" hat geschrieben:Jeder der immer so gerne über Uli Hoeness ablästert soll z.B. mal drüber nachdenken, daß es einen Regionalligaverrein St. Pauli nicht mehr gäbe. Um nur ein Engagement dieses Herren in letzter Zeit heraus zu heben.
Wann wurde hier in diesem Threat über U.H. gelästert?
Zudem halte ich von U.H. sehr viel. Nur in Sachen Fans ging hier
einiges Schief. Ein Fussballer oder auch ein Ex-Fussballer
wissen halt in Sachen Fankultur leider nicht Bescheid.
Ausserdem finde ich die "Telekomunalisierung" beim FCB auch nicht gut.
Aber das ist ein anderes Thema.
" hat geschrieben:
Und nochmal: Wenn ein Fanclub nicht in der Lage ist seine eigenen Mitglieder im Zaum zu halten, oder solche die über die Stränge schlagen rauszuwerfen, dann muß halt der ganze Fanclub weg.
Super tolle Denke. Armes Deutschland.
Das heißt wenn sich mal einer von den AEV-Fans
beneben benimmt (Achtung Ironie: selbst bei den so tollen christlichen und
lieben und zuvorkommenden AEV Fans ist das man höre
und staune schon mal vorgekommen) sollen alle Fans im Umkreis von
10 Metern ausgeschlossen werden. Weil die nicht eingeschritten sind.
Wahnsinn. Dann herrscht wieder Zucht und Ordnung.
So wie gerade hier in München mit der wohl konservativsten
Drogenpolitik in Deutschland. Ergebnis: Die meisten Drogenkonsumenten
unter Jugendlichen in ganz Deutschland. O.K. O.K.
ich schweife jetzt wohl ab.
Wenn alle Fans im Umkreis von 10 Meter eingetragenerweise zum gleichen Fanclub gehören und denjenigen decken der eine Straftat begeht: JAAAAA! Nennt man wohl Beihilfe oder Verschleierung oder wie auch immer.
Meine Nachbarn kennen Jim Marshall nicht, aber sie hassen ihn
" hat geschrieben:
Super tolle Denke. Armes Deutschland.
Das heißt wenn sich mal einer von den AEV-Fans
beneben benimmt (Achtung Ironie: selbst bei den so tollen christlichen und
lieben und zuvorkommenden AEV Fans ist das man höre
und staune schon mal vorgekommen) sollen alle Fans im Umkreis von
10 Metern ausgeschlossen werden. Weil die nicht eingeschritten sind.
Wahnsinn. Dann herrscht wieder Zucht und Ordnung.
So wie gerade hier in München mit der wohl konservativsten
Drogenpolitik in Deutschland. Ergebnis: Die meisten Drogenkonsumenten
unter Jugendlichen in ganz Deutschland. O.K. O.K.
ich schweife jetzt wohl ab.
Reunion
Im Vermischen von Aussagen bist ja ganz stark, der Fakt ist doch bei den betroffenen Fanclubs, daß Mitglieder aufgefallen sind !!!
was dies jetzt mit dem geschehen in Augsburg zu tun haben soll bleibt mir schleierhaft ???
Irgendwie habe ich das Gefühl, das du selber mit den Ultra Ärschen stark sympatisierst, und dich schwer tust, meinungen zu akzeptieren die das ganze eher aus Hoeneßscher Sicht sehen !!!!!
Kruzefix nochmal
PS: was ist für dich z.B. eine progressive Drogenpolitik ??????
Er hat doch schon gesagt dass er mit Ultras sympathisiert, schon allein weil er sich selber als einen bezeichnet.
Btw, ich sympathisiere auch mit Ultras, nur finde ich hat es keinen großen Sinn in diesem Forum darüber zu diskutieren ob Ultras gut oder schlecht sind, da eh alle was gegen Ultras haben, aber diese Diskussion hatten wir ja schonmal....
Hallo Freunde, Bekannte, Sympathisanten, Journalisten und Interessierte!
Am gestrigen Mittwoch kam es zur ersten längst fälligen Aussprache der drei betroffenen Fanclubs mit dem FC Bayern.
In diesem Gespräch konnten viele Vorurteile und Missverständnisse ausgeräumt werden. Es wurde bekannt gegeben, dass alle Unschuldigen Ihre Jahreskarte in ein paar Wochen erhalten werden.
Da alle Mitglieder der RED SHARKS ein reines Gewissen haben, erwarten und fordern wir auch unsere vollständige Rehabilitation in der Öffentlichkeit.
