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Thema: Deutschland sucht den zwölf Punkte Star

  1. #21
    Hockeygott
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    Standard Deutschland sucht den zwölf Punkte Star

    Das mit England muß ich so stehen lassen, da ich ehrlich gesagt davon keine Ahnung habe

    Und jaaaaa ABBA fand ich viel besser als "Making your Mind up " (die Vinyl-Single habe ich übrigens noch. Bucks Fizz war irgendwie son ein Happy-Pop Grüppchen. Die kommen und gehen und machen harmlose Musik wie z.B. auch Ace of Base (die habe ich jetzt willkürlich genannt, die stehen dafür nicht an erster Stelle).

    Natürlich hat der GP in Deutschland seit Gildo eher Event-Charkter, aber sonst würden ihn sich vermutlich in unserer Medienlandschaft nur noch meine Oma und ihre Freunde anschauen (die fand übrigens Michelle "ganz entzückend")

    Sind eigentlich Coverversionen zugelassen?
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  2. #22
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    Standard Deutschland sucht den zwölf Punkte Star

    Quelle: http://www.spiegel.de/kultur/musik/0...291664,00.html

    SCHLAGER-GRAND-PRIX

    Großstadtschnauze, Knutschlippen und der Mega-Max

    Von Ulf Lippitz

    Kai Pflaume swingt in einem matt glänzenden Anzug, Benjamin von Stuckrad-Barre hüpft wie ein Berserker auf den Sitzen herum, Berlin-Mitte-Schönheiten kreischen sich die Seele aus dem Leib - und Jörg Pilawa zieht konsterniert die Augenbrauen hoch. Veim Vorentscheid zum Schlager-Grand-Prix räumte einer mächtig ab: Raabs Max.


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    Berlin - Zehn Titel kämpften am Freitagabend in der Berliner Arena um die Ehre, Deutschland im Grand Prix Eurovision vertreten zu dürfen. So stand es auf dem Programm. Aber eigentlich kämpften rotzige Rockgören gegen kaputte Clubber und romantische Träumer. Es gab ekstatische Schreie, in die Kamera gehaltene Knutschlippen und völlig aufgeputschte Fanblocks. Was die trinken, will ich auch, dachten die hinteren Reihen. Erinnert sich jemand an derangierte Lena-Valeitis-Fans, die den Auftritt ihres Stars wie den Einmarsch der Beatles feierten?

    Die Musikindustrie griff nach dem letzten Territorium des im Mainstream abgetauchten Schlager-Reservates. Ralph Siegel war nicht dabei, seine Schnulzen nicht und auch nicht sein Publikum, das mit Beta-Blockern vertrauter schien als mit Musiktrends.







    Jetzt strömten junge Menschen in das einstige Busdepot an der Berliner Mauer. Die Quote der Sendung lag bei den 14- bis 49-Jährigen bei guten 28 Prozent, insgesamt sackte sie jedoch leicht ein und lag bei 17,8 Prozent (Vorjahr: 18,1). Auf Viva hatten die Veranstalter seit Wochen die Trommel gerührt, da der Kölner Musiksender dieses Jahr mitpräsentierte und das Moderatoren-Doppel um die Großstadtschnauze von Sarah Kuttner komplettierte.

    Die junge Potsdamerin zerlegte mit leicht schriller Stimme genüsslich Künstler-Biographien. Von Sängerin Tina Frank erzählte sie, dass sie früher bei Oli P. gesungen hatte, "Deutschland gefährlichstem Gangsta-Rapper", und ein schwieriges Los habe: "Kein Arsch kennt sie." Kuttner machte keinen Hehl daraus, dass sie die Berliner Indie-Popband Mia favorisierte - und die Techno-Krachmacher Scooter eher für fehl am Platze hielt. Sie moderierte das norddeutsche Trio mit den Worten an: "Sie müssen jetzt sehr stark sein."

