Amoklauf in den USA

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hb547490
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Beitrag von hb547490 »

punisher hat geschrieben:So, wieder in der Arbeit.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/massaker-von-newtown-der-waffenwahn-der-amerikaner-a-873179.html

Hieraus:




Und auf B5 kam heute früh ein Interview von einem Republikaner, der gesagt hat:
"Hätte die Lehrerin doch nur eine Waffe in ihrem Schreibtisch gehabt, dann hätte sie dem Kerl den Kopf wegschiessen können, bevor er die zarten Kinder erschiesst".

So ticken die. Unglaublich aber wahr.

Das sind so Meinungen, die in der Theorie gut funktionieren. Bewaffnet die Lehrer, dann erschießen die die Amokläufer, bevor schlimmeres passiert. Praktisch ist das ganz was anderes, wenn Lehrer, die jetzt nicht wirklich dazu ausgebildet sind, Menschen zu erschießen, dies auf einmal tun müssen.

Zu den Statistikern: Jeder Mensch kann aus dem Stehgreif eine Statistik erfinden. 14% der Menschen wissen das.
hb547490
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Beitrag von hb547490 »

Daniela hat geschrieben:Ich finde es so furchtbar, was da passiert ist. Ich kann es ja noch "nachvollziehen", dass man eine gehasst Person erschießen will (nein, ich würde so etwas nie tun), doch warum so viele unschuldige Menschen? Und dann noch kleine Kinder, das kann ich nicht verstehen. Diese Welt ist manchmal wirklich traurig...

Das wird man nie verstehen können. Leute, die zu so einer Tat fähig sind, haben jede Art von logischem Denken abgelegt.
punisher

Beitrag von punisher »

Interessant ja heute früh der Bericht auf B5 aktuell, dem Sender meines Vertrauens.

Anscheinend gab es gestern zum ersten mal eine umfragliche Mehrheit in der Bevölkerung, die eine Verschärfung des WaffG fordert (wobei ich mich frage, was da noch verschräft werden soll, wenn ich höre, das Conneticut schärfere Regeln als wir haben).

Weiterhin meinen viele das es sich nicht um einen einfachen verwirrten Täter handelt, sondern das Problem wohl in der gesellschaftlichen Verrohung liegt.

Hört hört

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Manne
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Beitrag von Manne »

punisher hat geschrieben:
Weiterhin meinen viele das es sich nicht um einen einfachen verwirrten Täter handelt, sondern das Problem wohl in der gesellschaftlichen Verrohung liegt.

]

Natürlich !
Wenn dir die Beispiele vor Augen führst wie z.b. die Frau mit einmal Sechslingen und einmal Achtlingen !
Manche Kriegen Kinder und haben von Verantwortung keinen Schimmer!
Kein Schwanz ist so hart wie das Leben

Horst Schimanski
punisher

Beitrag von punisher »

Manne hat geschrieben:Natürlich !


Ja, aber das Amis das jetzt schon erkennen ist schon bemerkenswert.

Wenn dann die Erkenntnis auch bei uns Einzug hält, passts auch hier.
punisher

Beitrag von punisher »

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DennisMay
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Beitrag von DennisMay »

Das Argument mit der Kranken-/Sozialversicherung hat Michael Moore schon in Bowling for Columbine gebracht, ist also so neu auch nicht mehr.



So ab 7.50 gehts darum.


Alle Angaben ohne Gewähr, Zuschauer wissen mehr.
Der blaue Klaus

Beitrag von Der blaue Klaus »

DennisMay hat geschrieben:Das Argument mit der Kranken-/Sozialversicherung hat Michael Moore schon in Bowling for Columbine gebracht, ist also so neu auch nicht mehr.



So ab 7.50 gehts darum.


