aus der heutigen AZ:
Ronny Arendt bleibt ein Panther
Fliegauf bestätigt: Wir ziehen Option auf Vertragsverlängerung
Von unserem Redaktionsmitglied Milan Sako
Ronny Arendt konnte sich die Eishockey-Welt nicht mehr erklären und ärgerte sich mit seinen Panther-Kollegen. „Wir sind im Bus gesessen und haben uns nur gedacht: Was sind wir bloß für Dummköpfe. Wir können es doch“, sagt der Augsburger Eishockey-Profi, der mit den Panthern zuvor beim deutschen Vizemeister Adler Mannheim glatt mit 3:0 gewonnen hatte und auch in der kommenden Saison für den AEV auf Torejagd gehen wird. „Wir haben uns überlegt, was wir hätten erreichen können, wenn wir über die Saison hinweg diese Leistungen gezeigt hätten“, erzählt der 22-Jährige von seinen Gedanken nach einem Spiel, das in die Klub-Geschichte eingehen wird. Der Sieg nach den Toren von Eric Dandenault (17.), Shawn Carter (45.) und Philippe Audet bei 5:3-Überzahl (58.) ist der erste AEV-Erfolg bei den Adlern seit der Gründung der Deutschen Eishockey-Liga im Jahr 1994. Die 5000 Mannheimer Fans im Stadion am Friedrichspark waren sauer auf ihre Mannschaft und forderten nach dem 2:0 höhnisch „Zugabe, Zugabe“.
Die Glanzleistung in Mannheim ist keine Eintagsfliege. Die Panther siegten bereits zwei Mal in dieser Saison beim Meister in Köln (5:0 und 3:2 n.P), doch da dazwischen auch Serien mit elf Niederlagen in Folge und Heimpleiten wie ein 1:6 gegen Krefeld lagen, finden sich die Augsburger kurz vor Saisonende im Kampf gegen den Abstieg wieder, was auch Ronny Arendt ärgert. „Es wäre mehr drin gewesen.“
Die persönliche Formkurve des Berliners läuft fast parallel zu der der Mannschaft. „In den ersten zehn Spielen lief alles glatt für mich. Ich habe ordentlich Tore geschossen. Dann kam der große Einbruch und seit Mitte Dezember geht es wieder langsam bergauf“, sagt der gebürtige Berliner. Ähnlich schätzt auch Karl-Heinz Fliegauf die Leistung des Neuzugangs von den Berlin Capitals ein: „Er hatte einen Durchhänger, aber zu Saisonbeginn und jetzt wieder kann er überzeugen. Immer wenn er mit Shawn Carter zusammenspielt, läuft es bei Ronny“, sagt der Manager.
Arendt bleibt den Panthern treu, „weil es mir in Augsburg gut gefällt“, wie er betont. „Wir haben eine Option auf eine Vertragsverlängerung bis Ende dieses Monats und die werden wir ziehen“, bestätigt Fliegauf erste Personalentscheidungen. Bei den anderen jungen Deutschen wie Björn Barta, Andrej Strakhov und Torsten Fendt bestehen die gleichen Vertragsklauseln „und ich denke, wir werden auch diese drei halten“, so Fliegauf.
Bei der Torhüter-Position setzen die Augsburger weiterhin auf Magnus Eriksson, der von Trainer Rich Chernomaz zuletzt deutlich kritisiert wurde. „Ich habe an ihm nichts auszusetzen. Er kassiert mal ein dummes Tor wie das 2:2 gegen Ingolstadt, aber über die Saison gesehen können wir zufrieden sein. Wenn wir uns nicht gravierend auf dieser Position verbessern können, dann werden wir Magnus halten. Da wissen wir, was wir haben“, meint der Manager, der in der Trainerfrage allerdings mauert.
Mason ein heißer Kandidat
Doug Mason, der bereits die Panther unter Gary Prior als Assistent betreute, ist einer der heißesten Anwärter auf den Posten. Mit seinem Ex-Klub EV Zug hat sich der Kanadier über eine Vertragsauflösung geeinigt. „Ich will wieder arbeiten, sehr gerne auch in der DEL“, erklärte Mason gestern. Mit seinem Agenten Klaus Hille hat Fliegauf bereits verhandelt, doch eine Entscheidung soll erst zum Saisonende verkündet werden. Bis dahin gilt es, mit mindestens Platz zwölf den Klassenerhalt vorzeitig zu sichern. Mit vier Siegen in Folge stehen die Chancen der Augsburger gut, und ein Sieg im Heimspiel am Freitag gegen Schwenningen würde die Panther ihrem Ziel ein großes Stück näher bringen.