    Jörg Pilawa wirkte dagegen wie im falschen Film. Zu Beginn beschrieb er die 6000 Zuschauer in der Halle als "gefühlte 300.000" - und ein leichter Anflug von Panik stieg in seinen Augen auf. Er trug Seriosität in den Wettkampf der Eitelkeiten, deklassierte Fans in bester Enthüllungsjournalisten-Manier - "Wie heißt denn der Titel überhaupt?" - "Äh ..." - und benahm sich wie der nette Onkel, der versucht, seine aufgedrehte Nichte zu bändigen. Vergebens: Sarah Kuttner rannte ihm in Sachen Spontaneität davon.

    Der erhoffte Glamour-Faktor stellte sich mit der Neuausrichtung des Grand Prix nicht ein. Zwar bemühten sich die Fanblocks von Mia und Elektro-DJ Westbam, einen authentischen Eindruck kompletter Besinnungslosigkeit und modischen Trendbewusstseins zu schaffen - aber es gab eben noch Fans von Patrick Nuo, Wonderwall und Laith Al-Deen. Im Fahrwasser der recht braven Popmusik trauten sich die Anhänger, Freundschaftsplakate, selbst gebastelte Buchstabenreihen und einfarbige Unisex-Shirts zur Schau zu stellen.

    Den mit Abstand am meisten beachteten Auftritt absolvierte der junge Sänger Maximilian, oder kurz: Max. Der 22-jährige Düsseldorfer war über ein Casting in Stefan Raabs Sendung "TV Total" entdeckt worden - und konnte sich nur dank einer Chart-Platzierung für den Ausscheid qualifizieren. Der Grund: Raab hatte den Termin zur Anmeldung verschlafen, legte sich in seinen Sendungen aber dementsprechend werbeträchtig ins Zeug. Mit Erfolg: Am Dienstag wurde bekannt, dass Max mit der Single "Can't Wait Until Tonight" die deutschen Verkaufscharts anführte.

    Maximilian schien das wenig zu beeindrucken. Er saß noch Minuten vor dem Auftritt so ruhig auf dem Stuhl, als müsste er nur ein Winkelement in die Halle tragen. Sein Produzent Raab stiefelte hingegen aufgeregt hin und her. Im Fanblock warben Kai Pflaume und Thomas Anders für den jungen Mann, der mit außergewöhnlicher Stimme dann einen Soul-Schlager trällerte und nicht ein einziges Mal während der Darbietung die Augen öffnete.

    Es war keine große Überraschung. Maximilian und Scooter wurden die Sieger des ersten Votings. Testumfragen hatten das Ergebnis signalisiert. Danach mussten sich die Zuschauer zwischen beiden Interpreten entscheiden. Jörg Pilawa fragte Scooter, ob sie freiwillig verzichten wollen. "Nö", antwortete Sänger H.P. Baxxter trocken. Zu diesem Zeitpunkt konnte er nicht wissen, dass Maximilian bereits im ersten Wahlgang zwei Drittel aller 1,4 Millionen eingegangener Stimmen auf sich vereint hatte - und Scooter mit sagenhaften sieben Prozent den zweiten Platz gewonnen hatten. Das Endergebnis fiel noch klarer aus: 92 Prozent stimmten für die aktuelle Nummer Eins aus Deutschland. Der Underdog setzte sich gegen die Chartstürmer durch. Ein kleines Märchen, möchte man meinen.

    "Früher hätte man Leute wie Max im Zirkus auftreten lassen", verkündete Stefan Raab auf der anschließenden Pressekonferenz - und man hoffte, er spielte auf das volle Sangesorgan und nicht die fast zusammengewachsenen Augenbrauen an. Dank Raab steht Max seit Wochen im Zirkus der Musikindustrie - und ist somit Nutznießer einer konzentrierten Marketingaktion.

    Kapiert das der Rest Europas, der nicht "TV Total" empfangen kann? Ein Glamour-freier Sänger, der wie Curtis Stigers vor zehn Jahren singt, scheint kaum Aussichten auf den Siegertitel zu haben. Dagegen wäre der Block von Westbam, in dem Stuckrad-Barre seine Sprungkünste demonstrierte, ein skurriles Unikum im Kampf um die größte Aufmerksamkeit gewesen. In der Türkei hat man das verstanden: Eine auf Englisch brüllende Ska-Band hat dort gerade den Vorausscheid gewonnen.


