"Alcopops"
Drogenbeauftragte will Strafsteuer für Mixgetränke
Die Bundesregierung denkt über drastische Maßnahmen gegen alkoholhaltige Limonaden nach. Die Drogenbeauftragte Caspers-Merk sprach sich für eine Strafsteuer aus, die den Flaschenpreis verdoppeln würde. Nach ihren Worten sehen diese so genannten Alcopops zwar harmlos aus, eine handelsübliche Flasche enthalte aber einen doppelten Schnaps. Aufgrund von Süßungsmitteln sei das nicht zu spüren. Vor allem junge Frauen und Jugendliche, die bisher keinen Alkohol mochten, würden so zum Trinken verführt. Alcopops seien damit geradezu eine Einstiegsdroge.
Gesundheitliche Gefahren durch versteckten Alkohol
Zustimmung erhielt die Drogenbeauftragte von Verbraucherministerin Künast. Ihr Ministerium würde eine Sondersteuer jederzeit unterstützen. Der Erlös müsse allerdings zweckgebunden in Aufklärungskampagnen fließen. Künast forderte die Hersteller auf, die Flaschen mit den Mixgetränken deutlicher zu kennzeichnen. Zudem dürfe es keine Werbung geben, die auf Jugendliche unter 18 Jahre ziele. Viele Eltern und auch Händler wüssten gar nicht, dass Alcopops erst ab 18 verkauft werden dürften.
In Frankreich war bereits 1997 eine Zusatzsteuer auf die Mixgetränke eingeführt worden. Der Preis verdoppelte sich dadurch, der Markt brach in der Folge praktisch ein.
Quelle: www.mdr.de