: War der besoffen? So schlecht habe ich den noch nie gesehen. Täuscht einen Spielaufbau über die linke Seite an, worauf seine Mitspieler natürlich darauf eingehen. Plötzlich dreht er um, verlässt die strong side und rennt sich auf der weak side in zwei Gegenspielern fest. Toller Trick. Blöd nur, dass er damit unser Team ausgetrickst hat. Auch sonst eher mau.
Miner: Dass ein solches Laufwunder sich immer derart weit vorne in den Angriff einschaltet, ist schon gewagt. Wie haben Darby, drdikk und ich schon beim Spiel festgestellt: Der beste Platz für einen läuferisch schwachen Verteidiger beim Gegenangriff ist natürlich hinter dem gegnerischen Tor. Ojeoje.
Rau und Danner: Zwar auch mit kleineren Fehlern, die aber nicht so gravierend auffielen, wie bei unseren Kontingentspielern. Den beiden kann man eine solide Leistung attestieren. Wenn auch nicht überragend, so doch wenigstens solide.
Das Positive: Vom Kampf her war das Spiel von unserer Mannschaft erste Sahne. Und das war letztlich auch der Grund, warum wir gewonnen haben. Überragende Männer in dieser Beziehung: Unser dritter Block, auch wenn der Vampir die Reihe als läuferisch zu schwach gesehen hat.
Kofler und Busch haben wirklich jeden Zweikampf angenommen, der sich im Radius von zehn Metern angeboten hat. Dadurch ergaben sich auch Räume für Carter, die dieser beim ersten Tor schön genutzt hat.
Carters zweiter Treffer war dann natürlich eines Marke "Tor des Jahres". Wie er zuerst drei Eisbären-Verteidiger stehen ließ, um dann auch noch Jonas komplett schwindlig zu spielen, war das Eintrittsgeld alleine wert. Hoffentlich ist bei ihm der Knoten nach diesem Auftritt geplatzt. Zu wünschen wäre es ihm.
Erstaunlich ist auch immer wieder, wie wir aus diesem Powerplay unsere Tore machen. Die Aufstellung funktionierte nur selten, wenn die Eisbären eine weite Box spielten, schwammen wir wie üblich. Trotzdem wieder zwei Tore. Aber solang's funktioniert... Wer trifft, hat recht.
Insgesamt war das erste Drittel sauschlecht, das zweite Drittel dann schon deutlich besser (bis auf die letzten fünf Bancroft'schen Minuten) und das dritte Drittel dann richtig gut. Würden jetzt noch unsere Verteidiger ihren Job etwas konsequenter erledigen, dann könnte es mit dem PO-Platz schon noch was werden... wenn auch wahrscheinlich nur gerade so als Achter.