    Respekt! Über 2/3 der Stimmen im ersten Wahlgang.
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  3. #23
    Hockeygott
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    Standard Deutschland sucht den zwölf Punkte Star

    Kapiert das der Rest Europas, der nicht "TV Total" empfangen kann? Ein Glamour-freier Sänger, der wie Curtis Stigers vor zehn Jahren singt, scheint kaum Aussichten auf den Siegertitel zu haben. Dagegen wäre der Block von Westbam, in dem Stuckrad-Barre seine Sprungkünste demonstrierte, ein skurriles Unikum im Kampf um die größte Aufmerksamkeit gewesen. In der Türkei hat man das verstanden: Eine auf Englisch brüllende Ska-Band hat dort gerade den Vorausscheid gewonnen.
    Dieser Teil gefällt mir am besten
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  4. #24
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    Standard Deutschland sucht den zwölf Punkte Star

    Zitat Zitat von Manne
    Manche vergessen welche Maschinerie da beim Raab in Gang gesetzt wird.

    Der hätte auch einen Affen singen lassen können, und hätte trotzdem gewonnen

    Nebenbei noch ne nette Einnahmequelle mehr für Stefan Raab, aus dem TV-Totalisator von einst, ist längst ein KommerzUnternehmen geworden, mit seiner beschissenen Show kann er solche Hypes auch noch anschüren ohne Ende.

    Die Stimmqualitäten von Max in Ehren, andere waren besser und das Siegerlied hat allerhöchstens Einschlafpotential.

    Wonderwall, Tina Frank (nebenbei auch deutsch gesungen), Westbam mit den vier Helmträgern.... das waren kreativere Eigenproduktionen, sogar die Setlur fand ich besser, naja man denkt eben etwas anders darüber
    Da muss ich ich Manne wirklich recht geben.
    Ich finde es ehrlich gesagt ungerecht den anderen gegenüber, einen
    Sänger oder eine Band im vorraus so gewaltig zu pushen wie den Max.
    Es ging ja schon Wochen davor los und hatte am Donnerstag Abend
    im Fernesehen seinen Höhepunkt:
    Max - Spezial bei TV-Total und extra noch mal bei Rent a Pocher von Raab
    gepusht.
    Parallel bei Beckmann der Besuch von Raab und Max.
    Ich finds einfach unfair gegenüber den anderen. Es war von
    vornherein klar wer gewinnt.
    Leider gewinnt nur wieder der Kommerz (mit unumstrittener sehr guter
    Stimme) und die Musikkultur bleibt auf der Strecke.
    Westbam prägt seit über 15 Jahren die elektronische Musik nicht nur
    in Deutschland sondern hat Millionen Fans auf der ganzen Welt.
    Und das ohne gepushte Sendungen und mit seinem eigenen Platten-
    Label. Und vor allem er produziert eigens.
    Dito MIA. Schreiben und Produzieren selber.
    Leider wird das von 0815 Leuten nicht so akzeptiert und toleriert.

    Max wird leider in Istanbul nicht gewinnen. Da hat er keine Fangemeinde.
    Da gibt es kein TV Total.

    Reunion
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  5. #25
    drdikk
    Gast

