Liebe Mitforisten,
jetzt ist es vorbei. Obwohl man es seit Monaten auf sich zukommen sah, fühlt es sich richtig beschissen an. Das ist traurig, richtig traurig!
Heute das Spiel zu verfolgen, mit den Jungs nochmal mitzufiebern und gleichzeitig zu wissen, dass alles vergebens ist, war schon eine mehr als unangenehme Erfahrung für mich.
Besonders schlimm ist aber auch, um den Blick einmal auf die Gesamtsituation zu lenken, dass der (wahrscheinliche) Abstieg absolut unnötig war. Bevor ich weiterschteibe, möchte ich noch betonen, dass hier keine alten und abgeschlossenen Diskussionen aufgewärmt werden sollen, sondern eine Einordnung der Dinge erfolgt, wie ich sie wahrgenommen habe, wahrnehmen und interpretiere:
Schon seit den Diskussionen um die Entlassung Larry Mitchells war für mich klar, dass es vor allem an der Struktur im Verein mangelt und ein Manager fehlt. Die Lücke Fedra konnte nie geschlossen werden. Denn auch wenn man die Ansicht vertritt, Fedra sei in seiner Wichtigkeit überbewertet gewesen (was definitiv nicht meine Meinung ist), so war er allemal eine wichtige interne Kontrollinstanz und ein Frühwarnsystem, wenn sich die Dinge falsch entwickelten.
Larry Mitchell und Mike Stewart waren mit ihrer erfolgreichen Arbeit dafür verantwortlich, dass trotz der eklatanten strukturellen Mängel, der sportliche Erfolg da war. Leider führte das jedoch auch zu der Illusion, dass die GmbH als Ganzes auf einem guten Weg sei. Kritik wurde zu schnell abgetan und als Miesmacherei abgestempelt. Ein Sportdirektor wurde als reine Geldverschwendung erachtet.
Was folgte war nach dem "Weiter so" die Überraschung, dass es nicht der Normalfall ist, dass der Trainer gleichzeitig ein talentierter Sportdirektor ist. Ein Verantwortlicher, der mittelfristig ein sportliches Konzept entwirft und zu diesem passend sowohl Trainer als auch in Abstimmung mit dem genannten Trainer Spieler verpflichtet, ist im modernen Profisport für mein Dafürhalten unabdingbar.
Was mich freut, ist, dass ich Sigls Aussagen ein zartes Pflänzchen der Einsicht entnehme. Wenn den Worten nun Taten folgen, blicke ich optimistisch in die Zukunft und glaube daran, dass der wahrscheinliche Abstieg in die Zweitklassigkeit nur eine kurze Episode ist. Kreutzer ist aus meiner Sicht ein guter Anfang.