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Warmspielen für Play offs
DEL-EISHOCKEY / Trainer Michael Komma sorgt wieder für einen Wechsel zwischen den Pfosten. Trefilov-Vertreter Alexander Jung hielt in der laufenden Saison schon 18-mal für die DEG.
Allein an der gefährlich rot-gelb-grün-schwarz gelackten Echsenmaske liegt es nicht. DEG-Torhüter Alexander Jung hat sich in der deutschen Eishockey-Liga Respekt verschafft. Und zwar mit Leistung. Der 24-jährige Ex-Erdinger stand in dieser Saison bereits 18-mal zwischen den Pfosten. Bei fünf Test- und 13 Pflichtspielen. In der DEL stehen sieben Siege und sechs Niederlagen zubuche. Und weil Trainer Michael Komma personell schon auf die Play-off-Runde hinarbeitet, bekommt Jung seine Chancen, auch wenn Stammkeeper Andrej Trefilov nicht verletzt ist.
Heute (19.30 Uhr, Brehmstraße) ist der 33-jährige Russe gegen die Augsburger Panther am Start. Sonntag (14.30 Uhr, Preussag-Arena) bei den Hannover Scorpions steht wieder Jung zwischen den Pfosten. Der Mann für alle Fälle soll schließlich nicht eingerostet einspringen müssen, sollte sich Torhüter Trefilov mal wieder verletzen.
Die Herzen der Fans gefangen
Seine DEL-Tauglichkeit stellte Jung schneller als geglaubt unter Beweis. Im September zwei Wochen wegen eines Ringfingerbruchs ausgefallen musste der frühere Eisbär ab dem 3. Oktober zwölfmal in Serie für Kollege Trefilov zwischen die Stangen. Der hatte sich beim 5:2 in Ingolstadt einen Innenbandteileinriss im linken Knie zugezogen, fiel sechs Wochen aus.
In dieser Zeit fing sich "Alex" die Herzen der Fans: sieben Siege, davon fünf vor eigenem Publikum, fünf Niederlagen. 30 Gegentreffer in zwölf Einsätzen waren durchaus nicht zu viel. Ein 13. Match gegen die Berliner Eisbären am 29. Dezember kam hinzu. 2:4 verloren. Nicht Jungs bester Tag. Auf der Gegenseite präsentierte sich Eisbären-Jüngling Oliver Jonas (23) konzentrierter, aber auch glücklicher.
Der Auftritt in Hannover birgt übrigens genügend Potenzial für eine Wiedergutmachung. Die 2:4-Niederlage Mitte Oktober bei den Scorpions in der Preussag-Arena gehörte schließlich zu den ganz schwachen Abenden der Komma-Schützlinge. Mit Jung im Tor damals.
Augsburg heute ist sicherlich auch nicht zu unterschätzen. Dreimal gewann zwar die DEG. Zweimal allerdings erst im Penaltyentscheid. Das letzte Gastspiel im Curt-Frenzel-Stadion ist noch in frischer Erinnerung. Ein 4:0 wurde im Schlussdrittel binnen 17 Minuten vergeigt. Damals mit dem machtlosen Andrej Trefilov im Gehäuse.
Zajankala bot sich der DEG an
Übrigens: Ex-Nationalstürmer George Zajankala (31), der zu DEG-Sonntagsgegner Hannover Scorpions zurückgekehrt ist, hatte sich in den vergangenen Wochen auch bei DEG-Manager Komma angeboten. Ein Engagement des seit Sommer lange arbeitslosen gebürtigen Kanadiers kam allerdings nicht zustande. Zajankala spielte seit 1997 für Köln, Erding, Iserlohn und Hannover.
MICHAEL RYBERG