[size=18px]Ein kollektives Aufatmen beim AEV [/size]
Mit zwei Siegen machen die Panther Werbung in eigener Sache
Von unserem Redaktionsmitglied Peter Deininger

Gunnar Leidborg hat den Augsburger EV vor knapp zehn Jahren in die Deutsche Eishockey-Liga geführt, heute arbeitet er als Trainer bei den Hannover Scorpions und musste anerkennen, dass sein Team bei seinem früheren Arbeitgeber zumindest zahlenmäßig deutlich unterlegen war. So schwach wie es das 0:4 andeutet, waren die Gäste zwar nicht, aber der Schwede gab zu, dass ihn vor allem das hohe Tempo der Panther beeindruckte. „Es rächt sich, dass wir dagegen nur wenige Vorbereitungsspiele hatten.“

Panther-Trainer Benoit Laporte stand derweil einige Meter entfernt an der Theke des VIP-Raums im Curt-Frenzel-Stadion und genoss sein erstes Glas Weißbier nach langer Enthaltsamkeit. „Sechs Wochen lang habe ich keinen Tropfen Alkohol getrunken, aber jetzt habe ich ja Grund, ein bisschen zu feiern.“ Der Einstand des Kanadiers in der DEL hätte nicht erfolgreicher sein können. Zwei Spiele, zwei Siege. „Spitzenreiter, Spitzenreiter“, hatten die 5500 Fans zuvor auf den Rängen gejubelt, die Euphorie bei den Beteiligten hielt sich dagegen in Grenzen. Bei der Panther-Führung machte sich eher eine Atmosphäre von kollektivem Aufatmen breit. Der gelungene Start der Mannschaft war wichtig für die Werbung in eigener Sache. Schließlich bestreiten die Panther im Monat September inklusive Pokal noch insgesamt fünf Heimspiele im Curt-Frenzel-Stadion.

Nach dem Auftritt am Sonntag hatten viele ein besonderes Erfolgserlebnis. Sportdirektor Lothar Sigl war beeindruckt vom Mannschaftskollektiv. „Da fiel keiner stark ab.“ Trainer Laporte hatte es die sicherheitsbetonte Spielweise seiner Verteidiger angetan und Torhüter Magnus Eriksson war froh, dass er seinen zahlreichen schwedischen Landsleuten bei Hannover keinen einzigen Treffer gestattet hatte.

Der Panther-Angriff schlug dagegen viermal zu. Zwei Tore steuerte Xavier Delisle bei jener Kanadier, den sie beim AEV schon ausmustern wollten, weil er vergangene Saison ständig krank oder verletzt war. In 28 Partien war der Außenstürmer nur fünfmal erfolgreich gewesen, in dieser Spielzeit traf er in zwei Begegnungen bereits dreimal. „Wegen der vielen Strafzeiten kam die Struktur unseres Spiels gegen Hannover aber nicht so zur Geltung“, sieht Delisle durchaus noch Steigerungsmöglichkeiten.

Doch es gab auch am Sonntag viel fürs Auge: Da waren die Geistesblitze eines Bob Wren, die nimmermüde Arbeit eines Colin Beardsmore oder die Abwehrtätigkeit eines Eric Dandenault, der sich mehr auf den Puck als auf Provokationen des Gegners konzentrierte. So macht Eishockey Spaß.


Die nächsten Spiele der Augsburger Panther: Am Freitag bei den Berliner Eisbären und am Sonntag gegen die Iserlohn Roosters (18.30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion).