Frankfurter Neue Presse vom 04.10.2003
Nach dem 0:2 drehen die Lions noch auf – 4:2
Frankfurt. Was 34 Minuten lang keiner der 5800 Zuschauer für möglich gehalten hatte, wurde dennoch Realität: Die Frankfurt Lions fahren morgen als Tabellenführer der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zum Spiel nach Freiburg. Es bedurfte jedoch wie schon am Dienstag in Köln eines 0:2-Rückstandes, um wach zu werden und sein wahres Können zu zeigen. Doch dann präsentierten sich die Frankfurt Lions wie ein echtes Spitzenteam. Die lange Zeit dominierenden Augsburger Panther wurden an die Wand gespielt und mit 4:2 (0:1, 2:1, 2:0) bezwungen.
Zuvor schien es allerdings lange, als würde sich die alte Weisheit bewahrheiten, wonach es leichter ist, einen Gipfel zu erklimmen, als den Platz an der Sonne zu verteidigen. Nervös, zerfahren und langsamer als die Augsburger standen die Frankfurter sofort unter Druck. Die Führung der Panther durch den Ex-Löwen Rick Girard (10.) war verdient. Nach dem Seitenwechsel wurde es zunächst nicht besser, sondern noch schlimmer. Teilweise hatte man selbst bei gleicher Anzahl der Spieler den Eindruck, als würden die Augsburger ständig Powerplay spielen. Das 0:2 durch Bob Wren (34.) war nur die logische Folge.
Doch dieses Tor weckte endlich die bis dahin trägen Löwen. Auf einmal besannen sich die Frankfurter auf ihre Tugenden, die sie an die Tabellenspitze gebracht hatten. In den folgenden fünf Minuten kamen die Augsburger aus ihrer Abwehrzone nicht heraus. Jesse Belanger verfehlte in der 35. Minute zwar noch das leere Tor, doch nur wenigen Sekunden später war es passiert. Dwayne Norris, der gestern sein 400. DEL-Spiel bestritt, passte zu Jason Young und Ratschuk verkürzte auf 1:2. Nun wirbelte auch das "Traum-Duo" Pat Lebeau und Belanger wie gewohnt. Eine Kombination der gefährlichsten DEL-Reihe vollendete Top-Skorer Belanger, dem es auch vorbehalten blieb, seinen achten Saisontreffer zu markieren (43.). Dann ging es nur noch in eine Richtung. Paul Stanton sicherte mit dem 4:2 (57.) endgültig den Sieg. (löf)