Bis dies erreicht ist, werden wir unseren stillen Protest fortsetzen. Unsere Fahne wird solange falsch herum hängen und wir werden schweigend die Spiele des FC Bayern besuchen.
Die Konsequenz für uns ist, dass wir uns in Zukunft noch ausdrücklicher von Gewalt bzw. Gewaltandrohungen (auch in unserem Gästebuch) distanzieren. Den Fehler, in der Vergangenheit auf solche Gästebucheinträge zu nachlässig reagiert zu haben, sehen wir ein.
Konsequenzen muss es aber auch auf der anderen Seite geben!
Es kann nicht sein, dass der harte Kern der Fans so behandelt wird.
Auf Grund der Vorfälle sehen nicht nur wir uns darin bestätigt, dass die Stelle des Fanbeauftragten derzeit nicht zufriedenstellend besetzt ist!
Jeder, der uns mit falschen Behauptungen und Verleumdungen überzogen hat, und seine Aussagen ungeprüft und unüberlegt mit Hilfe der Medien an die Öffentlichkeit getragen hat, sollte nun überlegen, ob es wirklich ausreicht, unzutreffende Aussagen nur abzuschwächen oder ob nicht eine öffentliche Entschuldigung erst eine zumutbare Reaktion darstellt.
Ein Dank geht an Uli Hoeneß, der in letzter Minute besonnen reagiert und den Dialog mit uns gesucht hat.
Den unzähligen Bayern-Fans, kritischen Journalisten und den Fans anderer Vereine, die in dieser schwierigen Zeit zu uns gestanden haben, möchten wir hier noch einmal danken. Es erfüllt uns mit Stolz und Freude.
Den Journalisten und „Fans“, die diese Tage genutzt haben, um auf der Welle der Verleumdung gegen uns mitzuschwimmen, möchten wir hiermit sagen, wir danken auch euch. Ihr habt euer wahres Gesicht gezeigt – und wir verachten euch!
Das große Feuer der Leidenschaft für den FC Bayern ist momentan bei vielen von uns erloschen, aber auch ein kleines Feuer kann man mit etwas gutem Willen wieder anfachen.
Thomas Schneider (44) und Michael Gabriel (39) von der Koordinationsstelle für Fan-Projekte (KOS) bezweifeln, dass Raimond Aumann als Fanbeauftragter des FC Bayern der richtige Ansprechpartner für Fans ist. "Aumann gibt sich Mühe, den Job gut auszuführen. Aber die Hemmungen, auf einen Ex-Profi zuzugehen, sind für Fans größer als bei einem ehemaligen Fanklub-Vorsitzenden", sagt Schneider. Die Fans würden in dem ehemaligen Nationalspieler eher eine repräsentative Person sehen, die "Autogramme schreiben und sich um die VIPs kümmern soll", so Schneider.
Sport-Bild: Wo liegen aus Ihrer Sicht die Probleme zwischen Vereinen und Fans?
Michael Gabriel: Das grundlegende Problem ist, dass es von Seiten der meisten Vereine keine Konzepte, keine klaren Vorstellungen gibt, wie mit den Fans gearbeitet werden soll. Es gibt ein großes Kommunikationsdefizit. Daraus resultiert, dass sich die Fans nicht ernst genommen fühlen. Gleichzeitig spüren sie, dass ihre Stellung in den Stadien, im Spiel, in Frage gestellt wird. Die Vereine müssen sehen, dass sie Geld verdienen - und das tun sie in den Kurven, bei den billigen Plätzen eben nicht.
Sport-Bild: Es gibt positive Beispiele wie in Dortmund, wo die Stehplatzpreise künstlich niedrig gehalten werden.
Gabriel: Das stimmt, in Dortmund gibt es klare Vorstellungen im Umgang mit den Fans. Das ist aber eine Ausnahme, weil u.a. die Arbeit des Fan-Projekts dort ernst genommen und in die Überlegungen des Klubs mit einbezogen wurden. Das ist in vielen Vereinen nicht so.
Sport-Bild: Welche Vereine haben Nachholbedarf im Umgang mit den eigenen Fans?
Gabriel: Wir sind die Koordinationsstelle der Fan-Projekt, darum wollen wir die Vereine hier nicht öffentlich anprangern. Aber die Situation bei Bayern München ist das klassische Beispiel von einem Kommunikationsproblem.
