Gesucht - der Weg aus dem Labyrinth
In der Krise denken die Panther an Räucherstäbchen und holen einen Gute-Laune-Mann
Von unserem Redaktionsmitglied Peter Deininger
Manager Karl-Heinz Fliegauf lag zu Wochenbeginn mit Fieber flach, die Augsburger Panther stecken in einer sportlichen Krise (Rang 12 in der Deutschen Eishockey-Liga, nur ein Sieg seit dem 1. Oktober) und suchen verzweifelt den Weg aus dem Labyrinth ohne Punkte. „Die Spieler trainieren gut, das Arbeitsklima ist okay, nur mit der Umsetzung im Spiel hapert es“, bemüht sich Sportdirektor Lothar Sigl vor der Partie gegen die Düsseldorfer Metro Stars (Freitag, 19.30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion) um eine positive Sicht der misslichen Lage. Die Pleite beim 0:1 am Sonntag gegen den Tabellenletzten Schwenningen führt der Gesellschafter auf „eine gewisse Übermotivation“ innerhalb des Teams zurück. „Es hilft nichts, wir müssen in Ruhe weiterarbeiten“, versichert der Gastwirt und betont, dass die Handlungsmöglichkeiten der Führung „stark eingeschränkt“ sind.
Den Trainer haben die Augsburger bereits ausgetauscht, an einen Wechsel bei den Spielern wird derzeit nicht gedacht, erklärt Sigl. Aus Garmisch verlautete zwar, der AEV sei an Aaron Fox, dem Torjäger des Zweitligisten SC Riessersee, interessiert, doch „da ist überhaupt nichts dran“, versichert der Sportdirektor. Die letzte Ausländerlizenz bleibt vorerst unbesetzt. „Wir werden diesen Platz jetzt nicht verballern“, erklärt Sigl und nennt drei Gründe: Die Sponsorensituation und die Zuschauerzahlen zählen ebenso dazu wie die Torhüterfrage. Der AEV will sich Variationsmöglichkeiten offen halten, falls sich Schlussmann Magnus Eriksson verletzen sollte. Es ist also kein neues Eispersonal zu erwarten. „Von den Spielern, die wir haben, muss endlich die Reaktion kommen“, fordert der Sportdirektor von der Profigemeinschaft. Aber die ist derart verunsichert, dass über alternative Maßnahmen nachgedacht wird. „Wenn wir wüssten, dass es hilft, würden wir auch Räucherstäbchen in der Kabine aufstellen“, meint Sigl in einem Anflug von Galgenhumor.
„Kein Psychoberater“
Trainer Rich Chernomaz lotst derweil einen alten Bekannten aus Kölner Zeiten nach Augsburg. Chris Hamilton, bereits für Dienstag angekündigt und wegen Terminnöten noch nicht angereist, soll nun am Mittwoch bei den Panthern eintreffen.
Der frühere Tennisprofi aus Jamaika nennt sich „Personal Performance Coach“, was breiten Raum für Erklärungsversuche lässt. Motivationskünstler, Mentaltrainer oder „Gute-Laune-Onkel“ wie ihn eine Zeitung in Hannover nannte - alles schon beschrieben und nicht alles richtig, wie Gastwirt Sigl betont. „Er ist kein Psychoberater.“ Nur nicht rein in die Guru-Ecke, heißt da wohl die Devise. Rich Chernomaz sieht Hamilton als Mittelsmann zwischen Trainer und Spielern. Er soll den Profis helfen, ihre Kräfte im Sinne des Teams voll zu entfalten. „In Köln hat er mit ein paar Spielchen frischen Wind in die Mannschaft gebracht“, erinnert sich AEV-Stürmer Björn Barta an den „Animateur“ aus der Karibik. „Danach haben wir mit den Haien neun von elf Spielen gewonnen.“ Die Panther wären wohl bereits mit einigen Siegen weniger hoch zufrieden.