djrene hat geschrieben:Ich wusste, daß genau so ein Posting kommen wird. Und auf 1 oder 2 weitere Kandidaten warte ich noch.
Bin zwar wahrscheinlich keiner der 1 bis 2 Kandidaten, muss meinen Teil dazu aber trotzdem mal los werden, weil mir gerade langweilig ist.
djrene hat geschrieben:-Was wäre denn eine gemäßigte Dikatatur z.B.?
Was er meint, ist eigentlich keine Dikatatur, sondern eine Monarchie (nicht im engeren Sinne einer Königsherrschaft, sondern im ursprünglichen Wortsinne einer Alleinherrschaft).
djrene hat geschrieben:-Wieviele Diktaturen die Du so kennst führten zum Wohle der dort lebenden Bevölkerung?
Diktaturen keine. Monarchien können dagegen durchaus eine gewisse Zeit funktionieren - bis eine Diktatur (sagen wir besser: Tyrannei) draus wird.
djrene hat geschrieben: -Wer wäre denn so ein Diktator aus der freien Wirtschaft, der ein Land zu Wohlstand führen könnte? Ackermann? Ich lach mich tot. Da brauchst Dich dann über 1,25 Millionen nicht mehr aufregen, das prognostiziere ich. Da machst Nullen dahinter. Oder nehmen wir Herrn Prost? Der kann was und hat ne soziale Ader. Allerdings wäre der viel zu intelligent um so einen Schmarr'n zu machen.
Wie schon erwähnt, kann kein Tyrann das Land zum Wohlstand führen, ein Monarch aber sehrwohl. Aus der aktuellen Politik/Wirtschaft ist da aber keiner geeignet, da der Monarch dann selbstlos und zum Wohle des Volkes handeln müsste. Da sehe ich keinen.
djrene hat geschrieben: -Zudem - kleine Denksportaufgabe: Besteht ein Staat nur aus Wirtschaft? Wie hält es der kleine Diktator, der Wirtschaftsfachmann (denn so hätte es ja der Austro-Proll gerne), denn mit Recht und Ordnung? Mit Bildung, mit Sozialem, mit Gesundheit usw.? Alles wurscht, oder?
Monarchie schließt das Delegieren von Aufgaben nicht aus. Auch Könige hatten ihre Berater.
djrene hat geschrieben: -Wie käme der kleine Diktator denn an die Macht? Durch Wahl? Durch Geburt? Durch Bestimmung durch das Parlament (die würden ja dann einen der Ihren nehmen vermute ich) - oder doch durch Putsch mit Militärmacht, was ja durchaus mit Blut verbunden ist?
So wie alle Monarchen i.d.R. nach einer gescheiterten Demokratie an die Macht kommen: durch einen Putsch.
djrene hat geschrieben: -Wie würden wir uns denn dann eigentlich nennen? 4. Reich? Und führen wir dann wieder KZs ein, für das Scheiß Demokratenpack? Denn wenn man dieses Gelumpe nicht tötet, wird es eine Gegenbewegung aufstellen. Das ist ein großes Kennzeichen von Diktaturen, Andersdenkende zu verfolgen und zu eliminieren, ansonsten würden sie nicht funktionieren.
Monarchie mit Nationalsozialismus gleichzusetzen wäre eigentlich eine Scheißhausparole. Ich halte Dir aber zugute, dass Du auf den falsch gewählten Terminus Diktatur eingehst. Dann passt's wieder.
djrene hat geschrieben:Es gäbe noch 1000 weiterer Fragen - aber die meisten kommen selbst darauf, die muß man hier nicht niederschreiben.
Und wie ich Herrn Skyfall verstehe geht es ihm ja vor allem um die Steuern für Reiche, die ihn selbst nahe an den Bankrott führen. Herr Baumgartner ist übrigens ein Steuerflüchtling. Solchen glaube ich immer besonders gerne daß sie sich um das Allgemeinwohl sorgen.
Und logischerweise wird aus der EU und NATO ausgetreten, Griechenland der Krieg erklärt und aus Bayern wird ein Königreich.
Und nun auf nach Aalen ;-)
Alles ein bisserl polemisch, aber im Bezug auf Herrn Baumgartner zumindest im Kern richtig. Wer Monarchie meint und "gemäßigte Dikatatur" sagt, kann nicht viel in der Birne haben.

Summa summarum: So schnell, wie sich das der Extrem-Skydiver wünscht, wird es nicht passieren, aber ob es uns gefällt oder nicht, wir werden irgendwann wieder mal eine Tyrannei/Diktatur bekommen.
Wir werden das zwar nicht mehr erleben, und unsere Kinder auch nicht. Aber eine Demokratie neigt dazu, dass es irgendwann einmal zu viele Meinungen gibt. Die Wemarer Republik lässt grüßen. Von einer Wiederholung sind wir zwar noch ein paar mehrere Jahrzehnte entfernt, wir bewegen uns aber durchaus langsam drauf zu. Und komme mir jetzt keiner mit der 5-Prozent-Hürde. Selbst mit der bekäme man noch 20 Parteien ins Parlament. Das ganze nennt sich dann Ochlokratie.
Deren Folge wird dann wieder ein Putsch sein, in deren Zuge sich einer zum Monarchen aufschwingt. Das geht dann wieder so lange gut, bis der Monarch korrumpiert und zum Tyrannen wird. Es folgt Arsitokratie und Oligarchie. Und dann fängt der ganze Scheiß von vorne an.
Ich empfehle hierzu Polybios' "kýklos tês politeías" (Kreislauf der Verfassungen). Das ist bislang die mit Abstand bestechendste Theorie zu Herrschaftsformen, die mir untergekommen ist.