[size=18px]Laporte: Meistermacher spricht vom Meisterstück[/size]
Panther-Coach strotzt vor Zuversicht
An Selbstbewusstsein mangelt es ihm nicht. Das verdeutlicht das Ziel, das Benoit Laporte, der neue Trainer der Panther, mit Blick auf seine erste Saison in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL formuliert hat: "Wir wollen die Meisterschaft." Den Einzug in die Play-Offs – bisher in Augsburg das Maß aller Dinge, wenn letzte Runde auch verpasst – sieht der Nachfolger des zu den Frankfurt Lions abgewanderten Rich Chernomaz nur als Zwischenstation auf dem Weg zum Primus.
Ein Spinner, ein Phantast? Noch nie hatte es ein Coach bei seinem Amtsantritt in Augsburg gewagt, Titelträume publik zu machen. Kommt noch hinzu, dass die Mannschaft, die den Steigflug an die Spitzte des deutschen Eishockeys realisieren soll, im Moment ein gutes Stück davon entfernt ist komplett zu sein. Fieberhaft und akribisch wird derzeit daran gearbeitet, ein schlagkräftiges Team auf die Schlittschuhe zu stellen.
Immerhin: Klare Vorstellungen hat der 42-jährige Franco-Kanadier, der für Frankreich an zwei Olympischen Spielen und vier Weltmeisterschaften teilnahm. "Ich will eine junge Mannschaft formen, die mit viel Power und Aggressivität die Gegner bekämpft. Mitbringen müssen die Spieler absoluten Erfolgswillen und Bereitschaft zu harter Arbeit auf de Eis. Dementsprechend werde ich meine Auswahl treffen", gibt der ehemalige Stürmer Einblick in seine Vorstellungen.
Wenn Benoit Laporte am 29. Juli in Augsburg eintrifft, will er beim ersten Training einen Tag später Profis vorfinden, die fit sind. Seinen Urlaub in Übersee hat der Coach dazu genutzt, sich in der American Hockey League umzusehen. In Hamilton, Manitoba oder Binghampton besucht er Spiele, um interessantes und erschwingliches Personal für die Panther zu sichten. "Ich habe mit Lothar Sigl eine Prioritätenliste erstellt", sagt Laporte. "Natürlich orientieren wir uns nicht nur in der AHL. Auch in Schweden und Dänemark sind Spieler zu finden, die für uns infrage kommen".
Nach wie vor ein Thema in Augsburg ist Verteidiger Eric Dandenault. Dazu der Trainer: "Seine Weiterverpflichtung hängt davon ab, was machbar ist bei den Konkurrenten, die positionsbezogen auf der Kandidatenliste vor ihm stehen." Nachdem Ried Simonton zum österreichischen Meister Linz zurückkehren und Greg Leeb zu den Nürnberg Ice Tigers wechselt, müssen P. C. Drouin, Philippe Audet und Maxim Galanov nach neuen Arbeitgebern Ausschau halten. Benoit Laporte hat das Trio ausgemustert: "Diese Spieler passen nicht in mein Konzept."
In Europa lebt der Franco-Kanadier, ein Hundeliebhaber, dem es besonders der Labrador angetan hat seit 20 Jahren. Die Entscheidung, das Angebot der Panther anzunehmen, ist ihm leicht gefallen: "Die DEL bedeutet eine echte Herausforderung. In einer der stärksten Ligen Europas arbeiten zu können ist eine Chance, die ich einfach wahrnehmen musste."
Und noch eine Chance bietet sich ihm: die, deutsch zu erlernen. Bereits fließend spricht der polyglotte Laporte englisch, französisch und italienisch. Und natürlich, als ehemaliger Profi, die Sprach der Spieler-Voraussetzung um Erfolg zu haben. Ob's tatsächlich zum Titel reichen wird? Einmal im Verlauf seiner Trainerkarriere mit Stationen unter anderem in Rouen und Lausanne, hat er bereits vorexerziert, wie so ein Coup klappt. Vor zwei Jahren holte Benoit Laporte mit dem HC Asiago in Italien die Meisterschaft. Wiederholung in Deutschland mit den Panthern erwünscht.
[size=8px]Text: Theodor Thannhauser[/size]