Auch wenn's nicht neu ist, ist es trotzdem nicht falsch, auch wenn ich Moore für einen populistischen, geldgeilen Nestbeschmutzer halte. Einen nicht ganz unerheblichen Teilaspekt des gesamten Dramas kann man mit diesem Ansatz sicherlich erklären, wenn auch nicht alles. Dazu ist das Thema zu kompliziert.
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DennisMay
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Beitrag von DennisMay »

Erklär mal den Nestbeschmutzer.


Alle Angaben ohne Gewähr, Zuschauer wissen mehr.
Der blaue Klaus

Beitrag von Der blaue Klaus »

Ich versuch's mal. Seine Motivation hat er bei mehreren Gelegenheiten mit grundsätzlicher Ablehnung des Kapitalismus in seiner gegenwärtigen Ausprägung begründet. Mir ist Moore etwas zu einseitig, zu eindimensional und zu schwarz/weiß-orientiert, um glaubhaft zu sein. Tatsache ist, daß er mit seinen Filmen, seinen Büchern eine Menge Geld verdient hat. Seine "Wahrheiten", die er verbreitet, begründet er nicht immer journalistisch exakt und Leuten, denen er ans Bein pinkelt und die sich dann wehren, begegnet er mit Polemik. Für meinen Geschmack handelt er nicht wirklich (mehr!) aus persönlicher Überzeugung, sondern - wie so viele vor ihm - um Geld zu verdienen. Er hat da einen Themenkomplex gefunden, der für jedes Staatsgebilde irgendwo gilt: die Unzufriedenheit mit der existierenden Gesellschaftsform, die Solidarisierung mit den Gegnern und der intellektuellen Möglichkeit, damit abzukassieren. Ist so grundsätzlich in Ordnung, wenn man das Thema Moral oder 'wie könnte es besser laufen' nicht ernst nimmt.
Kurzum, ich glaube ihm seine Mission nicht wirklich, wenngleich er in vielen Fällen das bull's eye getroffen hat.
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Augsburger Punker
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Beitrag von Augsburger Punker »

das fette mehr finde ich gut, Du scheinst ihn also auch schon länger zu kennen. Ich kenn ihn seit seinem 1. Film "Roger & Me". Ich hab damals (der Film ist von 1989) bei den Tagen des unabhängigen Films gearbeitet, und wir standen monatelang mit ihm in Kontakt, weil die Filmtage ja nicht nur Dokumentarfilme zeigen wollen, sondern auch den Regisseur dazu einladen, für Diskussionen etc. Das hat leider letztlich nicht geklappt, aber der Film selbst lief dann ohne Regisseur, und war auch in Augsburg ein ziemlicher Erfolg. Und Moore war damals eigentlich ganz nett, am Telefon und in Briefen / Faxen.

Damals war er ziemlich nah dran, der Film behandelt ja auch seine Heimatstadt Flint. Später wurde er allerdings tatsächlich etwas polemisch. Ob das "nur" wegen Geld ist glaube ich aber nicht, der steht schon immer noch dahinter. Gut find ich's nicht immer, weil er sich dadurch angreifbar macht. Andererseits würden "langweilige" Filme / Bücher nicht so viele Leute interessieren ...
Golden Brett
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Beitrag von Golden Brett »

Augsburger Punker hat geschrieben:das fette mehr finde ich gut, Du scheinst ihn also auch schon länger zu kennen. Ich kenn ihn seit seinem 1. Film "Roger & Me". Ich hab damals (der Film ist von 1989) bei den Tagen des unabhängigen Films gearbeitet, und wir standen monatelang mit ihm in Kontakt, weil die Filmtage ja nicht nur Dokumentarfilme zeigen wollen, sondern auch den Regisseur dazu einladen, für Diskussionen etc. Das hat leider letztlich nicht geklappt, aber der Film selbst lief dann ohne Regisseur, und war auch in Augsburg ein ziemlicher Erfolg. Und Moore war damals eigentlich ganz nett, am Telefon und in Briefen / Faxen.

