[size=24px]Keine Pause für Kapitän Moeser [/size]
[size=18px]Panther-Profi trainiert seit Wochen für Eishockey-Saison und ist für „7x7“-Projekt im Einsatz [/size]
Von unserem Redaktionsmitglied Milan Sako


Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, pflegte der legendäre Fußball-Nationaltrainer Sepp Herberger zu sagen. Für Duanne Moeser gilt eine ähnliche Devise: Nach der Saison ist vor der Saison. Nur wenige Tage nach dem frühen Saisonschluss Mitte März nahm der Panther-Kapitän wieder das Training für die neue Spielzeit auf. „In meinem Alter darf ich nicht lange pausieren und deshalb wird an neun von zehn Tagen trainiert“, erzählt der Eishockey-Profi.

Üblicherweise haben die im Winterhalbjahr stark geforderten Kufenstars im Frühjahr die Nase voll vom Eishockey, doch bei Duanne Moeser verhält es sich zu Sommerbeginn 2003 etwas anders. „Ich wundere mich selbst ein bisschen, aber bin schon wieder heiß auf die neue Saison. Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass in diesem Jahr so früh Schluss war wie selten zuvor“, sagt Moeser. Mit dem elften Platz konnten sich die Panther frühzeitig in den Urlaub verabschieden, da sie weder mit den Meister-Play-Offs noch mit dem Abstiegskampf etwas zu tun hatten.

Knieschonendes Programm

Immerhin konnte der in Augsburg heimisch gewordene Deutsch-Kanadier am Ende einen großen Prestigeerfolg feiern: Die Leser des Fachblatts Eishockey-Magazin wählten Moeser zum beliebtesten Spieler der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), und obwohl er gerade seinen 40. Geburtstag feierte, werden ihn seine Fans in ganz Deutschland auch im kommenden Jahr wieder sehen. Krafttraining, Ausdauer und ein Programm, das seine lädierten Kniegelenke schont, absolviert der Mannschaftskapitän in den eisfreien Monaten. „Zum einen hat uns unser neuer Coach Benoit Laporte Trainingspläne gegeben, aber andererseits weiß ich selbst, was für mich am Besten ist und trainiere seit vier, fünf Jahren nach meinen Vorstellungen“, schildert der Deutsch-Kanadier seine Übungseinheiten.

Über den neuen Trainer kann er noch nicht viel sagen. „Ich habe ihn nur kurz gesehen und kennen gelernt. Er hat angekündigt, dass wir intensiv trainieren werden, aber was für ein Trainertyp er ist, kann ich erst im Herbst beurteilen“, so der Stürmer, der mit elf Toren und zwölf Assists immerhin Platz fünf der mannschaftsinternen Scorerliste belegte.

An dem unermüdlich kämpfenden Liebling der AEV-Fans lag es gewiss nicht, dass die abgelaufene Saison mit einer Enttäuschung endete. Was war denn der Grund für das schwache Abschneiden der Panther? „Wir haben gut begonnen, aber bei unserer Krise ab Oktober haben die wichtigen Spieler nur auf ihre eigene Statistik geschaut und nicht für die Mannschaft gespielt. Das war ausschlaggebend“, sagt Moeser, nachdem er einigen Abstand zur vergangenen Spielzeit gewonnen hat.

Viele seiner ehemaligen Teamkollegen wird er ab August, wenn sich die Mannschaft wieder im Curt-Frenzel-Stadion einfindet, nicht wieder sehen. „Wenn wir uns verbessern wollen, dann muss sich die Panther-Spitze etwas einfallen lassen und neue Leute holen.“ Den bisher eingeschlagenen Weg, die Stellen der deutschen Spieler frühzeitig zu besetzen, hält der 40-Jährige für richtig. „Ich glaube, da haben wir eine gute Basis. Und auch bei der Suche nach neuen Ausländern vertraue ich Manager Fliegauf und Lothar Sigl. Sie werden bei den verbliebenen sechs Ausländerpositionen die richtigen Leute aussuchen“, sagt Moeser und stellt der sportlichen Leitung ein gutes Zeugnis aus. In den vergangenen zwei Wochen herrschte beim Thema Neuverpflichtung Funkstille. Und daran wird sich auch in den kommenden Tagen wohl nichts ändern: „Möglicherweise gibt es in der nächsten Woche den nächsten Neuzugang. Aber wir haben weiterhin keine Eile“, sagt Sportdirektor und Hauptgesellschafter Sigl.

Während Moeser ebenso wie die AEV-Fans gespannt sind, wer seine neuen Teamkollegen sein werden, kümmert sich der Kapitän um sein Projekt „7x7 - Gemeinsam stark für Kinder“. Im Sommer sind unter anderem ein Fußballturnier zugunsten des Kinderheimes in Hochzoll geplant und ein Reitausflug mit den Jugendlichen. Bereits am heutigen Samstag ist Moeser gemeinsam mit Verteidiger Christian Lukes für sein soziales Projekt im Günzburger Legoland im Einsatz.




24.05.2003