Sport-Bild: Können Sie das konkreter beschreiben?
Gabriel: Es gibt zwei Säulen der Fanarbeit: Einmal die öffentlich-rechtliche Arbeit, also die der Fan-Projekte. Und die Fanarbeit der Vereine, die von den Fanbeauftragten der Klubs geleistet wird. Wenn man sich anschaut, wie der Status der Fanbeauftragten in den Klubs ist, wer diese Stellen besetzt und wie die Mittel der Beauftragten sind, wird schnell offensichtlich, dass die Vereine diesem Feld mehr Aufmerksamkeit widmen sollten.
Sport-Bild: Was hat das für den Fan zur Folge, dass er sich nicht ernst genommen fühlt?
Gabriel: Das die Fans die Entscheidungen der Vereine nicht nachvollziehen können. Das kann beispielsweise die Trikotfarbe sein. Fans sind sehr traditionsbewusst und Träger der Vereinshistorie. Frankfurt hat mal die Sponsoren-Farben zur Trikotfarbe gemacht - das hat in der Fanszene für eine Riesnaufregung gesorgt. Oder als das Volksparkstadion in Hamburg in AOL-Arena umbenannt wurde. Fans befürchten den Ausverkauf der traditionellen Werte, auf die sie sich ja beziehen. Wird das nicht vermittelt, bleibt da Ärger bei den Fans. Und das potenziert sich im Laufe der Zeit.
Sport-Bild: Da sollten doch Fanbeauftragte vermitteln.
Thomas Schneider: Die Hemmung, auf einen Ex-Profi wie Raimund Aumann zuzugehen, ist viel größer, als bei einem ehemaligen Fan-Klubvorsitzenden. Aumann gibt sich Mühe, den Job gut auszuführen. Aber Fans, die tagsüber eine Lehre zum Dreher machen, die fühlen sich von einem Ex-Nationalspieler nicht verstanden. Für die Fans - und das ist eine Meta-Botschaft, die wirklich alle Fans verstehen - ist ein ehemaliger Nationalspieler als Fanbeauftragter eine rein repräsentative Person. Der soll Autogramme schreiben, sich um die VIPs kümmern. Aber der ist nicht für die Fans in der Kurve gedacht.
Sport-Bild: Die Klubs sollten demnach keine Ex-Profis zu Fanbeauftragten machen?
Schneider: Es ist ein Basisfehler, jemanden zum Fanbeauftragten zu machen, der von den Fans gar nicht akzeptiert wird. Das erschwert die Kommunikation. Der Fanbeauftragte ist eine wichtige Schnittstelle und muss Qualitativ gut besetzt werden. Wobei es natürlich immer Ausnahmen gibt: ein Holger Ballwanz in Wolfsburg bspw. Ich könnte mir auch einen Marco Bode hervorragend in solch einer Rolle vorstellen, weil er intelligent und glaubwürdig ist.
Sport-Bild: Wie sieht der optimale Fanbeauftragte Ihrer Meinung nach aus?
Gabriel: Wichtig ist, dass die Fanbeauftragten eigene Kompetenzbereiche haben und über ein eigenes Budget verfügen, mit dem sie Dinge zusagen können. Die Klubs profitieren unglaublich von den Aktionen, mit den die Fans sie unterstützen. Darum muss der Verein den Fans verlässlich und glaubwürdig gegenübertreten.
Sport-Bild: Was für Fangruppierungen gibt es und wie kann man sie unterscheiden?
Gabriel: Kuttenfans sind in den 70er-Jahren groß geworden. Traditionelle, oft dem proletarischen Millieu entstammende Fußballfans. Sie waren treu, sind ihrem Klub immer gefolgt. Das Wort Kutte kommmt von den Jeans-Jacken, die über und über mit den Insignien der Treue zum Klub bestickt sind. Daraus hat sich die Hooliganszene entwickelt. Die hatten eine kritische Distanz zum Verein, haben sich stärker vom Fußball und Verein gelöst. Sie Fußballfans, die aber auch das Interesse haben, sich zu schlagen. Seit fünf, sechs Jahren sind in vielen Vereinen Ultras die dominierende Gruppe.
Sport-Bild: Woher kommt die Ultra-Bewegung?