Damals war er ziemlich nah dran, der Film behandelt ja auch seine Heimatstadt Flint. Später wurde er allerdings tatsächlich etwas polemisch. Ob das "nur" wegen Geld ist glaube ich aber nicht, der steht schon immer noch dahinter. Gut find ich's nicht immer, weil er sich dadurch angreifbar macht. Andererseits würden "langweilige" Filme / Bücher nicht so viele Leute interessieren ...

Das ist doch der Punkt. Wenn du eine sachlich neutrale Doku machst, erreichst du die breite Masse nicht.
punisher

Beitrag von punisher »

Angeblich jetzt eine breite Mehrheit in den Staaten für den Verbot von Sturmgewehren. Mr. Vice-President soll noch im Januar einen entsprechenden Gesetzesentwurf vorlegen. Irgendwas war noch mit Magazinbegrenzung auf 10 Schuss, aber erstens hab ich das nciht mitbekommen und zweitens hat die doch Billy Clinton schon eingeführt (was eigentlich ja sowas von Knorre ist, aber egal).

Weiter will Obama den Zugang zu psychischen Behandlungen genauso einfach gestalten wie den Zugang zu Waffen.
Der blaue Klaus

Beitrag von Der blaue Klaus »

Augsburger Punker hat geschrieben:das fette mehr finde ich gut, Du scheinst ihn also auch schon länger zu kennen. Ich kenn ihn seit seinem 1. Film "Roger & Me". Ich hab damals (der Film ist von 1989) bei den Tagen des unabhängigen Films gearbeitet, und wir standen monatelang mit ihm in Kontakt, weil die Filmtage ja nicht nur Dokumentarfilme zeigen wollen, sondern auch den Regisseur dazu einladen, für Diskussionen etc. Das hat leider letztlich nicht geklappt, aber der Film selbst lief dann ohne Regisseur, und war auch in Augsburg ein ziemlicher Erfolg. Und Moore war damals eigentlich ganz nett, am Telefon und in Briefen / Faxen.

Damals war er ziemlich nah dran, der Film behandelt ja auch seine Heimatstadt Flint. Später wurde er allerdings tatsächlich etwas polemisch. Ob das "nur" wegen Geld ist glaube ich aber nicht, der steht schon immer noch dahinter. Gut find ich's nicht immer, weil er sich dadurch angreifbar macht. Andererseits würden "langweilige" Filme / Bücher nicht so viele Leute interessieren ...


Nein, nicht so lange wie Du. Ich bin - wie viele - mit stupid white man auf ihn aufmerksam geworden. Allerdings hat er mich da - als freidenkener Amerikaner - so fasziniert, daß ich mir dann gleich seine Werke aus der Vergangenheit aufgelegt habe. Ab da war ich eigentlich ein Anhänger von ihm und gleichzeitig der Überzeugung, daß man Amerika doch noch retten könnte, wenn es da solche Leute wie ihn gibt. :) (Ja nun, vor guten 10 Jahren dachte ich wirklich noch, daß wir so etwas wie einen ethischen Vorsprung vor den USA hätten). Pfff! Wir sind nur wieder mal hinten dran.

Und dann habe ich die Bücher der letzten 9 Jahre weiter verfolgt. Was soll ich sagen, meine anfängliche Begeisterung ist einer Ernüchterung gewichen. Vielleicht steht er wirklich noch hinter seinen Idealen, aber wenn, dann allenfalls halbherzig. Das ist doch das Los aller alternden Sozialkritiker. Die Wut - im Einklang mit wachsendem Vermögen - weicht der Bereitschaft, Kompromisse zu schließen, weil man halt mittlerweile auch was zu verlieren hat. So what. What comes up, must come down! Auch ein Ludwig Hirsch ist altersmilde geworden, na gut, der paßt hier jetzt nur bedingt.
Und nein, ich bin nicht suizidgefährdet, mir geht's sogar ausgesprochen gut!
Ich habe mir heute die DVD "Roger & me" bestellt. Die kannte ich bisher nicht, bin aber trotzdem gespannt darauf, weil das Thema mich indirekt auch betrifft. Danke für den Hinweis!
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