23.01.2004, 10:25 Sie sind hier: Home -> Sport Karriere mit Play-Offs beenden
AEV-Verteidiger Anderson wird Direktor eines Eishockey-Internats - Panther heute in Iserlohn
Von unserem Redaktionsmitglied Milan Sako

Elf Spiele stehen in der Vorrunde für die Panther noch im Terminplan und Trainer Benoit Laporte erklärte den Schlussspurt zu „einer Saison in der Saison“. Für einen wird es voraussichtlich die letzte sein: Shawn Anderson. Der Kanadier will seine Karriere beenden und auf den Posten des Direktors eines privaten Eishockey-Internats in Montreal wechseln. Jugendliche gehen dort auf eine private Schule und in der Freizeit steht intensives Eishockey-Training auf dem Plan. „Ich versuche, meine guten NHL-Kontakte zu nutzen und so sollen prominente NHL-Spieler Patenschaften für einige Schulkinder übernehmen, die sich sonst dieses Eishockey-Internat nicht leisten könnten“, erzählt der AEV-Verteidiger, der es auf 274 Einsätze in der nordamerikanischen Profiliga vor allem für die Buffalo Sabres und Washington Capitals brachte.

Die Abschiedssaison verlief bisher nicht nach seinem Geschmack, denn wegen diversen Verletzungen konnte Shawn Anderson erst 16 Spiele absolvieren. Doch nach acht Wochen Pause will er heute in Iserlohn wieder eingreifen. „Die Panther haben mich verpflichtet, weil sie dachten, dass ich ihnen mit in die Play-Offs helfen kann. Für dieses Vertrauen will ich mich mit guten Leistungen bedanken. Das gebietet auch mein Stolz“, erklärt der 35-jährige Profi.

Platz acht ist zu wenig

Er würde gerne sein Laufbahn mit einer Play-Off-Teilnahme der Panther beenden, wobei ihm „nur“ Platz acht zu wenig ist. „Ich weiß, das es schwer wird. Aber wir sollten schauen, dass wir so weit wie möglich nach oben kommen. Wir waren ja schon Sechster, Fünfter oder Vierter. Wir dürfen uns nicht nur mit Platz acht zufrieden geben und dann sagen: Super, wir haben es geschafft, das reicht“, zeigt sich der Abwehrspezialist mit ausgeprägten Offensiv-Qualitäten ehrgeizig.

Benoit Laporte will heute mit den drei eingespielten Verteidiger-Paaren plus Shawn Anderson beginnen, „aber wenn ich sehe, dass er hundertprozentig fit ist, dann wird er viel Eiszeit bekommen und natürlich im Powerplay, aber auch in Unterzahl spielen“, sagt der Panther-Trainer und sieht in der Rückkehr des Langzeitverletzten ein großes Plus für seine Mannschaft: „Er bringt so viel Erfahrung mit. Darauf können wir in dieser wichtigen Saisonphase nicht verzichten“, erklärt der AEV-Coach.

In Iserlohn will der Frankokanadier an die guten Auswärtsleistungen der Augsburger um den Jahreswechsel anknüpfen. „Mit Ausnahme des Spiels in Nürnberg haben wir gut ausgesehen und auch gepunktet“, so Benoit Laporte, der allerdings den ersten Auftritt bei den Roosters im Oktober vergangenen Jahres in schlechter Erinnerung behielt. „In den ersten 30 Minuten haben wir konzentriert agiert und sind als Mannschaft aufgetreten. Danach wollte jeder nur noch sein Spiel spielen.“ Nach einer 4:2-Führung verloren die Panther deutlich mit 4:8. Für die heutige Partie in Iserlohn erwartet Benoit Laporte einen körperbetonten Auftritt der Gastgeber: „Ich glaube, dass sie versuchen werden, uns aus dem Stadion zu checken. Aber wir werden bereit sein und dagegenhalten.“ In Iserlohn, aber auch im Heimspiel am Sonntag (14.30 Uhr) gegen die Eisbären Berlin, fallen beim AEV weiterhin die Verletzten Rick Girard und Eric Dandenault aus, bei den Roosters fehlt Verteidiger Lars Brüggemann (Knieverletzung).




23.01.2004 00:00