Gabriel: Bei den Ultras sind die italienischen Fans die Vorbilder. Durch die TV-Bilder aus Italien sehen die Fans, dass dort etwas passiert, dass der Fußball dort noch lebt. In England ist er tot, dort wird in reinen Sitzplatzarenen gespielt und ist dem Kommerz völlig unterworfen. In Italien lebt er noch - zumindest auf den Rängen und aus Sicht der Fans. So kam die Ultra-Kultur nach Deutschland. Positiv ist, dass dabei nur die positiven Teile importiert wurden. Die negativen Aspekte, wie Rassismus oder Gewalt, was ja beides in Italien sehr stark vorhanden ist, ist hier von der Ultraszene nicht aufgenommen worden.
Sport-Bild: Dafür die Choreografien, über die sich wohl alle Fans in den Stadien - VIPs wie in der Kurve - freuen.
Gabriel: Die Ultras mieten Hangars auf ehemaligen amerikanischen Militärstützpunkten, um dort ihre riesengroßen Fahnen oder Plakate zu malen. Teilweise treffen sie sich unter Autobahnbrücken, weil dort große Flächen sind, an die Schablonen projeziert werden können, um große Fahnen zu malen.
Sport-Bild: Was können Sie zu den Ausschlüssen der Bayern-Fanklubs sagen?
Schneider: Natürlich haben wir mit unseren Kollegen vor Ort gesprochen. Aber die unheilvolle Spirale ist ja längst im Gang. Dort wird nicht miteinander gesprochen, sonder nur noch übereinander. Das wird zum Teil über Zeitungen ausgetragen, die sich ebenfalls positioniert haben.
Sport-Bild: Also ein klassisches Beispiel, wie es nicht laufen sollte?
Schneider: Wie es nicht laufen darf! Unglückliche Äußerungen hat es auf beiden Seiten gegeben. Rummenigge hat beispielsweise die Ultra-Szene, die er als Spieler in Italien in den 80er-Jahren kennengelernt hat, mit der heutigen deutschen Szene vergleichen. Das ist nicht seriös und tut der ganzen Diskussion überhaupt nicht gut. Aber ich denke, dass er das mittlerweile auch selber weiß.
Gabriel: Da ist das Vorgehen gerade aus pädagogischer Sicht sehr schlecht. Denn wir müssen uns fragen, was lernen junge Menschen durch ein solch kaltes Vorgehen eines mächtigen Vereins. Bayern hätte die Gespräche suchen müssen, um die Entwicklung frühzeitig zu stoppen. Da sind die Bayern einfach sehr undifferenziert vorgegangen und haben nicht erklärt, warum sie Probleme mit den Fanklubs haben. Da haben die jungen Fans die ganze Macht der Klubs gespürt.
Sport-Bild: Vermuten Sie eine spezielle Absicht hinter Hoeneß' Vorgehen?
Gabriel: Das kann ich nicht beurteilen. Aber klar ist, dass alle Fanszenen bundesweit nun sehen, was potenziell möglich ist. Deswegen wird es auch zu vielen Solidaritätsbekundungen gegenüber den betroffenen Bayernfans in den Stadien der Liga kommen.
Sport-Bild: Wem gehört der Fußballl? Wieviel Einfluss sollen die Fans haben, oder dürfen die Verein alles bestimmen?
Gabriel: Fußballfans sind ja nicht dumm. Sie sehen auch die Notwendigkeiten, denen die Klubs unterworfen sind. Aber sie wissen auch, dass sie ein ganz wichtiger Teil des Spektakels sind. Das die Vereine auch so viel Geld verdienen, weil die Fans in der Kurve das große Spektakel veranstalten, Emotionen ins Spiel bringen. Darum kommen ja auch die ganzen anderen Zuschauer, um das zu sehen.
Sport-Bild: ...zum Beispiel die VIPs.
Gabriel: Natürlich, die spüren, dass in den Stadien etwas mit Leidenschaft passiert. Für die Kurvenfans ist das ja ein Lebensinhalt. Letztendlich geht es darum, dass die Fans soviel Einfluss auf den Fußball bekommen, wie sie auch zu diesem Spiel beitragen.
Sport-Bild: Ist das derzeit der Fall?
Gabriel: Nein, ganz im Gegenteil: die Rolle der Fans wird von vielen Seiten entwertet. Von Vereinsseite, aber auch von staatlicher Seite - also Polizei oder auch Ordnungsdienste. Aus diesen Erfahrungen entwickeln sich natürlich Reaktionen. Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen, die das Aufkommen der Hooligans mit der gleichzeitigen Professionalisierung in Zusammenhang bringen. Das ist belegt. Darum haben die Vereine eine Verantwortung gegenüber der Entwicklung dieser jungen Leute.
