Augsburger Allgemeine vom 25.01.2003
Eine Pleite in letzter Minute
Augsburger Panther verlieren nach einem Tor kurz vor Schluss mit 0:1 gegen Krefeld
Von unserem Redaktionsmitglied Peter Deininger
Augsburg
Eishockey kann so richtig grausam sein. Die Augsburger Panther dominierten gestern zwei Drittel lang die DEL-Partie gegen die Krefelder Pinguine und gingen am Ende dennoch leer aus. Denn in der Schlussminute stürmten die Gastgeber allzu vehement auf das Tor der Rheinländer und vergaßen den Krefelder Stürmer Christoph Brandner, der sich an der blauen Linie der Augsburger postiert hatte. Er bekam prompt den Puck zugespielt und vollstreckte im Alleingang fünf Sekunden vor dem Sirenensignal. „19:55“ Minuten zeigte die Stadion-Uhr.
Nach dem 0:1 (0:0, 0:0, 0:1) tendieren die Play-Off-Chancen der Augsburger gegen Null. Dabei hatte alles so gut angefangen. Im ersten Drittel gab es keine Treffer, aber selten war ein Zwischenresultat derart wenig zutreffend für den Spielverlauf. Die Panther hätten nämlich deutlich führen können. Aber Duanne Moeser konnte bei einem Konter in Unterzahl Krefeld-Torhüter Robert Müller nicht überwinden (3. Minute) und Phil Audet (6.) sowie Pierre-Claude Drouin (9.) hämmerten die Scheibe an das Torgestänge. Genau 85 Sekunden durften die Augsburger in dieser Phase sogar mit 5:3-Überzahl agieren - ohne abschließenden Erfolg.
Strenger Schiedsrichter
Ähnlich ging es auch im Mittelabschnitt weiter. Augsburg dominierte - jedoch nicht mehr so deutlich wie zuvor. Beide Mannschaften zeigten sich zweikampfstark, vermieden allzu risikoreiche Aktionen und neutralisierten sich so in vielen Situationen. Selbst bei Strafzeiten, die der übertrieben strenge Schiedsrichter Michael Langer (Zweibrücken) zahlreich verteilte, waren die dezimierten Teams mit ihren Torhütern Magnus Eriksson (AEV) und Müller sehr oft Herr im eigenen Drittel.
So geriet Eishockey zur Geduldsprobe mit der Frage „Wer leistet sich einen gravierenden Fehler?“ Der Schiedsrichter fing an. Er sah im letzten Drittel fast nur noch Regelwidrigkeiten bei den Augsburgern. Erbost warfen einige der 3000 Zuschauer zahlreiche Gegenstände aufs Eis. Anschließend mussten sie mitansehen, wie der AEV mit einem Blackout seine Siegchancen verspielte.
Augsburger Panther: Eriksson - Simonton, McCosh, Armstrong, Dandenault, Galanov, Lukes, Bouchard - Vostrikov, Leeb, Delisle, Arendt, Moeser, Strakhov, Drouin, Carter, Audet, Fendt, Barta, Oravec