dolch hat geschrieben:
"Boutin hätte nie verpflichten werden dürfen" sagt wer?
Ich zum Beispiel und ich habe das ziemlich ausführlich begründet, deshalb werde ich das an dieser Stelle nicht mehr wiederholen. Und die Tatsache, dass über diese Personalie trotz des Tabellenplatzes diskutiert wird, zeigt auf, dass sie eben diskutabel ist. Auch wenn gerade die Kritiker der Kritiker einen auf dicke Hose machen. Beim einen durchaus erträglich, bei anderen stellenweise unerträglich.
Ich habe dahingehend dazugelernt, dass wohl die Verpflichtung eines deutschen Goalies ein wesentlicher Schlüssel zum Erfolg war, denn dieser eine zusätzliche Ausländer im Sturm hat den Unterschied bislang ausgemacht, sowohl das Offensiv- als auch das Defensivverhalten betreffend. Hier ist auch maßgeblich, dass im Prinzip ALLE ausländischen Neuzugänge Treffer waren. Wann gab es das schon mal? Ob der Tabellenplatz jetzt wegen oder trotz Boutin erreicht wurde, darum geht's. Ohne unterstelltes Schlechtreden, sondern um persönliche Bewertung. So wie auch die Verantwortlichen das persönlich bewerten und hier nicht um Einverständnis bitten oder um Erlaubnis fragen.
Beim "faktischen" Bewerten von Boutin stellt sich nicht die Frage, ob er ein "guter Goalie", während der ein oder andere ein "sehr guter Goalie" ist. Faktisch ist Boutin, wenn überhaupt, unterer Durchschnitt. Platz 14 im Gegentorschnitt und Platz 16 die Fangquote betreffend. Fakt ist aber auch, dass die Fangquote von Endras derzeit noch schwächer ist und auch die letzten beiden Goalies in unseren Reihen schwächer waren. Beide "Lager", wenn es sowas überhaupt gibt, bekommen Argumente geliefert. Fakt ist auch, dass unter den Goalies, die eine bessere Fangquote aufweisen, neun über einen deutschen Pass verfügen. Wer von diesen neun Goalies für Augsburg zu finanzieren gewesen wäre, überlasse ich den "Fachleuten" im Forum, die die gezahlten und aufgebotenen Gehälter besser einschätzen können.
Bleibt die "postfaktische" Bewertung. Die ist individuell einfach unterschiedlich. Ich nehme beispielsweise durchaus zur Kenntnis, dass man Boutin in der ein oder anderen Situation kritischer wahrnimmt, als dies meinetwegen bei Ehelechner der Fall war. Ich nehme für mich aber auch zur Kenntnis, dass Boutin Situationen hat, in denen ich mich an Eriksson erinnert fühle und ihn am liebsten aus der Stadt jagen würde. Gefühlt hielte ich Meisner für den deutlich besseren Goalie, hätte der nicht das Problem in der höchsten Region seines Körpers. Da die mentale Stärke in dieser Position aber von wesentlicher Bedeutung ist, habe ich nicht die Hoffnung, dass Meisner eine Nummer Eins in der DEL wird. Gleichwohl ist er im direkten Vergleich zu Boutin schneller, hat die besseren Reflexe und m. E. auch das bessere Stellungsspiel, zumindest so lange er nicht hinter dem Tor agiert. Boutin ist aus meiner Sicht nicht nur langsam, sondern gerade im Antizipieren von Situationen nicht sehr glücklich. Aber wie erwähnt, die Analyse ist subjektiv und ich maße mir nicht an, Goaliefachmann zu sein. Dennoch würde ich mir SEHR wünschen, wenn Boutin nicht bliebe. Welcher andere deutsche Goalie besser oder finanzierbar wäre, müsste man sehen. Tatsache ist aber vermutlich, dass der Fangquoten-Süitzenreiter, Gerald Kuhn, ebenso mit Fassungslosigkeit begrüßt worden wäre, hätte man diesen vor der Saison verpflichtet.
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aevschorsch hat geschrieben:Glas halbvoll oder halbleer - die ewige Diskussion.
13 Punkte Vorsprung auf Platz 10 triffts eigentlich gar nicht richtig !
22 Punkte Vorsprung auf Platz 11 !! Das ist die Wahrheit !
2 Punkte Rückstand auf Platz 5 !!
Wie man nach dem bisherigen Saisonverlauf überhaupt wieder solche Diskussionen
aufbringen kann ist mir völlig schleierhaft.
Der Augsburger Fan sieht nur das Negative - Null Respekt vor einem starken Gegner wie Köln.
Das ist Unfug und Polemik, insofern bleibst du dir zumindest treu. Wohl niemand wird an der Großartigkeit der Saison zweifeln. Dies aber mit einem verordneten Lobhudeln ALLER Themen und einem gleichzeitigen Verbot jeglicher Kritik zu sehen, zeigt mir, dass manche es nicht so mit dem Nachdenken haben. Denken erfordert nicht zwingend das richtige Ergebnis, aber zumindest die Toleranz gegenüber dem Andersdenkenden