Schneider: Diejenigen, die zum Fußball gehen, lernen doch, dass das ganze Leben aus Kompromissen besteht. Ob das in der Lehre ist, in der Schule oder Studium - überall ist man gezwungen, Kompromisse einzugehen. Die haben auch die Fußballvereine einzugehen. Es kann kein diktatorisches Profiliga-System funktionieren. Das beantwortet die Frage, wem der Fußball gehört. Auch diejenigen, die die Fäden im Geschäft in der Hand halten, haben sich an dem Kopmpromiss-System zu beteiligen.
Sport-Bild: Aber die Vereine finanzieren die teuren Superstars, die alle sehen wollen.
Schneider: Aber so funktioniert das doch nicht. Am Fußball wirken viele mit, die eigene Interessen verfolgen. Zum Beispiel der Staat, der für die Sicherheit zuständig ist. Die Vereine, die die Spieler finanzieren. Und die Fans, die für die Atmosphäre zuständig sind. Da eine Balance herzustellen, muss immer wieder versucht werde. Eine ewige Glückseligkeit wird es nicht geben. Sowenig, wie es das in unserem täglich miteinander mit anderen Menschen geben wird.
Sport-Bild: Also gehört der Fußball jedem ein bißchen. Aber sollten Fans auch über Trikotfarben bestimmen, über Transfers?
Gabriel: Es ist völlig ausgeschlossen, dass Fans über Transfers mitbestimmen können. Das wollen sie auch nicht. Sie wollen mitreden, wieder Verein sich nach Außen repräsentiert. Trikotfarben gehören da durchaus dazu. Und darüber, wie ihre Aufenthaltsbedingungen in den Stadien sind. Letztlich ist es eine Frage, wie wichtig die Vereine ihre Fans nehmen.
Sport-Bild: Glauben Sie, dass die Polizei, auch im Hinblick auf die WM 2006, härter gegen Fans durchgreift?
Gabriel: Alle wollen doch eine sichere, friedliche WM. Aber Deutschland will sich nicht als Polizeistaat präsentieren, sondern als friedfertig und weltoffen. Aber die Fans haben, und das teilen sie uns auch offen und deutlich mit, sie haben das Gefühl, dass sie nicht mehr gewollt sind, dass sie ausgegrenzt werden.
Schneider: Die Fans haben Angst vor einem Masterplan, dass alle jungen Fans für die WM aus den Stadien verbannt werden sollen. Dass es so einen Masterplan gibt, können wir alle klar bestreiten. Aber viele Ordnungskräfte können mit den neuen Fans nicht umgehen, weil sie die neuen Fans nicht verstehen. Da gibt es einen großen Schulungsbedarf beim Ordnungsdienst.
Sport-Bild: Die Vereine beklagen, dass die Ultras ihre eigenen Fanartikel verkaufen würden.
Gabriel: Das stimmt. Aber raten Sie mal, warum das so ist? Weil die offiziellen Fanartikel so häßlich sind und nicht dem Geschmack der Fans entsprechen. Viele Ultra-Gruppen haben ihre eigenen Fanartikel.
Keine Sommerpause ohne Nachrichten über den FC Bayern München. Schließlich ist der Club ja deutscher Rekordmeister und bringt Quote. Doch in den Redaktionsstuben wird die zunehmende Medienmacht der Münchner inzwischen mit Misstrauen beobachtet. Ein ewiges Duell zwischen David und Goliath kann auf Dauer nicht spannend sein.
Wer hätte das gedacht? In der fußballlosen Zeit der vergangenen zwei Sommermonate dominierte der Blick auf den FC Bayern München die Zeitungsschlagzeilen. Dabei fällt auf, dass die Qualitätspresse zunehmend dessen "Medienmacht" (Süddeutsche Zeitung) beklagt. Den Machern des deutschen Meisters gelingt es demnach, die Berichterstattung wirkungsstarker Medien über den Club zu beeinflussen.
