Augsburger Allgemeine
Panther-Trainer zögert weiterhin
Rich Chernomaz hat Angebot noch nicht angenommen
Von unserem Redaktionsmitglied Peter Deininger
Es sind die Tage der Entscheidung bei den Augsburger Panthern. Für die Mannschaft geht es darum, in den verbleibenden neun Spielen die Saison so abzuschließen, dass sie nicht in die Rubrik „vollkommen enttäuschend“ einzuordnen ist. Das wäre der Fall, wenn die Panther in der DEL auf den vorletzten Tabellenplatz zurückfallen und die Abstiegsrunde mit Schwenningen bestreiten müssten.
Heute in Frankfurt
Noch haben die Augsburger auf Rang zwölf sieben Punkte Vorsprung gegenüber Ingolstadt, aber der kann sehr schnell dahinschmelzen. „Wir haben einige sehr harte Spiele vor uns“, weiß Trainer Rich Chernomaz. Das Programm in dieser Woche: Heute in Frankfurt, am Freitag in Hamburg und am Sonntag in Augsburg gegen die Iserlohn Roosters, deren Fans in großer Zahl per Sonderzug anreisen. Da trifft es sich gut, dass die Augsburger bis auf Frederic Bouchard (gebrochener Mittelfußknochen) ihr ganzes Personal zur Verfügung haben. Auch die Kanadier Chris Armstrong und Greg Leeb haben die Spiele mit ihren kanadischen Auswahlmannschaften in Schweden sowie der Schweiz offensichtlich gesundheitlich ohne Probleme überstanden.
Trainer Chernomaz war vergangene Woche einige Tage zu Hause in Kanada. Mit dabei hatte er das Vertragsangebot der Panther. Zu einer Zusage konnte er sich aber bislang nicht durchringen. „In zwei Wochen wissen wir mehr“, sagt der Trainer, den vor allem familiäre Gründe zögern lassen. „Meine 16-jährige Tochter macht nächstes Jahr ihren Schulabschluss, mein Sohn wird eingeschult.“ Wenn sich Chernomaz für ein weiteres Trainerjahr in Europa entscheidet, bedeutet dies längere Phasen der Trennung von der Familie, die in Übersee bleiben wird. Das will gut überlegt sein.
Der Trainer verweist aber auch auf die Vorzüge seiner Ehefrau („Sie ist sehr verständnisvoll“) und besuchte am Sonntag das Zweitligaspiel zwischen Heilbronn und Straubing (1:4), um einige Spieler zu beobachten. Um wen es sich handelte, wollte er nicht verraten. Dagegen bestätigte Chernomaz, dass nicht nur die Panther an seiner Arbeit interessiert sind. „Es gibt Kontakte zu den Frankfurt Lions.“
Die Hessen verfügen ohne Zweifel über die weitaus größeren finanziellen Möglichkeiten als die Augsburger, hatten in den vergangenen Jahren aber immer wieder sportliche Probleme.Panther Geschäftsführer Karl-Heinz Fliegauf sieht deshalb gute Chancen, Chernomaz zu halten, wenn es dem AEV gelingt, seinen Stamm an deutschen Profis für eine weitere Zusammenarbeit zu gewinnen. Ronny Arendt, Björn Barta, Torsten Fendt, Andrej Strakhov - „das sind überwiegend junge entwicklungsfähige Spieler. Bessere werden wir für das Geld, das wir haben, nicht bekommen“, meint Fliegauf. Bereits im fortgeschrittenen Eishockey-Alter sind Duanne Moeser und Christian Lukes, die der Manager ebenfalls weiter an die Panther binden will.
Chris Straube hat bei den Panthern bekanntlich keine Zukunft. Seit einigen Wochen ist der Stürmer freigestellt. Für ihn gab es gestern eine Anfrage aus Österreich. „Innsbruck hat sich nach den finanziellen Konditionen erkundigt“, so Fliegauf. Es sind die Tage der Entscheidungen.