Quelle: www.augsburger-allgemeine.de, 15.09.04

[size=18px]Eishockey-Liga: Drei Favoriten, sechs Außenseiter [/size]

München (dpa) - Der Gewinn der deutschen Eishockey-Meisterschaft führt in dieser Saison nur über Adler Mannheim, aber auch der EHC Eisbären Berlin und Titelverteidiger Frankfurt Lions haben gute Chancen.

Darin waren sich die Verantwortlichen der 14 Clubs bei einer dpa-Umfrage unmittelbar vor dem Start der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) einig. Mannheim wird mit zehn Meistertipps am höchsten gehandelt, Berlin erhielt sieben, Frankfurt sechs Stimmen. Außenseiter-Chancen werden Nürnberg, Köln (je zwei Stimmen), Düsseldorf, Hamburg, Ingolstadt und Kassel (jeweils eine Stimme) eingeräumt. Mehrfachnennungen waren möglich.

«Es wird jedes Jahr schwerer, einen Tipp abzugeben, denn die Liga wird immer ausgeglichener», sagte Nürnbergs Manager Otto Sykora. «Aber von der Papierform her sehe ich Mannheim ganz vorne.» Die Kurpfälzer ließen im Sommer mit der Verpflichtung hochkarätiger Zugänge wie Andy Delmore, Thomas Greilinger, Steve Kelly und John Tripp sowie der deutschen NHL-Profis Jochen Hecht, Sven Butenschön und des französischen Nationalkeepers Christobal Huet aufhorchen.

Die drei letztgenannten Spieler werden den Arbeitskampf in der nordamerikanischen Profiliga NHL in Mannheim überbücken. Wie lange sie den Adlern zur Verfügung stehen werden, ist ungewiss. «Ein Platz unter den ersten vier», beschreibt Mannheims Trainer Helmut de Raaf sein Ziel für die 52 Spieltage umfassende Vorrunde.

Trotz ihres blamablen Auftritts im Pokal bei Oberligist EHC München (2:1) erhielten die Berliner Eisbären sieben Nennungen. Nachdem sie in den vergangenen beiden Jahren die Vorrunde jeweils auf dem ersten Platz abschlossen, im Playoff allerdings im Halbfinale bzw. Finale scheiterten, hoffen die Berliner in dieser Spielzeit auf den großen Coup. «Wir wollen oben mitspielen und die Vorrunde auf einer Position abschließen, von der wir die Meisterschaft gewinnen können», sagte Trainer Pierre Page, dessen Mannschaft prominente Verstärkung durch die NHL-erfahrenen Shawn Heins, Derrick Walser und Stefan Ustorf erhielt.

Sechs Clubvertreter trauen den Frankfurt Lions, die zum Saisonauftakt in einer Neuauflage der Finalserie in Berlin gastieren, die Titelverteidigung zu. Bei der Frage nach dem eigenen Saisonziel erklärten neun der 14 Clubvertreter das Erreichen des Playoff als Maß aller Dinge; Mannheim und Hamburg wollen einen Platz unter den Top vier; Aufsteiger Wolfsburg und Iserlohn geben sich mit Platz zwölf und damit der Vermeidung der Abstiegsrunde zufrieden. Nicht konkret festlegen wollte sich Hannovers Coach Gunnar Leidborg: Der Schwede strebt lediglich eine Verbesserung im Vergleich zum vorletzten Platz in der Vorsaison an.