In der Tat: Nachdem Manager Uli Hoeneß vor Monatsfrist drei Bayern-Fanklubs verboten und deren Mitglieder als gewalttätige, kaltblütige Schlipsträger pauschal verurteilt hat, kann er sich der Linientreue seiner Erfüllungsgehilfen sicher sein. Während SZ und "tageszeitung" das fragwürdige Vorgehen scharf kritisieren und in ihren Wertungen auf Aussagen der Betroffenen eingehen, schnitzt die "Sport-Bild" Schlagzeilen aus dem Holzblock: "Terror aus dem Fanblock". Jedoch weder Hoeneß noch seine schreibenden Adjutanten können sich auf Fakten stützen. Dennoch stellt sich Europas größte Sportzeitschrift ohne Wenn und Aber in den Dienst des Bayernmanagers und rechtfertigt seinen Rufmord. Der kann sich glücklich schätzen, der Freunde an der richtigen Stelle hat! Der kann sich glücklich schätzen, der sein Image mitbestimmen kann!
Über diese ungleiche Auseinandersetzung schreibt die taz: "Wenn die Fans schon nicht zu kriminalisieren sind, dann wenigstens zu diffamieren. Damit versuchen die Klubs den starken Zuspruch der Fannetzwerke zu dämpfen - zum Schutz vor zuviel Einfluss der Basis". Es bleibt der Eindruck, dass Hoeneß sozial engagierten Fans Grenzen stecken will. Schließlich möchte er sich nicht in die Vereinspolitik (Ticketverkauf, Sponsoren) reinreden lassen. Die Mitglieder des Club Nr. 12 haben auf der Klub-Homepage "Magenta" zum Unwort des Jahres gewählt: ein Affront gegen den Sponsor Telekom, der mit seiner Farbe aus Sicht der kulturkritischen Fans in Stadion und Umfeld zu stark präsent ist. Die SZ klärt über die Motive der Debatte auf: "Vordergründig geht es zwar um Sachbeschädigungen und Nötigung, aber bei genauerer Betrachtung um die Machtfrage". Geht es um ihre Herzensangelegenheit, wollen die Fans mitreden: ein Verstoß gegen die Spielregeln des Uli Hoeneß.
Vor Beginn der 41. Spielzeit der Bundesliga müssen die Beobachter befürchten, dass der FC Bayern seinen Konkurrenten sportlich ähnlich weit voraus ist. Dennoch ist die Vorfreude der Fußballfreunde auf das heutige Eröffnungsspiel groß. Der Meister trifft auf Aufsteiger und Abstiegskandidat Frankfurt; ein Prolog, dessen eindeutige Ausgangslage hoffentlich nicht die Dramaturgie der gesamten Saison vorwegnimmt. Das Duell David gegen Goliath kann auf Dauer nicht spannend sein.
"Selbstherrlichkeit aus ungebremsten Zulauf"
Ralf Wiegand (SZ) kritisiert die aggressive Bayern-Vereinsführung und sorgt sich um die Gewährleistung demokratischer Prinzipien. "Mal wieder spielt die oberste Moralinstanz des Fußballs mit ihrer Macht. Der kleinste Kratzer auf dem blank polierten Lack des Weltklubs gilt als Totalschaden. Das Image ist heilig, verteidigt wird es notfalls durch Selbstjustiz. Bisher traf der Zorn andere. Die DFL, der die Bayern mitteilten, sie solle wegen der Kirch-Verträge ruhig ermitteln, aber man werde kein negatives Urteil akzeptieren. Den Sender RTL, dem Manager Hoeneß alles Schlechte wünscht, weil er die Champions-League-Rechte verschmäht. Real Madrid mit der Zirkusnummer Beckham. Lothar Matthäus, der die Bilanz seines Abschiedsspiels prüfen wollte und den die Bayern offen mit einer Kampagne bedrohten, ehe sich der erste Richter nur geräuspert hatte. Und so weiter, und so fort. Die Selbstherrlichkeit speist sich aus ungebremstem Zulauf. Sponsoren drängeln sich um Werbeplätze, Politiker auf der Ehrentribüne, Fans um Dauerkarten auf verregneten Plätzen. Die Bayern wähnen sich im Boom-Gebraus als Gegenentwurf zu Jammer-Deutschland. Die Bayern: ein Staat im Staat. Oberster Verfassungsgrundsatz im FC-Bayern-Land: Alles hat zum Wohle des Klubs zu geschehen. Die von so viel Selbstgefälligkeit überrollten Anhänger sprechen von ihrem Verein eingeschüchtert als "das System" oder "die AG", als handele es sich um eine Diktatur. Die ausgeschlossenen Fan-Klubs, die sich pauschal verunglimpft sehen, resignieren vor der Medienmacht FC Bayern. Bisher polarisierte der Verein nur die Lager, nun spaltet er die Basis seines Ruhms: das eigene Volk. Das ist noch selten einem Staat bekommen."
