Hamburg (dpa) - Irans Geheimdienst soll nach Angaben eines seiner früheren Agenten hinter den Anschlägen am 11. September 2001 gesteckt haben. Das sagte ein Beamter des deutschen Bundeskriminalamts am Donnerstag als Zeuge im zweiten Hamburger Terrorprozess.
Er berichtete dort über die Aussagen des Ex-Agenten. Danach war auch der in Hamburg angeklagte Abdelghani Mzoudi in Iran. Der Agent habe ihn aber nie gesehen und wisse nicht, wann dies war. Dem früheren Agenten war Vertraulichkeit zugesichert worden.
Ursprünglich sollte an diesem Donnerstag das Urteil gegen Mzoudi gesprochen werden. Weil die Bundesanwaltschaft am Mittwoch überraschend den Geheimdienst-Zeugen präsentierte, trat das Oberlandesgericht Hamburg erneut in die Beweis-Aufnehme ein.
Als mutmaßlicher Helfer der Hamburger Terrorzelle um den späteren Todespiloten Mohammed Atta ist Mzoudi angeklagt wegen Beihilfe zum Mord in mehr als 3000 Fällen und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung. Die Bundesanwaltschaft forderte 15 Jahre Haft.
Eine im Dezember vom Bundeskriminalamt übermittelte anonyme Zeugen-Aussage entlastete Mzoudi. Das Gericht hob daraufhin die Untersuchungshaft.