Quelle: Eishockey NEWS vom 12. Oktober 2004
[size=18px]Panther sind sich selbst ein Rätsel: Mal begeisternd, mal unterirdisch[/size]
Formschwankungen bringen Manager auf die Palme
AUGSBURG. Die Panther bleiben sich selbst ein Rätsel. Am Freitag besiegten sie nach einer absolut überzeugender Leistung Hamburg mit 4:2, verbuchten dabei erstmals in dieser Saison eine ausgeglichene Schussbilanz und stellten mit 33 Torschüssen eine neue Bestmarke auf. In Berlin ließen sie „nur" 27 Schüsse zu, was ebenfalls ein neuer Bestwert ist, außerdem sind die Panther seit 18 Minuten und 14 Sekunden in Unterzahl ohne Gegentor.
Doch all das half nichts, da es nach drei Minuten und 13 Sekunden bereits 0:3 stand. „Ich war bei der Mannschaftsbesprechung vor dem Spiel dabei, und da hat der Trainer extra auf die Bedeutung der Anfangsphase hingewiesen", ist Manager Karl-Heinz Fliegauf ratlos, „und wir würden ja nicht anschließend 57 Minuten gut spielen und Vorteile haben, wenn wir grundsätzlich eine Scheiß-Einstellung hätten."
Bereits vor der l :4-Niederlage meldete sich Mike Pudlick ab, der offensichtlich zwei- bis dreimal im Jahr unter Migräneanfällen leidet, Sonntag war, just eine dieser seltenen Gelegenheiten. Im ersten Drittel fiel zudem Brian Felsner mit muskulären Problemen im Oberschenkel aus, am schwersten wiegt allerdings der mögliche Ausfall von Ronny Arendt, bei dem der Verdacht auf eine Daumenfraktur bestand.
Denn das Wochenende zeigte deutlich: das Team lebt gerade in der Offensive (aber nicht nur dort) von Arendt und Björn Barta, die auch drei der fünf Tore erzielten und zudem als einzige bei 5:5 trafen. Aus Sicht von Sportdirektor Lothar Sigl profitieren sie wie niemand sonst vom Sommertraining, und genau das ist der Grund, warum er gerade über die Neuzugänge noch lange nicht den Stab brechen will: „Es sieht doch jeder, dass viele nicht einhundertprozentig in Form sind, was zum größten Teil an den späten Verpflichtungen lag. Bis alle so weit sind, müssen wir uns eben noch ein bisschen durchmogeln, aber es ist noch viel zu früh als dass ich prognostizieren könnte, was am Ende der Saison dabei herauskommt. Ich glaube jedenfalls nicht, dass die schwankenden Leistungen am mangelnden Talent liegen." Auch Fliegauf ist sich sicher: „Das Potenzial ist da, aber es reicht halt nicht, wenn einige gut drauf sind, wir brauchen alle."
Fakt ist allerdings auch, dass die Panther als Dreizehnter vier Punkte Rückstand auf einen Play-off-Platz haben. „In diese Situation haben wir uns selbst hineinmanövriert, und da wir auswärts bislang noch nicht einmal eine nasse Zeitung zerrissen haben, müssen wir am Freitag gewinnen. Irgendwann brauchen wir dann eine Serie", hat Fliegauf klare Vorstellungen. Am Freitag kommt mit Köln immerhin der Tabellenzweite, am Sonntag geht es zum Letzten nach Düsseldorf.
Am Rande der Bande:
Das Pokal-Achtelfmale der Panther in Kassel wurde vom 19.10. auf Mittwoch, den 27. Oktober um 19.30 Uhr verlegt. Auch in diesem Jahr gibt es - insgesamt bereits zum sechsten Mal - wieder „Panther Pur" vom Brauhaus Riegele. Gestern fungierten Labbe, Pudlick, Methot, Brown und Kofler als offizielle Einbrauer für den untergärigen Sud, der die Panther zur einzigen DEL-Mannschaft mit einem eigenen Bier macht.
MichaelKlein