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Eishockey/DEL/KORR/
Streit*eskaliert: Arena-Besitzer fordert Rücktritt des Managers
Von Michael Rossmann und Michael Kramer=
Hannover (dpa/lby) - Der Streit zwischen den Hannover Scorpions
und dem Arena-Besitzer Günter Papenburg ist eskaliert. Im Kampf um
die Macht beim Club der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) fordert
Papenburg den Rücktritt des Managers Eric Haselbacher. «Mit einem
Manager Eric Haselbacher auf Seiten der Scorpions wird es keinen
neuen Vertrag mit der Arena geben», sagte der Eigner und Betreiber
der Halle, wo die Scorpions ihre Heimspiele austragen.
Der Kontrakt zwischen Halle und Verein läuft am Ende dieser Saison
aus. Um eine Verlängerung wird seit Wochen gestritten. Nun hat der
Arena-Aufsichtsrat einstimmig die Ablösung des Managers gefordert.
Mit einem eigenen Sportdirektor will die Arena direkten Einfluss auf
den bisherigen Familienclub nehmen. «Wir sind nicht mehr bereit, die
schlechte Personalpolitik zu finanzieren», sagt Papenburg. 3,5 Euro
stellt die Arena den Scorpions pro Saison zur Verfügung. Dafür
kassiert sie die Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen. Bisher war das
ein Zuschussgeschäft.
Das Ansinnen der Arena lehnt Jochen Haselbacher, Chef des Vereins
und Vater des Managers, rundweg ab: «Die sollen sich um ihren eigenen
Kram kümmern. Da liegt, was die Organisation anbelangt, genug im
Argen. Wir lassen uns jedenfalls nicht erpressen.»
Der mangelnde sportliche Erfolg hat zur Verschärfung des Konflikts
beigetragen. Papenburg macht den Sohn des Scorpions-Chefs dafür
verantwortlich, dass der Club die Playoffs erneut zu verpassen
droht. «Haselbacher hat bei den Spielerverpflichtungen kein
glückliches Händchen bewiesen und in den letzten Jahren sechs Trainer
verschlissen», beklagt Arena-Geschäftsführer Rafael Voigt. «Auf
diesem Weg werden wir nicht weiter das Geld zum Fenster
hinauswerfen.»
Papenburg hat Haselbacher ein Angebot unterbreitet, die Lizenz der
Scorpions für geschätzte zwei Millionen Euro zu übernehmen. Auch über
eine Übernahme der Lizenz von den finanzschwachen Schwenninger Wild
Wings wird nachgedacht. Haselbacher indes erteilt diesen Gedanken
eine klare Absage, sondiert stattdessen alternative Spielorte für
sein Team. So sind unter anderem eine Messehalle, der Umbau der
Stadionsporthalle und mittels ausländischer Investoren sogar der
Neubau einer neuen Heimspielhalle im Gespräch. Zudem wäre eine
Rückkehr ins Icehouse in Mellendorf denkbar.
Als Alternative gibt es auch noch das Stadion am Pferdeturm, wo
der Oberligist Hannover Indians spielt. Der ehemalige DEL-Verein
lockt sogar in der 3. Liga durchschnittlich mehr als 2000 Zuschauer
und wäre auch für die Arena-Betreiber eine Alternative - als Heimteam
für ihre 12 000 Zuschauer fassenden Halle.
dpa mr yyni mü
161305 Jan 03