Eines ist klar, es muss etwas passieren, es muss mindestens ein Impuls gesetzt werden und das weitgehend unabhängig vom morgigen Ergebnis. Die Spielpause ist eine gute Chance noch etwas zu verändern, aber auch die letzte. Eigentlich müssen zwei Impulse gesetzt werden, beim Kader und beim Trainer.
Das eine ist ein Stürmer. Wenn man sich schon in NA umschaut und da in der ICEHL, dann kann es doch nicht sein, Patrick Curry ist der einzige Kandidat, welcher in Frage kommt und nach Augsburg will. Ausgerechnet dieser erhält keine Freigabe, wenn selbst Clubs aus der Slowakei sich in dieser Liga bedienen. Geht man die ECHL-Kader durch, so finden sich in jedem zweiten Team von den Stats her geeignete Spieler. Zudem ist alles zu versuchen, um den Abstieg zu vermeiden und dazu gehört auch ein überschaubares finanzielles Risiko.
Das zweite ist Kreutzer und die leidige Doppelfunktion. In #5569 habe ich mich mal mit seinem Wirken als Sportdirektor beschäftigt. Ergebnis (leicht aktualisiert, da inzwischen Welsh auch bewertet werden kann). Von 18 Neuzugängen haben 12 die Erwartungen mindestens erfüllt. Das ist erst mal in Ordnung. Leider gehören zu den sechs, welche hinter den Erwartungen hinterherhinken, drei der wichtigen Imports. Außerdem ist die Mannschaft in sich nicht stimmig zusammengestellt, wobei die besondere Schwierigkeit der zweigleisigen Planung berücksichtigt werden muss.
Die große Euphorie um Kreutzer habe ich nie geteilt. Hier musste ich mich prügeln lassen, als - ausgehend von seiner Schwenninger Tätigkeit - ich seine Schwächen benannt habe (als SD und HC).
- Zu schwaches Netzwerk in NA.
- Zu defensive Philosophie.
- Förderung von jungen Spielern ist auch nicht so seins, die werden im Zweifelsfall gebencht. Wie der DJ schon schrieb, ein Elias kommt hocheuphorisiert von der U20-WM und wird hier dann fast enteiert.
Als seine große Stärke sehe ich die Menschenführung und die Ansprache. Er hat es wirklich geschafft, aus den vielen Neuzugängen eine echte Einheit zu formen. Die Einstellung hat immer gestimmt, bis zum Glückssieg gegen formschwache Ingos. Im Gegenzug ist er taktisch limitiert und wurde - u.a von Pokel und Rowe - schon ausgecoacht.
Wenn ich einigen der Vorredner Glauben schenken darf, so scheint gerade das Mannschaftsgefüge Risse zu bekommen. Achtet man genau auf die Körpersprache, so mag da was dran sein (bewusst vorsichtig formuliert).
Ich bin eigentlich kein Freund des Trainerwechselns, das ist kein Allheilmittel. Lange habe ich zu Pedersen gehalten.
Kreutzer ist meines Erachtens der bessere Sportdirektor als Trainer. Deshalb wäre der logische Schritt, zu dem aber eine gewisse menschliche Größe gehört, dass er sich als Trainer praktisch selbst entlässt und einen neuen Head Coach verpflichtet.
Will er wirklich - da geht es auch um Macht und Eitelkeiten - weiterhin beide Funktionen ausfüllen, dann muss der Verein die Reißleine ziehen und das besser früher als später. Ein neuer Sportdirektor muss dann eben erst mal auf den bisherigen Planungen aufsetzen und kann sich eben erst für 25/26 voll mit seiner Hockeyphilosophie einbringen. Viel wichtiger ist aber in der jetzigen Situation ein neuer Trainer.
In Schwenningen waren sie am Ende froh, als er ging und das weiß ich aus zuverlässiger Quelle. Sie waren am Ende glücklich, als Kreutzer, dem man das Engagement nie absprach, und der Sandner, welcher im negativen Sinne dort alles überstrahlte, weg waren.
Der aufhaltsame Abstieg der Augsburger Panther begann mit dem Abgang von Stewart und der Installation von Tuomie. Sie hätte gestoppt werden können, wäre es gelungen Pelletier länger zu binden. Dem hätte ich auf begrenzte Zeit auch diese Doppelfunktion zugetraut. Das hat nicht geklappt und da soll auch niemand für gescholten werden, denn zu einem Arbeitsvertrag gehören immer zwei Parteien.