Thomas Kistner (SZ) stellt einen Imagewechsel des Ligaprimus fest. "Die Bayern: Das war der deutsche Vorzeigeklub, der Gefühle wie kein anderer polarisiert, im Kern aber unantastbar blieb als Musterbetrieb inmitten des internationalen Fußballsumpfes. Keine Finanzexzesse, keine schmutzigen Tricks, selbst die Boulevardmedien konnten aus der geringen Skandaldichte nur einen müde glitternden FC Hollywood destillieren. Und: Waren diese Bayern nicht das soziale Gewissen der ganzen Branche? Der Klub, der Not leidende Vereine per Benefizspiel vorm Untergang bewahrte, der aus Solidarität zu den weniger Begüterten gar den Weg für die Zentralvermarktung freigeräumt hatte? Die Bayern taten Gutes, die anderen redeten darüber, wirkungsvoller lässt sich ein karitatives Image nicht kreieren (...) Im Zuge der neuen Selbstgerechtigkeit reagierte Hoeneß auf kleinste Anlässe mit brausendem Zorn und stellte eigene Verdienste prahlerisch heraus. Ob beim Benefiz-Spiel, bei dem Hoeneß im St.-Pauli-Retter-T-Shirt auftrat ("Ich hoffe, dass alle, die Bayern als arrogant bezeichnen, ihr Urteil überdenken"), ob vorm Matthäus-Prozess ("Wenn der FC Bayern nur zehn Cent bezahlen muss, zweifle ich an der Legitimität der deutschen Justiz") oder in Sachen Stadionbau (Bayern-Vorständler Rauch: "Die Münchner müssen für uns jeden Tag ein Dankgebet zum Himmel schicken. Schließlich bekommen sie wegen uns einen neuen Autobahnanschluss") - sie versäumen es nicht mehr, die Dankbarkeit der Öffentlichkeit einzufordern, im Bedarfsfall auch die ganzer Landstriche. Doch die Muskelspiele wirken wie ohnmächtige Reaktionen auf den Verlust der eigenen Unschuld. Kaum eine der Androhungen wurde durchgesetzt."
"Die 'Sportschau' war nie besser als 'ran'"
Christoph Biermann (taz) freut sich nicht auf die Sportschau. "In der "Sportschau" oder auch der "guten alten Sportschau", wie Harald Schmidt derzeit beharrlich spottet, wurden die Zuseher behandelt wie in einem Ostblock-Kaufhaus jener Tage. Man musste anstehen, wusste nicht, was es gibt, und vor den leeren Regalen standen missmutige Verkäufer. Mein Bruder Claus und ich hatten dabei auch schnell unseren Lieblingsfeind ausgemacht. Fritz Klein vom NDR war offensichtlich so wichtig, dass er es nicht mehr für notwendig hielt, sich ordentlich vorzubereiten. Wahrscheinlich war es ihm aber auch nur zuwider, zwischen Jürgen Köper, Michael Lameck oder Heinz-Werner Eggeling und anderen Bochumern unterscheiden zu müssen. Die hatten zwar auch damals schon Rückennummern und waren auch sonst prima zu erkennen, aber wer wollte es schon genau wissen. Klein jedenfalls nicht. So saßen Claus und ich vor dem Fernseher, verspotteten ihn, wenn er mal wieder alle durcheinander würfelte, und fanden ihn schließlich beim damaligen Schnöselsport Golf bestens aufgehoben, wo er sich nicht die Namen von irgendwelchen kickenden Proleten aus dem Ruhrgebiet merken musste. Ich fand nie, dass es an der "Sportschau" irgendetwas zu vermissen gab, sieht man einmal von der Abwesenheit von Werbepausen ab. Die "Sportschau" war auch nie besser als "ran", sie war nur anders blöd: spießig, muffig und arrogant, weil sie machen konnten, was sie wollten, und es keine Alternative gab. Oder um es in Zeitungen zu übersetzen: Wenn "ran" die "Bild"-Zeitung wurde, entsprach die "Sportschau" dem "Neuen Deutschland" vor der Wende."
by the way, die alte Sportschau vergleichen jetzt doch nur die ausgestochenen Mitbewerber mit "ran"
Wer begann die Preistreiberei bei den Fernsehgeldern ???
Doch wohl die Privaten, natürlich um ein attraktives Sportprogramm bieten zu können, jedoch wenn z.B. bei RTL etwas nicht mehr so gut läuft, fliegt es gleich wieder raus, so geschehen beim Tennis, Boxen, momentan läuft Skispringen ganz gut, F1 dagegen scheint schon wieder abzusteigen.
