Augsburger Allgemeine vom 02.12.2002
Schlusslicht schlägt die Panther
Augsburger Eishockeyteam zeigt mit neuem Trikot alte Schwächen - 0:1 gegen Schwenningen
Von unserem Redaktionsmitglied Peter Deininger
Augsburg
Passend zum ersten Advent präsentierten die Augsburger Eishockey-Profis gestern neue Trikots. Der Panther auf der Brust der Spieler trägt eine rote Nikolaus-Mütze. Neu bekleidet offenbarten die Gastgeber aber sogar gegen das DEL-Schlusslicht Schwenninger Wild Wings die alten Schwächen. Vor 4011 Zuschauern - darunter viele Kinder, die gestern freien Eintritt hatten - konnten die Augsburger aus zahlreichen Chancen kein Kapital schlagen, waren oft unkonzentriert beim Spielaufbau und schwach in Überzahl. Entsprechend fiel das Resultat aus. 0:1 (0:0, 0:0, 0:1) hieß es nach 60 Minuten.
Der entscheidende Treffer fiel in der 56. Minute durch Eric Houde - als ein Schwenninger auf der Strafbank saß. „Die Spieler sind zu nervös und wollen die Tore förmlich erzwingen“, nennt AEV-Trainer Rich Chernomaz als Gründe für die neuerliche Pleite. Er konnte 12 Stürmer aufbieten, da sich Xavier Delisle trotz seiner lädierten Hand zur Verfügung stellte. Doch auch vier komplette Angriffsreihen brachten nicht den gewünschten Ertrag. Augsburg stürmte drauflos und ermöglichte dem Tabellenletzten viele Gegenstöße.
Doch Magnus Eriksson im AEV-Tor ließ sich auch von zahlreichen Alleingängen lange nicht beeindrucken. „Magnus ist in Hochform und wir benötigen 300 Chancen um ein Tor zu erzielen“, war Kapitän Duanne Moeser nach der Partie erschüttert. 36:25 hieß die Schuss-Statistik aus der Sicht der Augsburger. „Wir haben den Schwenninger Torhüter warm geschossen. Er hat überragend gehalten“, meinte AEV-Manager Karl-Heinz Fliegauf. Ian Gordon hieß der kanadische Tausendsassa, der vor Weihnachten noch keine Geschenke machen wollte und Endstation der flott, aber oft fehlerhaft vorgetragenen AEV-Bemühungen war. Traurige Erkenntnis aus der Sicht der Gastgeber: Auch ein Meistertrainer wie Rich Chernomaz kann den AEV-Spielern nicht auf die Schnelle das nötige Selbstbewusstsein einimpfen. Neue Spieler bekommt Chernomaz nicht, die alten sollen in dieser Woche Bekanntschaft mit Chris Hamilton machen. Der kanadische Psycho-Coach half Chernomaz bereits bei den Kölner Haien.
Augsburger Panther: Eriksson - Simonton, Galanov; Dandenault, McCosh; Lukes, Fendt - Moeser, Leeb, Vostrikov, Audet, Carter, Drouin; Arendt, Straube, Delisle; Strakhov, Barta, Oravec.