Augsburger Allgemeine vom 18.01.2003
Panther blasen zur Aufholjagd
Augsburg gewinnt in der DEL nach einem 0:1-Rückstand mit 3:1 gegen Kassel
Von unserem Redaktionsmitglied Milan Sako
Augsburg
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Bis zum letzten Moment mussten die 4000 Zuschauer im Curt-Frenzel-Stadion zittern, bis das 3:1 (0:1, 2:0, 1:0) der Augsburger Panther gegen die Kassel Huskies gefeiert werden konnte. Wie so oft mussten die Gastgeber einem 0:1-Rückstand hinterherlaufen, doch Chris Armstrong und Sergej Vostrikov schafften mit ihren Toren die Wende. Eric Dandenault sicherte 32 Sekunden vor Schluss mit einem Schuss ins leere Tore zum 3:1 endgültig den dreifachen Punktgewinn für Augsburg.
Modernes Auswärts-Eishockey demonstrierte die Mannschaft aus Nordhessen. Ihr eigenes Drittel riegelten die Huskies mit vier Spielern ab und lauerten auf Konter, die dann aber ebenfalls mit vier Mann gefahren wurden. So fiel auch das 0:1 in der 10. Minute. Die Panther verloren an der gegnerischen blauen Linie die Scheibe und beim Gegenangriff war AEV-Torwart Magnus Eriksson gegen den Schuss von Zdenek Nedved machtlos. Wie so oft in dieser Saison verzeichneten die Gastgeber mehr Chancen, aber im ersten Abschnitt konnten Pierre Claude Drouin (7.) oder auch Maxim Galanov (9.) beste Möglichkeiten gegen Schlussmann Rich Parent nicht nutzen.
Doch unter tatkräftiger Mithilfe des Gäste-Torwarts drehte sich das Spiel. Beim 1:1 (25.) durch Chris Armstrong ließ Parent die Scheibe ins lange Eck passieren - ein haltbarer Treffer. Nur eine Minute später schlug Parent hinter seinem Tor stehend über die Scheibe und nach einem Zuspiel von Drouin musste Sergej Vostrikov nur noch ins leere Tor zum 2:1 treffen.
Die Schlittenhunde schienen die Orientierung verloren zu haben und ließen sich minutenlang von den Panthern im eigenen Drittel einschnüren. Erst kurz vor der Pause verzeichnete die Mannschaft von Ex-AEV-Trainer Gunnar Leidborg wieder eine Chance, als Nedved an die Querlatte schoss (36.). In der gleichen Minute ging Magnus Eriksson nach einem gewaltigen Schlagschuss an seine Maske zu Boden. Doch der Panther-Keeper konnte weiterspielen und bekam im letzten Abschnitt viel Arbeit.
In der 53. Minute war der Puck hinter dem Schweden im Netz. Schiedsrichter Rademaker erkannte nach dem Studium der Videoaufzeichnung allerdings nicht auf Tor, sondern verhängte eine Strafzeit gegen Eriksson wegen Torverschiebens, was nicht korrekt war. Denn der Videobeweis darf nur für Torentscheidungen, nicht aber für Strafen herangezogen werden. Den Panthern, die am Sonntag (15 Uhr) in Nürnberg antreten, konnte es egal sein. Schließlich war das letzte Tor durch Dandenault ins leere Netz (Kassel hatte den Schlussmann durch einen sechsten Feldspieler ersetzt) zwar glücklich, aber regelkonform.
Augsburger Panther: Eriksson - Dandenault, Bouchard; Galanov, Armstrong; McCosh, Lukes - Arendt, Moeser, Strakhov; Drouin, Carter, Audet; Vostrikov, Leeb, Delisle; Fendt, Barta, Oravec.