Hessisch-Niedersächsische Allgemeine vom 29.09.2003
Aufbäumen ohne Happy End
AUGSBURG. Nach drei Siegen binnen sechs Tagen blieb den Kassel Huskies die Krönung einer erfolgreichen Woche versagt. Bei den heimstarken Augsburger Panthern, die auch ihr fünftes Heimspiel in Serie gewannen, unterlagen die Schlittenhunde überaus unglücklich mit 1:3 (0:0, 0:2, 1:1). Sie kassierten den entscheidenden Gegentreffer ganze 42 Sekunden vor Schluss durch John Miner ins verwaiste Kasseler Tor, als sie mit sechs gegen vier Feldspielern vergeblich auf den 2:2-Ausgleich drängten.
Und das, obwohl die Huskies couragiert begannen, mit großem Elan und überaus konzentriert ein dichtes Bollwerk um ihren Torsteher Gage aufbauten. Prompt blieb die Augsburger Anfangsoffensive ohne Erfolg, nachdem Fortier freistehend das Ziel verfehlt hatte (7. Minute).
Mehr und mehr befreiten sich die Huskies und kamen selbst zu guten Chancen. Loth stellte Torwart Eriksson aus spitzem Winkel auf eine erste harte Probe, auch mit Trattnigs Schlagschuss (12.) hatte der Norweger seine liebe Mühe. Nur Sekunden später schien er aber bezwungen, doch bei freier Bahn traf wiederum Loth den Puck nicht voll und zog am Kasten vorbei.
Nach dem ersten Pausentee aber brach das Unheil über die bis dahin gleichwertigen Kasseler herein. Immer wieder kamen sie einen Schritt zu spät, immer wieder schickte DEL-Debütant Vogl aus dem bayrischen Panning Huskies auf die Strafbank. Allein zwölf Strafminuten verhängte der Referee in diesem Durchgang gegen die Gäste. Drury wegen eines Schubsers, Valenti wegen Spielverzögerung - die Kasseler haderten mit dem Unparteiischen wegen einiger strittiger Entscheidungen.
Denn die Schwächungen blieben nicht ohne Folgen. Als Drury schmorte, erzielte Oldtimer Moeser (40) das 1:0 (22.), zwölf Sekunden nachdem Mac Leod die fünfte Kasseler Strafte abgesessen hatte, erzielte Fortier das 2:0 (32.). Er luchste einem Husky den Puck ab und traf genau in den Giebel. Die einzigen Kasseler Chancen nun entsprangen einem Schlagschuss Crowleys, den Eriksson bei freier Sicht aber leicht parierte, und einem erneuten Solo von Loth, der aber nach Naumenkos Traumpass auch diesmal vergab.
Dennoch wurde es noch einmal ganz eng. Nur Sekunden nach Trainer Kammerers früher Auszeit (53.) besorgte Mikael Wahlberg mit einem flachen Schlagschuss genau ins kurze Eck den Anschlusstreffer (54.). Nun drängten die Huskies, doch einmal mehr hemmte eine umstrittene Strafzeit gegen den Schweden den Kasseler Schwung.
Bis 57 Sekunden vor Schluss. Dann musste Augsburgs Beardsmore auf die Sünderbank, Kassel roch Lunte. Torwart Gage machte sofort einem sechsten Feldspieler Platz - doch der Schuss ging gegen vier Panther nach hinten los. Augsburg gewann das entscheidende Bully, und Miner schlenzte den Puck in weiten Bogen zum 3:1 ins Netz.
Tore: 1:0 (21:41) Moeser (Girard, Beardsmore ? 5:4), 2:0 (31:40) Fortier, 2:1 (53:44) Wahlberg (Trattnig), 3:1 (59:1 Miner (4:6)Schiedsrichter: Vogl (Panning). Zuschauer: 3688Strafminuten: Augsburg 12, Kassel 24