Augsburger Allgemeine vom 15.03.04
Quelle: www.augsburger-allgemeine.de
[size=18px]Zum Abschluss ein Platz in der Warteschlange [/size]
Bei der Party der Panther-Profis im Spectrum müssen sich viele AEV-Anhänger in Geduld üben
Von unserem Redaktionsmitglied Peter Deininger
Draußen war der Ärger groß. "Mensch, lernen die Panther denn das nie?" Vor dem Spectrum an der Ulmer Straße standen am Samstag nachmittag rund 150 Leute und mussten sich in einer ungeliebten Sportart üben - warten, warten, warten. Erst wenn sich wieder die Türe öffnete und ein paar Eishockey-Fans den Club verließen, durften die nächsten wieder rein. Denn drinnen bei der Saisonabschlussfeier der Panther gab es keinen Platz mehr. Insgesamt waren es in den fünf Stunden wohl knapp 1000 Anhänger, die sich mit den Profis unterhalten oder eine Dauerkarte zum Sonderpreis erwerben wollten. Um so ein Ticket zu bekommen, musste der Käufer Geduld zeigen - und wieder in einer Schlange stehen. Es soll Fans gegeben haben, die es in dieser Disziplin auf über drei Stunden gebracht haben. "Hilfe, ich bin Fan eines Provinzvereins..." hieß eine der Klageschriften auf einer Internetseite von Panther-Fans zur Organisation der Fete.
Bernhard Kopp vom 1. AEV-Fan-Club hatte Verständnis für die Verärgerung einiger Anhänger, bemühte sich jedoch um eine positive Sicht der Dinge. "Der große Andrang zeigt doch, dass die Panther eine gute Saison gespielt haben, auch wenn sie die Play-Offs verpassten."
Mittelstürmer Bob Wren hatte dabei zu den Hauptdarstellern gehört. Auch am Samstag waren seine Autogramme besonders begehrt. Schließlich ist es möglich, dass er nicht mehr im AEV-Trikot zu sehen sein wird. "Ich werde mich entscheiden, wenn ich sicher bin, dass ich das Richtige tue", ließ er keine Tendenz zu seiner sportlichen Zukunft erkennen und versicherte: "Auch die Panther sind noch nicht aus dem Rennen." Dann versuchte er ein Gähnen zu unterdrücken. "Bobby" war müde von den langen Autofahrten. Am Freitag war er fünf Stunden nach Villach gefahren, um die Vienna Capitals in der österreichischen Liga zu verstärken, anschließend ging es wieder zurück und am Sonntag musste er dann schon wieder nach Wien aufbrechen.
Die meisten seiner Pantherkollegen kümmern sich derzeit um ihre beruflichen Pläne. Bei Kapitän Duanne Moeser heißt dies "Auf ein Neues". Der Angreifer wird zwar demnächst 41 Jahre alt, fühlt sich körperlich "aber besser als vor zwei, drei Jahren". In den Gesprächen mit der AEV-Führung hat er sich auf ein weiteres Jahr als Pantherprofi geeinigt. Bei einigen anderen gibt es noch keine Vollzugsmeldung. "Beide Seiten sind an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert, aber noch habe ich kein schriftliches Angebot", sagt Verteidiger Torsten Fendt. Auch Stürmer Francois Fortier würde nach eigener Aussage gerne bleiben, aber offensichtlich haben beide Seiten unterschiedliche finanzielle Vorstellungen.
Nicht ganz abgehakt hat Abwehrspieler Marc Savard das Kapitel AEV. "Vielleicht sprechen wir im Sommer noch einmal miteinander." Wenn er bis dahin keinen neuen Arbeitgeber gefunden hat, würde er vermutlich eher in den Finanzetat der Panther passen. Derzeit tendieren die AEV-Manager dazu, sich direkt aus Nordamerika einen preisgünstigeren Spieler zu angeln.
Seine Zeit in Augsburg beurteilt Savard überaus positiv. "Ich und meine Familie wurden hier sehr freundlich aufgenommen. Vom Kindergarten für meinen Sohn in Gersthofen bis zum Auto war alles perfekt organisiert. Leider haben wir die Play-Offs nicht erreicht und ich konnte nicht noch einmal so eine Atmosphäre wie beim ausverkauften Spiel gegen den ERC Ingolstadt erleben. Das war für mich ein beeindruckenderes Gefühl als die Stimmung in der mit 18 000 Zuschauern besetzten KölnArena." Masse allein macht es eben nicht aus.
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Zitat von Lucky