Ganz zu schweigen vom Drosseln der Sendeleistung von ORF 1 die super Programme werbefrei machten, aber dann kam ja der mächtige Leo.
Also hört mir damit auf......
«Wir dürfen jetzt nicht überheblich werden. Der Maßstab für uns muss die hervorragende erste Halbzeit sein», fasste Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge einen für alle aus dem Bayern-Lager sehr netten Fußballabend zusammen. Nur einer schlich wie ein geprügelter Hund aus dem Stadion: Der ehemalige Torhüter Raimond Aumann. Uli Hoeneß hatte dem Fan-Beauftragten des Rekordmeisters im Kabinengang böse die Leviten gelesen.
Aumann hatte nach dem ungebührlichen Verhalten einiger weniger Fans bei Feiern auf der Leopoldstraße drei Fan-Klubs quasi in Sippenhaft kriminalisiert, was das Klima zum FC Bayern total vergiftet hatte. Hoeneß war über den Massenboykott der Südkurve, die im Spiel gegen Frankfurt weitgehend schwieg, außer sich. Der «Tag der offenen Tür» könnte für den schon lange unbeliebten Aumann in umgekehrter Richtung verlaufen: sein Rauswurf beim FC Bayern ist nicht mehr unwahrscheinlich.
soweit ich gehört habe wurde doch nicht nur geschwiegen sondern auch von einigen "Aumann-Raus-Rufe" angestimmt,oder???
Also man mag von R.A. halten was man will.Für mich war er immer ein herraudragender Spieler der immer alles für den FCB gegeben hat.
Seine Ernennung zum Fanbeauftragten konnte ich allerdings nie ganz nachvollziehen.Die Barriere zwischen einem Ex-Spieler und den Fans ist wohl zu groß und ausserdem sollte ein Fanbeauftragter IMMER aus den Reihen der Fans kommen oder zumindestens einen sehr guten Kontakt zu den selbigen haben.Was bei Aumann allerdings nicht so der Fall war.
Dany
---- Das Leben ist ein Scheiss Adventuregame,aber die Grafik ist genial ----
soweit ich gehört habe wurde doch nicht nur geschwiegen sondern auch von einigen "Aumann-Raus-Rufe" angestimmt,oder???
Also man mag von R.A. halten was man will.Für mich war er immer ein herraudragender Spieler der immer alles für den FCB gegeben hat.
Seine Ernennung zum Fanbeauftragten konnte ich allerdings nie ganz nachvollziehen.Die Barriere zwischen einem Ex-Spieler und den Fans ist wohl zu groß und ausserdem sollte ein Fanbeauftragter IMMER aus den Reihen der Fans kommen oder zumindestens einen sehr guten Kontakt zu den selbigen haben.Was bei Aumann allerdings nicht so der Fall war.
Dany
Da stimme ich Dir voll und ganz zu:
Ein Fanbeauftrafter soll immer aus den Reihen der Fans kommen. Andere
Leute haben doch da gar keine Ahnung von der Szene.
Zur Protestaktion am Freitag:
Der harte Kern hat beim Spielanpfiff die Kurve verlassen und
hat dann hinter der Kurve protestiert u.a. mit
"Aumann raus" Sprechchören. Angekündigt wurde die
Aktion mit Flugblätter von der Schickeria München. Hatten
aber wenig Zeit dies public zu machen, deshalb haben viele
gar nicht gewusst um was es geht. Die Aktion war
m.E. trotzdem erfolgreich, weil die Fans 15 Minuten vor Spielende Ihren
Protest für diesen Spieltag beendet haben und Vollgas gegeben haben.
Da haben die Bayern-Bosse schon gesehen, was die für nen
Scheiß gemacht haben. War wohl die Beste Stimmung seit langem.
Fast so wie im Mailänder Stadion beim CL-Sieg.
" hat geschrieben:
Tja schade das du nicht weiter drauf eingehst, das ist doch ein ideales Thema für dich um über die öffentlich rechtlichen richtig herzuziehen.....
Äh wie, verdrehe bitte nichts gell, nach deiner üblichen Gesinnung, die ich dir eh nicht abnehme, wäre es normal so gekommen, das du total über die Abwerbung des Fußballabends in Richtung Sportschau ablästerst.
Jetzt klarer !!!!!!!!!!!!!!!!