    Standard Deutschland sucht den zwölf Punkte Star

    Ich habe mir ja den Spaß letzten Freitag auch angetan und muß sagen, daß ich entsetzt war von der schwachen Qualität der gesamten Veranstaltung. Angefangen bei der mehr als lustlosen Moderation von Pilawa, dem dämlichen Rumgeschnatter dieses VIVA-Görs bis hin zu den zumeist extrem belanglosen Musikbeiträgen. Ich hatte mir eigentlich sehr viel von dem neuen Konzept erwartet, aber das Ergebnis war dann doch mehr als ernüchternd! Was haben bitte musikalische Dünnbrettbohrer wie Westbam (eine Frechheit!), Mia (was war das denn bitte?!), Scooter (ohne Worte!), Sabrina Setlur (mein Gott, ist die peinlich, yaaaahhhh!), Overground (viva la Fistelstimme!) bei einem solchen Event zu suchen? Für mich sah das eindeutig nach "Stilvielfalt um jeden Preis" aus... nur nützt das nichts, wenn die Qualität hinten und vorne fehlt! Das Schlimme an der Sache war aber, daß meine Geheimfavoriten im Vorfeld Laith Al-Deen (das ist ein SÄNGER!) und Wonderwall entweder mit einem ganz schwachen Song (Laith) oder mit einer schwachbrüstigen Liveperformance (Wonderwall) sich selbst granatenmäßig disqualifiziert haben. Positiv überrascht war ich von Tina Frank; gutklassiger Song, gesanglich in Ordnung und souveräne Performance... leider wohl aber international gesehen zu wenig beeindruckend. Bei Patrick Nuo krankte es an der schwachen Stimme, der Song an sich war nämlich o.k.! Allerdings, wer braucht bitte einen Schweizer als deutschen Grand Prix-Kandidaten?
    Beim Raab-Protegé Max bin ich irgendwie hin- und hergerissen. Auf der einen Seite hat der Junge eine phantastische Stimme, die man heutzutage mit der Lupe suchen kann und trotzdem nicht findet, aber dieser Song... ich weiß ja nicht! Sicher kann Max gerade bei einer so ruhigen Soul/Blues-Nummer mit seiner enormen Range und viel Gefühl in der Stimme glänzen, doch Chancen auf internationalem Terrain rechne ich ihm mit der 08/15-Schnulze nicht ein. Das ist belangloser Kram, der vielleicht insgesamt auf 12 Punkte kommt, aber niemals auch nur von einem Land eine ähnliche Punktezahl bekommen wird. Fairerweise muß man aber gestehen, daß ich im Fall des Falles keinem anderen Beitrag höhere Scoringchancen einrechnen könnte und somit wohl Max verdient gewonnen hat - auch wenn es mir bei meiner Raab-Aversion echt schwer fällt dies zuzugeben. Ich finde mich in jedem Fall schon mal mit einem weiteren deutschen Fiasko in Istanbul ab...

    @ djrene:
    Ich habe schon Michael Bormann versucht zu überzeugen, daß er sich das nächste Mal bewerben soll... er sagte, daß er jedes Jahr aufs Neue mit dem Gedanken spielt, aber sich leider selbst zu wenig Chancen ausrechnet.
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  6. #26
    Hockeygott
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    Standard Deutschland sucht den zwölf Punkte Star

    Zitat Zitat von drdikk
    Chancen auf internationalem Terrain rechne ich ihm mit der 08/15-Schnulze nicht ein.
    HALLO! Wir sprechen hier vom Grand Prix, dem ultimativen Wettbewerb der belanglosen Durchschnittsschnulzen!!! :wink:
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  7. #27
    Hockeygott
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    Standard Deutschland sucht den zwölf Punkte Star

    Ich find, dass beim Vorentscheid einer verdient gewonnen hat. Für mich hätte eigentlich nur noch diese Tina Frank den Sieg erreichen "dürfen", ok, mit Abstrichen auch Laith Al-Deen. Die anderen waren entweder zu schlecht oder.......nein, sie WAREN zu schlecht. Westbam und Scooter gehören in den Vesuv geschmissen. Vor allem das "Lied" von Westbam war ja schrecklich. Das klang wie Teletubbies auf Ecstasy.

    Max hatte Glück bei Stefan Raab entdeckt worden zu sein. Aber wieso sollte man ihm daraus einen Strick drehen? Gut, das passt manchen nicht, aber dann ist er am wenigsten schuld. Die Zuschauer haben gevotet. Und ich denk mir, selbst wenn er vom Raab gepusht wurde, so hätte er bei einem beschissenen Lied nicht gewonnen.
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