Ratchuk bleibt doch, Baumgartner kommt nicht
Frankfurt a. M. · 10. August · kit · Das Rätselraten bei den Frankfurt Lions hat ein Ende. Aus dem drohenden Verlust von zwei Topverteidigern ist am Ende "nur" die Absage eines Mannes geblieben. Die gute Nachricht: Peter Ratchuk (26), "Verteidiger des Jahres" mit 22 Toren und 25 Vorlagen in der abgelaufenen Saison, bleibt dem deutschen Eishockeymeister nun doch erhalten. Dafür wird Nolan Baumgartner erst gar nicht kommen. Der 28-Jährige schließt sich dem NHL-Club Vancouver Canucks an.
"Es hätte schlimmer kommen können", so Lions-Manager Lance Nethery erleichtert, auch wenn er sich immer noch ärgert, dass ihm Baumgartner von der Stange gegangen ist: "Verträge sind heutzutage anscheinend nichts mehr wert." Immerhin konnte er eine finanzielle Entschädigung aushandeln. Doch jetzt geht die Suche nach Ersatz weiter, schließlich sollte Baumgartner die Lücke von Paul Stanton füllen, der aufgehört hat. "Baumgartner hatte ich auch deshalb ausgesucht, weil er rechts schießt. Und rechtsschießende Verteidiger sind derzeit kaum zu finden." Selbst der drohende NHL-Streik würde im Fall Baumgartner nichts bringen, denn dessen Vertrag beinhaltet auch die Verpflichtung, notfalls im Farmteam von Vancouver in der AHL zu spielen. In dieser Liga wird nicht gestreikt.
Den Amerikaner Peter Ratchuk konnte Nethery letztlich damit überzeugen, dass er in Frankfurt wisse, woran er sei. Denn auch Ratchuk würde in Nordamerika bei einem NHL-Streik die Zweitklassigkeit drohen - und das auch noch zu geringeren Bezügen als in Frankfurt. Zudem machten die Lions das Zugeständnis, dass Ratchuk trotz eines Vertrages bis 2006 im nächsten Jahr in die NHL wechseln könne, falls er erneut ein Angebot bekäme.